Beiträge von state_of_Trance

    Wenn du als Beamter in den “Auslandsschuldienst“ möchtest, musst du dich erst einmal in Deutschland an einer Schule verbeamten lassen. Ansonsten bist du Ortslehrkraft. Das mag in der Schweiz (und Luxemburg) finanziell attraktiv sein, in den meisten anderen Ländern aber ganz und gar nicht.

    Eben - aber ob sie bis dahin für ihre Familie dasein konnte, das hat schon Relevanz. Aber auch da: Es hängt von den individuellen Familienverhältnissen ab. Wäre ich Single - ich würde nach Hessen ziehen und mich dort verbeamten lassen.

    Finde ich völlig verständlich. Ich habe es die Tage hier (oder in einem anderen Thread?) schonmal geschrieben: Mein Berufseinstieg war direkt nach Studium und Referendariat mit 26. Mit Aussicht auf 40 Jahre Schule fand ich es nicht sehr erstrebenswert langfristig auf so viel Geld zu verzichten. Da hätte ich dann lieber noch weiter studiert oder mich direkt woanders beworben, statt auf Jahrzehnte als Angestellter (sorry) ausgebeutet zu werden.


    Jetzt nach 7 Jahren fester Stelle sieht die Situation anders aus, da ist ein Wechsel schon nicht mehr so leicht möglich.

    Gerade off Topic - aber dieses "Business" nervt mich wirklich (teilweise). Gut finde ich, wenn noch amtierende Lehrer anderen Lehrern z. B. auf Instagram Tipps geben hinsichtlich Work-Life-Balance, Unterrichtsgestaltung, etc. Nerven tut es mich, wenn "ausgestiegene" jetzt Ex-Lehrer dies tun.

    Mich auch. Vor allen Dingen sieht man den entsprechenden Lehrkräften auch an, dass sie für den Beruf von vornherein nicht geeignet waren.

    Die Verbeamtung ist ein goldener Käfig, damit kommt nicht jeder klar. Nur wegen der Pension im Arbeitsleben unglücklich sein? No way! Dafür verbringe ich zuviel Zeit mit arbeiten.

    Es geht doch nicht nur um die Pension. Was mit 70 ist, ist mir eh egal. Aber die mindestens 500 Euro monatlich weniger (bei höheren Stufen oder gar mit den Zuschlägen deutlich mehr als das) sind so gravierend, dass ich es nicht ertragen könnte dafür zur Arbeit zu gehen.

    Wie schade. Da entgeht ihnen aber etwas. Wo Hausfrauen doch so viel Zeit haben. Vor lauter Langeweile müssen sie dann das sauer verdiente Geld Ihrer Männer ausgeben, anstatt sich bei Dir weiterzubilden, damit sie auch das Haushaltsbuch führen können.


    Manchmal kommt es mir vor, als wärst Du 70 und nicht wesentlich jünger als ich.

    Sorry, aber ich kenne die Sprachkurse die vormittags an den VHSen laufen und die Klientel ist genau wie beschrieben. Gelangweilte Hausfrauen, ob mit oder ohne Mann. Das kann dir widerstreben, dass ich das so formuliere, aber es ist schon was wahres dran. ;)

    Bei mir steigt die Zufriedenheit im Job erheblich durch weitere Entscheidungsmöglichkeiten. Die habe ich in jedem Fall durch die Koordinatorenstelle erhalten. Das könnte ein Nebenjob jetzt nicht leisten, den ich womöglich am (für mich ziemlich heiligen) Wochenende machen müsste. Es geht mir daher eher weniger um monetäre Mehrleistung, wobei ich die natürlich gern mitnehme.

    Da ich nur abends arbeite, hätte ich auch Kapazitäten morgens noch Kurse für Hausfrauen zu halten. Leider zahlt die VHS super schlecht.

    Bei A14 ist das aber sehr spezifisch. Ich bin A14 geworden für eine Aufgabe, die mir vorher 0,5 Stunden Entlastung brachte. Damit kam ich gefühlt gut hin.


    Bei A15 ist wirklich häufig der Nebenjob besser, aber auch mit A15 ist man nicht gezwungen mehr als 41 Stunden mit 6 Wochen Urlaub zu arbeiten.


    Du arbeitest ja weniger als die 41 Stunden.

    Das hängt, wie immer, von den jeweiligen persönlichen Rahmenbedingungen ab. Wenn Du mit Anfang 50 noch eine sinnstiftende Beschäftigung suchst, dann ist die Aussicht auf eine Eg 13 oder auch eine Eg 12 Stelle durchaus attraktiv. Mich hat es damals nicht abgeschreckt, auch wenn aufgrund des Alters keine Aussicht auf Verbeamtung gegeben war.

    Das verstehe ich. Mein Berufseinstieg war aber mit 26. Da hätte ich dann doch nicht auf den Gegenwert einer Eigentumswohnung verzichten wollen.

    Es wäre spannend zu sehen wie viele noch Lehrer werden wollen, wenn es das Berufsbeamtentum nicht mehr gäbe - bzw. falls es nicht mehr genug wären, durch welche Lohnerhöhung oder Benefits dies ausgeglichen würde.

    Ich muss sagen, mir war das als Anfänger gar nicht so klar, wie sehr mich dieses System anwidert. Als Angestellter unter den aktuellen Bedingungen hätte ich den Job aber gar nicht erst angefangen. Nicht wegen irgendwelcher Benefits, sondern einfach nur aufgrund des deutlich niedrigeren Nettogehalts und der Pension.


    Ich denke, dass eine Abschaffung des Beamtentums (bei entsprechender Erhöhung der Bezüge und Einführung einer Betriebsrente) den Beruf insgesamt attraktiver machen würde.

    Es gibt immer einige, die denken, dass sie "Schlimmes erwartet", wenn sie einfach mal Nein sagen. Ich glaube, das liegt auch einfach am System. Es vermittelt so viel Sicherheit, dass zumindest einige Sorge haben, eben diese Sicherheit durch vermeintliche Fehltritte zu verlieren.

    Viele Lehrkräfte haben paranoide Panik vor allem möglichen: Der QA, sonstigen "Lehrproben", den Eltern, "Widersprüchen". Gerade bei letzterem lasse ich es darauf ankommen. Bisher kam keiner.

    Ist das anderswo nicht so? Gibt es Beurteilungen nicht überall? Oder laufen die unterschiedlich ab?

    Das ist jetzt, glaube ich, der dritte Thread, in dem darüber diskutiert wird...

    Erst? Das bezweifle ich. Oder meinst du der dritte "aktuelle".


    Ein anderer finanzieller Aspekt, den man bedenken sollte: Ein Nebenjob lohnt sich mehr als A14, teilweise auch mehr als A15, je nachdem wie der Stundenlohn des Nebenjobs aussieht und wie umfassend die Aufgabe ist.

    Ich finde die Frage sehr gerechtfertigt.

    Die selbe Diskussion gibt es auch häufig bei der ZP10 in Mathematik, wo Darstellungsleistung vergeben wird. Wir haben uns darauf verständigt, dass bei sehr schwachen Schülern, die kaum Aufgaben überhaupt bearbeitet haben, diese auch nicht mit hoher Darstellungsleistung gewertet werden können. Nach dem Motto: Es wurde kaum etwas dargestellt.


    Man kann das jetzt für Englisch auch auf die Spitze treiben, das habe ich mich als Schüler schon gefragt. Wenn man also einfach nur wenig inhaltlos, aber völlig korrekt und sprachlich eloquent schreibt, kriegt man dafür dann die vollen Punkte? Ich hoffe doch nein.

    Hoffentlich fliegt die Konstruktion dem Land NRW noch um die Ohren. Bei uns an der Schule legt jedenfalls seit der Einführung der exorbitanten Familienzuschläge praktisch das komplette Kollegium Widerspruch gegen die Besoldung ein.

    Ja, ich auch. Da bin ich dem Forum wirklich sehr dankbar, dass auf diese Möglichkeit hingewiesen wurde.


    Ich muss mal den Widerspruch für 2024 ausfüllen.

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