Beiträge von havonni

    habe gerade bei www.schule-online.de einen Artikel über einen Hauptschulplaner gelesen, der den Schülern die Übersicht über Hausaufgaben erleichtern bzw. ihnen die Selbstorganisation überhaupt erstmal nahebringen soll. Vielleicht eine Idee?

    Bei uns heißen die Tests Vergleichstests, die man mit den Kollegen in dem bestimmten Fach zusammenstellt und zu einer bestimmten Zeit in allen Parallelklassen schreibt. Hat mit zentralen Vergleichsarbeiten nichts zu tun, leider oder gottseidank. Ist das vielleicht in Niedersachsen ein Unicum? ?(

    Schüler vergessen das, was sie vor drei Wochen gelernt haben, dann behalten sie erst recht nicht das, was sie vor 1 1/2 Jahren gelernt haben.



    Dann frage ich mich wirklich, was wir denn da in der Schule eigentlich machen
    X(

    Ich brauche dringend alle verfügbaren Infos über Vergleichstests. Wie werden sie in den verschiedenen Bundesländer gehandhabt? Welche Erfahrungen gibt es? Vor allem interessieren mich die Verfahren und Ergebnisse an niedersächsischen Gymnasien. Wie setzen die "Nebenfächer" die Auflagen um (speziell Musik, Kunst, Religion)? ?(

    Wie sieht denn diese Mutter Märchen? Dort kommt doch auch ab und zu ein Teufel vor oder andere schlimme Sachen? Kinder brauchen Märchen, um ihren bösen Fantasien und Bedürfnissen einen Raum zu geben, wo damit nichts wirklich Schlimmes angerichtet werden kann.
    So seh ich das. :D

    Hallo Ihr Lieben,
    ich denke an Euch, weiß aber auch keinen Rat.
    Hab selber 20 Jahre gebraucht um zu kapieren, dass ich nicht permanent mit einem schlechten Gewissen herumlaufen muß, meine Sachen (welche auch immer) nicht gut genug vorbereitet oder gemacht zu haben. Allem und allen gerecht zu werden ist nicht machbar. Mir scheint, männlichen Wesen fällt es nicht soooo schwer Prioritäten zu setzen, nein zu sagen und sich nicht um alles zu kümmern. Oder täusche ich mich? Ich genieße es jetzt, eine Arbeitsweise für die Schule gefunden zu haben, die mir nebenbei auch noch Leben ermöglicht, aber den Schülern gerecht wird, vielleicht (hoffentlich!) sogar besser als in den sich ewig gestresst angefühlten Zeiten.
    Das Gefühl am Wochenende, sich mal treiben lassen zu können, einfach das schöne Wetter zu genießen, das habe ich mir jahrelang selber nicht gegönnt, ganz schön blöd!!!!
    Haltet durch, es kommen bessere Zeiten, hoffentlich
    Lieben Gruß

    Wir haben eine offenen Ganztagsschule. Regelrechter Unterricht nachmittags wird wie normale Unterrichtsstunden bezahlt, AGs werden 2 AG Stunden für eine Unterrichtsstunde verrechnet oder zusätzlich cash bezahlt wie freie Mitarbeiter, AGs können nämlich auch von normalen Leuten angeboten werden.
    ;)

    In der letzten Zeit konnte ich bei Elterngesprächen (leider nur mit sowieso schon interessierten Eltern) selber erst einmal fragen, was sie so mitbekommen haben vom Unterricht, den die Kinder mit mir haben, weil wir ein Tagebuch führen. Eigentlich ein Lerntagebuch, das aber durchaus auch für Kommentare meinerseits, Nachrichten an die Eltern, zur Not auch Beschwerden, aber auch von den Eltern für Fragen genutzt werden kann. Zwar ungewohnt wurde das Tagebuch eigentlich als gute Möglichkeit gesehen. Allerdings dürfen die Eltern nicht ohne Erlaubnis der Kinder hineinschauen und als Druck- und Kontrollmittel soll es auf keinen Fall missbraucht werden.
    Beim Elternsprechtag habe ich eben auch mit Eltern der anderen Schüler über Problemfälle so sprechen können, dass mir Zusammenhänge und Probleme der Kinder untereinander klarer geworden sind und ich nicht dem entgegenarbeite, was sich die Eltern für die Bewältigung von problematischen Konstellationen schon überlegt haben und praktizieren. Für uns Fachlehrer ist es ja noch schwerer, Kinder richtig einzuschätzen, weil wir so wenig Zeit in den einzelnen Klassen verbringen. Klassenlehrer und Grundschullehrer können die Kinder wesentlich besser kennen.

    Gerade in der Grundschule geht das noch, das Lernen was und wie sie wollen. In den späteren Klassen sind die Kinder doch schon so darauf getrimmt zu tun, was ihnen gesagt wird, wenn sie vorher auch meistens funktionieren mußten, dass an selbstständiges Arbeiten gar nicht mehr zu denken ist. Warum ihnen später eigenverantwortliches Lernen "beibringen", aber es ihnen erst "austreiben"?
    Bin wieder mal schlimm am provozieren, haut mich ruhig. :rolleyes:

    Ich probiere mit meinen Klassen gerade einen anderen Weg der Referatherstellung aus: Es gibt ca drei Stunden Zeit (Schulstunden) in denen ich Bücher zur Verfügung stelle. Dann kann jeder für sein Referat recherchieren, meistens zu zweit oder zu dritt, wenn die Literatur nicht reicht, versuche ich eine Stunde Internetrecherche möglich zu machen. Die Schüler können so direkt mich fragen, wenn irgendetwas nicht klar ist, sie können sich die Referate untereinander schon mal übenderweise vortragen, ich will Entwürfe sehen und geben noch Tipps, was wichtig ist, was man weglassen könnte usw. Jede Quelle wird im Lerntagebuch aufgeschrieben. Dass ich den Erarbeitungsvorgang mitbekomme und auch beobachten kann, ist mir den Zeitaufwand wert, außerdem werden die Referate dann nach und nach bei den nicht so sicheren Kandidaten für das Publikum erträglicher.
    In Deinem Fall würde ich das Referat bewerten und die Zusammenfassung zurückgeben und ne neue einfordern. ;)

    Noch ein kleines Beispiel aus dem richtigen Leben, an das ich mich erinnert habe, als die Zensuren ins Gespräch kamen: Auf meine Frage an die Schulbehörde, die mir einen 24-Stunden-Vertretungsvertrag für ein halbes Jahr nach Ende des Referendariats anbot, ob man diese 24 Stunden nicht an zwei Bewerber a 12 Stunden aufteilen könne: Ja, dann könnten wir für die entsprechenden Fächer Bewerber mit jeweils besseren Zensuren im Staatsexamen einstellen. Ich hätte den Job nur gekriegt, weil ich beide Fächer unterrichten sollte (mit einer nicht so tollen Note) und dadurch eine billigere Kraft gewesen wäre als zwei halbe. Einen sozialen Härtefall hätte ich nur geltend machen können, wenn ich einen Mitbewerber mit genau denselben Noten gehabt hätte, dann hätte ich als Alleinerziehende den Job gekriegt. Dass ich durch das Kind schon gar nicht so gute Noten machen konnte wie Leute ohne, die vielleicht auch noch fachlich versierte Partner hatten, wa denen da oben völlig egal.
    Also wollten sie mich wegen meiner Fächerkombination als die billigste Lösung, die aber für mich und die Schüler die denkbar schlechteste gewesen wäre. Ich habe abgelehnt und ein Jahr danach eine Privatschule gefunden, die mich nach Bewerbungsgespräch und Probestunde mit halber Stundenzahl eingestellt hat, nicht zuletzt aus sozialen Gründen. Aber darauf kann heute niemand mehr spekulieren!!!
    Lass dich nicht verrrückt machen! Gerade weil die allerersten Jahre für ein Kind die prägendsten sind, solltest Du es dir nicht antun. Euer Kind wird es Euch danken!!! (Ojeh, ein bischen sehr melodramatisch geraten)
    Mit lieben Grüßen
    Helma

    noch was, weil strucki gerade im selben Moment gepostet hat wie ich. Ich habe die Klasse und Rolf eine Woche lang erleben können. Es gibt keine Rezepte, nach denen man einfach mal vorgehen kann, es mal ausprobieren kann. Es ist die grundsätzliche Einstellung zum Umgang mit Kindern, das ernst-nehmen, das konsequent für die Kinder da sein, das Nicht-fremd-bestimmen. Man kann es eigentlich nicht mit ein paar Worten erklären, man muß es leben. Und das ist das schwierige. Ich versuchs ein wenig in einem normalen Gymnasium, es geht streckenweise schon, aber für einen allein zwischen anders arbeitenden Kollegen ist es fast aussichtslos. Trotzdem kann man auch für den "normalen" Schulalltag von Rolf einiges abgucken, viele Grundschullehrer arbeiten tendenziell auch schon ähnlich, nennen es nur anders. ;)

    Ich habe da eine Idee oder eine These, warum man sich so schnell bevormundet, angegriffen oder ähnliches fühlt. Mein Kollege sagte mir neulich, dass ich missioniere und meinte damit, ich sei ihm einfach zu sicher in dem, was ich von mir sage. Für ihn habe ich zu wenig Zweifel an meiner eigenen Sichtweise. Sagt mir das nicht, dass man sich dann angegriffen oder missioniert, in eine Richtung gedrängt fühlt, wenn man bei sich selber eben noch Unsicherheiten zugeben müßte? Ich bin mir meiner Sache aber doch sicher, ich kann ihm zuliebe doch nicht wieder unsicherer werden, oder? ?(

    Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich mein Referendariat sicherlich lieber ohne Kind (von 1-3Jahre) gemacht. Da ich meinen Sohn alleine großgezogen habe, ging das Ref. nur mit anderen zusammen, einer WG mit einer befreundeten Familie, die auch ein Kind hatten. So hatte ich morgens Zeit für die Schule, nachmittags hatte ich die Kinder, während meine Mitbewohnerin arbeiten konnte, abends durfte ich vorbereiten. Ihr Mann war den ganzen Tag ebenfalls aushäusig beschäftigt. In Prüfungsphasen habe ich meinen Sohn zu meinen Eltern gebracht, 400km weit weg, ihn einmal drei Wochen am Stück nicht gesehen. Das war hart, der Lütte hat mich danach fast nicht wieder erkannt.
    Diese Mini-Familien-WG war das Minimum an Leuten, um mit den kleinen Kindern das Leben zu bewältigen. Es durfte eigentlich keiner von uns Erwachsenen mal wirklich krank werden, dann hätte ein zweiter sich auch beurlauben lassen müssen.
    Aber für die Kinder war die Zeit klasse, die Jungens sind wie Geschwister für die zwei Jahre aufgewachsen und haben immer noch (nach 20 Jahren) eine tolle Freundschaft. Und zwei Kinder sind nicht so stressig wie eins allein, glaube ich jedenfalls aufgrund meiner Erfahrungen.

Werbung