Beiträge von Quittengelee

    ...der mir bitte bitte mal kurz helfen könnte.

    Ihr Lieben, ich absolviere gerade einen DaZ-Kurs und soll meine Lernenden einen Fragebogen ausfüllen lassen, der sich auf Annahmen zur deutschen Sprache bezieht. Die Fragen sind aber viiiel zu kompliziert für meine SuS.

    Wäre jemand, der Deutsch als zweite (dritte...) Sprache gelernt hat bereit, mir per PN 11 Fragen zu beantworten, bzw. ergänzend noch ein, zwei Aspekte zu nennen, wie Deutschlernen so ist?

    Beispiel: "Die Satzmelodie hat im Deutschen eine große Aussagekraft" (Zustimmung oder nicht)

    Ich wäre euch zu ewigem Dank verpflichtet!:rose:

    Ich hab eine Idee. Wie wäre es, wenn wir hier ganz allgemein Tips zu Grammatik und Rechtschreibung sammeln? Dann bezieht es sich nicht auf bestimmte Personen, aber man kann es mal loswerden. Mich stören zum Beispiel folgende Phänomene ganz enorm:

    1. Zusammengesetzte Nomen werden auseinandergerissen. Vielleicht eine Folge der WhatsApp-Nutzung, das macht sowas leider automatisch ganz oft. Bitte öfter mal Tannenbaum und weniger Tannen Baum.

    2. Der gute alte Dativ wird vernachlässigt.

    Ich zitiere hier mal die Seite Sprachschule aktiv, vielleicht helfen jemandem die Signalwörter künftig beim Erkennen...

    Dativ Anwendung – Wann verwende ich den Dativ?

    „Wann verwende ich den Dativ?“ ...

    Verben

    Im Deutschen bestimmt das Verb den Kasus des Objekts, d.h. es gibt also bestimmte Verben, nach denen immer der Dativ stehen muss. Es sind viel weniger als diejenigen, die den Akkusativ verlangen, deshalb kann man die häufigsten gut auswendig lernen.

    Solche Verben sind z.B.:

    helfen, gefallen, passen, danken, antworten, vertrauen, nützen, weh tun, gratulieren, gehören, schmecken, passieren, zuhören, widersprechen etc.

    Einige wenige Verben brauchen zwei Objekte, wie z.B. schenken. Hier steht immer die Person im Dativ. Ich schenke dem Kind den Ball.

    ...

    Es gibt auch Präpositionen, die einen Dativ nach sich ziehen. Diese sind z.B.

    aus, bei, gegenüber, nach, von, zu, seit, mit, etc.

    Bei einigen Präpositionen, den Wechselpräpositionen, ist sowohl Dativ als auch Akkusativ möglich. Bei diesen nimmt man Dativ, wenn man „wo?“ fragen kann. Präpositionen auf die das zutrifft, sind:

    an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen

    Probleme benennen ist Geseier der ewiggestrigen..

    ahja...

    SO löst man Probleme durch wegducken..sagen dass es keine gibt...kann man machen..wird uns dann aber früher oder später einholen..

    Du bist auch OT, siehe Ausgangsbeitrag. Wenn du darlegen magst, inwiefern Migration ein Problem für die Deutsch- und Mathekenntnisse bundesdeutscher Dritt- und Viertklässler darstellt, kannst du doch einen Thread eröffnen, es folgen dir bestimmt gerne welche dorthin.

    Als Geseier bezeichne ich vor allem Beiträge im Stil von Nr. 82 und 85.

    Zu anekdotischer Evidenz hätte ich noch beizutragen, dass ich an einer Erziehungshilfeschule eine Klasse kennengelernt habe, deren Lehrerin konsequent mit Wochenplänen und Freiarbeit arbeitet. Es war die angenehmste Klasse von allen, weil die SuS auf den Stoff und ihre Pläne konzentriert waren und nicht als erstes in Konfrontation mit der jeweiligen Lehrkraft gegangen sind. Also was ich definitiv sagen kann, ist, dass natürlich auch psychisch Kranke, Unkonzentrierte und Milieuschwache in der Lage sind, den eigenen Lernstoff in den Griff zu kriegen, wenn die Lehrkraft ihn gut aufbereitet und strukturiert. Es macht aber eine Menge Arbeit.

    "Selbstlernen" ist ja nun kein definierter Begriff. Es gibt aber durchaus konkret umrissene Konzepte, deren Effektivität von Psycholog*innen nachgewiesen wurde.

    Zu Hattie, der hat halt auf umstrittene Weise Effektstärken miteinander verrechnet. Aber er wurde auch falsch wiedergegeben und der eine oder andere selbsternannte Bildungspapst hat sich einfach Aspekte rausgepickt, die seinen schon vorhandenen Vorstellungen entsprachen. Den Fehler begehen aber auch andere Menschen, haben wir ja erst kürzlich im anderen Thread bezüglich Naturwissenschaften gehabt. Nur weil jemand eine Erkenntnis gewinnt, muss er/sie nicht automatisch richtig zitiert und verstanden werden.

    Der Ausgangspost dient ja dazu, eine Diskussion anzuregen. ;)

    Und deswegen darf man plakativ sein?

    Bezogen auf Hattie: Wenn man nur auf die "Zahlen" aus seiner Studie schaut, würde die Klassengröße keine große Auswirkung auf den Lernerfolg der Kinder haben.

    Ganz so einfach ist es nicht, aber ja, ob 25 oder 30 Kinder da sitzen, macht keinen Unterschied für den Lernerfolg. Es macht aber einen Unterschied für die Arbeit der Lehrkräfte und die sollten auch nicht ganz vergessen werden.

    Ich finde, dass wir uns gerade auch mit der "Boulevardpresse" beschäftigen müssen. Die gängigen Meinungen im öffentlichen Diskurs sollte man nicht ignorieren, nur weil sie einem nicht wissenschaftlich genug erscheinen.

    Wisenschaftlich genug erscheinen? Das schreibt ein*e Kolleg*in mit Universitätsabschluss?

    Mich nervt es, wenn nicht mal unter pädagogischen Fachleuten Interesse daran besteht, Pädagogik als Wissenschaft zu betrachten und ein 'diese Selbstlernerei macht Egoisten' als Diskussionsgrundlage in den Raum zu stellen. Unterricht und sein Erfolg ist sehr individuell, weil er mit Menschen und von Menschen gemacht wird. Er ist aber nicht beliebig.

    Edit: und natürlich hat immer die Grundschule Schuld.

    Guten Morgen,

    als Konrektorin an einer Grundschule unterrichtest du mir vollem Deputat (28 Std.) aber immer noch zwischen 25 und im günstigsten Fall 22 Stunden.

    Zudem sollst du als Konrektorin, respektive Schulleitung auch dazu in der Lage sein Unterricht zu bewerten und weiterzuentwickeln. Und man hat auch eine Vorbildfunktion, wenn es um Implementierung zB. neuer digitaler Methoden etc. geht. Ich (und auch die Schulrätin bzw. die Dozentinnen auf meiner O.-Fobi) fanden da die eigene Unterrichtsqualität durchaus wichtig.

    Die ganzen Kompetenzen, die ich als SL zusätzlich brauche, muss ich mir jetzt durch "über die Schulter schauen" aneignen und in der SLQ sind die natürlich auch vorrangiges Thema.

    Gruß Lamy

    Jaja, schon klar, aber ist dir klar, dass du den Schulleiter vdrtrittst, wenn er krank ist? Unterrichten und Unterricht bewerten scheint mir doch das kleinste Problem zu sein und der Schwerpunkt des Verfahrens scheint trotzdem wie eine kleine Refprüfung zu sein. Wahrscheinlich nehmen auch noch ehemalige Lehrer diese ab, die seit 20 Jahren im Amt arbeiten?

    Du bist dafür ja überhaupt nicht verantwortlich, aber mir erklärt sich gerade einiges.

    Also, ich finde den Vergleich zwischen Akten in Behörden und Klausuren weniger peinlich als die Dramatisierung unserer Arbeit, indem hier von sterbenden Kindern gesprochen wird.

    Nein, da hast du mich falsch verstanden oder ich mich unglücklich ausgedrückt. Mir ging es um den Vergleich der Arbeitsbedingungen (auch Zeit) im Verhältnis zum Gehalt. Wenn du deine Arbeit mit einem Behördenmitarbeiter vergleichst, dann bitte für E9. Dann sind alle Aufgaben schlicht, in absehbarer Zeit geschafft und der Urlaub ist Urlaub, genau 30 Tage.

    Mitarbeiter im Jugendamt verdienen ebenfalls schlechter als wir und haben Garantenpflicht, also mehr Verantwortung. Der Vergleich hinkt also ebenso.

    Und zur 17. Klausur, was bringt es denn dem Deutschkollegen, wenn er erst Montag weiterkorrigiert, wenn dann die nächste Klausur ansteht? Es wird doch nicht weniger Arbeit. Vielleicht müssten Korrekturfachlehrkräfte weniger Unterrichtsstunden haben, das kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist m.E. niemandem geholfen, wenn zur Arbeit noch die Zeit der Dokumentation der Arbeitszeit kommt. Es kann doch keine Überraschung mehr sein, wie lange unsere Arbeitsprozesse zu dauern haben.

    Ich will mich eben gerade nicht rechtfertigen müssen. Warum andere das wünschen, verstehe ich immer noch nicht.

    Meine Schulzeit lief nach diesen Büchern (und den zugehörigen Lehrplänen). Da lebe ich heute noch davon.

    Nimms mir nicht übel, aber gerade deine Rechtschreibung ist sehr individuell. Außerdem will ich nicht nur den ideologischen DDR-Ballast aus den damaligen Schulbüchern nicht mehr, sondern auch die ganze Mentalität von Gewalt und Drill. Da können die Leistungen noch so super gewesen sein.

    ...und habe ebenfalls das Gefühl, dass insbesondere "Selbstlernkonzepte" für leistungsschwache und unorganisierte Kinder genau das Falsche sind, da sie dadurch überfordert werden oder sich eher dem Ganzen entziehen können.

    Definiere 'Selbstlernkonzept' und ob dein 'Gefühl' auf lediglich einem Focusartikel beruht? Du bist ja frei, mit deinen Schülern frontal zu arbeiten und mehr zu üben, wenn das eher deiner Vorstellung von gutem Unterricht entspricht.

    Formative Assessment zum Beispiel ist ganz hervorragend wirksam und beruht auf konkreter, individueller Rückmeldung und nicht auf stark gelenktem Gleichschritt.

    Die Diskussion wäre interessant, wenn sie auf empirischen Belegen fußen würde.

    Dann wäre sie ja kein Aufhänger für die Boulevardpresse :prost:

    Ich finde die Vergleiche mit anderen Berufen ja immer eher peinlich. Vor allem, wenn man sich mit Leuten vergleicht, die in Behörden arbeiten oder beim Frisör. Lasst unser hartes Leben doch mal mit Ärzt*innen vergleichen, die auf der Kinderstation regelmäßig 12 Stunden am Stück arbeiten und zwar auch deswegen, weil Kinder sterben können, wenn sie es nicht tun oder einen Fehler machen.

    Zitat

    "Dauerkrank" bedeutet, dass die Kollegin über einen langen Zeitraum von einem Arzt krankgeschrieben wurde. Der wird das wohl nicht nur basierend auf "Ich will aber Klasse X nicht unterrichten! *wütend aufstampf*" gemacht haben. Sollte es da also tatsächlich einen kausalen Zusammenhang gegeben haben zwischen der Deputatsplanung und der Erkrankung und nicht nur einen zufälligen zeitlichen Zusammenhang, dann würde ich über psychische Belastungen bzw. Überlastungen nachdenken, wie Burnout. Eventuell war die Deputatsverteiltung nur der Tropfen, der das innere Fass zum Überlaufen gebracht hat..

    Dass gerade du, Susannea, diesen Beitrag verwirrend findest, wo du laufend schreibst, wie du dir deine Stundenpläne zusammenwünschst einforderst, wundert mich wiederum.

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