Beiträge von Paraibu

    Nun ja, echte Fachkräfte können die Grenzen auch legal passieren.

    Ja, aber.

    “Wir” haben leider zum einen noch nicht wirklich begriffen, dass echte Fachkräfte kaum Interesse daran haben, nach Deutschland zu kommen. Wegen der Sprachbarriere. Wegen der weltweit zweithöchsten Abgabenbelastung für Alleinstehende. Wegen unfassbarer bürokratischer Hürden. Wegen unser Auslandsvertretungen, die traditionell auf die Abwehr von Zuwanderung statt auf Anwerbung gepolt sind, und das die Interessenten auch spüren lassen. Und ja, auch wegen des bescheidenen Wetters.

    Zum anderen ist schon die Denke, dass wir unbedingt nur Fachkräfte bräuchten, fragwürdig. Uns fehlen jährlich auch zigtausende Azubis. Warum holen wir uns nicht Schulabgänger beispielsweise aus Lateinamerika ins Land? Der Kontinent ächzt unter hoher Jugenarbeitslosigkeit, während uns motivierte Schulabgänger fehlen.

    Wir müssten “umschalten” auf gezieltes Anwerben, statt darauf zu warten, dass mal jemand vorbeikommt. Und genau hier setzt u.a. auch mein Vorwurf des politischen Dilettantismus an - unsere politische Elite hat schlicht noch nicht verinnerlicht, wie unattraktiv Deutschland ist. Oder sie hat es verinnerlicht, traut sich aber nicht, es zu äußern, weil Zuwanderung derzeit maximal unbeliebt ist.

    Der Staat hat kein Einnahmen, sondern ein Ausgabenproblem!

    Wir hatten in der Merkel-Ära als Folge der Agenda 2919 von Schröder 12 Jahre lang Jahr für Jahr neue Steuereinnahmenrekorde, mit Steigerungen deutlich über der Inflationrate. Aber es war nie genug, der GroKo hat das Geld genutzt um sich immer neue Wohltaten auszudenken und den öffentlichen Sektor weiter aufzustocken. Das viele Geld hat längst überfällige Reformansätze im Keim erstickt, Merkel/Scholz haben NICHTS getan um das Land für die absehbaren Herausforderungen durch die Überalterung, den Klimawandel und die zunehmend kritischere Sicherheitslage in Europa fit zu machen,

    Derzeit gibt es einen Sparerfreibetrag von 1000 €/Jahr und Person. Für Zinsen in dieser Höhe fallen keine Steuern an. Wenn man - wie von mir vorgeschlagen - 4000 € Zinseinnahmen pro Monat freistellen würde, muss sich Lieschen Müller keine Sorgen um ihre Einnahmen machen. Und denen - die höhere Erträge einfahren, tun die Steuern mit Sicherheit nicht weh.

    Freibeträge machen Sinn für Lieschen-Müller Anlagen, ja (- die automatische Anpassung der Grenzwerte an die Inflation dabei bitte nicht wieder „vergessen“!).

    Alles andere sollte aber schon korrekt unter Einbeziehung aller Faktoren berechnet werden. Da das heute niemand mehr mit dem Rechenschieber machen muss, wäre der Aufwand vertretbar, und das Fairniss-Thema bei der Besteuerung von Kapitalanlagen wäre ein für allemal abgehakt.

    Unausgegorene Vorschläge wie der von Herrn Habeck würden uns dann hoffentlich erspart bleiben.

    Und genau darum geht es letztendlich. Wer von seinen Zinserträgen leben kann, sollte darauf - wie ein Lohnsteuerpflichtiger - seinen Beitrag an die Solidargemeinschaft abgeben. Mit 4000 € netto sollte er problemlos durchkommen, falls er/sie sich keinen Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé leisten will.

    Der Meinung bin ich auch!

    Allerdings sollte man dann wie bei jeder anderen Einkommensart auch erwarten dürfen, dass Aufwände und Verluste (inklusive Inflation) vollständig gegengerechnet werden dürfen. Wie schon geschrieben, dann gerne eine Besteuerung mit dem persönlichen Steuersatz.

    Und genau dagegen wehrt sich der Staat. Er will nur von den Chancen profitieren und gibt sich scheinheilig mit einem Abschlag von „nur 25%“ zufrieden, wohl wissend, dass längerfristige und konservativere Anlagen dafür inflationsbereinigt nicht die nötige Rendite bringen. Die Anleger müssen selbst bei dem scheinbar niedrigen Satz von 25% schon Steuern zahlen für ein Einkommen, dass real nicht erzielt wurde.

    Kindergeld ist z.B. ja wirklich furchtbar nett, aber muss das wirklich jeder unabhängig von seinem Familieneinkommen bekommen oder wäre es nicht durchaus auch sozialverträglich, Gutverdiener von solchen nicht existenznotwendigen Leistungen auszunehmen?

    Besserverdiener bekommen faktisch kein Kindergeld (Verrechnung mit der Einkommenssteuer).

    Spricht etwas dagegen, die Kapitalertragssteuer wie bei der Lohnsteuer zu staffeln? Die 1000€ Freibetrag finde ich auch recht wenig, die 25% aber recht human im Vergleich zu den 42%.

    25% hört sich im Vergleich zur Einkommenssteuer nach wenig an, vernichtet aber gerade bei den konservativen, langfristigen Anlagen, die in Deutschland bevorzugt werden, jeglichen Ertrag, sofern es nach Berücksichtigung der Inflation überhaupt noch einen solchen gibt.

    Eben weil die Steuer den inflationsbedingten Wertverlust der Anlage nicht berücksichtigt.

    Eine faire Kapitalertragssteuer dürfte IMHO gerne Kapitalerträge wie jedes andere Einkommen auch behandeln. Aber eben nur die realen Erträge, nach Abzug aller Kosten, Verluste und Berücksichtigung der Wertminderung durch Inflation während des Anlagezeitraums.

    Aus guten Gründen will das keine Partei: Weil es dann praktisch keine Einnahmen aus der Kapitalertragssteuer mehr gäbe.

    Eben, nur zum Teil.

    Viele Demokraten entsprechen jedoch eher eher dem, was wir "Unionsideologie" bezeichnen würden.

    Es gibt Linke in den USA, aber es sind nicht so viele, dass man Demokraten und Linke gleichsetzen könnte.

    Das ist doch logisch in einem 2-Parteiensystem mit Mehrheitswahlrecht, das dazu zwingt, sich für eine Seite zu entscheiden. Beide großen Parteien sammeln jeweils ein sehr weites Spektrum hinter sich, weil kleine Parteien keine Erfolgschancen haben.

    Die rechts-links Aufteilung passt, nur umfasst sie jeweils breitere Spektren.

    Nachtrag:

    Was man von MIR erwarten kann, ist, dass ich den Job, für den ich mich entschieden habe, bestmöglich mache.

    Wenn Eltern mein Verhalten kritisieren, dann nehme ich das ernst, und schicke sie nicht weg mit dem Hinweis: „Werdet doch selber Lehrer, wenn ihr doof findet, wie ich das mache“.

    Dein Argument „mach es doch besser“, Antimon , ist ein Totschlagargument, das in einer arbeitsteiligen Gesellschaft jede Kritik an der Arbeit eines anderen abwürgt.

    Und du kannst es besser? Dann bewirb dich doch bei den Grünen.

    Ich muss es nicht besser können, denn ich möchte ganz sicher kein Politiker sein. Schon gar nicht in einer Partei, die mir alleine aufgrund meines Geschlechts, für das ich nichts kann, deutlich schlechtere Wahlchancen einräumt.

    Trotzdem ist es legitim und notwendig, gewählte Volksvertreter für ihr Handeln oder Unterlassen zu kritisieren. Die machen ihren Job freiwillig und leben - völlig zu Recht - nicht schlecht von unseren Steuergeldern.

    Da ich nirgends vollständige aktuelle Prozentangaben (Umfragen zur Bundestagswahl 25) finde:

    Gibt es eigentlich irgendeine Klein(st)partei (außer der FDP :-)), die unterhalb der 5%-Hürde liegt aber theoretische Chancen hätte, in den Bundestag einzuziehen? Werden diese Zahlen der "Sonstigen" aus irgendwelchen verschwörerischen Gründen nicht an prominenter Stelle veröffentlicht?

    Mich würden die Zahlen interessieren.

    Gute Frage, keine Antwort.

    „Volt“ könnte eventuell mittelfristig noch ein Kandidat für die 5-Prozenthürde werden, zumindet waren die bei der Europawahl und einigen Kommunalwahlen schon erfolgreich.

    Antimon : Das Heizungsgesetz alleine hätte mir als Ausweis der fachlichen „Qualität“ gereicht.

    Hinzukommt, dass die Grünen als selbsterklärte Umweltpartei fast 10 Jahre nach dem Pariser Abkommen immer noch kein durchgerechnetes Konzept haben, wie Energieversorgung in D eigentlich funktionieren soll. Wie viele Windräder und wo, wieviel Solarenergie, wieviel und welche sonstigen Erneuerbaren, welche Speicherkapazitäten, welche Konzepte zur Bedarfssteuuerung? Wie viele Ladesäulen, wo, und durch wen finanziert?

    Leider nur jede Menge heiße Luft.

    Für den Klimaschutz öfter mal die Luft anhalten. :thumbup:

    Nur wenn Erdöl Dein Hauptnahrungsmittel ist.

    Ansonsten wäre es ausreichend, die Stromerzeugung auf Erneuerbare umzustellen, auf Verbrenner sowie Öl- und Gasheizungen zu verzichten.

    Mit rationaler Politik, die endlich auch mal das Speicherthema angeht und für die Etablierung eines Smart Grids nicht Jahrzehnte benötigt, eigentlich eine lösbare Aufgabe.

    Ein ausdifferenziertes Parteiensystem ist unterm Strich auch nicht zwingend besser, wenn es zu gegenseitigen Blockaden, schlechten Kompromissen und Stillstand führt.

    Das ist sehr treffend formuliert!

    Persönlich war ich bei einer Bundestagswahl noch nie so ratlos wie jetzt. Die Politik, die ich mir wünsche, ist im deutschen Parteienspektrum aller Ausdifferenziertheit zum Trotz nicht vertreten.

    Würde ich beispielsweise in Dänemark leben, hätte ich überhaupt kein Problem, mein Kreuz bei den dortigen Sozialdemokraten wäre ein Selbstgänger: Für konsequenten Klimaschutz, Soziale Marktwirtschaft, Westbindung im Rahmen der NATO und gleichzeitig eine im Vergleich zu Deutschland restriktive und am Interesse des Landes orientierte Einwanderungspolitik.

    In vielen Punkten stehe ich eigentlich CDU und FDP nahe, aber das für mich elementar wichtige Klimaschutz-Thema ist bei beiden in schlechten Händen.

    Deutschland leidet unter dem Dilemma, dass die Partei, die qua Programm für den Klimaschutz eintritt, fachliche Kompetenz geringer schätzt als Identitäten, und insgesamt für eine klar linke Politik steht.

    In dieser Hinsicht gibt es bei uns durchaus Parallelen zu den USA.

    Es wäre eigentlich fundamental wichtig, endlich konsequenteren Klimaschutz zu betreiben, aber die Grünen stehen sich selbst im Wege und die AFD profitiert.

    Ich beneide unsere skandinavischen Nachbarländer, in denen auch mittig oder rechts orientierte Wähler die Möglichkeit haben, für eine konsequente und gleichzeitig pragmatische Klimapolitik zu stimmen, ohne linke Inhalte mit in Kauf nehmen zu müssen.

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