Beiträge von SteffdA

    man ist doch auch als Lehrer nicht die Person, die man ist. ...
    Man entwickelt doch eine Lehrerpersönlichkeit. So verstehe ich das (ohne viel Erfahrung zu haben..) und so verstehe ich auch meine Seminare, Dozenten, etc.


    Tut mir leid, aber ich habe keine Persönlichkeitsspaltung.


    Wenn ich mir vorstelle als Lehrerin als Privatperson vor der Klasse zu stehen, dann glaube ich kaum, dass man das wirklich aushält.


    Ich bin nicht psychisch labil...

    Man erwartet, dass ihr als Lehrerpersönlichkeit gewisse Eigenschaften habt. Wie ihr privat seid interessiertr doch an der Schule keinen?


    ..sondern authentisch.


    Vielleicht ist diese Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit das, was viele anstrengt und frustriert. Dieses verbiegen müssen ist doch icht persönlich gemeint.


    Wie bitte ist es denn sonst gemeint?!?! Ich finde dieses Ansinnen im höchsten Maße übergriffig! Wer mir unterjubelt, ich müsse meine Persönlichkeit ändern bekommt von mir sehr schnell klargemacht, dass er sein hobbypsychologisches Werkzeugköfferchen gar nicht erst auspacken braucht und mit dieser Psychonummer nicht landen kann!

    Ich erwarte, dass ich als Mensch behandelt werde, mit entsprechender Würde und Respekt! Wer meint, dass er in den Seminaren Knetmasse vor sich hat, der sollte ganz schnell sein Menschenbild überprüfen.

    Grüße
    Steffen

    Nunja, wenn du dir einen eigenen Kompetenzbegriff bastelst, und denn dann auf den kompetenzorientierten Unterricht anzuwenden versuchst, dann passt der natürlich nicht. Das macht aber irgendwie keinen Sinn und eine Kompetenzorientierung wird dadurch irgendwas Schwammiges.


    Kompetenz ist bis jetzt wissenschaftlich nicht wirklich geklärt. Auch in der pädagogischen Literatur verfolgt jeder Autor seinen eigenen Kompetenzbegriff.
    Ich beziehe mich mit meinem Kompetenzbegriff auf Chomsky (Competence - Performance), die Lehre von Schema und Ausprägung (http://www.uni-jena.de/unijenamedia/D…tel_1_IaG2a.pdf), Laszlo Merö "Grenzen der Vernunft". Aber auch Ferdinand de Sassure mit Langue - Parole ist da nicht weit weg.
    Ich denke, dass ich mit diesem Ansatz der Realität recht nahe komme.

    Grüße
    Steffen

    Wieso kann man Kompetenzen nicht vermitteln?


    Nun, das ist mein Kompetenzbegriff.... Kompetenzen sind verfügbare Handlungsschemata, also kognitive Schemata, die es mir ermöglichen in einer Situation adäquat zu handeln bzw. mit einer Situation adäquat umzugehen.
    Das schließt Wissen und Erfahrung mit ein. Und Erfahrung kann man eben nicht vermitteln oder lehren, Erfahrungen im Umgang mit Lerngegenständen, ion Lernsituationen etc. müssen die Schüler schon selbst machen.
    Gerade im Sprachbereich sollte doch bekannt sein, dass es eben nicht ausreicht Vokabellisten und Deklinationstabellen hoch- und runterzuorgeln, sondern dass man Spracherfahrung braucht, um sich in einem Sprachraum adäquat zu bewegen.
    Ich erinnere da auch an Chomskys Competence <--> Performance.

    Grüße
    Steffen

    Aber Eure gebetsmühlenartig beschworenen Kompetenzen funzen überhaupt nicht in der Realität !


    Das hängt stark vom Kompetenzbegriff ab, den man selbst hat.

    Plattenspieler, du bist ja ein ganz Schlauer.
    Aber danke, jetzt weiß ich endlich, was das Problem ist. Der Mehrwehrt fehlt!


    Ich bin zwar bei anderen Themen mit Plattenspieler oft nicht einer Meinung, aber hier hat er recht. Ganz oft fehlen eben Praxisorientierung und Anschauligkeit.
    Ich habe das mal im Beruflichen Gymnasium erlebt, als man Zerfallsfunktionen auf eine Exponentiaalfunktion zur Basis 10 zurückgeführt hat. Mathematisch-formal völlig korrekt, aber dadurch ist jede Verbindung zur Praxis und jede Anschauligkeit verloren gegangen. Dementsprechend schwer taten sich die Schüler... nicht nur mit der Mathematik sondern auch bei der Frage, was das Ergebnis denn nun tatsächlich bedeutet.

    Das mit der Kompetenzvermittlung kann doch gar nicht funktionieren.


    Richtig, kompetenzen kann man nämlich nicht vermitteln.

    Und sehr viele haben auch nicht verstanden, was überhaupt mit Kompetenzerwerb gemeint ist.


    Was ist denn deiner Meinung nach mit Kompetenzerwerb gemeint?

    Grüße
    Steffen

    ...müssten alle, die in der Drogenberatung arbeiten ehemalige Junkies sein.


    Nicht unbedingt, aber durchaus Leute, die Drogen verantwortungsvoll und informiert selbst gebrauch(t)en.

    Also muss ein Scheidungsanwalt geschieden, jeder Strafverteidiger straffällig geworden, und ein Gynäkologe auf jeden Fall eine Frau sein???


    Nein, ein Scheidungsanwalt sollte kompetent sein, was seinen Rechtsbereich angeht. Aber jemand, der mir erzählt, wie toll, schrecklich, sonstwas eine Scheidung ist, wäre für mich unglaubwürdig, wäre er nicht schon einmal geschieden.
    Auch ein Strafverteidiger sollte im Strafrecht kompetent sein und muß nicht zwangsläufig straffällig geworden sein. Aber jemand, der mit Schülern über Erfahrungen mit Strafrecht, Gefängnis etc. hat und erzählt, was er daraus gelernt hat, sollte ebendiese Erfahrungen auch haben.
    Ein Gynäkologe sollte in erster Linie ein guter Arzt sein. Aber jemand, der mir erzählt, wie sich eine Geburt anfühlt oder die monatliche Regel sollte dann schon eine Frau sein. Alles andere wäre für mich unglaubwürdig.

    Jungfräulichkeit ist keine Voraussetzung für die Erhebung ins Priesteramt, du darfst, bevor du Pfarrer wirst, also durchaus sexuelle Erfahrungen sammeln. Das Zölibat greift erst wenn du deinen Beruf ergreifst.


    Das mag richtig sein, doch wie hoch ist der Anteil an allen Priestern? Ich vermute eher gering.

    Grüße
    Steffen

    Als Lehrer hast du eine Vorbildfunktion. Es geht gar nicht, wenn du selbst ("weiche") Drogen konsumierst.
    Du kannst jederzeit in die Rolle des Klassenlehrers (Fachlehrers) geraten, in der du in die vorgeschriebene oder auch situativ bedingte Situation gerätst, mit den Schülern das Thema Drogen erörtern zu müssen. Dann sieht es ganz schlecht aus für deine Authentizität - und ohne diese hast du verloren in unserem Job.


    Einen drogenunerfahrenen Lehrer das Thema Drogen erörtern zu lassen ist in etwa genau so authentisch und seriös wie einen katholischen Pfarrer Sexualkundeunterricht machen zu lassen.
    Der darf nämlich von Amts wegen auch nicht kompetent auf diesem Gebiet sein.

    Grüße
    Steffen

    Ich bin für die Einführung einer Foren-Scharia um den moralischen Zeigefinger abzuhacken!

    Ich finde das echt ätzend, wie auf eine normale Frage sofort die moralischen Zeigefinger in die Höhe gestreckt werden.

    Sorry, das mußte jetzt sein.

    ...damit der Schulleiter (der anscheinend mit vielen seiner Kollegen so umgeht) mal gebremst wird?


    Märtyrertum funktioniert i.d.R. nicht so gut. Es geht m.E. im Moment nicht darum den Schulleiter zu bremsen, sondern darum, dass DU deinen Abschluß vernünftig hinbekommst.
    Du bist von deinem Schulleiter und der Prüfungskommission abhängig, also mach das, was sie hören/sehen wollen.
    Wenn du deinen Abschluß in der Tasche hast bist du nicht mehr derartig abhängig, dann kannst du anders handeln.
    Ist leider so, das kann man nicht wirklich ändern, aber eine Beratung kann sicher nicht schaden.

    Grüße
    Steffen

    Was ist das? Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen??

    Trotzdem habe ich so manche FLs erlebt, die mich behandelt haben, wie einen unmündigen Schüler.


    Einer meiner Mitreferendare hat das in Bezug auf die Ausbilder am Seminar so ausgedrückt: "Wir wollen eine Ausbildung machen, die wollen Therapie machen."

    Ich war zwar keine Führungskraft in der Industrie, habe aber an einigen Projekten mitgearbeitet und mußte mir im Referendariat von einem Ausbilder, der nur Schule - Uni - Schule kannte, erzählen lassen, wie ich meine Projekte hätte machen sollen.
    So jemanden kann ich dann weder als Ausbilder noch als Mensch ernst nehmen und hat man mir wahrscheinlich auch angemerkt.

    Ein anderer Ausbilder meinte, mann könne sich im Informatikunterricht mal mit der Software in Mobiltelefonen auseinandersetzen (Das war vor dem ganzen App-Kram). Da ich aus diesem Bereich komme habe ich (natürlich vergeblich) versucht ihm zu erklären, dass man mit der Komplexität von Sprachcodierungsalgorythmen oder mit dort genutzten Übertragungsverfahren, Protokollen u.dgl. mehr Schüler schlicht überrollt.

    Grüße
    Steffen

    Was ist denn eigentlich die erwartete "richtige" Antwort - die linguistisch richtige Antwort wäre, dass das die Graphemkombination [ksz] eine zwar arbiträre aber historisch gewachsene Übereinkunft zur Symbolisierung des Konsonantenclusters zwischen den beiden letzten Teilen des Kompositums ist. In anderen Worten "dat schreibt man so, weil man dat so schreibt." :)

    Nele

    Ich hatte das so gelernt: Handwerkszeug kommt von Handwerk und Zeug und nicht von Handwerx und wird deshalb so geschrieben.

    Ich bezweifle, dass es arbeitsrechtlich in Ordnung ist, wenn dich ein Arbeitgeber verpflichtet, dich nicht bei einem anderen zu bewerben (mal abgesehen von hohen Leitungspositionen u.ä., aber da sprechen wir auch von anderen Gehältern).

    Ich würde das etwas trennen.
    Dieses...

    Durch die Aussagen der ‚Opfer‘ und die damit entstehende Emotionalität sollen die Schülerinnen und Schüler die Schwere der Tat der Angeklagten und deren Abstreitungen erkennen.
    Die Schülerinnen und Schüler sollen durch das Vorführen der originalen Verhöre die Situation und Atmosphäre im Gerichtssaal nachfühlen können.


    ...ist m.E. ein emotionaler Zugang zum Sachverhalt. Empathie halte ich jetzt aber nicht für eine Methodenkompetenz.

    Während dieses...

    Die Schülerinnen und Schüler sollen das Vorgehen und die Art der Verhöre während der Auschwitzprozesse exemplarisch kennenlernen.
    Die Schülerinnen und Schüler lernen Argumentationsmuster von ‚Tätern‘ und ‚Opfern‘ kennen.


    ...ein analytischer Zugang ist. Hier kann man von Kompetenzerwerb im Bereich Methodenkompetenz (Analyse von Aussagen auf Widersprüchlichkeit, Fragetechniken etc...) sprechen.

    Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand der widersprüchlichen Aussagen der ‚Täter‘ die fehlende Reue bzw. Schuldeingeständnis erfahren.


    Die Aussage: Aus "widersprüchlichen Aussagen der ‚Täter‘" folgt "fehlende Reue bzw. Schuldeingeständnis" halte ich für sehr gewagt bzw. schlicht unlogisch. Gibt es dafür einen Beweis, oder zumindest Argumente, die das untermauern?

    Sie sollen erkennen, dass die Angeklagten durch bestimmte Handlungsmotive, wie die Berufung auf ihren ‚Beamtenstatus‘ und das Ausführen von ‚Befehlen‘, sich ihrer Schuld nicht bewusst waren.


    Auch diese Aussage halte ich für gewagt. Sie unterstellt, das das "Ausführen von Befehlen" nicht vorsätzlich im Prozeß genutzt wurde um sich zu schützen.

    ...ist eben auch die besondere Beachtung einer Methode wichtig. Und ich habe mich da für Film/Doku etc bzw. Vertonung entschieden...


    Film/Doku bzw. Vertonung ist aber keine Methode im Sinne einer Unterrichtsmethode oder von Methodenkompetenz, sondern ein Medium.

    Grüße
    Steffen

    Gib allen Schülern mit Augen-/Haarfarbe X eine 6, mit Augen-/Haarfarbe Y eine 1 und mit Augen-/Haarfarbe Z eine 3.
    Dann hast du eine gute Diskussionsgrundlage.

    Die Notengebung kann man ja für ein paar Stunden dieser Unterrichtsreihe aufrechterhalten und sie dann wieder revidieren.

    Grüße
    Steffen

    Was ist mit "andere Regel" gemeint?
    Gleiche Bedingung aber mit anderen, aber gleich vielen Feldern?
    Damit wäre die Regel m.E. doch gleich in Struktur und Aussage, nur die Objektvariablen wären mit anderen Werten belegt.

    Generell halte ich ca. 50km einfachen Fahrtweg für akzeptabel.
    Momentan habe ich ca. 5km. Das ist im Moment angenehm zu radeln und wenn es schnell gehen muß oder schlechtes Wetter ist, dann kommt halt das Auto zum Einsatz.

    ...rechne 5 x die Woche noch Minimum 2 Stunden dazu und schon hast du 65 WS, wo bleibt die Freizeit da denn noch bitte?


    Fahrtzeit ist im allgemeinen Freizeit. Oder kennst du irgendeinen Arbeitnehmer, dessen Fahrtzeit zum Arbeitsplatz auf die Arbeitszeit angerechnet wird?

    Grüße
    Steffen

Werbung