Beiträge von CatelynStark

    Zu den weltweiten Ferien: die Tochter einer Freundin in den USA hatte ihren letzen Schultag vor den Ferien am 21.06. (wie NRW) und den ersten Schultag nach den Ferien am 05.09.. Also nur eine Woche vor den Bayern. Daher folgender Vorschlag: Vom 21.06. bis 12.09. haben wir einfach alle immer frei. Herbst-, Weihnachts- und Osterferien bitte jeweils 14 Tage. Alle beweglichen Ferientage kommen in die Woche nach Pfingsten, zack Pfingsferien! Wer dafür ist, wähle mich bitte zur Kultusministerin oder auch Bundeskanzlerin, oder besser noch, Präsidentin des Universums.

    Hier an den/die TE vielleicht einmal der Hinweis, sich den Thread zum Thema "von der Ärztin zur Lehrerin" durchzulesen. Die Situationen sind anders, da die Ärztin komplett neu studieren müste/möchte, aber trotzdem stehen da vielleicht auch noch ein paar Dinge, die es zu beachten gilt, z.B. Ansehen des Jobs, Belastungsphasen etc..

    Dienstlich: beides bereits für sich unangemessen (Ausnahme: im Sportunterricht).

    Du musst es ja auch in der Schule nicht anziehen. Ich gehe so auch nicht so oft in die Schule, aber weil ich es nicht will, nicht, weil ich es nicht darf. Für die Freizeit finde ich es ganz prima. Es stört mich aber nicht, wenn Kolleg:innen so in die Schule kommen. Was spricht denn dagegen? Kleidung ist doch individuell.

    Was ist das Problem mit Kapuzenpullis über kurzen Hosen?

    Perfekt für Tage, an denen man nicht weiß, ob es nun warm oder kalt ist. Ich sehe kein Problem.


    In manchen Situationen, je nach persönlicher Tagesform sage ich gar nicht gern, dass ich Lehrerin bin. Es kommt zu oft zu Diskussionen, in denen man sich verteidigen muss. Dem bin ich mittlerweile überdrüssig und sage nur noch: „geilster Job, massig Kohle, kaum arbeiten. Verstehe nicht, wieso nicht alle Lehrer werden wollen.“

    Ich sage es auch nicht gerne. Noch weniger gerne sage ich, dass ich Englisch unterrichte. Wenn ich neue Leute treffe und denen sagen "muss", was ich beruflich mache, sage ich oft einfach "Lehrerin", wenn weitere Nachfragen kommen "Mathe und Informatik am Gymnasium" (häufigste Antwort: "wenigsten sind das sinnvolle Fächer"). Ist ja nicht gelogen, ich verschweige bloß eins meiner Fächer. Auf Aussagen, auf die man sich verteidigen muss etc. habe ich auch keinen Bock mehr und sage einfach nur noch: "Augen auf bei der Berufswahl".

    Seht ihr das Risiko, dass der Lehrer in 15 Jahren nicht mehr benötigt wird?

    Nein. 1) Es muss ja immer "Lernbegleiter:innen" (aka Lehrer:innen) geben, die aufpassen, dass die SuS auch mit digitialen Werkzeugen das lernen, was sie lernen sollen. Es wird weiterhin mehr oder weniger einheitliche Vorgaben geben.

    2) Schulen sind auch "Aufbewahrungsanstalten" und "Entertainmentcenter" für Kinder und z.T. auch Jugendliche. Schulen leisten auch einen riesigen Anteil an Betreuungsarbeit, wie durch Corona ja deutlich geworden ist.


    Und selbst wenn (ich glaube es nicht!) während unserer Dienstzeit der Beruf "Lehrer:in" vollkommen überflüssig wird: bist auf Lebenszeit verbeamtet und das schaffst du auf jeden Fall vorher noch, kann dir eh nicht viel passieren.


    Edit: Das man nur in den Ferien in den Urlaub kann, ist jetzt kein Hammer, aber wenn man ein schulpflichtiges Kind hat, muss man sich auch an die Ferien halten. Klar, vorher und nachher sind es einige Jahre, wo man sich nicht zwingend dran halten müsste, es sei denn, man ist Lehrer. Vorteil: du hast (es sei denn du arbeitest nicht in dem BL, in dem deine Kinder zur Schule gehen) in den Ferien kein Betreuungsproblem und das gilt von dem Moment an, in dem Kinder in die Kita gehen. Kitas haben sehr oft während eines Teils der Schulferien zu (Ausnahme einige AWO Kindergärten), immer Sommer auch schon mal 3 Wochen am Stück. (bezieht sich auf Erfahrungen in NRW)

    Schließlich habe ich teilweise sowas wie "sozialen Abstieg" zwischen den Zeilen gelesen.

    In den Augen sehr vieler Menschen wäre das auch ein sozialer Abstieg. Überspitzt gesagt sind sind Lehrer:innen gesellschaftlich gesehen Witzfiguren, die man nicht ernst zu nehmen hat. Und auch das muss man sich bewusst machen, wenn man genau diesen Wechsel (Ärztin zu Lehrerin) macht. Das hat nichts mit Impostersyndrom o.Ä. zu tun. Ob man das gesellschaftliche Ansehen eines Berufes für wichtig hält oder nicht, muss jede:r für sich selbst entscheiden.



    Ich frage mich, ob man einer Bankkauffrau oder Bibliothekarin, die Lehramt studieren möchte, hier an dieser Stelle auch abgeraten hätte, oder ob es am Arztberuf liegt.

    Für mich liegt die Warnung (ich habe nicht direkt abgeraten) nicht am Beruf Ärztin, sondern an der Tatsache, dass die TE ja schon eine enorm lange und anspuchsvolle Ausbildung offensichtlich erfolgreich hinter sich gebracht hat. Das ist bei einer Bankkauffrau etwas anderes. Ich will den Beruf nicht abwerten, aber wenn man nach 2 oder drei Jahren Ausbildung Bankkauffrau ein (Lehramts)studium anfängt, dann ist das etwas anderes, als wenn man das nach Medizinstudium und allem was dazugehört, macht. Aber auch der Bankkauffrau würde ich sagen "mach dir bewusst, dass der Beruf anders ist als du denkst und vor allem deutlich frustrierender sein kann, als man so meint". Das sage ich übrigens auch Schüler:innen, die mich fragen, ob ich ihnen zum Lehramtsstudium raten würde. Da sage ich natürlich noch viel mehr (auch viel positives!), weil sich in richtigen Gesprächen oft auch einfach mehr ergibt.

    Persönlich würde ich niemandem per se zum Lehrerberuf raten oder eben auch nicht.


    Ich stimme natürlich zu, dass der Lehrermangel ein riesiges Problem ist. Nichtsdestotrotz kann ich nicht uneingeschränkt Werbung für diesen Beruf machen. Da wäre bei jedem anderen Beruf vermutlich nicht anders.

    sehe ich keinen Grund, ihr diesen Wunsch auszureden oder an der Ernsthaftigkeit zu zweifeln

    Ich glaube nicht, dass das hier jemand wissentlich gemacht hat. Aber in einer solchen Situation finde ich es schon wichtig darauf hinzuweisen, dass eben auch dieser Job seine Tücken hat. Und Geschichte und Französisch (oder was auch immer) studieren, ist etwas anderes, als es zu unterrichten. Wenn die TE einfach nur Lust hat, sich mit Themen fachwissenschaftlich auseinanderzusetzten, nur zu! Warum nicht nebenbei ohne zeitlichen Druck studieren? Wenn sie Lust hat mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, dann wäre die von ihr ja schon angedeutete Jugendpsychiatrie vielleicht auch ein dauerhafter(???) Weg. Natürlich darf (und soll?) sie Lehrerin werden, wenn das ihr Traum ist. Aber wie bei vielen anderen Berufen auch, sieht die Realität oft anders aus, als man es sich erhofft.

    Und nochwas: vergiss nicht, dass du dein Leben lang gefragt werden wirst, warum du nachdem du schon Ärztin warst, noch Lehrerin für F/Ge geworden bist. Ärztinnen haben zumindestens in D ein deutlich höheres Ansehen, als Lehrerinnen. Es kann sein, dass dir das egal ist, aber in 25 Jahren nervt es dich vielleicht, wenn du Tante Klara zum 100. Mal erklären musst, warum du "so einen tollen Job" gegen einen Job, den 80 Millionen andere nach ihrer eigenen Einschätzung besser können als du, eingetauscht hast.

    So erfüllend ist der auch nicht im Alltag.

    Das ist eine ganz wichtige Aussage. Man trifft eher selten auf "leuchtende Kinderaugen" und eher häufig auf missmustige Teenager die weder Hausaufgaben noch Lust auf Unterricht haben.
    Gemeinschaftsgefühl gibt es an Schulen, es gibt auch Schulen ohne Gemeinschaftsgefühl. Es kann sehr frustierend sein, als Lehrer:in zu arbeiten (lies mal, was hier einige, inkl. mir, an verschiedenen Stellen zum Mathe GK geschrieben haben, oder auch was andere User:innen zur zweiten Fremdsprache geschrieben haben). Klar, der Job hat auch gute Seiten, aber mach dir bewusst, dass es auch einfach nur ein Job ist. Man hat viel Verantwortung (weniger als als Ärztin, das ist mir klar), und steht oft unter zeitlichem Druck (damit kann man umgehen lernen, siehe Diskussionen zum Zeitaufwand für Korrekturen).

    Ich will dich nicht abbringen von deinem Traum Lehrerin zu werden, aber es ist sicher weniger toll, als du meinst. Mir persönlich machen meine Sonderaufgaben und die Arbeit mit den Oberstufenschüler:innen sehr viel Spaß. Auf's Korrigieren(!!!), Konferenzteilnahmen etc. könnte ich gut verzichten. Jeder Job hat Aspekte, die auf die man einfach keine Lust hat.

    Das Ref ist auch nicht gerade ein Zuckerschlecken, wenn auch machbar. Aber überleg dir gut, ob du nach allem, was du schon gemacht hast, wirklich nochmal ganz von vorne anfangen willst. Und auch wenn due Ge/F studierst, kannst du dich schon mal darauf einrichten, dass du z.B. eine Ersthelfer AG wirst leiten müssen, Fortbildungen zu erster Hilfe für das Kollegium geben, ggf. als Lehrerin bis einschl. EF für Bio und Chemie eingesetzt wirst etc (das ist jetzt das, was mir spontan einfällt, was mit einer Ge/F Lehrerin, die auch Ärztin ist, alles so machen könnte).

    Wenn die letzte Stunde vor einer Klausur soo relevant und wichtig ist, ist dann nicht vorher im Unterricht etwas falsch gelaufen oder die Klausur fehlkonzipiert

    Es geht ja nicht nur um die Frage, ob die Klausur mit oder ohne die letzte Stunde vor der Klausur stattfinden kann, sondern auch darum, für wie wichtig die SuS diese Stunde halten. Natürlich hätte meine Klausur auch ohne diese letzte Stunde stattfinden können (das ist bei mir immer so). Das heißt aber nicht, dass es für die Schüler:innen vor ihrer LK-Klausur nicht trotzdem besser ist, die Stunde als Klausurvorbereitung zu nutzen. Zum einen können noch Fragen gestellt werden, zum anderen gibt es den SuS auch einfach Sicherheit, wenn man die letzte Stunde vor der Klausur als Klausurvorbereitung nutzt.

    Klausur verschieben geht bei uns nicht.

    Die Schüler:innen wären wenig begeistert gewesen, wenn ich in der letzten Stunde vor der Klausur gesagt hätte "so, die versprochene Vorbereitung entfällt, wir machen heute mal etwas, was nichts mit dem Thema der Klausur zu tun hat". Selbst wenn ich zumindestens an der Textform geblieben wäre (Analyse einer Rede, die von BoJo der da ja schon nicht mehr PM war, hätte man gut nehmen können), hätten die Schüler:innen sich trotzdem von mir im Stich gelassen gefühlt. In dem Fall war mir die Lebensrealität der Schüler:innen (Klausur zum Thema American Dream steht an) tatsächlich am wichtigsten. Dass die Queen gestorben war, hatten die auch so mitbekommen.


    Hätten wir da keinen Termindruck gehabt, hätte ich das im Unterricht thematisiert. So war es aber nicht.


    Bonusfrage ergibt in dem in NRW vorgegebenem Klausurformat keinen Sinn.

    Wenn man das hier so liest, dann könnte man meinen, kaum jemand interessiere sich für Fußball. Das kann ich kaum glauben. Als 2014 das Halbfinale gegen Brasilien lief, war ich mit ein paar Freunden in einem Ferienhaus. Da hieß es auch erst von allen (ausser von mir) "Fußball ist kacke, das ist Kommerz, das interessiert mich nicht". Ich wollte das gucken, die anderen ein Gesellschaftsspiel spielen. Das Fußballpiel war noch nicht angepfiffen, das saßen ALLE vorm Fernseher. Es war ein sehr lustiger Abend (und ich zur Halbzeitpause schon leicht betrunken, was mir selten passiert). Und ja, da gab es ein Gemeinschaftsgefühl.


    Wenn in NRW keine Ferien wären, hätte ich trotzdem nicht das Spiel gestern im Klassenraum gestreamt. Für ein Vorrundenspiel finde ich das albern.


    Zum Thema Tod der Queen: unser Klausurplan war so eng gestrickt, dass ich mit dem Englisch LK nicht direkt darüber sprechen konnte, denn eine Stunde später war unsere Klausur zum Thema "American Dream". Da wir die Unabhängigkeit längst hinter uns gebracht hatten, passte das wirklich überhaupt nicht. Beim nächsten Thema (UK) habe ich das erst behandeln können.

    Nach Notenschluss Pi mal Daum sollte einfach die Schulpflicht enden.

    Ja bitte! Und wenn das nicht geht, wenigstens eine sinnvolle Projektwoche o.Ä.. Ich versuche immer so lange es geht Unterricht zu machen und habe das Gefühl manche Schüler:innen sind fast schon dankbar, dass nicht schon wieder gefrühstückt wird. Aber die Arbeitsmoral lässt doch sehr zu wünschen übrig.

    Selbst bei einem Beinbruch wird das je nach Unterrichtsgestaltung ja durchaus schwierig. Wenn von 90 Minuten 60 auf Gruppenarbeit entfallen, dann hat derjenige mit dem gebrochenen Bein wenig davon. Klar, er kann per VK auch einer GA teilnehmen, aber es ist etwas anderes, als eine persönliche Teilnahme.


    Unterricht per VK ist ok, wenn z.B. wegen eines Sturms Präsenzunterricht nicht möglich ist. Wenn dann alle per VK teilnehmen, ist es immer noch nicht gut, aber besser, als wenn man nur ein oder zwei per VK zugeschaltet hat und der Rest sitzt im Klassenraum vor einem. Da kann man eigentlich nur Frontalunterricht machen.


    Anfragen, ob ein kranker Schüler / eine kranke Schülerin am Unterricht teilnehmen können, haben wir nicht, wohl aber die Erwartung, dass alle Materialien digital zur Verfügung gestellt werden. Da ich meine Arbeitsblätter gar nicht mehr ausdrucke (1:1 Ausstattung) sind diese Sachen eh da, anstrengend wird es, wenn man den SuS dann noch schreiben muss, welche Aufgaben aus dem Buch gemacht wurden und das am besten dann mit schrittweiser Lösung (nicht nur das Ergebnis). Vor Corona hat man solche Sachen vom Mitschüler bekommen, oder wenn man sich nicht bemüht hat, eben gar nicht. Ich lade dann allerdings immer nur die Musterlösungen aus dem Lösungsbuch hoch und schreiben, auf Nachfrage (nicht atuomatisch), den kranken SuS dann, dass sie sich schrittweise Lösungen von Mitschüler:innen besorgen müssen, oder mich, sobald sie wieder da sind, fragen können.

    Bei aller Liebe: ich kann ja nachvollziehen, dass man ein 7jähriges Kind nicht 4 Stunden alleine zu Hause lassen will. Aber das Argument mit dem Essen ist zum Schreien. Hat man nicht für den Notfall Nudeln und Tomatensauce im Schrank? Oder, wenn denn notwenig, macht man die Tomatesauce gerade selber? Da gibt es doch Rezepte, nach denen das in 20 Minuten geht. Man kann die auch vorkochen (ich machen das), richtig abgefüllt hält die sich für 8 Wochen. (Ich meine, dass die Eltern abends die Nudeln und die Tomatensauce warm machen, nachdem die Kinder Mittags Joghurt, Banane und sonstwas selbstständig gegessen haben.)


    Das Argument mit dem Anspruch auf Betreuung ist natürlich richtig. Aber "Hitzefrei" heißt ja nicht zwingend, dass die OGS und das Mittagessen ausfällt, sondern erst mal nur der Unterricht, oder? Wenn der Unterricht so früh beendet ist, dass die OGS Kräfte nicht da sind, müssen eben Lehrer:innen die Betreuung übernehmen. Bei 37 sicher immer noch angenehmer, als zu unterrichten.

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