Beiträge von Quittengelee

    Ich würde es nicht einfach abtun. Als Schülerin hatten wir auch einen Lehrer, der so einen "Spitznamen" hatte. Das wird man nicht mehr los und es ist auch nicht witzig. Mir hat der Lehrer immer leid getan.

    Wie ist der Lehrer seinerzeit damit umgegangen?

    Edit: Ich meinte übrigens nicht "abtun", das wäre, eine bewusste Provokation zu ignorieren. Die Möglichkeit gibt es auch, ich meinte aber etwas anderes. Etwa im Kollegium, A sagt zu C: "geh doch als Räuber Hotzenplotz an Fasching" B fragt: "Kenne ich nicht, wie sieht der denn aus", A sucht im Internet nach einem Bild. C kann nun

    - beleidigt sein

    - enttäuscht sein

    - sich gemobbt fühlen

    - einen Schlapphut mit Feder mitbringen

    - sagen: okay, aber nur, wenn ihr beiden als Kasperl und die Großmutter kommt und eine Kaffeemühle organisiert

    Ich will damit weiß Gott kein Mobbing rechtfertigen, ich bin die erste, die beim ersten Anzeichen von Mobbing auf die Barrikaden geht. In diesem speziellen Fall war aber mein Gedanke eben der oben geäußerte.

    Ist eben auch Geschmackssache. Ich lasse mir überhaupt keine dieser Impfungen machen. Und ein Großteil der Bevölkerung eben auch nicht. Darauf wollte ich hinaus.

    Bist du 60, schwanger, chronisch am Herzen oder der Lunge krank, bzw. lebst mit einer solchen Person in einem Haushalt?

    Es gibt nun mal ausgeklügelte Impfempfehlungen. Wenn man sich gegen diese Empfehlung entscheidet, sollte man nicht auch noch stolz darauf sein und Antiwerbung machen. Gilt die Empfehlung sowieso nicht für einen, kann man sich die Mitteilung ebenso sparen.

    Und wenn du aus der Not eine Tugend machen würdest, das Ganze etwas zelebrierst, ein Bild dieser Figur an dein Fach hingest...? Manchmal kann man ja auch über einen schlechten Witz und sich selbst lachen. Das Verhalten der Kollegen ist fraglos kindisch, aber vielleicht wäre die Situation so zu retten, wenn du über den Dingen stehst?

    Wenn du darüber hinaus und/oder häufiger angegangen wirst oder weiterhin merkst, dass SuS gegen dich vereinnamt werden, würde ich zur entsprechenden Lehrkraft gehen und sagen, dass du dir negative Bemerkungen über dich im Beisein der Schüler verbittest. Das untergräbt deine Autorität und das weiß er oder sie selbstverständlich auch.

    Zur Schulleitung kann man immer noch gehen, Personalrat einschalten ebenfalls, aber ich würde wegen eines Vorfalls noch keinen Aufriss machen. Vor allem würde ich nicht die SuS fragen, von wem sie das haben! Wenn diese das Gefühl kriegen, sie müssten Partei ergreifen, schlagen sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Seite der anderen Lehrkraft, die sie offenbar besser kennen.

    ...

    Und wie kommt jemand überhaupt darauf, gesellschaftlichen Druck aufbauen zu wollen / etwas staatlich lenken zu wollen, was eine rein persönliche Entscheidung ist? Niemand zwingt doch Frauen dazu, Teilzeit zu arbeiten. Niemand zwingt Frauen dazu, Elternzeit zu nehmen.

    Erstens: wo kam jemand auf diese Idee, gesellschaftlichen Druck aufbauen zu wollen? Und zweitens: persönliche Entscheidung natürlich, aber eben nur, wenn sie wirklich selbstbestimmt und in Absprache beider Elternteile erfolgt. Guck doch mal, in was für einem Thread wir uns befinden...

    Mich erinnert das an die Tradwives, die das Heimchen-Modell propagieren, um dem vermeintlich feministischen Irrsinn eins entgegen zu setzen. Nein, es braucht ganz sicher keine Verteidigung der klassischen Mutterrolle.

    Gleichberechtigung gibt's dann, wenn die Zwänge schön gleichmäßig verteilt sind, bevor eine Entscheidung gefällt wird:sterne:

    Über Mail kann man doch sowieso keine wichtigen Sachen klären? Entweder es braucht ein Gespräch oder es geht um 5€ für einen Ausflug, das ist in 3 min gemacht. Mail ist für mich zumindest kein Medium für komplizierte Sachverhalte und führt zu unnötigen Missverständnissen, je komplexer der Inhalt. Man hat eben den Tonfall nicht dazu.

    Doch, aus Sicht der Eltern bist du das. Ich lese und beantworte Mails morgens und wenn es passt, schaue ich nachmittags noch mal rein. Abends praktisch nie.

    Es kommt regelmäßig vor, dass Eltern nachmittags eine Mail schreiben und gegen 22 Uhr kommt dann eine, teilweise sehr unhöfliche, Nachfrage, warum ich denn immer noch nicht geantwortet habe…

    Und als Mutter finde ich es echt frustrierend, wenn Lehrkräfte sich komplett rar machen und eine einzige, per Mail gestellte Frage pro Schuljahr abkanzeln oder gar nicht beantworten und zum Sprechtag lediglich 6 Zeitslots für 1200 Schüler anbieten.

    M.a.W. miese Kommunikation kanns überall geben, miteinander freundlich zu reden und konkrete Strukturen und Kanäle freizugeben "ich beantworte Mails immer donnerstags" oder "bitte kommen Sie zur vereinbarten Sprechzeit gerne zu mir, dann helfe ich Ihnen" könnte schonmal Probleme vorwegnehmen. Elternwut staut sich manches Mal längerfristig auf.

    Was genau willst du damit sagen?

    ...

    Dass die Lehrkraft eine Fürsorgepflicht hat und sich in besonderem Maße verantwortlich fühlt und auch ein Mindestmaß an Verantwortung trägt. Diese erlischt nicht mit Vollendung des 18. Lebensjahres im Kontext der geplanten Klassenfahrt. Und weil das so ist, entscheidet m.E. auch die Lehrkraft über die Bedingungen.

    ...Ich verstehe die Aufregung gar nicht.

    Es geht mir ums statuierte Exempel. Man trägt so viel Verantwortung für seine SuS, Kolleginnen wurden verurteilt, als Kinder in ihrer Obhut gestorben sind. Weiß der Himmel, was passiert, wenn ein volljähriger Jugendlicher auf einer Schulfahrt verstirbt. Zum Schutze aller Kolleginnen und Kollegen, die sich regelmäßig diese Reisen antun müssen, plädiere ich dafür, dass sie das ausschließlich zu ihren Bedingungen tun dürfen.

    Was es für den Stress auf der Fahrt bedeutet, wenn einige Extrawürste gebraten kriegen, hat WillG bereits beschrieben.

    Naja, wenn mein Kollegium eine Auslandsreise organisieren würde, dann könnte ich entscheiden, ob ich Lust hätte, mitzufliegen. Wenn ich mich dafür entscheiden würde, dann würde ich wahrscheinlich meinen Pass nicht vergessen und wenn doch, würde ich nicht heulend erwarten, dass mein Schulleiter mit mir zusammen einen Flug später nimmt.

    Wenn ich mit allen zusammen grillen möchte, dann erkundige ich nicht mit dem Mietwagen die Gegend, während alle anderen zusammen sitzen und sich unterhalten. Selbst wenn ich das für unbedingt notwendig halten würde, würde ich im Falle eines Unfalls nicht erwarten, dass jemand das Grillen abbricht oder sich ein Taxi ruft, um mir zu helfen. Bei einer Schulklasse mit 2 Achtzehnjährigen muss man aber grundsätzlich davon ausgehen, dass es dieselben Kinder sind wie die 17-jährigen Mitschüler*innen, die im Ausnahmefall Hilfe brauchen, auch wenn es keine Verletzten gibt.

    Aber klar, wenn du es für unbedingt notwendig hältst, dass ein Volljähriger alles tun muss, was vor Ort möglich ist, weil es ihm rechtlich erlaubt ist, dann verbietet es dir niemand. Ich versuche nur das Zwangsläufige nachzuvollziehen.

    Ja unbedingt. Was ist denn daran so schlimm?

    Schlimm nicht, aber umgekehrt: wozu braucht er für 3-5 Tage unbedingt Sonderregeln? Ist es nicht auszuhalten, wenn man mit einer Schulklasse eine Bildungsreise antritt, dass für alle dieselben Regeln gelten? Wenn alle Erwachsen sind, entscheidet man vielleicht anders, aber mir wird irgendwie nicht klar, warum es für einige unbedingt so sein muss, dass sie genau auf dieser Fahrt was Spezielles brauchen.

    Okay, jetzt verstehe ich dich und in Bezug auf Druck, den sich Frauen gegenseitig machen, stimme ich dir zu. Trotzdem wird die Aussage ja nicht weniger richtig, dass deine Rente geringer ausfällt, wenn du länger mit den Kindern zu Hause bleibst und jahrelang Teilzeit arbeitest. Du kannst dich dafür entscheiden, dein Mann dich finanziell fürs Alter mit absichern usw. Aber das muss halt erst mal klar sein, vor allem auch geringverdienenden Frauen.

    Weil hier immer postuliert wird, dass jeder Mann unbedingt Elternzeit nehmen muss (hat mein Mann übrigens, aber zeitgleich mit mir) und dass Frauen unbedingt schon im ersten Jahr arbeiten müssen, wegen der Gleichberechtigung und der Rente und so weiter.

    Du schmeisst hier zwei Dinge durcheinander. Einmal die Frage der Schulpflicht und einmal die Frage nach der Klassenfahrt.

    Vor X Beiträgen wurde doch schon deutlich, dass wir uns alle einig sind, dass während der schulischen Teils einer Klassenfahrt die gleichen Regeln für alle gelten. Es geht um die Zeit zur freien Verfügung. Und im Endeffekt geht es um die Frage, ob diese als Schulzeit mit allen Pflichten für beide Seiten oder als Freizeit gelten.

    Wer hier was durcheinanderschmeißt, ist nicht so klar. Die Szene am Flughafen: privat oder schulischer Teil?

    Du meinst, es ist total einfach, wer 18 ist, kann tun und lassen was er will und die Lehrkraft hat keine Verantwortung. Das streiten Leute, die regelmäßig mit Grund- und Leistungskursen wegfahren aber ab. Klarer wird es hier wohl nicht werden.

    Und wieso gehst du davon aus, dass jeder deinen speziellen Fall auf dem Schirm haben muss? Die Diskussion ist eine ganz grundsätzliche, es geht um Chancen, Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten und nicht darum, ob Sabine Müller mehr verdient als Horst Müller oder ob Gretchen Schmidt 3 Jahre stillen möchte, sondern dass sie das kann aber nicht muss.

    Schreib für alles ein Gedächtnisprotokoll. Wende dich an übergeordnete Instanzen. Bezirkspersonalrat, um Abordnung zu beenden und zuständige Referent*innen in der entsprechenden Behörde. Die Schule braucht dringend Abordnungen zur Unterrichtsabdeckung? Der Schulleitung muss einer mal auf die Finger klopfen.

    Sieh vom Gefühl her deine Rolle eher als die, am längeren Hebel zu sitzen, die brauchen deine Unterstützung, nicht du ihre. Ich würde keine scheinheiligen Klärungsversuche mit Sozialarbeit u.ä. mehr annehmen, so wie du es auch bereits getan hast.

    ...

    Eine klare, verlässliche Rechtsauskunft, wäre da schon sehr hilfreich. Sind volljährige Schüler auf Klassenfahrten noch Schutzbefohlene oder für sich selbst verantwortlich?

    Genau das und solange diese nicht existiert, kann jede Lehrperson nur für sich entscheiden, wo die Grenze liegt. Sie trägt für ihre Gruppe die Verantwortung und wir wissen ja nun, dass Gerichte durchaus auch Lehrkräfte für Entscheidungen verurteilen, nicht deren Arbeitgeber.

    Meine 20-jährige Erfahrung im Umgang mit 18-Jährigen würde dieser Aussage in dieser Pauschalität deutlich widersprechen.

    Und wie auch immer die Erfahrung der durchführende Lehrkraft aussieht, sie entscheidet. Tom123 kann ja gerne Schüler zurückschicken oder sich betrinken lassen, es bleibt sowieso hypothetisch.

Werbung