Beiträge von Quittengelee

    An BKs nun nicht, aber an Regelgymnasien schauen die Eltern aber sowas von auf das Schulleben.

    An BBSen ist das tatsächlich so.

    Aha.

    Jedenfalls schrieb ich, dass es nicht um Sommerfeste und übereifriges, aber natürlich völlig sinnloses Engagement geht, wie State of Trance zynisch mitteilen wollte, sondern darum, dass Schulen sich ein Profil geben. Und genau das möchten eben auch viele Kolleg*innen.

    Ich wundere mich immer wieder, wenn Engagement herabgewürdigt wird. Darf man eigentlich auch ehrliche Freude daran haben, dass man seine Fächer unterrichtet, Tage der offenen Tür gestaltet oder Schulleitung anstrebt, selbst wenn es keinen Dienstwagen dafür gibt?

    Warum sollte es das?
    Kernbotschaft dieses Vergleichs ist es klarzustellen, dass sich Schulleitung finanziell nicht lohnt. Und als Vergleichsmaßstab eignet sich hier die unmittelbar darunter liegende Besoldungsgruppe.

    Ich nehme wahr, dass Du damit offenbar ein Problem hast. Aber das ist eben nicht mein Problem.

    Ich habe ein Problem damit, dass du erst veröffentlichst, kein Interesse an Beförderung zu haben, um dich um deine Kinder zu kümmern und dann, um dem Burnout zu entgehen in die Behörde geflohen bist, um hinterher eine Beförderungsstelle an einer Schule entgegen zu nehmen. Irgendwer schrieb, dass das oft so gemacht wird. Ich kenne zwar niemanden, aber abstoßend finde ich es allemal. Wenn dir das keine Probleme bereitet, ist es ja gut.

    An BKs nun nicht, aber an Regelgymnasien schauen die Eltern aber sowas von auf das Schulleben.

    Ja und, unsere Gymnasien sind alle voll, da geht es um Erst-, Zweit- oder Drittwunsch. Machen bei euch Schulen ohne Sommerfest zu? Und wen sollte das interessieren? Das sind doch keine konkurrierenden Betriebe.

    Schulen versuchen, sich ein Profil zu geben und das scheint mir für alle Beteiligten ein Vorteil zu sein. Findet man als Lehrkraft eher am Sportgymnasium sein Glück oder eher an der französisch-deutschen Kooperationsschule mit Bili-Zweig?

    ...

    Nun habe ich die Möglichkeit, an einer relativ kleinen Privatschule, deren Konzept mir sehr gut gefällt, im Seiteneinstieg als Lehrer für Mathematik und WiPo anzufangen. Allerdings ist das (zunächst) aufgrund meiner akademischen Ausbildung nur für die Sekundarstufe 1 möglich.

    Also Seiten-/Quereinstieg beim Staat funktioniert oft so, dass ein Unterrichtsfach aus dem Studium anerkannt wird und ein weiteres nachstudiert werden muss, damit man voll bezahlt wird. Es ist dann für jede Schulart und jedes Bundesland nochmal unterschiedlich geregelt, zum Teil gibt es Praxisanteile statt Referendariat usw. aber so grob. Nachhilfe, Berufserfahrung oder sowas interessieren da überhaupt nicht.

    Privatschulen können das jedoch anders handhaben und ihre eigenen Bedingungen festlegen. Da werden dann zum Beispiel auf Honorarbasis Leute beschäftigt, die nur ein Fach unterrichten, die Verdienstmöglichkeiten sind oft entsprechend mau.

    Wenn du 'richtig' ins Lehramt einsteigen willst, müsstest du also offizielle Wege einschlagen. Wenn du aber da bleiben und dich entsprechend perspektivisch nicht festlegen möchtest, würde ich mich an die Schulleitung oder den Schulträger wenden, welche Voraussetzungen sie aktuell für welche Tätigkeit verlangen.

    Edit: Habe Moebius' Beitrag eben erst gesehen. Nimmt die Schule denn das Abitur ab?

    Kommt auf die weiteren Bedingungen an... Ich fand fahren, vor allem im Winter, beschissen und würde es nicht gerne wieder machen. Wenn Öffis zur Verfügung stehen, mag es wiederum anders aussehen.

    Wenn die eine Schule um Welten besser ist als die andere, ist es allerdings eine Überlegung wert. Wie gut kennst du die beiden Schulen? Nur vom Eindruck der Homepage und Hörensagen würde ich es wiederum nicht abhängig machen.

    Kann mir wer helfen?

    Das kannst du nur selbst. Entweder du hast gute Gründe, warum du gerne Schulleitung werden möchtest und dich dafür als geeignet erachtest, dann kannst du sie auch mitteilen. Oder deine Gründe sind so, dass du sie keinem Gremium erzählen willst, dann sind es vielleicht nicht die richtigen. Ich würde mir darüber klar werden wollen, bevor ich es die nächsten Dienstjahrzehnte bereue, diesen Schritt aus den falschen Beweggründen heraus gegangen zu sein. Mit falsch meine ich etwas, das dich unzufrieden machen wird, weil du damit dann alleine dastehst, sobald du den Posten hast ("ich ärgere mich über meinen Schulleiter und will alles irgendwie besser machen" o.ä.).

    Sorry, aber ihr vehaltet euch nicht viel reifer als die Eltern. Überlegt euch Maßnahmen, die mit dem Gesetz vereinbar sind und dann informiert die Eltern und fragt nicht um deren Meinung. Außerdem solltet ihr euch klar absprechen und die Schulleitung muss hinter dir stehen.

    Edit: Und wenn dir auf die Schnelle kein besserer Titel einfällt, überlege dir bitte in Ruhe einen. Das ist respektlos.

    Ich hab von der vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand erst kürzlich erfahren. Das geht mitunter recht schnell und ist nicht immer im Interesse der Betroffenen. Ob man zurück in den Dienst kann, weiß ich nicht. Wenn ich es richtig sehe, kann man dann dazuverdienen, aber nur bis zu einem gewissen Betrag.

    Und ob bei dem Lehrkräftemangel Ausnahmen gemacht werden...?

    Plattenspieler

    Warum findest du das verwirrend? Förderschulen haben Klassenlehrerprinzip und kleine Lerngruppen, die pädagogischen und didaktisch-methodischen Anforderungen sind hoch, die fachlichen eher weniger. Ein ganz anderes Arbeitsfeld als z.B. ein Gymnasium. In dem Fall war es eine falsche Erstberufsentscheidung.

    Die Unterschiede zwischen den Schularten sind natürlich gegeben. Aber wer das 2. Staatsexamen zweimal nicht schafft, dürfte größere Probleme beim Unterrichten haben. Für den Einzelfall mag es gepasst haben, ein generelles "bei wem es nicht fürs Gymnasium reicht, der kann es auf der Sonderschule noch mal probieren" würde ich dann nicht als Rückschluss festgehalten haben wollen. Zumal es x verschiedene Förderschultypen gibt.

    Wäre ich mit 15 in der Türkei gelandet und meine Eltern hätten gesagt, dass ist nur für vielleicht ein Jahr und danach geht es zurück, dann wäre meine Motivation zur Integration nicht sehr groß gewesen.

    Es ist auch ein anderes Gefühl, ob Eltern einen dienstlichen Auslandseinsatz haben und man für einen festgelegten Zeitraum in einer internationalen Schule lernt, oder ob die ganze Familie zwangsweise in irgend ein Land musste, nicht weiß, was morgen passieren wird und zu Hause Krieg ist und sich jedes Gespräch, jeder Kontakt zur Verwandtschaft um Existenzängste dreht. Da kann kein Mensch entspannt Freunde finden und eine fremde Sprache lernen.

    Möge inzwischen ein bisschen mehr Ruhe in die Familien gekehrt sein.

    Aber recht hast du, die Unterrichtszeit ist eben genau dafür da. Aber de facto für 10 Minuten eigentlich fast überflüssig zu sein kommt mir sehr komisch vor.

    Du kannst in den 10 min viel tun, z.B. durchatmen, aus dem Fenster gucken, dich sammeln. Dann bist du am Ende des Schultages entspannter, fokussierter, konzentrierter für die SuS da.

    Außerdem kannst du auch das Tafelbild beginnen, dir überlegen, wer als erster seine Lernergebnisse präsentieren soll, Notizen für mündliche Noten erstellen oder irgendeinen Bürokratieblödsinn im Klassenbuch nachtragen. Dir wird auch nicht langweilig werden, wenn du dich durchatmend zürucklehnst und auf die Antworten der Schüler*innen gespannt bist.

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