Beiträge von Suave


    Und diese ganze Traurigkeit der nach 40 Jahren total integrierten Menschen mit ihrem ehrlich erarbeiteten kleinen Wohlstand (Plattitüden-Rekord) verschwindet, wenn sie erfolgreich AFD wählen. Sei doch wenigstens so ehrlich, Suave, und sag deine eigene Meinung und dass du auch diese Wahl triffst. Schieb nicht andere Leute vor.

    Nein, ich bin von meinen Grundeinstellungen lange klassischer SPD-Wähler (gewesen). Wer erinnert sich noch an Helmut Schmidt?! Viel mehr muss man dazu nicht mehr sagen...im Vergleich zu heute.

    Und ja richtig, auch diese genannten Migranten wären mit einer anderen Politik nicht mehr traurig. Ja, tatsächlich traurig über/ für Deutschland, um es noch einmal zu betonen. Und sie erkennen, dass es keine Partei mehr gibt, die die klassischen zwei Aufgaben eines Staates zu ihrer Aufgabe macht: Wohlstand und Sicherheit.

    Und nein, ich fühle mich wirtschaftspolitisch nicht von der AfD vertreten.

    Nochmal: Wohlstand und Sicherheit für ein freies und unversehrtes Leben/ Entfaltung sind die Aufgaben eines demokratischen Staates.

    Viele Menschen spüren, dass dies in D bald unwiederbringlich in weiten Teilen verloren gehen könnte. Und es jetzt schon der Fall ist.

    War diese Woche erstaunt, als mir ein deutsch-türkischer Schüler erzählte, dass seine ganze Familie AFD wählt.

    Die ärgern sich über die aktuelle Zuwanderung, obwohl selbst vor langer Zeit zugewandert.

    Dazu können diese Leute oft wenig mit Gendern, gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Klimarettung usw. anfangen. Ein großer Sportwagen ist da immer noch von großer Bedeutung.

    Kann mir dasselbe bei den Latinos in den USA vorstellen, die sich aus einfachsten Verhältnissen hochgearbeitet haben und jetzt Angst um ihre Errungenschaften haben.

    Nein, viele dieser Menschen haben sich ihren (kleinen) Wohlstand, oftmals als Fabrikarbeiter o. Selbstständige, über Jahrzehnte mit ehrlicher Arbeit aufgebaut.

    Sie sind traurig und erschrocken darüber, wohin sich das gesellschaftliche Leben um sie herum entwickelt. Denn auch sie tragen ihr zweites Heimatland Deutschland im Herzen. Sie sehen und sprechen als Migranten klar aus: Menschen, die (angeblich) vor (religiöser) Verfolgung flüchten, hier jedoch patriarcharlische Lebensweisen um sich herum pflegen- geprägt von rückständigem, ignorantem Verhalten ggü. Mitmenschen, Machtdemonstrationen in deutschen Innenstädten, keine (innerliche) Toleranz gegenüber anderen (Religionen), Hass und Gewalt gegenüber Minderheiten wie Homosexuellen usw.

    Wie viele von denen jetzt Geflüchteten sollen ihnen denn "ihre Errungenschaften" wegnehmen (können)?

    Durch Arbeit, wie sie? Nein, wenn dann durch Ausschröpfung unseres Sozialstaats. Und ja, dieses Geld fehlt dann an allen Ecken und Enden. Und das spüren die Menschen in Deutschland zunehmend.

    Dann sagen wir doch in Bezug auf diese Menschen nicht "dumm", sondern "ungebildet" und/oder "uninformiert". Wer AfD aus diesen Gründen wählt, obwohl er selbst nichts unter deren Herrschaft zu lachen hätte, ist einfach sehr schlecht gebildet und/oder uninformiert.

    Woher nimmst du das?

    Wo informierst du dich, wie erdreistest du dir, diese Menschen als "uninformiert" zu bezeichnen? Es ist viel mehr eine komplette Falschbehauptung von dir, dass der allergrößte Teil der Afd-Wähler diese Menschen abschieben lassen wollen würde. Geschweige denn führende AfD-Politiker.

    Oder was meinst du genau mit "nichts zu lachen" (noch Schlimmeres)?

    Jedenfalls völlig an der Realität vieler und der von dir angesprochenen besorgten Mitmenschen vorbei.

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    Erinnert mich stark an Latinos in den USA, die Trump wählen, um endlich richtig „anerkannt“ zu werden von den Weissen und um sich von den „Illegalen“ absetzen zu können. Leider gehen die Faschos am Ende auch ihnen an den Kragen.

    Völlig an realen Argumenten und Begebenheiten der von dir angesprochenen Menschengruppe vorbei.

    Frage an dich: Was würde denn u.a. mit LGBTQ-/ Regenbogendemonstranten, wenn sie zusätzlich noch bestimmte äußerliche Kleidungs-/ Aussehensmerkmale erfüllen (lackierte Fingernägel als Mann etc. pp.), u.a. in Palästina passieren?

    Ich geb dir die Antwort: Höchste Lebensgefahr in der Öffentlichkeit in den allermeisten islamisch geprägten Ländern- und auch in Deutschland schon jetzt in nicht wenigen Bereichen der Öffentlichkeit.

    Und nein, von konservativen Deutschen und auch nicht von 99% der Afd-Wähler würde hier eine Gefahr ausgehen. Fakt.

    Zudem klagten beide in diesem Zusammenhang gegenüber mir über wörtlich tiefe Traurigkeit, was sie- auch in ihrer "eigenen" Stadt- tagtäglich und allgemein in der Gesellschaft mit offenen Augen sehen und erleben müssten. Damit einhergehend betroffenes Unverständnis, wohin sich Deutschland entwickelt hat. Zusätzlich jeweils Prognosen, wo ihr leider in 5-10 Jahren stehen werden. Gerne diese Worte markieren und in 10 Jahren nochmal darauf schauen.

    Weiter so, AFD. Vielleicht wachen dann doch noch ein paar eurer Mitläufer, Sympathisanten und Relativierer auf und wählen euch nicht.

    U.a. mein türkischer Friseur und mein türkischer Schneider wählen AfD. Der eine 20 Jahre mit Familie in Deutschland, der andere 40 Jahre. Und das wurde mir alles ungefragt von diesen tüchtig arbeitenden Menschen zugetragen/ die Gründe breit erzählt. Woran das wohl liegen könnte? Hm.

    ...hm.. nein. Es ist befriedigend oder ausreichend, aber "gut" ist es nicht...

    Was ich lediglich sagen wollte: Es ist (im Lehramt) unbestreitbar, dass das "gut" in dem einen Seminar das "mangelhaft" im anderen 20km entfernten bedeuten kann.

    Ist einfach (auch an erlebten, praktischen Beispielen) nachweisbarer Fakt.

    ...Um im Examen schlechter als 3,01 oder 3,06 zu sein, musst man sich schon ganz schön anstrengen...

    Das mag in einer "Bubble"/ Bundesland/ Kreis so gesagt werden. An anderen Seminaren war- oder ist das auch noch- "ganz nah" an der Durchschnittsnote. Die ganzen 25%, die zuvor abbrechen/ nicht antreten, gar nicht eingerechnet.

    Und was bitte schön ist an einer 3,0 schlecht?

    Ich predige auch im Alltag Schülern beinah aller Schulformen, dass eine 3/ 4 eine gute Note ist (bestanden). Gerade die aller schwächsten SuS eines Jahrgangs können das häufiger zuerst gar nicht verstehen- und da rede ich von solchen, die eigentlich nicht in der Lage sind, einen regulären... Hauptschulabschluss jemals zu bewältigen.

    Der Chirurg mit 3,0 darf genau so operieren wie der mit 1,0- das wäre so ein Beispiel, an dem SuS das dann etwas verstehen. Irgendwas läuft also schief mit der Notenkultur. Und nein, ich bin kein gerade getroffener Hund, der wegen eigener Noten bellen muss.

    Ratatouille

    Danke für deinen Beitrag. Nimmt das tatsächlich schon diese! beschriebenen Auswüchse an...

    In Ansätzen und auch größerer Häufigkeit ist mir Ähnliches aber durchaus auch aus der eigenen Arbeit im Förderschulbereich bekannt. Da wird "Vieles" eingestellt, teilweise werden dann auch Noten gegeben etc. pp. Ganz abgesehen vom rechtlichen Aspekt wertet das den Beruf mehr und mehr ab...

    Naja. Das CAS Schulleitung umfasst an der FHNW 450 Arbeitsstunden (230 Stunden Präsenzveranstaltung). Aber gut, ich brauche auch einen abgeschlossenen Fach-Master mit 270 CP um überhaupt mal *ein* Fach an der Sek II unterrichten zu dürfen.

    Ich stell auch mal eine These auf. Du wärst an an so manchen Studienseminaren in D durchgefallen. Geschweige denn, dass du an so manchen Schulen in D mehr als ein paar Monate überleben würdest. Ja, ich meine tatsächlich dich als Person, als die du dich hier so im Gesamten selbst Tag ein Tag aus dem Leser darstellst.

    Bist aber nicht der/ die Allereinzige hier, auf die das zutrifft. Habt ihr eigentlich schon jemals über ein Forentreffen nachgedacht? Wird bestimmt nicht dazu kommen. Ich weiß, warum. Die Anreise wäre mir auch zu schade, um dann...Ne, ich lache lieber über andere Dinge und würde mir das sparen.. :)

    Lass dich hier auf jeden Fall in deinen zukünftigen Entscheidungen nicht (weiter) verunsichern. Und berate dich diesbezüglich hauptsächlich mit den dir bekannten Menschen, die du erwähntest.

    Deine Rückfragen auf einige Beiträge sind berechtigt. Es gibt Gründe, weshalb hier im mir einzig bekannten, aktiven Forum für Lehrer gefühlt lediglich die immer gleichen zehn bis maximal dreißig Leute ihre tausend(en) Beiträge pro Jahr schreiben. Und das muss weder für die Autoren hier sprechen, noch gegen die anderen hunderttausenden Lehrer, die sich hier niemals äußern werden/ wollen.

    Generell ziehe ich meinen Hut vor deinen offenen Ausführungen. Und ich persönlich nehme dich als sehr reflektiert und auch ergebnisoffen war, was Einige dir hier gerade abzusprechen/ ins Gegenteil verkehren zu versuchen. Was daran liegen mag, dass meiner Vermutung nach hier überrepräsentativ Lehrkräfte schreiben, die ggf. pädagogisch selbst absolute Bürostuhlakrobaten mit steten Krankheitstagen sind, das für die Eignung als Lehrer als Nonplusultra halten und Aversionen gegen Menschen haben, die nun eben mal etwas reflektierter, sensitiver als ein Mensch wie sie denken und handeln.

    Gerade eine deiner letzten rationalen Überlegungen, ob ein Referendariat ohne Verbeamtung schon heutzutage und gerade in sich abzeichnenden zukünftigen Entwickungen, die du aus meiner Sicht gut voraussiehst, finanziell und bzgl. persönlicher Ressourcen, Sinn macht, ist eine berechtigte Frage. Lass dich da bitte nicht von "verwirrten Smilies" o. Unverständnis zeigenden Antworten verunsichern. Die Selben sind es, die im Forum auf hunderten Seiten erquickt über Besoldungsstufen etc. fabulieren.

    Dennoch, gewisse "Warnungen" hier sind gerechtfertigt. Das Schulsystem und die Arbeit darin spiegelt nicht das idealistische Bild wider, das viele (Außenstehende) haben. Es liegt viel im Argen. Und an ganz vielen Stellen geht es aus diversen Gründen zum weit überwiegenden Teil um Verwaltung (von Problemen), Aufrechterhaltung des Bildungsbetriebs etc.- was Bildung angeht, sind wir zu nicht wenigen Ländern der Welt schon längere und auf unbestimmte Zeit (uneinholbar) im Rückstand. Es gehört in deutschen Lehrerzimmer und noch viel mehr auf Leitungsebenen, geschweige denn Ministerien, zum guten Ton, das zu negieren. So lange es (noch) geht. Aber die Lernatmosphären werden in deutschen Klassenzimmern auf absehbare Zeit weder ruhiger werden noch einfacher für uns in ihrer Gestaltung werden. Bin kein Freund von Sprichwörtern, aber: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht". Ich lese heraus, dass du durch praktische Erfahrungen weitere Entwicklungen im Schulsystem realistisch erkennst und einfach für dich abklären möchtest, ob es das Wert für dich sein kann. Opfern sollte keine Option sein. Das tun schon viele gute Lehrer heutzutage.

    Dennoch, es kann sich auch lohnen. Die Arbeit als Lehrer bietet viele Möglichkeiten und tolle Momente.

    Du wirst auf jeden Fall die für dich letztendlich richtigen Entscheidungen treffen. Ich sehe auch in deinen anderen Jobalternativen tolle Möglichkeiten. Vielleicht nicht in München- aber doch z.B. "im Osten" :). Ohne Einblick zu haben, könnte ich mir bspw. vorstellen, dass du mit deiner Intelligenz und dem Studium auch bei der Bundeswehr durchaus Chancen hättest, einen guten Lebensstandard zu erreichen.

    Wie überwiegend schon richtig eingeordnet,

    ist Vieles davon, wenn man ehrlich ist, einfach "Makulatur". Dass sich das deutsche Lehrerbildungssystem von allen anderen unterscheidet, dürfte jedem bekannt sein.

    Ob es "mehr Wert" hat, als in Österreich oder der Schweiz? Die Ansprüche/ der Weg sind in der Gesamtbetrchtung jedenfalls höherwertiger einzuordnen.

    Abgesehen davon: Es sind gar nicht mal nur die schon viel besprochenen Umstände an einem Tag. Viel mehr ist es so, dass Noten im Vorbereitungsdienst in D einfach gar nicht vergleichbar sind. Weder in einer Zeitlinie, noch im gleichen "Durchlauf". Und dabei spielt noch weniger das Bundesland eine Rolle als das entsprechende Seminar. Nach meiner Erfahrung kann es in Seminaren beispielsweise 30-40% Leute mit einer 1 vor dem Komma geben und 20km weiter höchstens 7%. Und das über viele, viele Jahre. Das hat ganz einfach, wie schon bei uns häufig von Tür zu Tür anders, einfach etwas mit unterschiedlicher Notenkultur zu tun.

    ...ein zweites Fach bräuchtest du theoretisch wohl nicht zwingend. Würde, denke ich, eher so laufen, dass du, wie im Ref., weitere Fächer zusätzlich unterrichten dürftest.

    In der Praxis ist es aber sicher so, dass du ein zweites Fach studieren müsstest, um für die Grundschule oder Haupt- und Realschule interessanter zu sein.

    Klar ginge das theoretisch. Wie du schon anführst: auch Haupt-/ Realschule ginge. Ich bezweifle jedoch, dass ein solcher "Wechsel" genehmigt würde. Einfach aufgrund des Mangels.

    (Weshalb) kommt die einfachere Alternative für dich nicht in Frage: Klassenlehrerin in der Grundstufe einer Förderschule?

    Das würde sicher eher funktionieren, wenn du das als Wunsch anbringst. Oder gibt es bei euch gar kein stationäres System mehr für den Förderschwerpunkt Lernen? Ich ging jetzt mal davon aus, dass du den Förderschwerpunkt hast.

    Ist das schon mit anderen Accounts passiert?

    Nein, ist mein erster Account. Und keine Sorge :), bin wirklich Lehrer.

    Bearbeitung: Aber ggf. gibt es ja tatsächlich Gründe, weshalb man hier im Forum gefühlt ausschließlich immer die gleichen 7-10 Schreiber liest (wäre mal ein Thema im "Off-Topic" zu gegebener Zeit). Soweit mir bekannt- habe nie genauer recherchiert- handelt es sich jedoch um das einzige wirklich aktive Lehrerforum in D. In einem anderen bekannten scheint seit 4 Jahren komplett tote Hose. "Verwunderlich", weshalb dann so wenige der deutschen Lehrer hier im Austausch sind... :)

    ...Es sei denn, du kommst irgendwann selbst zu dem Schluss, dass "der Beruf" gar nichts für dich ist. Aber zu diesem solltest du eher nicht im Referendariat kommen. Das Referendariat ist leider nicht wirklich der Maßstab dafür. Auch, wenn das eines der vielen Ammenmärchen ist, die gerne gepredigt werden. Ob 1,3 o. 3,7- in beiden Kategorien gibt es meiner Erfahrung nach ähnlich "gute oder schlechte Lehrer". Das solltest du dir vor Augen halten. Seinen Sinn und Berechtigung hat das Ref. aus meiner Sicht aber trotzdem aufjedenfall.

    Abgesehen davon würde ich aber tatsächlich heutzutage jedem intelligenten und reflektierten Menschen davon abraten, den Beruf zu ergreifen. Das "Kosten-Nutzen-Verhältnis" passt nicht mehr. Die Belastung steigt stetig, die Aufmerksamkeit für diese Tatsache wird weiterhin von vielen Seiten ignoriert o. nicht wahrgenommen. Da gibt es viele berufliche Wege, in denen man genau so oder besser verdient und weniger Stress hat :).

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