Beiträge von Quittengelee

    Quittengelee Es ist jetzt schon fast lustig, dass du Beitrag Nr. 226 likest, der auf einen Beitrag verweist, der exakt meiner Argumentation folgt und den ich selbst auch geliked habe. Das Fazit ist: Du wirst auch dann zur Rechenschaft gezogen, wenn du etwas gemacht hast, was grundsätzlich erlaubt war, deine situative Risikoeinschätzung aber falsch war. Was eigentlich völlig logisch ist.

    Warum ist es lustig, wenn ich mich für einen Beitrag bedanke, der einen anderen Beitrag erwähnt, der wichtig ist? Du nimmst das zu persönlich, es gibt keinen Likewettbewerb.

    Zur Risikoeinschätzung: ja, sehen wir alle gleich. Ob diese Einschätzung der Kollegin falsch war, WISSEN WIR ALLE NICHT.

    ... Dass es kein Gesetz braucht, in dem drin steht "Schüler*in muss sich beim Umgang mit offenem Feuer die Haare zusammenbinden" heisst nicht, dass die zugehörige Lehrperson keine entsprechende Qualifikation nachweisen muss. Das Gegenteil ist der Fall. Der Nachweis von letzterem macht ersteres obsolet.

    Wenn die Schülerin ihre Haare zusammenbindet und ihr Zopf trotzdem Feuer fängt, bist du verantwortlich, weil du ihr Haar hättest zurückhalten können oder weil 8 statt 10 Jugendliche übersichtlicher gewesen wären oder ein Haarnetz selbstverständlich hätte sein müssen oder Leute mit Haaren ab Schulterlänge hätten auf der Bank warten müssen... To be continued.

    Wenn du noch nie Zweitklässlern Schwimmunterricht erteilt hast, keine Rettungsschwimmerin und Sportlehrerin in Baden-Württemberg bist, woher willst du denn wissen, was man beachten muss, ab wann die Sicherheit nicht mehr gegeben ist? Die unterrichtende Lehrkraft im besprochenen Unglücksfall wusste das, davon müssen wir zumindest ausgehen. Sie hat sich an alle Regeln gehalten, jedenfalls ist bislang nichts anderes bekannt. Wieso meinst du, es für diesen Fall besser zu wissen, das verstehe ich nicht?

    Es MUSS eine Grenze, klare Vorgaben geben, bis zu der man alle absichern kann, sonst kann man nicht mehr unterrichten.

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    Genauso so wie ich eine Schuld herber fanatisiere, weil ich natürlich die Situation nicht kenne, fantatisierst du aus falschem Corpsgeist eine Unschuld herbei. Oder kennst du die Kollegin, das Bad oder die betroffene Familie?

    Nein, das mache ich nicht. Ich schrieb mehrfach, dass uns die Situation nicht genau bekannt ist, aber wenn sich alle an alle Vorschriften gehalten haben es nicht sein kann, dass die Lehrkräfte verurteilt werden und nicht der Arbeitgeber. Fehler im Krankenhaus werden auch nicht auf den einzelnen Arzt abgewälzt, wenn ich richtig informiert bin.

    Ich weiß nicht, was du unterrichtest, aber du erwartest doch auch, dass bei einem Unfall, den du nicht zu verantworten hast, nicht du persönlich zur Verantwortung gezogen wirst? Wenn ein Schüler beim Unterrichtsgang stolpert, auf die Straße fällt und überfahren wird, möchtest du dann zur sowieso schon empfundenen Schuld noch von der Staatsanwältin gesagt bekommen, dass du nicht angemessen mit der Gruppe die Straße langelaufen bist? Du kannst doch nur machen, was von dir verlangt wird und das so, wie es die Vorschriften hergeben. Sonst können wir unseren Job nicht mehr ausüben.

    Und nein, ich erteile keinen Schwimmunterricht. Aber wie ich bereits sagte, wenn mein Kind unter der Aufsicht einer fremden Person ertrunken wäre, dann wäre das Trauma etwas leichter zu ertragen, wenn ich wüsste, dass die Person nicht leichtsinnig war und dieser Unfall jedem andere auch hätte passieren können.

    Ich unterrichte 23 von 28 und hatte im letzten SJ 2 Gutachten. Arbeite im GL in der SEK I

    Also 5 Stunden Ermäßigung pro Woche? Oder einfach nur Teilzeit?

    In Sachsen gibt es Stunden für Diagnostik, allerdings müssen pro Schule zig Gutachten geschrieben werden, das sind pro Person dann wesentlich mehr als 2.

    Ich unterrichte an der Grundschule im GL 28 Stunden und hatte letztes Schuljahr vier Gutachten.

    Das finde ich sehr viel. Aber die 28 Stunden stehst du hoffentlich nicht alleine vor Klassen? "Gemeinsames Lernen" ist ja auch überall anders organisiert...

    Ihr seht keine Fehler?

    Wieso war die Gruppe nicht in Schwimmer (tiefes Becken) und Nichtschwimmer (flaches Wasser) geteilt?

    Wo steht, dass die Gruppe im Schwimmerbereich war? Und eine Gruppe zu teilen und in zwei Becken zu gehen, ist ja wohl ganz grundsätzlich nicht weniger gefährlich. Die Referendarin hätte man dann mit einer Gruppe alleine lassen müssen.

    Du fantasierst dir eine unübersichtliche Situation zusammen, über die bislang nichts bekannt ist.

    Wofür soll der Sonderpädagoge Stunden haben? Für das Schreiben des Gutachtens?

    Die Sonderpädagogen in NRW, die von der Bezirksregierung mit der Erstellung eines Gutachtens im Rahmen eines AO-SF Verfahrens beauftragt werden, erstellen und schreiben die Gutachten zusätzlich zu ihrem normalen Unterricht.

    Ermäßigungsstunden oder Ähnliches gibt es dafür nicht. Alles in the top, besonders nice, wenn innerhalb von 1,5 Wochen zwei Gutachten reinkommen. Da hast du gewaltig zu tun!

    Wie viel Stunden unterrichtet ihr pro Woche und wie viele Gutachten sollen "nebenher" geschrieben werden?

    Ich lasse nicht 24 Personen, von denen 1/3 nicht schwimmen kann, in den See. Wenn ich alleine mit einer Klasse unterwegs bin, geht überhaupt niemand im See schwimmen, dafür kann ich die Verantwortung nicht übernehmen. Die Entscheidung der verurteilten Lehrpersonen war offensichtlich dumm, ich sehe da nach den Informationen, die bekannt sind, absolut nichts zu entschuldigen.

    Das ist doch nicht vergleichbar. Vergleichbar wäre, wenn du entscheidest, dass es sicher ist, meinetwegen der Badestrand ist bewacht, alle können schwimmen, ihr seid zu zweit. Aber ein Schüler hat einen unerkannnten Herzfehler und ertrinkt, weil im See eine Strömung kalten Wassers ist. Dann könnten hinterher Forderungen kommen, dass man ja wohl ein ärztliches Unbedenklichkeitsattest von jedem hätte fordern können, bevor man Schwimmen geht. Oder in Chemie irgendwas, du hast bloß eine halbe Gruppe und trotzdem hält jemand seine Haare in den Bunsenbrenner.

    Es gibt einfach Grenzen der Sorgfalt und Sicherheitsvorkehrungen, im obigen Fall: Nichtschwimmerbereich, 2 Aufsichtspersonen, Rettungsschwimmer dabei oder was eben Vorgabe ist. So wie in 100 anderen Schwimmunterrichtsstunden täglich deutschlandweit.

    Es sei denn, es war anders, die Kinder durften spielen und sie hat deswegen den Überblick verloren, war abgelenkt oder was auch immer. Aber jemanden zu verurteilen, weil er seinen Job normal ausgeführt hat, finde ich problematisch. Für die Einzelperson wie auch als Präzedenzfall.

    Trump macht, wozu er gewählt wurde. Seliniskij ist dermaßen hasserfüllt, dass er nicht in es er Lage ist, einen Frieden für die Ukraine auszuhandeln. Trump und Vance haben vollkommen recht.

    Einen Schauspieler sollte man halt nicht zum Präsidenten machen.

    Es macht mich echt fassungslos, wie man so die Tatsachen verdrehen kann. Und das über Jahre.

    Zum Berufebashing von Politikern, das hat ja hier auch schon Tradition: in einer Demokratie wählt man seine Vertreter*innen. Sie haben verschiedene Berufe. In den USA jedoch wurde ein krimineller Lügner gewählt, der einem Nichtgewählten Milliardär politische Ämter überträgt. Das ist zutiefst undemokratisch. Wenn du für Autokratien wirbst, dann pass auf, dass deine eigene Gesinnung nicht zu sehr nach rechts kippt.

    ...Wir gehen z. B. mit Klassen grundsätzlich nicht an Fliessgewässer schwimmen (egal welche Schulstufe), aber dabei handelt es sich lediglich um eine Weisung der Schulleitung. Klar, wenn es zu einer Strafanzeige kommt, wird natürlich geschaut, ob ich mich an entsprechende Weisungen gehalten habe. Wenn aber eins im See ertrinkt, bin ich natürlich trotzdem mit dem Kopf in der Schlinge, auch wenn die Schulleitung das vorher abgesegnet hatte. Die kennt ja die Klasse nicht und darf davon ausgehen, dass ich als begleitende Lehrperson die Lage vor Ort entsprechend beurteile...

    Es geht um Situationen, die du abgewogen und beurteilt hast und trotzdem passiert etwas. So wie im Ausgangsfall geschehen.

    Edit: wie wahrscheinlich geschehen, wenn sich an alle Vorgaben gehalten wurde. Vielleicht war es ja auch ganz anders.

    Woher weißt du, dass die Kollegin einen Fehler gemacht hat? Dass eine Katastrophe passiert ist, ist unbestritten.

    Ansonsten ist mir "beschämend" zu tugendhaft und der folgende Zynismus wiederum zu bagatellisierend.

    Es geht hier um das Schlimmste, was überhaupt passieren kann. Wenn es dein Kind beträfe, wolltest du von der Lehrerin 10.000€ überwiesen haben mit der Maßgabe, dass da halt ein blöder Fehler passiert ist und der Unfall hätte vermieden werden können? Oder würdest du lieber Schmerzensgeld vom Bundesland erhalten und zumindest die Zusicherung, dass kein grobes Verschulden einer leichtsinnigen Person vorliegt?

    Danke für die Auskunft.

    Wenn es aber keine bundesweite Vereinigung gibt, kann diese in der Anfrage auch nicht gefragt werden, oder verstehe ich wieder was nicht?

    Kleine und große Anfragen sind ein Instrument der parlamentarischen Kontrolle. Grundsätzlich eine gute Sache, aber wenn man daraus sowas macht wie die CDU eben armselig.

    Man kann sich die Anfragen und Antworten der Regierung auch alle durchlesen. Die AfD will dann zum Beispiel gerne sowas wissen, wie wie viele Straftaten von Ausländern begangen wurden. Manches könnte man natürlich auch einfach selbst recherchieren, aber dann würde niemand die tolle Frage mitkriegen.

    Als Frage getarnt kannst du ja jeden Käse übermitteln, ohne dich angreifbar zu machen. Man wird ja wohl noch fragen dürfen!

    https://dip.bundestag.de/suche?term=Kle…iode=20&rows=25

    Was wir nach diversen Zeitungsberichten inzwischen wissen:

    Es war die erste Schwimmstunde mit einer neuen Klasse, 6 von 21 SuS waren Nichtsschwimmer, alle Kinder waren gleichzeitig im Wasser in einem Becken, in dem der Nichtschwimmerbereich nur mit einer Leine vom Schwimmerbereich abgetrennt war. Alle selber Schwimmen unterrichtenden Lehrkräfte hier haben gesagt, dass sie das Vorgehen für falsch und / oder die Situation für gefährlich halten. Das ertrunkene Kind war über eine Minute mit dem Kopf unter Wasser.

    (Ich hoffe, das stimmt soweit, steht verteilt über verschiedene hier verlinkte Quellen und persönliche Berichte.)

    Man kann viel über die grundsätzliche Aufsichtsproblematik oder unklare Vorgaben und schlechte Personalausstattung reden, aber bitte nicht hier - denn hier sind ganz objektiv schwerwiegende Fehler von den beiden Kolleginnen (oder mindestens von der voll ausgebildeten) gemacht worden und diese Fehler haben zum Tod eines Kindes geführt, nicht irgendwelche allgemeinen Probleme. (Und ein schwerwiegender Fehler liegt nicht erst dann vor, wenn ich als verantwortlicher Erwachsener gegen ein Gesetz verstoßen, sondern auch dann, wenn ich eine nicht weiter rechtlich geregelte Situation grob fahrlässig falsch einschätze - ja, Lehrkräfte tragen Verantwortung, dafür sind sie ausgebildet und werden gut bezahlt.)

    Die beiden sind auch nicht die Opfer, die Opfer sind das Kind und seine Eltern. Am Ende des Tages sind die beiden auch relativ gut weggekommen, das Strafmaß wird nicht zu einer Entlassung aus dem Dienst führen, beide sind noch als Lehrerkräfte tätig und können das auch weiterhin sein.

    Trotzdem müsste es m.E. genauere Regularien und Sicherheitsanforderungen geben. Konkret Susannea hat unheimlich viel Erfahrung und kann deswegen 100% einschätzen, was sicher ist. Wenn es in einem Bundesland aber ausreicht, ein Rettungsabzeichen zu haben, dann ist allein der Beginn des Unterrichts im Nicht-Schwimmerbereich kein Fehler. Vielleicht haben sie Spiele zur Wassergewöhnung gemacht und ich gehe davon aus, dass die Lehrerin das Problem wirklich nicht erkannt hat.

    Das ist doch wie bei der diskutierten Klassenfahrt. Mögen höhere Mächte, Glück und gesunder Menschenverstand mich vor Todesfällen auf schulischen Veranstaltungen bewahren. Aber solange ich nicht Kinder mit Sandalen bei Gewitter ins Gebirge schicke oder eine Rauchen gehe, während die Kinder schon mal ins Becken springen, möchte ich meinen Arbeitgeber im Hintergrund in der Verantwortung wissen.

    Oder denkst du von dir, dass so ein tragischer Fall in deinem Beisein nicht passieren könnte? Würde ich wirklich gerne wissen, ich bin mir für mich da nicht so sicher.

    Die Unsicherheit merken die Kinder halt. Vielleicht kannst du versuchen, andere Umgangsweisen auszuprobieren, nicht alles auf dich zu beziehen...

    ...begeisterte Werbung: dass Englisch voll das wichtige Fach ist, weil jeder Englisch kann auf der Welt! Und die vielen Popsongs und überhaupt etc.pp.

    ...Gesprächskreis: ich finde das ehrlich gesagt schade, ich denke mir tolle Sachen aus für euch, aber es kommt nur Gemecker. Das macht richtig schlechte Laune. Heute möchte ich das mal ernsthaft besprechen. Gibt es denn was, das ihr euch anders vorgestellt habt, wie sollte Englischunterricht sein? usw.

    ...keine große Aufmerksamkeit: ja Leute, ich hab's gehört, mir macht auch nicht alles Spaß. Jetzt Hefte raus.

    Man kann nämlich auch durch zu viel Brimborium und Bedürfniserfragen die Nörgler dazu anregen, erst recht zu nörgeln, weil man sie dann in den Mittelpunkt stellt.

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