Beiträge von treasure

    Kinder und Jugendliche probieren sich doch aus. Auch kleidungstechnisch. Warum muss da überhaupt irgend etwas verboten werden?


    (EDIT: bezieht sich nicht auf Wolfgangs Beitrag. Natürlich gibt es Orte, in denen Mützen und Kappen abgesetzt werden sollten. Schulen gehören für mich nicht dazu.)


    Ich kenne kein einziges Kind, das Kappe aus einem anderen Grund trägt als aus dem des "einfach Gefallens". Oder Mütze.

    Eins meiner Mädels hatte wochenlang eine Einhornmütze auf, ihr absolutes Lieblingsteil. Da ging es niemals um Respektlosigkeit.


    Ein paar Jungs haben bei uns momentan die Tendenz, ihre Loops über das Gesicht zu ziehen oder den Hoodie falsch rum anzuziehen, so dass die Kapuze das Gesicht bedeckt. Diese Grenzaustestung beende ich immer recht schnell mit dem kurzen Argument, dass ich alle Gesichter sehen möchte und es da keine Ausnahmen gibt. Aber auch hier ist es keine Respektlosigkeit, es ist einfach ein Spiel, sie finden das lustig und verstehen es nicht respektlos. Das einzige, das manche erreichen wollen, ist Zeit zu schinden und die Klasse zum Lachen zu bringen. Da kann man sich jetzt furchtbar drüber aufregen, oder man räuspert sich einmal gespielt streng und sagt: "Reicht nun...bei drei ist das Ding unten - 1-2-..." meist, ist bei 2 schon Schluss. Manchmal muss ich selbst grinsen, wenn zB ein Schüler seinen Pulli so knotet, dass er quasi zwei Zöpfe hat und sich fortan "Mathilde" nennt...


    Ich lasse alles zu, das normalen Menschenverstand-Regeln entspricht und nicht die Klasse völlig stört, weil ich genau weiß, es ist nicht gegen mich gerichtet oder gegen sonstwas. Auch Kappen, Mützen, verschiedene Schuhe (es sei denn, sie haben verschieden hohe Absätze, dann erkläre ich den Kids, dass das keine gute Idee für den Körper ist), verrückte Haarreife, was auch immer den Kindern einfällt. Sie finden es schön, ich muss es nicht schön finden.


    Ich finde es viel schlimmer, wenn ein Junge mit Kappe in die Schule kommt und er nun gezwungen wird, sie abzusetzen und den ganzen Schultag mit logischerweise total verdrückten Haaren herumzulaufen. DAS ist für das Kind schlimmer als für uns das Tragen der Kappe.


    Einer unserer Sportlehrer trägt IMMER Kappe. Ihn gibt es nicht ohne. Liegt auch daran, dass er hinten eine kleine Platte hat, die er so verdeckt. Er ist sportlich, kraftvoll und irgendwie scheint sie ihn zu stören, vielleicht fühlt er sich dadurch "zu alt". Aber egal, was ihn dazu veranlasst, sie zu tragen: ihn zu zwingen, sie abzusetzen, wäre in meinen Augen ein Übergriff, der gegen alles geht, das man lehren will, allem voran Toleranz.

    Danke dir, Joker, ja, es ist schade, dass es keine wirkliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Thema gibt.


    Allerdings sind solche Threads auch immer Sozialstudien und man kann gerade zusehen, wie er sich entwickelt - immer mehr weg vom Mitgefühl, eben aufgrund dieser Zweizeiler, die immer wieder auftauchen. Man bildet sich über seine eigenen Wahrnehmungen immer mehr einen Standpunkt.


    Und meiner ist, Lauren, dass deine Probleme mit deiner Schule zwar sicher auch durch diplomatisch Schwieriges deiner SL entstehen, aber im großen Maß aus dir selbst und mit dir selbst kommen. Jemand, der stark den Grund für das eigene Unglück im Außen sucht (also bei allen anderen und allen Umständen), der wird es immer schwer haben, weil die Opferdynamik zu wenig Eigenreflexion zulässt.


    Man kann dir nur wünschen, dass du besser auf dich selbst guckst und in dich selbst.

    Lauren, was ich mich frage, ist: was genau willst du eigentlich? Und das meine ich wirklich informativ und nicht provokativ.

    Was möchtest du?


    Wenn ich dich hier lese, dann ist das überhaupt nicht straight für mich.

    Auf der einen Seite klingt es nach hilflosem Opfer, dem auf allen Ebenen übel mitgespielt wird, auf der anderen Seite hat es einen aggressiven "Hintenrum-Charakter", der immer wieder durchblitzt.


    Willst du Hilfe? Die kam eigentlich schon in vielen guten Beiträgen. Oder willst du dich einfach auskotzen und ein paar tröstende Worte? Auch Trost kam doch jetzt schon mehrfach - ich vermisse etwas innere Bewegung. Sollen wir hier einfach mit dir gegen SL, KuK und SuS wettern, oder möchtest du aus der Situation raus? Was ist mit dir und deinem Innern? Könntest du da Unterstützung gebrauchen? Du scheinst persönlich stark zu schwimmen und deinen Platz zu suchen. Ich meine, aus deinen Beiträgen auch herauszulesen, dass du dir nicht sicher bist, wie du dich in manchen Situationen verhalten sollst, das Miteinander mit anderen durchaus problematisch sein kann usw.


    Es ist völlig klar, dass vieles für dich nicht gut läuft und du mit Sicherheit viel am eigenen Leib erfährst, das nicht sein sollte. Das tut mir auch leid für dich. Auf der anderen Seite sehe ich aber sehr viele deftige Beschwerden von deiner Seite (nicht nur in den letzten Beiträgen) und eine stark brodelnde Wut, die sich in meinen Augen aber fehlkanalisiert, also in unguten Bahnen läuft. Irgendwas geht in der Dynamik mächtig schief, wir kennen die andere Seite überhaupt nicht - aber es wurden dir schon sehr viele Möglichkeiten aufgezeigt, wie du nun weitermachen könntest - wütende Stagnation hilft ja nicht.


    Wir haben von vielen Problemen gehört, es kommen auch immer wieder neue hinzu. Vielleicht wäre wirklich eine Auszeit sinnvoll (da kennen sich andere besser mit aus, wie die zu nehmen sind - steht auch schon hier drin) und eine Besinnung auf dich selbst, auch mit fachlicher Begleitung. Meist kommt man da selbst nicht so richtig durch, das sieht man ja hier an dem Thread auch. In meiner Wahrnehmung ist hier innere Aufarbeitung nötig: "Wie gehe ich mit meinem Außen um? Wie lenke ich selbst für mich persönlich mein Leben?" Ein "die sind alle doof und ich möchte am liebsten reinschlagen" hilft dir ja in keinster Weise irgendwie weiter, auch wenn ich Wut verstehen kann, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt.


    Ich wünsche dir wirklich alles, alles Gute und ermutige dich, mal ne Lauren-Zeit zu nehmen, die dir persönlich weiterhilft, ganz unabhängig davon, ob doofe Menschen im Umfeld sind oder nicht. Bist du mit dir im Reinen und weißt genau, was du willst und wie dein Weg aussieht, könnte das, egal wo, einfach besser klappen, weil du für dich selbst agierst und nicht gegen andere oder von anderen "agiert wirst".


    Natürlich ginge auch eine berufsbegleitende Therapie, aber da hast du die Trigger halt andauernd mit dabei, das ist m.E. viel anstrengender.


    Natürlich sind das nur meine Gedanken zu deinem Thema. Das war das, was mir durch den Kopf ging. Aufnehmen musst du davon überhaupt nichts.

    Japp, klang wohl abfällig, war aber eher Verwunderung, dass jemand das neben seinem Job noch hingekrieg hat, eben weil echt heftig viel Arbeit.


    Das mit den Eltern-Diagrammen haben wir, weil sich die Eltern-Anrufe bei der SL so gehäuft hatten, dass die zu nichts anderem mehr gekommen ist.

    Funktioniert.

    Ach, Nikoo, das tut mir leid, dass du dich da so unwohl fühlst und wohl auch körperlich reagierst - das passiert ja oft, wenn die Seele was nicht so ganz hinkriegt (ohne Esoterik. Geht auch ganz normal so).


    Das Problem: es bringt gar nichts, dich da weiterhin hineinzuquatschen oder dich rauszuquatschen. Du wirst sehr viele Eindrücke und Meinungen bekommen, weil alle das für sich verschieden wahrgenommen haben und wahrnehmen...und niemand von uns ist DU. Es gibt Menschen, die sich durch etwas durchpushen und danach ist alles super, es gibt genauso welche, die einfach überfordert bleiben. Es gibt welche, die abbrechen und anderweitig hineinrutschen oder komplett aufhören und in einem anderen Beruf Erfolg haben - oder diejenigen, die abbrechen und es dann ewig bereuen.


    Sicher, es gibt Momente der Überforderung in jeder Schulform und sicher auch in jedem Arbeitsalter (von Anfänger bis alter Hase).


    Aber nur du selbst kannst entscheiden, welcher Gruppe du angehören könntest, weil du dich am besten kennst.


    Frage dich doch ein paar Fragen mal selbst:


    Kenne ich Überforderung und Abbruchgedanken von mir schon? Ist mir das eigen bei größeren Stress?

    Möchte ich sowas durchhalten, wenn ich lese, dass viele, die dieselben Gefühle hatten, jetzt mit Spaß unterrichten?

    Sind meine Abbruchgedanken abhängig oder unabhängig von dem, was andere hier sagen?

    Welche Alternativen habe ich denn? Habe ich darüber schon nachgedacht oder ist es bisher lediglich ein Bauchgefühl?

    Könnte ich mir denn vorstellen, etwas völlig anderes zu machen?

    Mache ich nur weiter, um "nicht zu scheitern"?

    Wie gehe ich mit einem eventuellen Abbruch um?

    Wie mit einem eventuellen Fortführen des Refs?


    Und vor allem:


    Macht mir das Unterrichten, wenn ich eine gute Vorbereitung habe, denn SPASS?


    Auch die Unterrichtsvorbereitung ist ja eine Erfahrungssache. Man wächst da auch mit seinen Aufgaben und alles wird mit der Zeit leichter. Vieles sitzt irgendwann so, dass du es einfach abrufen kannst.


    Es liegt also an dir zu schauen, ob du dich in der Lage siehst, diese Übergangszeit auszuhalten oder ob du merkst, dass du innerlich daran zerbrichst, weil dir das zu viel Druck, zu viel Verantwortung und viel zu viel Stress ist.


    Das kannst nur du dir beantworten. Einfach mal mit Kopf, Herz und Bauch zusammensetzen und allen Gehör schenken.


    Ich wünsche dir ein gutes inneres Durchkommen durch dich selbst.

    Naja, die Regel sollte sein: erst mal miteinander klären, wie du das dir ja auch denkst und wenn es sich häuft, dann ist es durchaus ok, wenn KuK das bei dir ansprechen, weil es ja anscheinend nicht wirkt, wenn sie es versuchen zu klären.


    Vieles wie Tafel-/Aufräum-/Wegräumdienste können die SuS erledigen (und sollten es auch), es sei denn die Lehrkraft macht den Mist, dann sollte sie auch hinter sich herräumen. Macht sie das zum wiederholten Male und nach mehrfachem Bitten nicht, würde auch ich zuerst mit weiteren KuK (oder Personalrat?) sprechen und dann die SL informieren, weil das durchaus belastend sein kann, wenn man nichts findet und Mehrbelastungen braucht man in der Schule nicht unbedingt.


    Anders ist es mit der Aufsichtspflicht. Früher rauslassen, die Kinder länger draußen lassen und drinnen Kaffee trinken - hatten wir auch schon. Ist unschön und kann böse enden, wenn was passiert. Das muss sich sofort ändern, das hat ja auch nichts mit Gönnenkönnen zu tun. Ich würde da genau einmal mit der Kollegin/dem Kollegen sprechen und das klären. Bei Wiederholung landet es bei der SL.


    SuS beschweren sich bei jemandem über jemanden: ist bei mir auch schon passiert, dass SuS sich mit einem Problem an mich wandten, welches sie mit jemand anderem hatten. Selbst einordnen, inwieweit das was Ernsteres ist (oder nur so Rumgebrumme - da kann man das meist selbst schnell deeskalieren), einmal das Gespräch mit Kolleg*in und den SuS suchen, wenn deine Einschätzung "ok, ist was Ernsteres" ergeben hat und wenn sich nichts ändert, landet es auch bei der SL oder bei dem Menschen, der dafür verantwortlich ist (in manchen Schulen zB zuerst einmal die Vertrauenslehrkraft).


    Gibt es bei euch keine Vorgaben, wann was wie zu machen ist?


    Ich meine, bei uns gibt es sogar Diagramme für sowas...da hatte mal jemand zu viel Zeit. Jedenfalls weiß ich dass es von uns für die Eltern sowas gibt (wie gehe ich vor, wenn Streit zwischen Kindern, Streit zwischen LK und Kindern usw.). Wäre ja auch mal ne Möglichkeit, einfach mal klar zu sagen, wie wann die Streitkette ist. Kannst du ja mit in die nächste GK nehmen.

    Ich würde vor allem bei einem solch harten Fall nicht lange alleine bleiben und mir Hilfe holen, egal, ob hinter mir hergerannt wird oder nicht.

    Bei uns ist der Verwaltungstrakt glücklicherweise nie leer.


    Meine bisher einzige unangenehme Begegnung war mit einer Mutter, deren Kind über eine halbe Stunde total krank auf sie warten musste und wir die Kleine dann ins Krankenzimmer auf die Liege gelegt haben, in eine Decke eingewickelt, weil sie nicht mehr sitzen konnte. Die Mutter regte sich dann total auf, dass sie ihr Kind nicht vor dem Sekretariat vorfand und ich wagte zu sagen, dass es sehr lange hatte warten müssen und wir sie daher umgebettet hatten.


    Völliger Ausraster, geballte Faust vor mein Gesicht: "REG DISCH NET AUF, JA????????!!!!!!!!!!"


    Ich habe mich in diesem Fall einfach sehr groß gemacht (wie ich das auch bei verhaltensauffälligen Hunden tun würde), Blickkontakt gehalten und ruhig und klar mit "Vorsicht, das reicht. Ihr Kind ist dortunddort" geantwortet, worauf sie zischend und schimpfend abzog. Danach habe ich völlig verdutzt im Sekretariat nachgefragt...und bei Nennung des Namens sofort gerauftes Haar und hysterische Lacher geerntet...diese Dame ist wohl bekannt. Ich hatte wohl Glück, dass sie nicht im Wuttaumel war, sonst hätte ich eine sitzen gehabt.


    Die Frage ist, ob man die Situation immer richtig einschätzt. Hilfe (und Zeugen) zu holen, ist sicherlich immer gut, zudem eine klare Körpersprache, keine Provokationen, aber Klarmachen, dass man sowas mit sich nicht machen lässt, ohne sich auf dieselbe Ebene zu begeben. Bei mir klappte das - aber es war wohl wirklich Glückssache.

    Hey...ich glaube, dass viele deiner Probleme wirklich "hausgemacht" sind (kein Vorwurf, sondern eher die Ermutigung, sie anzugehen) und würde dazu gerne eine kleine Geschichte aus meiner eigenen Schulzeit erzählen.


    Lehrerin, 1,55m groß, "klaa unn uffgestummpt", wie der Hesse sagen würde - aber SO eine Schnauze. Die konnte vor einem 1,80m-Jungen stehen und er war hinterher nur noch kniehoch. ABER: alle haben sie gemocht, weil sie straight und fair war. Sie hat klar gemacht, was sie will und was sie nicht will und hat NICHTS durchgehen lassen. Daran konnte man sich als Schüler*in gut festhalten und die Unterrichtsatmosphäre war produktiv.


    Jugendliche in dem Alter können ganz arg ätzend sein - sind es aber meist dann, wenn sie keinen Rahmen gesetzt kriegen, herumschwimmen und dann nichts mehr ernstnehmen, das du sagst oder tust. Es ist gut, wenn du ihnen Respekt entgegenbringen willst - aber die Befehlsgewalt MUSS in deinen Händen bleiben, egal, wie liberal du das handhaben willst. ZU liberal geht einfach schief. Ich habe diese Erfahrung in jungen Jahren machen müssen, als ich mal für ein paar Monate an ein privates Gymnasium gebucht wurde. Es ist einfach total unrealistisch, die Jugendlichen recht frei und "als Freundin" zu unterrichten. Der Respekt stellt sich nur ein, wenn du ein starkes Kreuz hast, klare Ansagen machst, die auch gelten. Das bedeutet ja nicht, dass die Kinder nie ihre Meinung sagen dürfen oder unterdrückt werden, sondern einfach nur, dass du durch ein starkes Auftreten eine klärende Atmosphäre schaffst. Ich habe als Schülerin immer am besten bei den strengen, fairen und straighten Lehrer*innen gelernt, weil ich sie respektiert habe, sowohl fachlich als auch menschlich.


    Notengebung: Du selbst hast zu verantworten, dass du gerecht benotest. Deine Aufgabe ist es, die Schüler und Schülerinnen so wahrzunehmen, dass du faire Noten geben kannst. Dann kannst du in der Notengebung auch transparent sein und Diskussionen im Keim ersticken, weil sie jeder Grundlage entbehren. Wenn die Kids verstehen, warum es die und die Note gab, geht auch die Diskutiererei zurück, so meine Erfahrungen mit Jugendlichen und mit Grundschüler*innen. Denn selbst Grundschüler*innen können schon mal "unfair!!!" schreien, wenn sie es nicht reflektieren können.


    Übrigens wittern SuS Angst und Unwohlsein durchaus und werden dann selbst unsicher, bzw nutzen das aus. Auch verstehen sie nicht, warum du verschiedene Grundstrukturen immer wieder änderst (so habe ich dich im Ausgangstext verstanden) und das schafft dann Durcheinander.


    Dusche: da musste durch. Wenn du Schwimmen unterrichtest, musst du gucken, aber in der Regel gibt sich das mit den Jahren und der Erfahrung und du fühlst dich da nicht mehr so schlimm.


    Ob du das in dieser Klasse noch gedreht kriegst, weiß ich nicht, ich wünsche es dir. Vielleicht gibt es bei euch die Möglichkeit von Reflexionsstunden mit der Vertrauenslehrkraft der Schule oder dem Schulpsychologen? Da habe ich aber keinen Erfahrungsschatz, inwiefern das Früchte tragen könnte.


    Auf jeden Fall alles Gute für dich.

    In so einem Fall würde ich mir das Kind schnappen, mich dolle bei ihm entschuldigen und ihm genau das sagen: "Ich wusste nicht, dass... und es tut mir leid."

    Auch für Kinder sind Entschuldigungen wichtig und zu zeigen, dass man nicht perfekt ist und niemand perfekt sein muss, hilft in der Regel, das Vertrauensverhältnis zu verbessern. Zudem ist die Kommunikation, warum du als Erwachsene so gehandelt hast, auch für das Kind wichtig. Wo sonst soll das Verständnis für dein Handeln herkommen? Ansonsten scheint die Situation ja etwas ärger zu sein, wenn das Amt mit eingeschaltet wird. Euch da ein gutes Durchkommen.


    Vieles ist bei Kindern übrigens nicht in Stein gemeißelt. Es kann sein, dass das Kind jetzt gerade ein Vertrauensproblem hat, weil der "Bruch" quasi akut war, aber in einem halben Jahr alles ganz anders aussieht. Kinder öffnen und verschließen sich oft sogar nach Tagesform - etwas zu erzwingen ist nicht sinnvoll und in Selbstzweifeln zu versinken, auch nicht. Beobachte, lerne, vor allem, auch so eine Situation mal auszuhalten. Je länger du in der Klasse bist, desto besser wird es in den meisten Fällen werden, so jedenfalls meine Erfahrung.


    Und wenn du denkst, dass du vielleicht alles hinschmeißen solltest, weil dir mal eine Sache nicht so ganz glatt gelaufen ist...dann darfst du da auch nochmal bei dir selbst nachschauen, warum das gleich solche extremen Gedanken hervorruft, meinst du nicht?

    dominik89 Da ich auch eine vierte Klasse mit 23 Kindern in mehreren Fächern habe (Hessen), würde ich mal den Finger heben, allerdings erfordert das noch einiges an Absprachen (mit der Klassenlehrerin, mit den Eltern), aber Interesse hätte ich, das Projekt durchzuziehen.

    Das ist ein total schöner Beitrag!


    Aber: all dies tue ich. Wirklich. Ich lebe sehr bewusst, bin ein sehr positiver Mensch, empfinde bei jedem Klitzekleinen Glück und Begeisterung (ist manchmal anderen Leuten schon zu viel), habe bei unserer Resilienz-Fortbildung eine sehr gute Resilienz bestätigt bekommen, pflege meine Freundschaften, mache Sport und habe Spaß am Leben. Lieben und geliebt werden klappt auch. =)


    Wo ich übrigens nicht bei dir bin: Streit vermeiden.

    Da sage ich ganz klar: nicht vermeiden, sondern gescheit streiten/diskutieren/miteinander über Meinungsverschiedenheiten sprechen. Danach ist das nämlich durch und darf losgelassen werden. Vermeidung klärt nix - aber vielleicht meintest du genau das. :)

    Wie sieht es momentan an euren Schule aus? Gibt es mehr Corona-Fälle oder doch mehr Grippe-Fälle?

    Weder noch. Corona vereinzelt (ich Ende Januar, eine Kollegin vorher, zwei Kolleginnen danach), aber eher selten, trotzdem in manchen Wochen richtiger Notstand wegen vieler Normal-Banal-Krankheitsfälle, die halt auch ihre Zeit brauchen.


    Fasching war schlimm. Ich könnte mir vorstellen, dass da auch die "Ich-will-absolut-nichtitis akuta" mit dabei war...aber manchmal ist unsere Liste schon echt lang. Ganz ohne Corona.

    Ist halt total doof, wenn man dann wieder Corona kriegt, wie ich. Ich hatte drei gute Monate, Sommerferien und Oktober. (Corona hatte ich im Dezember) und dann im November diese Rieseninfektion und im Januar gleich zu Anfang wieder Corona, was bedeutet, dass diese Anfälligkeit dadurch natürlich nicht gehen KANN. Es wurde hier aber mittlerweile einiges genannt.


    Sicherlich sind solche Dinge auch ganzheitlich zu betrachten. Früher bin ich zB jeden Tag (!) morgens ins Schwimmbad und habe für eine Stunde meine Bahnen gezogen. Mit meinem jetzigen Arbeitsmodell geht das nicht mehr. Und es ist immer dieselbe Überlegung: Geliebte Wohnung und Klavierstudio behalten und dafür arbeiten oder geliebte Wohnung aufgeben, in was kleineres ziehen, dafür aber weniger arbeiten müssen? Egal, wann ich dran denke, hier nicht mehr sein zu dürfen, fange ich an zu heulen. Also momentan noch: arbeiten, bis wieder der Arzt kommt - und das TROTZ guter Selfcare, denn ich bin ziemlich sicher, sehr genau zu wissen, wann ich NEIN sage.

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