Beiträge von Finnegans Wake

    CDL hat es ja beschrieben, was das Erarbeiten von Themen angeht: Das ist privates Business. Das Seminar gibt aber auch Anregungen, Übungsmöglichkeiten etc., sich darin einzuarbeiten. Wir hatten damals in der Intensivphase (erstes Quartal der Ausbildung) vor allem in Form von Team Teaching Unterricht (vom Erarbeiten der Themen über die Planung und die konkrete Umsetzung) gestaltet. In den Fachseminaren in den Basisveranstaltungen sowieso.

    Das eigentliche Erarbeiten von Themen ist aber wirklich deine Sache. Fachleitungen und Mentoren*innen unterstützen aber beim Planen.


    Jetzt zu den formalen Fragen:

    Eine Verbeamtung kann nie garantiert werden, weil dafür die beamtenrechtlichen Voraussetzungen vorliegen müssen. Offensichtliches Kriterium ist das Alter. Außerdem die Prüfung deiner Gesundheit durch das Gesundheitsamt. In diesem Sinne: Es kann keine Garantie geben.

    Von der Wahrscheinlichkeit her: Wer im QE/SE einsteigt, wird in der Regel verbeamtet, da er/sie gebraucht wird.

    QE und SE in RLP kennst du ja grundsätzlich, ich fasse aber trotzdem mal zusammen, vielleicht kennst du ein Detail nicht.

    • QE ist wie normales Ref mit normalem Refi-Deputat und Anwärterbezügen.
    • Eine feste Zusage für die Planstelle gibt es nicht, sie ist aber sehr wahrscheinlich.
    • Der Abschluss ist das 2. StEx, womit ein BL-Wechsel geht.
    • Und wie du schreibst: Dass du (mit Mangelfach) an deiner Schule bleibst, ist wahrscheinlich, wenn du einen guten Eindruck machst, ist aber nicht sicher.


    • SE ist wie normaler Job, aber mit 1/4 weniger Deputat, womit du für die Ausbildung entlastet wirst. Das müssten dann 18 Stunden Unterricht + das Referendariats-Paket sein. Ich glaube, man beginnt am Anfang noch nicht mit den 18 Stunden, sondern das kommt später.
    • Vorteil: Mehr Gehalt.
    • Früher war es so, dass im Vertrag die Planstelle festgeschrieben war im Falle des Bestehens der Prüfung. (Beim Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzung in Form der Verbeamtung sonst Tarif.) Ich bin nicht 100% sicher, ob das noch im Vertrag steht.
    • Als SE ist man bereits als angestellte Lehrkraft an einer Schule. Im Unterschied zum QE wird man nach der Ausbildung nicht neu als Lehrkraft eingestellt und dann einer Schule zugeordnet, sondern ist ja bereits an der Schule. Diese zu verlassen, wäre dann eine Versetzung und damit aufwändiger, als einfach dort sitzen zu bleiben. Insofern ist es im SE noch mal wahrscheinlicher, an seiner Schule zu bleiben als im QE.
    • Nachteil SE: Das ist kein 2. StEx sondern nur eine in RLP diesem gleichgestellte Prüfung. Eine Anerkennung durch andere BL ist nicht sicher. In RLP gibt es aber keine Unterschiede/Nachteile in der weiteren Laufbahn.

    Ja da steckt viel wichtiges drin. Was ich in diesem Kontext betonen möchte: Bei vielen Nachmittagsveranstaltungen (Kinderturnen bspw.) war ich oft der einzige Papa, der dabei sein konnte. Das ging als Lehrer oft. Auf der anderen Seite konnte ich bei anderen Terminen (vormittags) mal nicht so eben Gleitzeitstunden nehmen, so dass ich da manchmal raus war. Aber ich will nicht klagen :)

    Ich kann mich deinen Worten nur anschließen. Nur dem hier nicht. Ein Lehramtsstudium hätte mich maximal frustriert (auch heute noch). Daher war mein Weg heute wie damals genau richtig (wahrscheinlich :D)

    Dass der Weg so richtig war, da stimme ich absolut zu. Das Ingenieursstudium hatte den Vorteil, dass man breiter aufgestellt ist (aber eben keine Garantie für den QE hat).

    Das Lehramtsstudium wäre aber weniger heftig gewesen als mein Fachstudium. Die Kommilitonen/innen aus dem (damals so genannten) Gewerbelehramt, mit denen ich zu tun hatte, waren in den fachlichen Veranstaltungen deutlich abgespeckt unterwegs und die Scheine, die ich dann später aus dem päd./psych. Bereich mitgenommen habe, waren entspannter zu bekommen --> ich hatte damit schon einen späteren Einstieg in die Schule vorbereiten wollen. Bei diesen Scheinen musste ich viel Text lesen und produzieren, aber die Herausforderung war geringer.

    Beim Abi war die Vorstellung, Lehrer zu werden, für mich komplett absurd. Das wurde nicht mal angedacht. Im Ingenieursstudium hatte ich aber schnell gemerkt, dass ich das (Studium) kann, dass aber die typischen Ingenieursjobs mir nicht liegen und mich nicht interessieren.

    Lehrende HiWi-Tätigkeiten fand ich spannender. An der Stelle: Spaß und Talent an der Arbeit mit Menschen entdeckt (was mir früher im Zela als Gruppenleiter oft rückgemeldet wurde, was ich da aber nicht in mir gesehen hatte).

    Also: Frage, was mache ich? Erst in der Industrie einen Schnittstellenjob mit viel Kundenkontakt gesucht. Nach Jahren in der Industrie habe ich den QE gemacht und bin in meinem Job absolut zufrieden. Absurditäten gibt es auch in der Industrie. Die Skurrilitäten im öD sind anders, aber auch da.

    Als Lehrer ist der Job anstrengend, macht mir aber Spaß. Die SuS sind wie sie sind und ich komme damit zurecht. Dass ich an der BBS halt viele habe, die ihre Päckchen tragen und öfter nicht so motiviert sind, damit kann ich leben. Ich begleite viele einfach dabei, reifer und etwas gebildeter zu werden. Dass bspw. in einer Fach-Abi-Klasse 90% niemals studieren werden, lässt manche Lehrkräfte hyperventilieren. Mit solchen Situationen muss man umgehen können.

    Wir sind aber keine krasse Brennpunktschule, haben aber doch mit Disziplin-Problemen und mangelnder Motivation zu arbeiten.

    An BBSen (ganz spezielles System) gefällt mir eine gewisse Entspanntheit, die Berufs-/Wirklichkeitsnähe verbunden mit dem Anspruch auch allgemeinbildend zu arbeiten.

    Also: Ich würde das wieder machen. Mit dem Wissen von heute würde der kleine Tim Finnegan schon beim Abi einen direkten Weg zum Lehramt einschlagen. Aber nur mit diesem Weg konnte ich halt hier ankommen und zufrieden werden.

    Hallo,

    da die Informationen etwas vage sind (Schulart? etc.) stelle ich etwas in den Raum, was eine weitere Möglichkeit sein könnte: Wenn du im Grenzgebiet zu RLP lebst, kann der QE als Fachlehrkraft an einer BBS mit einem berufsbildenden Fach eine Option sein. Beim Designstudium mit Mediengestaltung als Fach.

    Da du noch etwas studiert hast, könnte(!) daraus evtl. noch ein Fach abgeleitet werden und dann statt FL (A11, später A12) ein normaler QE mit zwei Fächern folgen (A13, später evtl. A14).

    Das mal als Option/Alternative.


    edit: Als Ergänzung --> aus dem Designstudium könnte(!) mit Verrenkung und Wohlwollen vielleicht(!) neben Mediengestaltung (berufsbildend) noch Kunst für die BBS (als allg-b. Fach) abgeleitet werden. Dafür müssen Stunden gezählt und ggf. wohlwollend anerkannt werden. Das ist aber nur eine Idee!

    Von Leuten, die Verfahren durchgemacht haben (in RLP geht es da um A15-Stellen, A14 läuft nur über eine schulische Beurteilung) hört man, dass es sich wie ein Examen angefühlt hat. Schulische Beurteilung, DB/Konf. leiten, Kolloquium, ggf. Beratung einer Lehrkraft nach UB etc.

    Besonders stressig ist, das, wenn Konkurrenz da ist.

    So etwas freiwillig in Serie zu machen, käme mir nicht in den Sinn. Für den Stress muss ich Aufgabe (und Beförderung) sehr wollen.

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