Beiträge von Quittengelee

    Quittengelee:

    Nee, drum schrieb ich ja „OT“. Gibt ja leider keinen „Mathesyntax-Rechtschreibthread“.

    Und: Was das nun mit Karopapier zu tun hat erschließt sich mir nicht. Tut mir leid, wenn’s dich beleidigt hat.

    Nein, das hat mich nicht beleidigt, wie kommst du denn darauf? :S

    Ich dachte, du meinst es als Witz, weil ich nicht ordentlich neben- und untereinander geschrieben habe, so dass da nun zwei Rechnungen in einer stehen. Ich hab auch nicht das Ergebnis doppelt mit Lineal unterstrichen, so wie es korrekt gewesen wäre und das Datum oben rechts vergessen, es sollte eine Replik auf einen Lehrerwitz sein... Oh man, ohne Smileys klingt inzwischen alles irgendwie hart und trocken, was man formuliert;)

    Mich interessiert von den mathematisch Versierten, ob das beschriebene Vorgehen der Schule irgendwie zu gerechterer Bewertung führt am Ende. Ich habe es noch nirgends anders gesehen und finde es nicht uninteressant.

    Das war mir durchaus nicht ersichtlich. Ich halte aber auch grundsätzlich eine arithmetische Verrechnung von ordinalskalierten Daten (denn Noten sind NICHT nominalskaliert) für bedenklich, denn das ist mathematisch eigentlich nicht zulässig. Aber ich mag ja auch den Notenschnitt nicht. :D

    Ich behaupte mal, dass das jedem hier nach spätestens einem Forenjahr bewusst ist. Aber ganz ehrlich, ob man (3+4)=7/2=3,5 rechnet und sich dann für 3 oder 4 entscheidet oder sich gleich die Noten 3 und 4 anschaut und dann überlegt, ob der Schüler auf 3 oder 4 steht, dürfte relativ egal sein?

    Mal eine Frage an der Stelle: An einer mir bekannten Schule machen sie es so: alle Noten werden nur in Prozent angegeben (die SuS wissen, ab 80% eine 2, ab 95% eine 1 etc.). Am Ende des Jahres werden alle Punkte der einzelnen Leistungskontrollen miteinander verrechnet. Also einmal 30, einmal 20 erreichbare Punkte sind zusammen 50 erreichbare.

    Ist das gerechter?

    ...

    3.3

    Die Bewertungen in den Fächern werden von der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer festgesetzt. Kommt die Schulleiterin oder der Schulleiter oder die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder der Klassenkonferenz zu der Auffassung, dass eine Lehrkraft bei der Erteilung einer Zeugnisnote einen Konferenzbeschluss über Grundsätze für die Leistungsbewertung verletzt oder gegen Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, allgemein anerkannte pädagogische Grundsätze oder Bewertungsmaßstäbe verstoßen hat oder von unrichtigen Voraussetzungen oder sachfremden Erwägungen ausgegangen ist, so ist der Lehrkraft Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Kann kein Einvernehmen erzielt werden, so berichtet die Schulleiterin oder der Schulleiter der zuständigen Schulbehörde und bittet um Überprüfung der Bewertung.

    ...

    Wow, hier passt mal der Verwirrendsmiley. Das Hintertürchen zur Kontrolle des Kollegen, den man nicht für zurechnungsfähig hält? Dabei würde es wahrlich reichen, wenn die Schulleitung kontrolliert, falls es Beschwerden geben sollte.

    Danke, aber leider kam ich mit deinen Schlagworten nicht so weiter...

    Okay, Quintessenz ist, dass man Termine außerhalb der Arbeitszeit anstreben muss, wenn aber ein Facharzttermin ansteht, der eben nur dann geht, dann darf man ihn wahrnehmen. Möglichst vom Arzt bescheinigen lassen, dass es nur dann geht und wie viel Zeit du in der Praxis warst.

    Für eine planbare OP natürlich krankschreiben lassen, kann man ja trotzdem vorher ankündigen.

    Du könntest zum Beispiel ankündigen, dass du aus medizinischen Gründen öfter fehlen wirst, du selbstverständlich immer versuchen wirst, die Termine außerhalb der Unterrichtszeit zu legen und wenn das nicht geht, dich rechtzeitig für die entsprechenden Stunden freistellen lassen musst.

    Falls es wider Erwarten Probleme geben sollte, kannst du dich immer noch an die Gewerkschaft wenden.

    Edit: in der Broschüre war noch ein Fall erwähnt, in dem der AG versucht hatte, den AN zu verpflichten, eine andere Praxis aufzusuchen, die tollere Termine anbietet. Wurde abgewiesen, da freie Arztwahl. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Bundesland auf einen Rechtsstreit einlässt, wie oft ein Arzttermin vormittags nötig gewesen wäre, halte ich für gegen 0 tendierend. Dass du theoretisch jedes Mal morgens anrufen und von deiner Unpässlichkeit reden könntest, um an diesem Tag gar nicht zu erscheinen, wissen die natürlich selbst.

    Wir haben ständig mit dem Thema Inklusion zu tun.

    Ich schrieb "fachliches Interesse". Und das besteht offenbar flächendeckend nicht, zumindest habe ich dich und die meisten anderen noch keinen Kommentar zum Thema schreiben lesen (sagt man so, statt sagen hören?). Es geht seitenweise darum, was Leute so finden und meinen. Ich habe mich selbst nicht ausgenommen, Empörung also unnötig.

    Wobei, die Grundschulkolleginnen sind da ausgenommen, die äußern sich inzwischen selten zum Thema, die machen einfach. Sie werden nämlich nicht gefragt, was sie gerne hätten.

    Wenn die Erfüllungsskala zwischen Klasse 10 (langweilig) und Klasse 12 (ich blühe auf) liegt, dann kann es mit dem fachlichen Anspruch doch nicht so weit her sein. Oooder du erkennst einfach an, dass es in keiner Schulform um fachliche Höchstleistungen geht, sondern darum, Grundlagen zu vermitteln? Das hat auch nichts mit Pädagogik und Psychologie zu tun, sondern mit Didaktik. Und die hast du hoffentlich im Studium oder spätestens Ref gelernt, sonst würden die SuS in deinem Unterricht ja trotz und nicht wegen deiner Vermittlungsbemühungen lernen.

    Keine Ahnung, was die PH in Baden-Württemberg vor 30 Jahren gelehrt hat. Es ist aber auch egal, weil du eben nicht ganz wertneutral einen Einzelfall beschreibst, sondern immer wieder betonst, dass du Realschulkolleg*innen generell für bessere Erzieher*innen hältst. Das fand ich ärgerlich.

    Mich hat mal eine Förderschülerin gefragt, warum ich nicht Realschullehrerin geworden bin, ob es nur für Lernförderschule gereicht hätte. Fand ich damals und aus ihrem Munde noch niedlich, aber ich beginne zu vermuten, sie ist nicht die einzige, die sich fragt. :P Aber ehrlicherweise muss ich zugeben, für Sonderschule reicht das Hiphopabitur. Und ich bin tatsächlich zufrieden mit meinen Hanseln und meinen Kollegen, wollte nicht unbedingt tauschen. Aber ich würde jede Abordnung annehmen und mich über eine Herausforderung freuen, auch an jeder erdenklichen Schulart. Aber das muss natürlich niemand teilen.

    Naja, diejenigen, die in Werkstätten arbeiten, haben keine Lobby und sind nicht in der Lage, für ihre Arbeitnehmerrechte zu kämpfen.

    Diesen Zusammenhang kann ich daher nur bedingt nachvollziehen:

    Mich stört auch massiv, dass beim Thema Inklusion wieder ausschließlich Körperbehinderte vorkamen. Die Darstellerin, die selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist, ist bestimmt nicht das Musterbeispiel für jemanden, der in einer Behindertenwerkstätte arbeitet und keinerlei Chancen auf einen normalen Schulabschluss hatte (sie hat nebenbei selbst ein Studium absolviert). Es wurde aber so präsentiert.

    Erwartest du Dankbarkeit von ihr oder wie genau meinst du das? Welche Hürden für die Person zu meistern waren, um dorthin zu gelangen, wo sie jetzt ist, die jeder ohne Behinderung nicht hatte, wissen wir nicht. Ich denke, es waren viele, die weit über die Stufe auf der Bühne hinausgehen.

    Sie setzt sich offenbar für Menschen mit diversen Behinderungen ein und nutzt ihren Verstand dafür. Man kann ja schlecht verlangen, dass sie sich nur über fehlende Rollstuhlrampen zu beschweren hat.

    Das Schulthema fand ich auch verkürzt. Zum Beispiel der Hinweis darauf, wie viele Förderschüler keinen Schulabschluss hätten. Gemeint war aber der Hauptschulabschluss und zwar unter allen FöS-Absolventen. Den erlangt ein Absolvent der GB-Schule natürlich nicht und ein LB-Schüler seltener als ein inklusiv beschulter LB-Schüler, auch weil diese tendenziell "fitter" sind. Wie viele ohne Abschluss von der Hauptschule gehen, wurde aber nicht genannt und das ist einigen Bundesländern eine erschreckend hohe Zahl.

    Allerdings muss man fairerweise sagen, dass nicht mal in einem Forenkollegium fachliches Interesse am Thema Inklusion besteht. Da sind die meisten einfach froh, an ihrer Schulart zu unterrichten und möglichst nichts mit der Thematik zu tun zu haben. Und zwar über alle Schularten hinweg. Mich nicht ausgenommen, ich drücke mich auch vor den lächerlichen 'Inklusionsstunden', die einmal im Monat stattfinden, während die Kolleginnen an den Grund- und Oberschulen den ganzen Tag mit ihren Klassen klarkommen sollen, in denen natürlich nicht nur das eine Inklusionskind mit besonderen Bedürfnissen sitzt.

    Der Hinweis auf die Politik, Wahlthemen der FDP und dass es am Ende doch wieder mangelndes Interesse der Mehrheit ist oder gar Angst, das eigene Kind könnte ausgebremst werden, das war jedoch ein harter und leider nicht ganz von der Hand zu weisender Schlusspunkt.

    Also insgesamt überspitzt, zu wenig detailliert. Aber so ist halt Satire und doch wichtig, immer wieder mit der Nase darauf gestoßen zu werden, finde ich. Desinteresse und Berührungsängste sind einfach immer noch in weiten Teilen der Bevölkerung enorm.

    MarieJ , ich meinte dich nicht, weiß nicht, warum du davon ausgehst. Habe den Abschnitt aber eh gelöscht, um nicht schon wieder anzuheizen, es war klar, dass jede Aussage hier als Anschuldigung aufgefasst wird.

    Positiv ausgedrückt: Kollege Plattenspieler ist der einzige, der sich Studien angesehen hat zum Thema 'Wer von den Kindern profitiert von Inklusion bzw. Sonderbeschulung.' Das ist Fakt.

    Und genau deswegen ist man als Gymnasial-, BBS- und Realschullehrkraft und sonstige (die ich nicht vergessen möchte, aber evtl. nicht auf der Rechnung habe) für eine Abordnung an eine Förderschule bzw. für angemessene Inklusion nicht einfach so geeignet.

    Das war ja wohl der Ausgangspunkt in diesem Thread, wenn ich mich recht erinnere - bin schon so alt😉

    Nein, der Ausgangspunkt war, dass ein Kollege schrieb, es sei eine Zumutung, mit Behinderten zu arbeiten. Und darauf entgegnet wurde, dass dies ein gruppenbezogen menschenfeindlicher Kommentar sei.

    Dass man keine Lust hat, an einer G-Schule zu arbeiten oder sich nicht qualifiziert dafür fühlt, wurde ausdrücklich nicht kritisiert.

    Jetzt geht es gerade darum, ob man sich überhaupt eine Schule in seiner Fantasie vorstellen kann, die inklusiv arbeitet. Aber das möchten die meisten hier nicht tun.

    Ich kann es nachvollziehen, dass ihr das optimal gestalten wollt. Das Argument der eigenen Erholung finde ich allerdings seltsam. (...oder ungeschickt formuliert?) Sollten nicht die Kinder im Mittelpunkt stehen?

    Wahrscheinlich missverstanden, sie schreibt, dass sie nicht zu Hause rumhängen und sich erholen könnte, wenn ihre kleinen Kinder weg wären.

    Im übrigen ist es anstrengend, zwei kranke Kinder zu haben. Mit schwerem Asthma zum Beispiel sitzt du das ein oder andere Mal in der Notaufnahme oder hast den Rettungsdienst zu Hause, der dem zu ersticken drohenden Kind Adrenalin verabreicht. Bis du überhaupt weißt, was dein Kind hat und wie man damit umgehen muss, rennst du zu Fachärzt*innen, tappst in Unsicherheit und das meist buchstäblich im Dunklen (besonders Scheiße geht es Kindern nämlich immer nachts.)

    Und noch mal, das ist keine Mutter-Kind-Kur, dort bekäme die Mutter die Unterstützung/Behandlungen und die Kinder gingen begleitend mit.

    In einer Kinderreha musst du pünktlich diverse Anwendungen aufsuchen und daneben warten während du das andere Kind bespaßt, isst im Speisesaal mit 50 anderen Kindern und deren Eltern zu bestimmten Uhrzeiten, sitzt abends mit Babyphon in einem Wartesaal... (Ganz großer Spaß: bei uns ging noch ein Magen-Darm-Infekt um, da hat dann jeder isoliert auf dem Zimmer sein müssen.)

    Es ist eine Schande, dass Eltern von chronisch kranken Kindern zusätzlich mit Behörden und Kassen zu kämpfen haben. Toll wäre, wenn sie wenigstens von anderen Eltern keine Moralpredigten bekämen. Unterstützung oder Verständnis erwartet man eh nicht. Andere wissen einfach nicht, was das alles bedeutet, können es auch nicht wissen.

    Wie bereits gesagt, mich hat noch keiner drum gebeten, Gymnasiasten zu inkludieren.

    Damit dürfe doch alles gesagt sein.

    Was ist denn damit gesagt? Dass sich Eltern von Kindern, die das Gymnasium besuchen, noch niemals Gedanken darüber machen, was es noch für Schularten gibt? Das wissen doch nicht mal viele Kolleg*innen so genau.

    Ich habe z.B. darüber nachgedacht, ob schwache Hauptschüler*innen bei uns in der L-Schule nicht besser zu inkludieren wären, damit diese durch engmaschigere Begleitung ihren Abschluss schaffen.

    Dass 'unsere' L-Kinder ohne Frühstück kommen oder sich nicht so lange konzentrieren können, ist noch lange keine Legitimation für einen eigenen Schultyp.

    Gibt's wirklich hieb- und stichfeste Zahlen, dass Förderschüler*innen sich weniger ausgegrenzt fühlen oder leichter einen Abschluss schaffen als SuS in der Inklusion? Wer aus deren Sicht argumentiert und sicher ist, was für "sie alle" das Beste ist, der könnte mal nach Belegen für diese Idee fahnden. Gymshark z.B., worauf fußt deine Überzeugung, was für andere das Beste ist?

    Ich fände es spannend, wenn wir in der Diskussion mal versuchen, nicht unser Bild zu festigen, dass wir als Lehrpersonen sowieso haben. Klar ist es chillig, dass wir in der Förderschule Zeit für Frühstück und Morgenkreis haben. Aber warum sollte das ein Gymnasiast nicht? Mein jüngstes Kind (Gym) lernt den Kram mit links, hat einen IQ von knapp 130, geht aber ungern in die Schule. Mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse, die pubertierende Kinder in Krisen haben, würden seinen Lernerfolg nicht schmälern, im Gegenteil. Würde das Kind, statt sich 7 Stunden am Stück frontal durch irgendwas durchzugähnen, gemütlich frühstücken und könnte dann individuell an einem Thema intensiv arbeiten, wäre es kein Problem, den Stoff zu schaffen und ne nette Zeit zu haben und trotzdem neben Jugendlichen mit Behinderung den Vormittag zu gestalten. Lasst uns doch mal mehr zumindest probehalber mehr Ideen wagen als "geht nicht, will ich nicht, kann ich nicht, kann ich mir nicht vorstellen"

    Und aus Lehrersicht: der Stress, den Gymnasialkolleg*innen offenbar empfinden, ist der nicht systembedingt, weil 45min-Takt, weil große Klassen, weil Korrekturfächer, weil Stoffülle statt Intensität der Auseinandersetzung mit spannenden Themen?

    Dass Inklusion so nicht funktioniert, wissen wir doch alle, wirklich alle. Legitimation für Segregation ist das allein aber nicht. Ob es Förderschüler*innen in der Förderschule besser geht, ob sie dort eher Abschlüsse schaffen, ob sie weniger Ausgrenzung erfahren etc.pp., das wurde hier noch keinmal ernsthaft angesprochen.

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