Beiträge von Avantasia

    Hängt womöglich damit zusammen, was als leicht oder schwer wahrgenommen wird. Wenn schon in der Schule danach gewählt wird, womit man mit möglichst wenig Arbeitseinsatz noch auf 05 Punkte kommt, dann wird sich das Arbeitsverhalten nicht schlagartig im Studium verbessern und wählt dann lieber BWL statt Mathe*.


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    *Im Studium hatte ich einen Prof, der in den Übungen zur Stochastik gern mal den Spruch brachte: "Und wenn Sie das hier nicht verstehen, dann sollten Sie zu Wirtschaft wechseln, da brauchen Sie nicht so viel Mathe." Während die gesamte Übungsgruppe an der Maßtheorie verzweifelte.

    Was gegen eine zweite verpflichtende Fremdsprache spricht, ist die ungleiche Verteilung der Stunden unter Haupt- und Nebenfächern am Gymnasium. Auch wenn diese Unterscheidung in Niedersachsen nur für die Anwendung der Ausgleichsregelung (bei zwei 5en) noch relevant ist, so verteilen sich etwa 12 Stunden allein auf drei Sprachen (Deutsch, Englisch, 2. Fremdsprache). Mit (Fremd-)Sprachen kann man demnach schlechte mathematische, naturwissenschaftliche und künstlerische Leistungen ausgleichen, aber wehe, man ist in Fremdsprachen schlecht. Eine mögliche Schlussfolgerung könnte die Umwandlung einer Naturwissenschaft oder eines künstlerischen Faches in ein Hauptfach mit entsprechend vielen Stunden sein. Es möchte jedoch kein Fach an Stunden zurückstecken oder mit anderen Fächern zusammengelegt werden. Bleibt also als Lösung die Wahl eines Profils (das könnte dann auch ein Sprachenprofil mit 2./3. Fremdsprache sein).


    Hier noch eine Übersicht über die Verteilung der Stunden auf die einzelnen Aufgabenfelder in Niedersachsen. Das Aufgabenfeld A nimmt etwa die Hälfte aller Stunden ein... (Sport fehlt in der Übersicht.)



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    Ich freue mich jeden Tag darauf, Musik zu spielen. Wenn Schule gerade mal wieder doof ist, denke ich einfach daran, dass ich nachher wieder üben werde, und dann geht es mir wieder besser. Und es klingt auch von Tag zu Tag besser.


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    Ich weiß nicht, wer alles die Koordinator*innen in deinem Beitrag sind (A15?), aber es ist in NRW nicht so geregelt und definitiv nicht einheitlich. Eine*r unserer Koordinator*innen hat immer gesagt, keine Entlastungsstunden zu haben, in der Oberstufe ist es festgelegt und da kann man nicht ran (ich glaube aber nicht, dass es 5 sind. Ich weiß nicht mal, ob man für die Koordination ohne eigene Stufenleitung was bekommt (ja, könnte ich gerade nachsuchen, aber ich werde keine Koordinatorin und wollte nur sagen, dass es in NRW eben nicht diese festen Entlastungen für alle gibt).

    Mit Koordinatoren meine ich die A15er. Hier ist das aufgelistet: http://www.schure.de/20411/ndsarbzvo-schule.htm


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    Grundsätzlich Zustimmung. Und/aber eine genauere Erläuterung:

    In den Bundesländern ist die Arbeitszeit der Lehrkräfte immer unterschiedlich definiert. In NDS angeblich besonders niedrig. Dafür gibt es aber auch so gut wie keine Entlastungsstunden. In anderen BLs ist die Arbeitszeit (auf dem Papier) deutlich höher. Und dann werden standardmäßig Entlastungen verteilt (für Klassenleitungen, Oberstufenkurse, Korrekturen, ...).

    Die Arbeitszeit liegt in Niedersachsen bei 40 Stunden, wie vermutlich im gesamten Bundesgebiet. Die Unterrichtsverpflichtung an Gymnasien bei 23,5 Stunden. Meines Wissens gibt es dafür nur wenige fest vorgeschriebenen Entlastungsstunden, z.B. 5 Stunden für Koordinatoren, 3 für Beratungslehrkräfte (wurde vor einigen Jahren von 5 auf 3 gekürzt...), Stunden für den SPR, Ermäßigungen für Schwerbehinderung und in geringem Maße für Lehrkräfte ab 60 Jahren.


    Wie sieht es in anderen Bundesländern aus?


    À

    Vielen Dank für den Austausch zu den Entlastungsstunden!


    Es wurden hier mehrere Bereiche angesprochen, auf die ich gern kurz eingehen möchte:

    1. Warum bekommen Klassenleitungen überhaupt Entlastungen für Selbstverständliches?

    Weil es in unserem Einzugsgebiet wirklich viel mehr Arbeit macht, gerade in den unteren Klassen. Ein Schuljahr ohne Klassenleitung ist deutlich entspannter, weil man keine Weihnachtsveranstaltungen zu organisieren hat, weil es weniger Elterngespräche gibt, weil man nicht ständig Konflikte mit Schülern klären muss, etc. Und wenn die Klassenleitungen in der 5.&6. Klasse ihre Arbeit gut machen, profitieren alle in den höheren Klassen enorm davon. Deshalb gibt es bei uns Entlastungsstunden dafür.


    2. Wir haben längst nicht für jeden eine ganze Entlastungsstunde. So viel gibt uns das Land Niedersachsen nicht. Wir verteilen daher auch halbe Stunden. Das ist eigentlich für alle Aufgaben nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein.


    3. Warum die Gymnasien überhaupt Entlastungsstunden bekommen? Mit Verweis auf die Göttinger Arbeitszeitstudie: Auch an Gymnasien wird viel gearbeitet. Und korrigiert. Ein gewisses Geschmäckle hat die Frage allerdings, vor allem, wenn sie mehrfach gestellt wird: Wenn es mir schon schlecht geht, soll es den anderen noch schlechter gehen.", nicht? Mir wäre es doch viel lieber, wenn es mehr Entlastungsstunden (oder von vornherein ein geringeres Deputat) gäbe, von dem alle Schulformen ihren Aufgaben und Problembereichen entsprechend etwas hätten. Kategoriendenken à la "Basteltanten" vs. "Musterschullehrer" bringt nur "denen da oben" etwas.


    4. Das Punktesystem nutzen wir auch normalerweise, wenn noch etwas über feste Aufgaben zu verteilen ist. Das ist leider in letzter Zeit immer weniger der Fall, da zu wenige Stunden insgesamt. (Ich habe mal das Gerücht gehört, es habe vor langer Zeit in Niedersachsen für die Personalratsarbeit 12 Stunden für 5 Personen gegeben. Wenn ich die aktuellen 3-4 Stunden für 5 Personen jetzt sehe, weine ich.)


    À+

    Vorgestern sah ich auf dem Weg zur Schule auf einem Autokennzeichen da, wo sonst das "E" für Elektroauto steht, die Bezeichnung "3E" und dachte darüber nach, worin denn nun die neue Elektroauto-Technologie besteht, also ob das eine 3. Generation ist (ähnlich wie 3G/4G/5G im Funknetz) (und warum ich bisher nichts über die 2. gelesen hatte). Gestern also sah ich auf dem Rückweg ein Auto mit der Bezeichnung "1E", notierte mir noch gedanklich, dass ich danach googlen wollte, und hoffte noch, eins mit "2E" zu finden. Es dauerte ein paar Kilometer, bis mir ganz langsam dämmerte, dass deutsche Kfz-Kennzeichen ja immer mit einer Zahl enden und die Zahl möglicherweise gar nichts mit dem E zu tun haben könnte. :autsch:


    À+

    Da hier nun zweimal die Verwunderung durch Gesamtschullehrkräfte ausgedrückt wurde, dass es ausgerechnet am Gymnasium Entlastung für selbstverständliche Lehrertätigkeiten wie die Klassenleitung gibt, möchte ich mal einwenden: Na klar!


    Mal ganz grundsätzlich: Wofür sollte es denn sonst Entlastungsstunden geben, wenn nicht für Lehrertätigkeiten? Ist eine Aufgabe keine Lehrertätigkeit, fällt sie nicht in meinen Arbeitsbereich, also kann ich dafür keine Entlastung erwarten. Aufgaben wie Klassenleitung, Korrekturen, Betreuung von Wettbewerben, Digitalisierung (und damit Administration von Hard- und Software), Inklusion etc. sind Teil meiner Arbeit, also kann ich dafür Entlastung erwarten, wenn die Anforderungen dies erfordern.


    À+

    Das gab es ja schon einmal und wurde dann wieder abgeschafft, weil angeblich der Bourbakismus ein Grund für das schlechte Image der Schulmathematik gewesen sein soll.

    Und auch, weil die Eltern die Mengenlehre nicht begriffen haben und so ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen konnten. Wenn die Kinder dann noch zu Hause gehört haben, "braucht man eh nicht" und "was für ein Quatsch, die Kinder sollen rechnen lernen", hat dies sicherlich nicht zu einer höheren Motivation geführt, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.


    À+

    Aber: was meint ihr, woran kann es liegen, dass Oberstufenschüler:innen so ein geringes Verständnis von Zahlen und von Grundrechenarten haben? Und was kann man dagegen machen(also in der Oberstufe, irgendwann muss da doch mal was gewesen sein)?

    Wie ich schon mal schrieb:

    Die Bedienung der Hilfsmittel ist wirklich ein Problem, da zeitaufwendig. Alle Themen unterrichten wir daher doppelt, einmal mit und einmal ohne GTR/CAS, weil es ja zum einen den hilfsmittelfreien Teil gibt, zum anderen den hilfsmittelgestützten Teil. Mit Hilfsmittel geht es aber nicht in die Tiefe, nur die Zahlenwerte ändern sich (ein paar längere Dezimalzahlen...), um den Anschein von Realitätsnähe zu machen. Statt 150 Melonen trägt Herr Huber nun eben 149,15 Melonen zum Auto. Ein besseres Verständnis erhalten die Schüler:innen jedoch dadurch nicht.

    RE: Mathe zu leicht? Ein Prof regt sich auf...


    À+

    Die sind super lecker (aber leider mit Gelantine, darum esse ich sie nicht mehr. Sollte es die allerdings auch ohne Gelatine geben, informiert mich bitte darüber :P)

    Auf meinem Arbeitsweg komme ich immer an Lühders vorbei: https://www.foodhall.de/marken/luehders/

    Meist muss ich aber einen Umweg fahren, denn die haben auch schokolierte Gummibärchen und Riesenschokonikoläuse und -osterhasen... :thumbup:


    À+


    Edit: Oh, ich dachte, es geht um gelatinefreien Ingwer und nicht um Gummibärchen. Trotzdem, vegan ist da auch einiges.

    Ich nutze "Zeiterfassung Pro". Die ist sehr umfangreich und man kann sehr viele Details einstellen (z.B. mehrere Aufgabenbereiche einer Kategorie zuordnen), das mag vielleicht nicht jeder. Dafür gibt es aber ein einfach zu bedienendes Widget, mit dem man die Arbeitszeiterfassung starten und stoppen kann und den jeweiligen Arbeitsbereich auswählen kann. Und die Auswertung kann ebenso detailliert erfolgen. Mir gefällt das, weil ich damit die Aufgaben, für die ich Entlastungsstunden erhalte, getrennt auswerten kann.


    À+

    Die Latinumsbedingung gibt es z.B. in Hamburg immer noch, kann aber im Laufe des Studiums nacherworben werden (so hab ich es auch gemacht).


    Grad mal aus Interesse auf der Seite der Uni HH nachgeschaut: Es sind sogar Englisch-Kenntnisse als Eingangsvoraussetzung in MINT-Studiengängen angegeben, z.B. für Wirtschaftsmathematik auf dem Niveau B1, TOEFL etc. oder in Form von drei Jahren Schulunterricht (hier ohne Note) oder für den Master in Chemie sogar 7 Jahren Englischunterricht (auch hier ohne Note). Mit anderen Worten, man erwartet schon, dass jemand in sieben Jahren Englischunterricht der Sprache auf Niveau B2 mächtig ist, auch wenn sich das nicht im Abiturzeugnis entsprechend widerspiegelt.


    À+

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