Andererseits bin ich, wie diejenigen, die mich kennen, genau wissen, ein sehr entschiedener Vertreter der Bedeutung von Fachwissen. Ich halte es für völlig unverzichtbar, dass ein Lehrer der Sek I und vor allem der Sek II über tiefe, wenn nicht gar akademische fachwissenschaftliche Kompetenz verfügt. Eine Abschiebung der Lehrerausbildung an eine fachhochschulgleiche pädagogische Hochschule oder so hielte ich für einen fatalen Fehlweg.
Oh, jetzt bin ich mal böse, auch wenn es evtl. leicht OT wird. Welche Kriterien für Wissenschaftlichkeit gibt es denn und welche davon werden an Fachhochschulen nicht erfüllt?
Bitte nicht falsch verstehen, selbstverständlich braucht ein Lehrer solides Fachwissen.
In vielen osteuropäischen Ländern gibt es gar kein Referendariat.
Ich weiß nicht, wie die Lehrerausbildung dort aussieht, schon gar nicht in DEN osteuropäischen Ländern. Aber ich hatte mal mit Schülern aus Russland zu tun, deren Familien hieher übergesiedelt hatten, und die dort bereits eine allgemeine Hochschulreife absolviert hatten. Die mußten dann hier ein deutsches Abitur nachholen, weil deren Hochschulreife hier nicht anerkannt wurde. Diese Schüler waren sehr leistungsstark (nach unseren Maßstäben) und haben die Zeit im Prinzip nur abgesessen.
Insofern kann die Schulausbildung (und damit auch die Lehrer) in Russland nicht so schlecht sein.
Grüße
Steffen