(Schichtdienst, 60-70 Stunden Woche, jeder dritte Assistenzarzt hat Depressionen) und wenn man dafür nicht brennt, schafft man das meiner Meinung einfach nicht langfristig.
Also dazu sei gesagt, dass man gerade, wenn man für einen Beruf brennt, unter diesen Arbeitsbedingungen kaputtgeht. Die nötige Distanz ist schon wichtig.
Aber klar, Schichtdienst in der Uniklinik mit Verantwortung für Leib und Leben ist eine andere Belastung als wochenendenfüllende Korrekturen und mehr oder minder interessierte Schülergruppen und ihre nervigen Eltern jahrein jahraus.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich allerdings manches Mal lieber ein Büro in einem SPZ beziehen und Familien beraten, die freiwillig erscheinen und nicht das Gefühl haben, sich gegen mich stellvertretend für "die Schule" angreifend verteidigen zu müssen. Vor allem gehen diese Familien dann und entscheiden, ob sie deine Ratschläge umsetzen oder es lassen, die Medikamente nehmen oder nicht und wenn es ihnen besser geht, kommt vielleicht sogar ein Dankeschön. Wenn sich Familien in Schulen gegen deine Ratschläge entscheiden, musst du Tag für Tag damit leben...