Beiträge von Hannes

    Zitat

    smotte schrieb am 14.12.2004 20:56:
    ...z.B. indem du eine Hausaufgabe einsammelst und benotest (muss ja gar nichts Riesiges sein...


    Hausaufgaben dürfen nicht benotet werden, soweit mir bekannt ist, da nicht sicher gestellt werden kann, ob diese Aufgaben ohne fremde Hilfe gelöst worden sind.


    Die Frage, wieviele Noten du im Laufe eines Halbjahres "sammeln" musst, ist bei uns lediglich im Bereich der schriftlichen Arbeiten bzw. schriftlichen Lernkontrollen geregelt.
    Da sich aber beispielsweise die Zensur für "geschichtlich/soziale Weltkunde (GSW) aus 70 % für Mitarbeit im Unterricht und lediglich 30 % aus schriftlichen Leistungen ergibt, ist es nötig, möglichst viele bewertbare Leistungen im Bereich Mitarbeit im Unterricht zu dokumentieren. Das sind dann Zensuren für mündliche Mitarbeit, Ergebnisse von Gruppenarbeiten etc. Je mehr Daten du erhoben hast, umso besser. Ich kann nicht nach jeder Stunde solche Daten fixieren, zusätzlich zu den Zensuren für den schrftlichen Bereich versuche ich jedoch so zwischen 10 bis 15 Noten für die Mitarbeit im Unterricht zu notieren. Dann ist auch der eine oder andere "Ausreißer" nicht so problematisch, und die SuS haben immer die Chance, eine schlechte Note rechtzeitig auszugleichen. Im Übrigen haben die SuS stets Einsicht in meine Aufzeichnungen, wenn sie es möchten.
    In der Regel ist dann die Gesamtzensur nach dem Schulhalbjahr auch keine Überraschung mehr.

    Als erfahrener Sek. I-Kollege *ggg* kann ich Dir nur zuraten, zumal die Bedingungen gut zu sein scheinen.
    Bei RSuS ist es im Prinzip genau so wie mit GSuS - Du musst sie befreien von Unkenntnis und dafür sorgen, dass sie es spannend finden, nach Deinem Unterricht schlauer zu sein als vorher.
    Du wirst bei den älteren Semestern u. U. nicht gleich Erfolg haben, weil sie Dir nicht glauben wollen, dass es so ist. Da hilft nichts als Überzeugungsarbeit .
    Auch musst Du RSuS mögen und Dich mit ihnen beschäftigen wollen - auch kein Unterschied zur Grundschule.
    Was die fachliche Qualifikation betrifft, so musst Du Dir wohl keine großen Sorgen machen - allzu fachfremd wird man in der RS nicht eingesetzt, und was da inhaltlich gefordert wird..., das kann sich jeder halbwegs intelligente Mensch erarbeiten.
    Also: Greif zu!


    Vielen Dank für die erhellenden Worte. Ich hab' mir sowas gedacht.
    Meine Nachforschungen bezüglich dieses gefiederten Freundes bei wikipedia liefen ins Leere , aber nun weiß ich ja Bescheid. Wer mehr zum Thema "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" wissen möchte, findet es hier:
    <pre>http://www.spiegel-online/zwiebelfisch </pre>

    Dani, das ist ein sehr hartes Brot. Jungs in der 6. und 7. Klasse... oh Mann!
    Eigentlich gehören die in diesem Alter überhaupt nicht in die Schule, jedenfalls nicht in den "normalen" Betrieb. Die müssen in eine Einrichtung, ganz tief in den Wald mit Begleitern, die was von Jungs verstehen und lernen, mit ihrem "Jungssein" und den damit verbundenen Schwierigkeiten umzugehen.
    Hilft Dir, Dani, nicht weiter, Frauen haben's mit solchen Jungs noch besonders schwer (behaupte ich einfach mal...).
    Wir haben bei uns so eine Art Tandem installiert. In jeder Klasse gibt's eine Klassenlehrkraft und eine bzw. einen Co. - Frau oder Mann, je nachdem. Damit können wir Einiges auffangen. Leider geht das nicht in allen Klassen - wo's nicht geklappt hat, sind die Schwierigkeiten auch größer.

    Dieses Buch von Bernhard Sick lese ich gerade mit großem Vergnügen.
    Im Zusammenhang mit dem Thema "Redewendungen" fällt auch "schimpfen wie ein Rohrspatz".
    Wer aus dieser erlauchten Runde kann mir erklären, was ein "Rohrspatz" ist? Und warum schimpft er? Will er aus dem Rohr raus oder wieder rein und wenn ja, warum? Schafft er es nicht allein, ist er hilflos und allein gelassen?
    Sachdienliche Hinweise begrüßt außerordentlich
    Hannes,
    der jetzt um seinen Schlaf fürchtet, weil ihn der Rohrspatz nicht los lässt.

    Mein Eindruck ist, dass im Unterricht häufig zu laut gesprochen wird.
    Ich höre Kolleginnen und Kollegen schon von weitem durch die geschlossene Tür hindurch. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen.
    Es ist der Gesundheit abträglich (irgendwann müssen wir alle zur Stimmtherapie), außerdem lernen die SuS was Falsches: Je lauter, desto zuhör.
    Ich geb' zu, dass ich in einigen Klassen ohne erhobene Stimme nicht zu Recht kommen würde - aber es ist kolossal anstrengend.

    Zitat

    Ich habe inzwischen die Kommas gesetzt, so dass die Gliederung des Satzes erkennbar ist. Die sollen nun den Gliedsatz unterstreichen und näher bestimmen.


    So ist's sauber, und wenn Du sie trotzdem auch die Kommas setzen lassen willst, dann fügst Du noch ein paar Sätze ein, in denen sie die Gliedsätze nicht identifizieren müssen.

    Zitat

    Ich konzipiere gerade die Klassenarbeit für meine 7 über Adverbial- und Inhaltssätze. Neben einer Versuchsbeschreibung sollen die Schüler in einem Text die Gliedsätze unterstreichen, die erforderlichen Kommata setzen und anschließend die Gliedsätze näher bestimmen (also Konsekutivsatz, Finalsatz, Subjektsatz etc.). Nun habe ich eine Frage für die Bewertung. Eigentlich dachte ich Punkte dafür zu vergeben, den Gliedsatz erkannt zu haben, das Komma gesetzt zu haben und die Sätze richtig bestimmt zu haben. Nun kann es ja aber sein, dass ein Schüler den Gliedsatz nicht erkennt und somit auch die Bestimmung falsch vornimmt. Wie bewertet ihr in solchen Fällen?


    und was ist, wenn sie/er das Komma nicht oder falsch gesetzt und den Gliedsatz dennoch erkannt hat? Ohne Komma kein Gliedsatz, oder? Glattes Eis...

    Ich hab's auch mal gehabt fand es sehr sehr gewöhnungsbedürftig - unterm Strich: Geld in den Sand gesetzt.
    Jetzt arbeite ich mit 1plus (inkl. Organizer), das geht recht ordentlich.
    Ich suche auch immer noch nach dem Steyn der Weysen ;). Leicht zu bedienen, logisch in der Benutzerführung, problemlos in der Datenübertragung zwischen Organizer und PC und umgekehrt, gute Hilfefunktion, stabil im Betrieb.
    Manchmal ärgere ich mich, dass ich keinen Palm gekauft hab' ,dann könnte ich das kleine rote Buch (Tiny Red Book) benutzen.
    Ich habe auch keine Lust, die gesamte Zensurenverwaltung über Excel zu organisieren - da bin ich einfach nicht fit genug auf diesem Programm.

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    Ich höre mich schon sagen: "Max*, dieses, Arbeitsblatt, aus dem du gerade ein Papierflugzeug gebaut hast, hätte dir 4 Punkte in der Mappe gebracht!" .....


    Wer weiß, vielleicht steckt hinter "Max" ein verheißungsvoller Flugzeugbauer.

    Ich melde mich an, werde auf der Startseite auch aufgeführt als eingeloggt und kaum klicke im mich aus der allgemeinen Abteilung in die für "Bewertung Mappen etc." bin ich nur noch Gast und kann nix mehr schreiben.
    Kann mir das jemand erklären?

    Zitat

    Hi Hannes,


    danke für die Matrix! :)
    Haben die Schüler auf jedem Arbeitsblatt zu stehen, wie viele Punkte sie dafür bekommen bei der Mappenbewertung? Oder sagst du ihnen das dann bevor du die Mappen einsammelst?
    Ich glaub, sowas mach ich in Musik auch mal. ;)


    Grüße,
    Conni


    Nee, siehste, das hab' ich ihnen bisher nicht gesagt. Ist'n guter Gedanke.
    Allerdings erkläre ich ihnen die Bepunktung schon, wenn sie mich fragen. Es vorher festzulegen, ist freilich besser.


    Doris
    ...von Deiner Sauklaue merkt man nichts :D... Es gibt SuS, die arbeiten schon in der Schule sehr sauber und akkurat. Andere kriegen das nicht so gut hin, sei es, dass sie sich unter Zeitdruck fühlen oder einfach 'ne "Sauklaue" haben - aus welchen Gründen auch immer.
    Eigentlich schreiben wir erst mal alles in Kladde, und die Aufgabe ist es immer, zuhause für eine ordentliche Übertragung zu sorgen. Bei einigen, die nun wirklich eine schlechte Schrift haben, hilft (falls vorhanden) der Rechner (so ab Klasse 7).
    Das Problem ist, dass jemand, der/die eine schlechte Schrift hat, auch oft keine Lust hat zu schreiben. Also ist die Überarbeitung der Aufzeichnungen, die sie in der Schule gemacht haben, fast eine Strafarbeit. Allerdings ist es in der Regel von der Art und Umfang der Arbeiten her auch für diese SuS innerhalb von höchstens 30 Minuten schaffbar. Und das auch nicht täglich.
    Bemerkung am Rande:
    Kann ich SuS, die eine schlechte Schrift haben, dafür bestrafen? Woher haben sie sie, wie haben sie Schreiben gelernt, warum schreiben sie so schlecht, wer kümmert sich drum, dass es besser wird? Fragen über Fragen...

    Es ist mit Arbeit verbunden, aber hinterher auch mit einem besseren Gewissen. Ich hab's lange genug mit PiMalDaumen gemacht...
    Ratte
    Arbeitsaufwand: je nach Anspruch und Menge zwischen 10 und 20 Minuten und nie ein Stoß Mappen auf einmal, schön verteilt auf ein paar Tage, dann ist es erträglich. Unter Umständen sammle ich Mappen auch mal zwischendurch ein, damit es nicht zuviel wird am Schluss.

    Hallo Simsa...., nun muss ich nicht die Hefte oder Mappen von Kindern aus der GS nachsehen und bewerten, sondern die aus den 5. bis 10. Klassen. Deshalb bin ich nicht sicher, ob meine Hinweise hilfreich sind.
    Ich dokumentiere im Verlauf des Unterrichts sehr genau, welche Dinge in der Mappe abzulegen sind ('ne Art Buchführung). D. h., am Ende der UE kann ich ganz sicher sein, was drin sein muss. Das hilft auch, wenn irgendjemandem etwas fehlt.
    Für die Bewertung erstelle ich dann eine Matrix und bepunkte im Prinzip jedes einzelne Element. Es kann ja sein, dass es sich nur um ein Infoblatt handelt, dann gibt's dafür halt nur einen Punkt, der Vollständigkeit halber. Arbeitsergebnisse, die aus Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gewonnen werden bepunkte ich höher - je nach Anspruch und Umfang der Aufgabenstellung.
    Die Summe der dafür erzielten Punkte ergibt dann eine Grundlage für die inhaltliche Bewertung. Schrift und Form bewerte ich extra, beides ist natürlich weniger hoch gewichtet, aber es muss sich schon in der Gesamtbewertung niederschlagen, wie sorgfältig jemand gearbeitet hat. Nur inhaltlich genial reicht eben nicht *gg*.
    Jede Schülerin/jeder Schüler erhält dann seine persönliche Bewertungsmatrix in die Mappe geheftet mit der entsprechenden Note und unter Umständen noch einer erläuternden Bemerkung, falls sie erforderlich ist.
    Ich finde, dass das ein transparentes Verfahren ist; die SuS können mit ihren Eltern noch mal gegenkontrollieren, und es ist auch schon vorgekommen, dass ich mich bei einer Bewertung mal vertan habe. Aber das lässt sich ja korrigieren.
    Falls Dich eine Beispielmatrix interessiert, so schreibe mir ein pn, dann kriegst Du ein Beispiel als Anlage zu einer Email.
    Gruß von
    Hannes

    Zitat


    @ Hannes: ... Alles, was du sagst, kann ich also unterschreiben (insbesondere den Aspekt, sich nicht in ihre "Kultur einzumischen") mit einer kleinen Klarstellung: In klar erkennbare, nicht gegenseitig provozierende Privatgespräche außerhalb meines Unterrichts (Pause, Ausfahrten,...) habe ich mich m.E. nicht einzumischen. So viel Freiraum und weghören muss sein. Aber meistens werden sie eh rot, wenn ich zufälligerweise neben ihnen stehe und sie bemerken, dass ich die drastischen Wörter wohl gehört haben muss :D


    Seh' ich auch so, ich mische mich ein, wenn sie mir keine andere Chance lassen :D.
    Schöne Grüße von
    Hannes

    Timm, Deine Ausführungen in allen Ehren, ich habe sie verstanden und finde sie plausibel.
    Sie unterschlagen allerdings einige Aspekte, die ich an dieser Stelle - auch um meine Statements zu unterstreichen - anführen möchte. Es geht mir nicht um Indoktrination; ich verbiete den jungen Menschen ihre Sprache nicht, die sie untereinander pflegen. Aber: ihre Kommunikationskultur ist die ihre, nicht die meine. In dem Moment, in dem sie mich an ihrer teilhaben lassen, gewollt oder ungewollt, kann es passieren, dass ich mich in meiner Würde verletzt fühle, weil ich einfach bestimmte Ausdrücke anders interpretiere als sie (Hurensohn, Wichser, Kanake u.v.m.) Das muss ich nicht aushalten, dazu schweige ich nicht.
    Die Folge ist, dass sie sie in meiner Gegenwart nicht verwenden, sie nehmen Rücksicht auf mich, tolerieren meine Maßstäbe und achten meine Würde.
    Und noch eins: meine SuS wollen gar nicht mit mir altem Kerl über ihre Sprache diskutieren, erwarten (und wollen) auch nicht, dass ich mich damit auseinandersetze und schon gar nicht akademisch. Sie sind sehr empfindlich gegenüber allen Versuchen von Erwachsenen, sich in ihre Gewohnheiten, ihre "Kultur" einzumischen. Darauf nehme ich Rücksicht, und das finden sie gut.

    Ich habe wenig Neigungen, mich in diese teilweise akademische Diskussion einzumischen, aber eins steht für mich fest:
    Ich bin während der Schulzeit, im Unterricht, in den Pausen Teilnehmer und Teilhaber an der Kommunikation, die zwischen den SuS stattfindet. Ich höre, ich kann nicht nicht hören.
    Es gibt Ausdrücke, die mich verletzen; ich muss gar nicht Adressat dieser Ausdrücke sein. Wenn dem so ist, dann mach' ich meinen Mund auf und misch' mich ein. Nix FriedeFreudeEierkuchen; ich sag' ganz klar, dass mich das stört und ich das in der Schule nicht haben will. Es ist erstaunlich, die SuS reden nach wie vor mit mir und miteinander auch, wenn ich in der Nähe bin. Und sie versuchen, sich dran zu halten.
    Wenn sie sich mit Begriffen belegen, die sie persönlich anders übersetzen als ich, wenn das Ausdruck ihrer "Kommunikationskultur ist", sei's drum, wahrscheinlich kann ich daran nichts ändern, aber in der Schule kann ich dafür sorgen, dass sie sich anders ausdrücken.
    Das ist im Übrigen auch eine Frage, wie die anderen Kolleginnen und Kollegen damit umgehen - da sollte es einen Konsens geben, und wenn der nicht da ist, dann muss er hergestellt werden.
    Wegsehen/Weghören dürfen die Verantwortlichen an der Schule nicht.
    Ich arbeite an einer Hauptschule...

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