Zweitstudium Lehramt als Ärztin

  • Was ist das Problem mit Kapuzenpullis über kurzen Hosen?

    Perfekt für Tage, an denen man nicht weiß, ob es nun warm oder kalt ist. Ich sehe kein Problem.


    In manchen Situationen, je nach persönlicher Tagesform sage ich gar nicht gern, dass ich Lehrerin bin. Es kommt zu oft zu Diskussionen, in denen man sich verteidigen muss. Dem bin ich mittlerweile überdrüssig und sage nur noch: „geilster Job, massig Kohle, kaum arbeiten. Verstehe nicht, wieso nicht alle Lehrer werden wollen.“

    Ich sage es auch nicht gerne. Noch weniger gerne sage ich, dass ich Englisch unterrichte. Wenn ich neue Leute treffe und denen sagen "muss", was ich beruflich mache, sage ich oft einfach "Lehrerin", wenn weitere Nachfragen kommen "Mathe und Informatik am Gymnasium" (häufigste Antwort: "wenigsten sind das sinnvolle Fächer"). Ist ja nicht gelogen, ich verschweige bloß eins meiner Fächer. Auf Aussagen, auf die man sich verteidigen muss etc. habe ich auch keinen Bock mehr und sage einfach nur noch: "Augen auf bei der Berufswahl".

  • Privat: kein Problem.

    Dienstlich: beides bereits für sich unangemessen (Ausnahme: im Sportunterricht).

    Zurück ins Zeitalter der Plattenspieler mit dir.


    Zum "Thema": Ich lungere gerade in der Stadt herum, weil ich auf einen Termin warte. Wenn man hört "da hab ich erstmal ein Gruppenpuzzle gemacht", dann weiß man nicht nur "Lehrer", sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch "Referendar".

  • Wenn man hört "da hab ich erstmal ein Gruppenpuzzle gemacht", dann weiß man nicht nur "Lehrer", sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch "Referendar".

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  • Dienstlich: beides bereits für sich unangemessen (Ausnahme: im Sportunterricht).

    Du musst es ja auch in der Schule nicht anziehen. Ich gehe so auch nicht so oft in die Schule, aber weil ich es nicht will, nicht, weil ich es nicht darf. Für die Freizeit finde ich es ganz prima. Es stört mich aber nicht, wenn Kolleg:innen so in die Schule kommen. Was spricht denn dagegen? Kleidung ist doch individuell.

  • Shorts ziehe ich eh nicht häufig an, eher dreiviertellange Hosen. Kapuzenpullis trage ich hingegen häufiger. Beides sowohl in der Schule als auch in der Freizeit, genau wie viele meiner KuK. Wobei wir wieder bei meinem "Lieblingssatz" wären: Mir ist die Kleidung anderer Menschen völlig egal, solange sie sauber und gepflegt ist (wobei Letzteres ja auch wieder Ansichtssache ist; für mich persönlich gehören auch legere Kleidungsstücke durchaus zur "gepflegten" Kleidung).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nein, aber man erkennt sie zuverlässig sobald sie das Maul aufmachen und 2 Sätze gesprochen haben.

    Zum Beispiel wenn Zahlen auf der Straße liegen:

    "Lassen Sie mich durch! Ich bin Mathe-Lehrer!"

    2 Sätze.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Neulich beim Abitreffen: Plötzlich saß ich am Lehrertisch :staun:. Wie geht das nach soundsoviel Jahrzehnten? Und nein, wir haben NICHT über die Schule gesprochen. Dafür sind wir zu lange on. Aber witzig war es schon, dass wir da so akkumuliert saßen. Lag vmtl. Aber an den Getränken. Wer holt sich schon sonst Bier und Wein gleichzeitig?:D

  • Shorts ziehe ich eh nicht häufig an, eher dreiviertellange Hosen. Kapuzenpullis trage ich hingegen häufiger. Beides sowohl in der Schule als auch in der Freizeit, genau wie viele meiner KuK. Wobei wir wieder bei meinem "Lieblingssatz" wären: Mir ist die Kleidung anderer Menschen völlig egal, solange sie sauber und gepflegt ist (wobei Letzteres ja auch wieder Ansichtssache ist; für mich persönlich gehören auch legere Kleidungsstücke durchaus zur "gepflegten" Kleidung).

    Habe gerade meinen flaschengrünen Kapuzenpulli angezogen, ich mag die Farbe. Hier ist es seit 2 Tagen richtig kalt. Wüsste nicht, warum man damit nicht in die Schule sollte. Bei richtig kurzen Röcken bin ich dagegen vorsichtiger, seitdem mir mal als Junglehrerin ein Schüler ins Bein gebissen hatte.:D:hammer:

  • Danke für eure Antworten!

    Ich werde auf jeden Fall nochmal ein mehrwöchiges Praktikum machen, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht langfristig im Arztberuf bleiben werde, weil es mich einfach nicht glücklich macht. Und ja, es ist ein sicherer, gut bezahlter Job, aber viele vergessen hier auch die krass negativen Seiten (Schichtdienst, 60-70 Stunden Woche, jeder dritte Assistenzarzt hat Depressionen) und wenn man dafür nicht brennt, schafft man das meiner Meinung einfach nicht langfristig. Anerkennung ist mir nicht wirklich wichtig, klar werden die Leute lästern, wenn sie wissen, dass ich vorher Medizin studiert habe, aber es ist mein Leben und ich will einfach nur glücklich in einem Beruf werden, der mir gefällt. Diese ganzen Argumente wie Jobsicherheit und gutes Gehalt waren ja ursprünglich meine Vernunftargumente, weshalb ich mich für das Studium entschieden hatte, aber ich sehe ja gerade, was ich davon habe: fühle mich schrecklich und habe schon bei dem Gedanken Bauchschmerzen, wieder in die Klinik zu müssen. Mein bester Freund hat trotz der damals schlechten Berufsaussichten Deutsch studiert und siehe da-hat sofort eine Planstelle bekommen. Und ich ärgere mich natürlich, dass ich damals nicht genauso mutig war. Klar, wenn`s blöd läuft winken erstmal Vertretungsstellungen oder ein anderes Bundesland, aber alle Lehrämtler, die ich kenne, haben mittlerweile eine Stelle. Mir ist auch klar, dass das Medizinstudium teuer ist und andere den Platz mehr verdient hätten, aber wenn ich mich mit dem Beruf so unwohl fühle, glaube ich nicht, dass ich eine so gute Ärztin sein kann.

    Ich hatte noch vergessen zu schreiben, dass Lehramt ja keine neue Idee ist, sondern es ursprünglich meine Erstwahl war und dann anhand meiner Pro und Kontra Listen (also habe ich mir durchaus sehr viele Gedanken zum Studienfach gemacht inklusive Praktika in der Schule, im Krankenhaus und beim Hausarzt) aufgrund der besseren Einstellungschancen Medizin gewählt habe. Die Artikel zu arbeitslosen Referendaren waren bis vor ein paar Jahren ja doch teilweise sehr dramatisch und das hat mich damals eben doch abgeschreckt, obwohl mir das Praktikum in der Schule sehr gut gefallen hatte (bin leider ein ziemlicher Vernunft- und Sicherheitsmensch). Bewundere meine ehemaligen Mitschüler, die trotz der ganzen Warnungen Lehramt studiert haben, weil es eben ihr Wunschberuf war und alles andere ignoriert haben, weil sie bereit waren, für den gewünschten Beruf auch was zu riskieren.

    Und sowas wie KJP und Berufsschullehramt wären eigentlich auch wieder Kompromisse und nicht genau das, was ich machen möchte. Denke also, ich werde tatsächlich nochmal "normal" studieren, werde es mir vorher aber natürlich nochmal gründlich überlegen, hospitieren und in die Studien- und Arbeitsamtberatung gehen. Wenn wir alle bald bis 70 arbeiten finde ich das zu lang, um sich mit einem Beruf nur zu arrangieren, ohne ihn wirklich zu mögen. Lasse mir aber mal Realschule durch den Kopf gehen, da das Studium dort ja auch in Bayern in 3 Jahren zu machen ist (danach noch Ref).

  • Danke für eure Antworten!

    Ich werde auf jeden Fall nochmal ein mehrwöchiges Praktikum machen, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht langfristig im Arztberuf bleiben werde, weil es mich einfach nicht glücklich macht. Und ja, es ist ein sicherer, gut bezahlter Job, aber viele vergessen hier auch die krass negativen Seiten (Schichtdienst, 60-70 Stunden Woche, jeder dritte Assistenzarzt hat Depressionen) und wenn man dafür nicht brennt, schafft man das meiner Meinung einfach nicht langfristig.

    Es gibt für Ärzte noch ein paar andere Möglichkeiten, als im Krankenhaus zu arbeiten.

  • Das stimmt und trotzdem oder wohl eher gerade deshalb ist das hier das aktivste deutschsprachige Lehrerforum. Wer nur geradlinige Antworten auf Frage X sucht wird dann möglicherweise kein regelmäßiger User hier, wer aber gerne über den Tellerrand einer Ausgangsfrage blickt, der bleibt - und das sind viele.

    Mein Eindruck ist anders: Es sind eigentlich immer die gleichen < 30 Leute, die hier 80 % der Beiträge schreiben. Aber gut, davon hängt ja die Qualität des Forums bzw. der Beiträge nicht ab.

  • Mein Eindruck ist anders: Es sind eigentlich immer die gleichen < 30 Leute, die hier 80 % der Beiträge schreiben. Aber gut, davon hängt ja die Qualität des Forums bzw. der Beiträge nicht ab.

    Das ist in den meisten Foren so. Es gibt aber immer eine Vielzahl passiver Mitlesern.

  • Ich wollte noch zwei Dinge anmerken:


    1. Ich würde dir raten, die Information, dass du Ärztin bist/warst, zu unterschlagen. In den Lebenslauf kannst du ja einfach neutral “Erststudium” reinschreiben. Ansonsten wird dich deine Vergangenheit im Lehrberuf verfolgen. Und das kann absolut nervig sein, gerade wenn man den “alten” Beruf eigentlich nicht mochte. (Ich habe “nur” eine Sanitätsausbildung gemacht und selbst mir geht es schon so…)


    2. Käme statt Französisch noch eine andere Sprache infrage? Trotz der Nähe zu Frankreich ist Französisch hier auf dem absteigenden Ast. A-Niveau gibt es bei uns in der Oberstufe gar nicht mehr. Auch im B-Niveau lernen die Kids lieber Spanisch. Dies gilt jetzt für die BBS, aber da könntest du ja durchaus auch landen.

  • Verwirrend. Was ist das Problem mit Kapuzenpullis über kurzen Hosen? 🤔

    Habe ich von einem Problem geschrieben? Nein. Aber deine Antwort spricht natürlich Bände. Und schon sind wir wieder bei diesem peinlichen Anziehsachenproblem.


    Und dann wundern wir uns über unseren Ruf. Man könnte das doch wenigstens mal zur Kenntnis nehmen.

  • Ich fasse zusammen: Der eine denkt, dass alle Lehrerinnen Gardinen tragen, die andere sieht alle Lehrer in kurzen Hosen mit Kapuzenpulli und zieht gleich noch Rückschlüsse auf den Ruf des Berufes in der Gesellschaft. Laufen in euren Kollegin alle in Gardinen und Kapuzenpullovern rum? Also allein in unserem Kollegium ist alles mögliche an Stilrichtungen vertreten und wir sind schon ein recht kleiner und verhältnismäßig homogener Kreis.

  • (Schichtdienst, 60-70 Stunden Woche, jeder dritte Assistenzarzt hat Depressionen) und wenn man dafür nicht brennt, schafft man das meiner Meinung einfach nicht langfristig.

    Also dazu sei gesagt, dass man gerade, wenn man für einen Beruf brennt, unter diesen Arbeitsbedingungen kaputtgeht. Die nötige Distanz ist schon wichtig.


    Aber klar, Schichtdienst in der Uniklinik mit Verantwortung für Leib und Leben ist eine andere Belastung als wochenendenfüllende Korrekturen und mehr oder minder interessierte Schülergruppen und ihre nervigen Eltern jahrein jahraus.


    Wenn ich die Wahl hätte, würde ich allerdings manches Mal lieber ein Büro in einem SPZ beziehen und Familien beraten, die freiwillig erscheinen und nicht das Gefühl haben, sich gegen mich stellvertretend für "die Schule" angreifend verteidigen zu müssen. Vor allem gehen diese Familien dann und entscheiden, ob sie deine Ratschläge umsetzen oder es lassen, die Medikamente nehmen oder nicht und wenn es ihnen besser geht, kommt vielleicht sogar ein Dankeschön. Wenn sich Familien in Schulen gegen deine Ratschläge entscheiden, musst du Tag für Tag damit leben...

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