Beiträge von Quittengelee

    Leute, die ihre eigenen Kinder als "Job" bezeichnen, kann man auch nicht ernst nehmen. Das ist kein Job, sondern eine Lebensweise, für die man sich aktiv entschieden hat.

    Es ist eine Aufgabe, die Zeit und Geld kostet. Du hast dich aktiv gegen Kinder entschieden, hast also mehr Zeit und mehr Geld zur Verfügung. Ist doch schön, viel Spaß am langen Wochenende.

    An dem du übrigens Zeit hättest, Klage gegen die Unterbezahlung kinderloser Lehrkräfte in NRW einzureichen. Edit: oder sagt man dann unteralimentiert? "Ick fühl mir so unteralimentiert ohne all die Zuschläge, die andere bekommen!" Oder wie man dann auf Duisburgerisch sagen würde.

    Es wird eben auf Landesebene entschieden und ist keine Entscheidung auf Bundesebene. Das könnte man natürlich kritisch sehen.

    Wir sind halt Landesbeamte, so ist das Leben. Besonders sinnfrei: Tom123 wohnt nicht mal in NRW. Und den meisten Kolleg*innen mit Kindern, die nicht in NRW wohnen, ist der Zuschlag wurscht.

    Vorschlag: Niedersachsen sollte jeder Lehrkraft kostenlos Windeln, Kinderwagen und Schulranzen zur Verfügung stellen und dann kann sich jeder was abholen, egal ob kinderlos oder kinderreich. Einfach aus Prinzip könnte man dann Schnuller und Brustpumpen horten und endlich das Gefühl haben, nicht zu kurz gekommen zu sein.

    Puh, na ich versuchs mal, wir aber dann länger. Es ging los mit:

    Mit der Verbesserung der Diagnoseverfahren haben wir natürlich auch eine Erhöhung der Anzahl der Kinder mit ADHS und Asperger-Autismus. Insbesondere Letzteres scheint aktuell wie Pilze aus dem Boden zu schießen.

    ...

    Da wäre meine Frage: Ist das so? ADHS scheint mir kein so neues Phänomen zu sein und dass man diagnostisch mehr als die üblichen Fragebögen hätte, ist mir nicht bekannt. Es wird allenfalls etwas besser auf Ausschlusskriterien geachtet, so zumindest meine Wahrnehmung im Bereich der Erwachsenen, die erstmalig getestet werden.

    Dann kommen ganz viele Vermutungen zu Medienkonsum und Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem ein Beitrag dazu, dass in den 90ern sehr viel Ritalin verschrieben wurde.

    Der letzte Beitrag, der den Begriff des ADHS enthielt, lautete:

    ...Wenn ein Hirn andauernd fehlbeschossen wird, passt es sich an. Ich gehe davon aus, dass, genauso wie man seinen Körper in einen Fehlstoffwechsel bringen kann (durch falsches Essen, fehlende Bewegung etc), man sein Hirn auch in so einen Zustand kriegt. Nicht grundlos werden die ADHS-Fälle immer mehr. Sicher gibt es auch "natürliche Fälle" mit angeborener Stoffwechselstörung, aber ich glaube, man müsste ADHS in zwei Diagnostiken stecken, welche Ursache es hat, sonst übertüncht man diese mit der Diagnose und der vielleicht anstehenden Medikation nur.

    Was genau sind ADHS-Fälle, sind damit die im Klassifikationssystem genannten Symptome gemeint? Werden sie tatsächlich mehr? Was wäre die Unterscheidung, würde es bedeuten, dass der hier angenommene zweite Fall von Aufmerksamkeitsstörung erst mit Erwerb des ersten Smartphones einsetzt und dann wieder aufhört, solange man das Smartphone absetzt? Oder ist dann dauerhaft was futsch im Hirn? Gibt's dazu Erkenntnisse jenseits von Vermutungen? Hat die TE explizit nicht behauptet, ich frage mich das nur.

    Interessant finde ich auch die Tendenz, wieder von "übertünchen" im Kontext von ADHS-Medikation zu sprechen, da man sich in der Forschung inzwischen weitgehend einig ist, dass Medikation bei ADHS ein ganz wichtiger Behandlungsbaustein ist und mehr hilft als Therapie (allein) und Symptome dadurch sogar häufiger auch auf Dauer verschwinden.

    Da ich selbst hier vor nicht allzulanger Zeit von Kolleginnen und Eltern angegangen wurde, weil ich es skeptisch sehe, wenn schwer verhaltensgestörte Kinder aus dysfunktionalen Familien mit Ritalin "ruhig gestellt werden", weil die Kinder dann keinen Ärger mehr in der Schule machen und sich folglich keiner mehr für sie interessiert, fällt mir auf, dass die Tendenz in der Alltagswahrnehmung gerade wieder zu kippen scheint. Also eher Konsens in Richtung "keine Medikamente, das löst ja auch bloß keine Probleme" wobei hier noch zwischen "richtigem" ADHS und einer neuartigen Störung unterschieden wurde, die ebenfalls auf Ritalin anspricht.

    Eine Zeitlang wurde von Kolleg*innen ja auch steif und fest behauptet, Ritalin wirke nur bei Kindern mit ADHS, daran könne man die richtige Diagnose erkennen. Der Hinweis, dass Studierende damit dealen, um länger lernen zu können, wurde ignoriert.

    Das meinte ich. Ich verfolge die Alltagserklärungen von Lehrkräften zum Thema schon viele Jahre und stelle immer mal Veränderungen fest. "Subjektive Theorien" heißt das, wenn ich recht erinnere und sie leiten unser Verhalten stärker als wissenschaftliche Theorien. Meine eigene Skepsis ggü. Ritalin hat sich auch verändert, weil ich finde, dass es letztlich nicht so sehr darauf ankommt, ob es Biomarker für ADHS gibt und somit eine angeborene Störung gesichert festgestellt werden könnte, sondern ob es Kindern besser geht, sie Freunde finden, den Alltagsanforderungen gerecht werden, später seltener kriminell werden, weniger Beziehungsabbrüche haben, weniger Unfälle, Konflikte am Arbeitsplatz etc.pp. Wenn das durch Ritalin gelindert wird, ist die Verschreibung durchaus in Betracht zu ziehen, denke ich heute.

    Aber schwierig bleibt es allemal, wohl wie bei allen psychischen Erkrankungen, die sich nur nach dem klinischen Bild bemessen lassen...

    Das stimmt schon eine Weile nicht mehr, weil Frauen und Männer inzwischen gleich gut gebildet sind und es auch mehr Zeit und Möglichkeiten gibt, ähnliche Partner*innen zu suchen etwa im Internet.

    Was übrigens für eine größere arm/reich-Schere sorgt, da weniger sozioökonomische "Durchmischung" stattfindet. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/par…ltung-1.1875581

    "Aber warum heiraten Menschen überhaupt andere Partner als früher? Dafür scheint es eine Reihe von Gründen zu geben. Je mehr Frauen die Uni absolvieren und in den Beruf streben, statt sich automatisch auf Kinder und Haushalt zu verlegen, desto mehr Heiratskandidatinnen in der Akademiker-Schicht gibt es natürlich auch. Und es scheint weniger Männer zu geben, denen Dominanz in der Beziehung wichtig ist - also die Selbstbestätigung dadurch, dass sie mehr verdienen oder einen gesellschaftlich höher beachteten Beruf haben als ihre Partnerin."

    Vielleicht einfach mal informieren, bevor man Falschbehauptungen aufstellt und so Vorurteile nicht nur reproduziert, sondern auch noch neue entwirft?

    Wieso finden das drei Leute verwirrend? Ich sehe natürlich, wen es verwirrt, aber mal wieder ist nicht klar, was ihr nicht versteht, ist Süddeutsche zu schwierig?

    Ist es der richtige Blickwinkel, nur das Ende der Ehe und eine Scheidung vor Augen zu haben? Eine Ehe ist grundsätzlich angelegt "bis dass der Tod euch scheidet".

    Hatte ja erst überlegt, dir eine Zeitlang nur Verwirrtsmileys zu setzen, damit du selbst siehst, dass das ziemlich 'verwirrend' und wenig aussagekräftig ist:aufgepasst:

    Da mir das dann doch zu blöd erschien, hier eine Antwort: Google "Scheidung", "Altersarmut", "Frauen" und finde selbst den Fehler in deiner heilen Weltsicht.

    ...

    Ich überlege jetzt, das Bilderbuch wegzulassen und die Zootiere aus dem Buch zu nehmen, von denen schon Bildkarten vorhanden sind...

    Ich würde definitiv das vorhandene Material nehmen. Warum sollte die Stunde besser werden, nur weil du bereits vorhandene Tierbilder durch selbst ausgedruckte ersetzt und das 10-fache an Arbeit hast? Nachhaltig ist auch was anderes.

    In der Auflistung fehlen übrigens die Stundenziele. Ohne Ziele kann niemand überprüfen, was du erreichen wolltest und ob dir das gelungen ist.

    Frauen heiraten generell eher nach oben als nach unten. Männern ist das relativ egal.
    Gibt es soziologische Forschung zu.

    Da ist wenig mit Lehrerbubble.

    Das stimmt schon eine Weile nicht mehr, weil Frauen und Männer inzwischen gleich gut gebildet sind und es auch mehr Zeit und Möglichkeiten gibt, ähnliche Partner*innen zu suchen etwa im Internet.

    Was übrigens für eine größere arm/reich-Schere sorgt, da weniger sozioökonomische "Durchmischung" stattfindet. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/par…ltung-1.1875581

    "Aber warum heiraten Menschen überhaupt andere Partner als früher? Dafür scheint es eine Reihe von Gründen zu geben. Je mehr Frauen die Uni absolvieren und in den Beruf streben, statt sich automatisch auf Kinder und Haushalt zu verlegen, desto mehr Heiratskandidatinnen in der Akademiker-Schicht gibt es natürlich auch. Und es scheint weniger Männer zu geben, denen Dominanz in der Beziehung wichtig ist - also die Selbstbestätigung dadurch, dass sie mehr verdienen oder einen gesellschaftlich höher beachteten Beruf haben als ihre Partnerin."

    Vielleicht einfach mal informieren, bevor man Falschbehauptungen aufstellt und so Vorurteile nicht nur reproduziert, sondern auch noch neue entwirft?

    Ich erinnere mich, dass eine Kollegin vor vielen Jahren die Kinder zum Teil einzeln an die Wand gesetzt hat zum Abschirmen. Dafür mache ich allerdings zu viel frontal, ich will ja niemanden ausschließen...

    Arbeitet ihr viel mit Freiarbeit? Also Palim , Alhimari , Kathie und wer hier noch so bei den jüngeren SuS unterwegs ist.

    Ich hab in meinem Umfeld (zwei verschiedene Dienststellen) zwei Frauen aus deren Erzählungen ich weiß, dass es GENAUSO ist: der Mann bezahlt alles (Kredite, Möbel, …) und die Frau bezahlt die Kleidung und Hobbies der Kinder. Wurde mir voller Überzeugung schon mehrmals erklärt… („Mit dem Haus will ich nichts zu tun haben“)

    Mag sein, aber wieso ist das ein "Taschengeld", wenn sich die Kosten aufgeteilt werden? Klamotten der Kinder sind ja wohl kein Privatvergnügen.

    Und wenn die unbezahlte Carearbeit an einer Person hängenbleibt, ist es folgerichtig, dass die größeren Kosten entsprechend die andere Person übernimmt.

    Bei vielen Heteropaaren ist es aber so "austariert", dass das Geld des Mannes für beide ist und das Geld der Frau ihr persönliches Taschengeld.

    Woher kommt die Erkenntnis, aus den 50er Jahren? Und wie machen Homopaare das, vor allem die mit Kindern, gibt's dann immer eine Person alias "die Frau", die zu Hause bleibt oder Teilzeit arbeitet?

    Hier wird manchmal ein Zeug verzapft :hammer:

    Ist die Situation bei uns relevant für die Frage?
    Ist die aktuelle Situation nicht ein Ergebnis der Politik der letzten 30 Jahre?
    Die aktuelle Politik wird sich wahrscheinlich erst in 10 oder 20 Jahren im System niederschlagen.

    Aber um es konkret zu machen:

    Wir haben Lehrkräfte mit Kindern. Diese sind sogar deutlich in der Mehrheit.
    Wir haben Lehrkräfte mit 2+ Kindern.

    Sie leisten weniger ist ungenau formuliert. Sie leisten im Verhältnis zu dem, was sie leisten müssen. Einige mehr und andere weniger. Viele, die in TZ sind, möchten aber auch entsprechend entlastet werden. Keine Klassenlehrerschaft, weniger Konferenzen, etc.. Das ist auch ihr gutes Recht. Aber wenn es im Verhältnis zu viele sind, ist ein Problem. Einfaches Beispiel: Wir haben Lehrkräfte, die trotz Teilzeit um die 50% eine Klassenlehrerschaft übernehmen (müssen). Komplexeres Beispiel: Als wir den Ganztag gestartet haben, wollte keiner am Nachmittag arbeiten. Dafür gab es natürlich gute Gründe: Kinder, eigene Gesundheit (älteren Lehrkräften war es zu viel), Pflege / Betreuung von Angehörigen. Dann gab es noch schulische Gründe. Manche Lehrkräfte konnten nicht in den Ganztag, weil wir ihre Fächer zwingend am Vormittag brauchten. Die Kollegen mit VZ oder mit TZ ohne Gründe mussten dann jeden Nachmittag machen, während andere nur vormittags kamen. Das Problem ist da halt das Verhältnis von Kollegen mit Einschränkungen und Kollegen ohne Einschränkungen. Die eine junge Mutter kann jedes Kollegium gut entlasten und den Ausfall kompensieren. Wenn wir aber sowieso Lehrermangel haben und dann viele Lehrkräfte mit mehreren Kindern haben, wird es schwieriger. Bei einer befreundeten Familie, sind sie zwischen den Kindern geplant immer ein paar Monate wieder im Dienst gewesen bis zur nächsten Beurlaubung.

    Menschen ohne Kinder kann man mittragen, muss die Gesellschaft ja irgendwie leisten. Aber wenn niemand Kinder hat, haben wir ein Problem. Ich kenne wen ohne Kinder, der immer mal krank ist bis zum nächsten Urlaub. Ist ja sein gutes Recht aber wenn das alle so machen würden....

    Und jetzt ernsthaft: Ich kenne viele Leute in Vollzeit, die meinen, die Kolleg*innen in Teilzeit beantragen das aus Spaß und sollten dankbar sein, wenn sie weniger unterrichten dürfen, alles andere aber komplett mitmachen müssen, weil das ja leider unteilbar sei.

    Wie gesagt, wenn du einen Job ohne Kinder haben willst, sich dir einen. Ansonsten musst du damit leben, dass irgendwer die Blagen großzieht.

    Ein Beispiel bei uns:

    KuK ohne Kinder werden bei Krankheitsfällen bevorzugt als Springer auf Fahrten geschickt, da die Schulleitung davon ausgeht, dass diese flexibler planen können, weil sie Zuhause nicht "gebraucht" werden.

    Ist bei uns nicht so. Vielleicht solltest du dich mal für deine Rechte einsetzen an deiner Schule?

    Genau das ist der Punkt. Im Verhältnis lebt es sich als Familie mit möglichst viel Kindern überproportional gut als Beamter wenn man den Vergleich zur Privatwirtschaft sieht. Auf der anderen Seite lohnt es sich für Single oder Familien ohne Kinder deutlich weniger.

    Du bist kein armes, vernachlässigtes Hascherl, weil du dem Staat keine Söhne und Töchter geschenkt hast. Aber geh doch einfach in die "Privatwirtschaft", wenn sich's so dolle rentiert. Ach nee, du arbeitest an einer Grundschule, dein Beruf ist leider nirgends anders was wert.

    ...

    Intensiver nehme ich wahr, dass mehr Kinder/Jugendliche sich die Co-Regulation durch Mitschüler suchen...

    Interessante Einschätzung, arbeitest du schon lange in der Erziehungshilfe und nimmst diese Veränderung innerhalb dieser Schulart wahr?

    Und danke fürs Geduld abgeben, sich abzufinden, mit dem was ist, ist ja immer erst mal das Beste :rose:

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