Beiträge von Quittengelee

    Wir müssen eben nicht vor Ort Probleme lösen, die andere woanders verursachen.

    Das heißt, du machst keine Klassenfahrten und deine Kollegen müssen deswegen öfter fahren, damit alle Klassen drankommen? Und das nehmen die hin? Oder spricht einfach inzwischen keiner mehr mit dir und es ist dir egal?

    ...in der Wiedereingliederung ist man als Beamt*in wieder arbeitend, als Angestellte*r weiterhin krankgeschrieben. Weis jemand, ob dann die erneute Krankschreibung des Beamten dann "von vorne" anfangen würde bei gescheiterter Wiedereingliederung?

    Die Mitschülerin lernt nebenbei eine ganz üble Lektion: Mein Handeln hat für mich keine negativen Konsequenzen. Ich kann andere fertigmachen, Lehrer und Eltern sind machtlos.

    Die Schule musst du gar nicht ins Boot holen. Die müssten von alleine tätig werden und die Eltern der Mitschülerin kontaktieren. Was sagen die Eltern der Mitschülerin zu der Situation?

    Das interessiert halt die Eltern eines gemobbten Kindes nicht. Und was die Schule müsste ist müßig, weil die Schule macht offenbar nicht.

    mirau78 , das Problem, hier als Mutter zu fragen, ist immer, dass man als Lehrperson einen anderen Blick hat und andere Entscheidungen trifft, als als Mutter...

    Wenn du den Klassenwechsel nicht erzwingen kannst, könntest du noch versuchen, Schulsozialarbeit, Beratungslehrkraft, Schulpsycholog*in o.ä. ins Boot zu holen. Das hat diverse Vorteile, z.B. dass die Schulleitung jeden Tag 1000 Problemfälle auf dem Tisch hat und keinesfalls jedem Elternwunsch nachgehen kann, einem Kollegen aber eher zuhört und offizielle Stellen weniger abwimmeln kann. Dein Anliegen bekommt mehr Gewicht.

    Allerdings möchte ich auch sagen: sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst. Man hat nicht immer die Folgen im Blick, wenn man sich auf eine Sache versteift. In eine neue Klassengemeinschaft zu kommen, kann z.B. schwierig sein und neue Probleme bergen. Die anderen sind seit 3 Jahren ein Team und du weißt nicht, was die neue Dynamik macht, ob dein Kind dort mit offenen Armen empfangen wird usw. Auf eine Weise ergebnisoffen an ein Problem heranzuziehen kann manchmal hilfreich sein.

    Edit: Habt ihr zwischenzeitlich über einen Schulwechsel nachgedacht?

    An "meiner Schule" ist es definitiv so. Ich könnte auf Anhieb allein 3 mir bekannte Fälle nennen von verbeamteten Kollegen, die seit mehr als 5 Jahren von der Schulleitung "gesperrt" werden, weil sie für die Schule wichtige Fächer haben. Im Gegenzug habe ich von 2 Kollegen gehört, die angestellt gekündigt haben an der Schule wegen der Umstände und schnell an einer Privatschule untergekommen sind woanders.

    Ich sprach von unerwünschten Versetzungen, zum Beispiel weil in einem unbeliebten Gebiet Lehrer gebraucht werden.

    Ansonsten sind für Beamte die Bedingungen an Privatschulen halt nicht besser. Wenn man aus pädagogischen/ideologischen Gründen wechseln möchte, kann man sich aus dem Beamtenverhältnis mit einem formlosen Wisch entlassen lassen.

    "Wie kann den Kindern vermittelt werden, dass Menschen in biblischen Geschichten Erlebtes auf Gott hin gedeutet haben und biblische Geschichten keine Tatsachenberichte sind?"

    Achso und was gilt dann, wenn nicht Gottes Wort aka Bibel? Was genau darf man denn auf Gott hin deuten? Jeder darf alles deuten, wie er will, trotzdem brauchen wir katholische und evangelische Religionslehre im Unterricht der staatlichen Schule und zwar getrennt voneinander, warum?

    Eins heißt zum Beispiel "Du sollst nicht töten", wie kann man denn schreiben, das sei fürs Leben irrelevant, wenn es nicht die eigene Religion ist?

    Dass das Relevanz hat, entscheidet nicht das Christentum, diesen Schluss ziehen nicht-Gläubige aus anderen ethischen Überlegungen heraus. Hätte die Bibel Relevanz, wäre "Nicht töten" und "keine anderen Götter neben einem anderen haben" auf gleicher Stufe.

    Ich wüsste auch gerne mehr über MEIN Bild und was mir genau bezüglich meines Religionsunterrichts genau angekreidet wird. Dann kann ich daran arbeiten.

    Du machst doch das, wofür du ausgebildet und eingestellt wurdest. Die Kritik ist, dass das überhaupt möglich ist: Zu unterrichten, als wäre Christentum in der Mitte und richtig und von dort aus guckt man sich ein bisschen die anderen Religionen im Osten und Süden an und wer nicht will, muss nicht mitmachen. Aber richtig ist es trotzdem. Es gibt zwar Juden und Hinduisten und manche Leute glauben an nichts und keiner muss mitbeten. Aber wir Christen beten halt zu Gott, so geht das.

    Und dann wird vorgemacht, wie es auszusehen hat: wir schicken Wünsche ins Universum, um etwas anders haben zu wollen, wo wir nichts ausrichten können. Z.B. kann man dafür beten, dass ein Krieg aufhört. Den hat zwar ein weltherrschsüchtiger Diktator angezettelt, der seinen Hals nicht voll kriegt, aber vielleicht ist ja doch eine höhere Macht im Spiel, die uns helfen kann. Die Macht könnte Putin zum Beispiel Hodenkrebs schicken. Oder darf man nix Böses herbeibeten? Und was, wenn mein Papa an Krebs gestorben ist? War das dann auch etwas Böses von Gott oder war es gut gemeint, weil der Herr die jung zu sich holt, die er am meisten liebt? Und warum ist meine Oma dann so alt geworden, hatte er die nicht so lieb? Oder ist das alles egal, weil Gottes Wege am Ende eh unergründlich sind? Im alten Testament war er ja rachsüchtig und seit 2000 Jahren ist es eher so der liebe Gott.

    Was ich damit sagen will: Diese Fragen stellen Kinder wohl eher nicht. Sie nehmen hin, was du sagst. Der Punkt ist, du weißt nicht, welche Schlüsse sie ziehen. Das liegt daran, dass du nur ganz bedingt reflektiert auf den Glauben gucken kannst, weil du ja einen hast und den vermitteln sollst, ohne dass es dafür Kriterien gäbe.

    Im Lehrplan steht zum Beispiel was von Gottes Schöpfung und nicht, dass kein Mensch weiß, wie die Erde entstanden ist. Also erzählst du was von Gottes Schöpfung und jeder 7-Jährige bekommt zu hören: ah, meine Lehrerin weiß ja alles und Gott hat also die Erde erschaffen.

    Puh, ich weiß nicht, wie man das noch erklären kann.

    Mal ne ganz ernsthafte Frage, auch an andere, bin wirklich interessiert:

    Wenn ein Kind, sagen wir Kindergarten oder erste/zweite Klasse, euch erzählt, dass seine Oma gestorben ist, und euch fragt, ob sie jetzt im Himmel sei oder ein Engel sei, wie antwortet ihr darauf?

    "Das weiß ich leider nicht. Manche Menschen glauben das. Was denkst du, ist deine Oma im Himmel?" Oder vielleicht "du hast die Oma doll lieb gehabt, stimmt's?" "Es macht dich traurig, dass du deine Oma nicht mehr drücken kannst, oder?" Ich würde Ausdrucksmöglichkeiten anbieten.

    Zauberwald, es geht um die Berechtigung von konfessionellem Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Das würde jüdischen Reliunterricht selbstredend genauso einbeziehen, den gibt es aber in aller Regel nicht.

    Wieso? Für mich fühlt es sich so an, als ob man ausgelacht und einem das Wort im Mund verdreht wird.

    Zum ausgelacht fühlen: dein Glauben ist deine Privatsache, du kannst anbeten wen und wie du immer willst, das habe ich nie infrage gestellt, dachte ich zumindest. Ich werde es kontrollieren. Achte aber bitte ebenso mal auf deine Aggression gegen mich und andere hier im Fred.

    Deine sachlichen Argumente sind zum Thema in dieser Diskussion einfach naiv. Und leider kommt von den Personen, die dir zustimmen, nichts Reflektierteres daher. Du kannst deinen privaten Glauben eben gerade nicht von dem trennen, was du den Kindern vermittelst und das finde ich bedenklich, selbst wenn Eltern nach aktueller Gesetzeslage ev./kath. Religionsunterricht wählen dürfen, finde ich es bedenklich.

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