Nun ja, echte Fachkräfte können die Grenzen auch legal passieren.
Ja, aber.
“Wir” haben leider zum einen noch nicht wirklich begriffen, dass echte Fachkräfte kaum Interesse daran haben, nach Deutschland zu kommen. Wegen der Sprachbarriere. Wegen der weltweit zweithöchsten Abgabenbelastung für Alleinstehende. Wegen unfassbarer bürokratischer Hürden. Wegen unser Auslandsvertretungen, die traditionell auf die Abwehr von Zuwanderung statt auf Anwerbung gepolt sind, und das die Interessenten auch spüren lassen. Und ja, auch wegen des bescheidenen Wetters.
Zum anderen ist schon die Denke, dass wir unbedingt nur Fachkräfte bräuchten, fragwürdig. Uns fehlen jährlich auch zigtausende Azubis. Warum holen wir uns nicht Schulabgänger beispielsweise aus Lateinamerika ins Land? Der Kontinent ächzt unter hoher Jugenarbeitslosigkeit, während uns motivierte Schulabgänger fehlen.
Wir müssten “umschalten” auf gezieltes Anwerben, statt darauf zu warten, dass mal jemand vorbeikommt. Und genau hier setzt u.a. auch mein Vorwurf des politischen Dilettantismus an - unsere politische Elite hat schlicht noch nicht verinnerlicht, wie unattraktiv Deutschland ist. Oder sie hat es verinnerlicht, traut sich aber nicht, es zu äußern, weil Zuwanderung derzeit maximal unbeliebt ist.