Beiträge von Emerald

    Solche Schulen wären für alle Beteiligten - auch für die verhaltensauffälligen SuS - eine gute Sache. Wenn die Klassen dann noch klein und die Lehrer speziell ausgebildet wären, könnten diese SuS bestimmt sehr davon profitieren.

    Ich fürchte aber, dass dies eine Utopie bleibt.

    Was ist daran sensationsgeil, wenn man sich in seiner Kollegialität ausgenützt fühlt und sich den Frust von der Seele schreibt? Wenn man die Sorge hat, dass in Zukunft jeder nur das macht, was er machen muss und niemand mehr spontan für den anderen einspringt?

    Ich verstehe ja deine Betroffenheit, aber sie will ja gerade, dass das Kollegium weiter füreinander einsteht.

    (Ich finde es gerade sehr interessant, dass genau die, die in der Vergangenheit über schlechtes Schulklima klagten, hier es nicht nachvollziehen können. Und nein, ich möchte an solch einer Schule nicht unterrichten. Vertrauen ist entscheidend, ich vergleiche es oft mit einer Pflanze, schnell und vielleicht unbedacht zertreten, dauert es lange bis sie nachgewachsen ist und vielleicht klappt es nie mehr.)

    Ich habe ja geschrieben, dass rechtlich alles klar ist, dass sie zu ihrer SL Vertrauen haben soll, die ja bereits aktiv wurde.

    Du erkennst wirklich nicht, was an FridaKs Verhalten sensationsgeil und unkollegial ist? Ich bitte dich!

    Sie hat doch selbst geschrieben, dass die SL bereits aktiv geworden ist und es Gespräche gab. Es ist (wie hier Mehrere geschrieben haben) NICHT ihr Job, die Sache weiter nachzuverfolgen.

    Bei einer Sache stimme ich dir zu, an ihrer Schule würde ich nicht unterrichten wollen. Solche Kollegen wie FridaK braucht niemand.

    Sicherheitsmaßnahmen gut und schön. Vielleicht wäre es viel wichtiger daran zu arbeiten, dass Kinder und Jugendliche erst gar nicht in einen solchen Zustand geraten entsprechende Gewalttaten auszuüben sich zu radikalisieren etc.

    Da bin ich ganz deiner Meinung. Man müsste präventiv viel mehr tun. Das fängt zum Beispiel damit an, alle Vorkommnisse zu protokollieren und das ist vielen KuK ja leider schon zu viel Arbeit.

    Ich habe auch zahlreiche Fortbildungen zu dem Thema besucht, auch zum Thema "Neue Autorität". Aber man kann niemanden zwingen, die eigene, innere Haltung zu hinterfragen und ggf zu ändern.

    Und wenn sich in einer Schule das 'Wegsehen und Nichtstun' etabliert hat, ist es echt schwierig, als Einzelperson etwas zu ändern.

    Emerald

    Oh wow, das ist heftig! Passierte das aus dem Nichts oder handelte es sich um einen Schüler mit bekannten emotional-sozialen Störungen? (falls du das beantworten kannst)

    Ja, es handelt sich um einen ESE-Schüler. Das wurde zuvor immer als Entschuldigung für Fehlverhalten (z.B. häufige Beleidigungen und Bedrohungen gegen Klassenkammeraden, aber auch körperliche Übergriffe) von der Klassenleitung genutzt. Und genau da liegt das Problem - statt einzugreifen, schaut man weg und erklärt 'alles' mit einer Diagnose. Das hilft weder dem Schüler selbst noch allen anderen Beteiligten. ESE bedeutet ja nicht, dass man gar nicht zurechnungsfähig ist und sein Verhalten nicht steuern kann.

    In meiner Klasse war ein Schüler, der bevor er explodiert ist immer alleine den Raum verlassen durfte. Das war so abgesprochen und er konnte sich dann gut selbst regulieren. [Expertin im Thema bin ich aber absolut nicht. Ich wollte nur ein Beispiel, wie man mit sehr auffälligen ESE-SuS umgehen kann, nennen.]

    Jemand, der jemanden kennt, der dort arbeitet, hat gestern erzählt, dass die angegriffene Kollegin angeblich Kopiergeld eingesammelt hat. Das gefiel nicht. Ob die Info stimmt, weiß ich nicht.

    Das wundert mich absolut nicht. Bei 'meinem' Schüler war der Auslöser, dass ich ihn aufforderte, sein Englischbuch aufzuschlagen. Es lag schon auf dem Tisch, aber die richtige Seite zu öffnen war zu viel verlangt. Man steckt eben nicht drin im Kopf von hochaggressiven, antisozialen, kriminellen Psychopathen.

    Ach, und ein Update zur Bezirksregierung: Sie haben meinem Anwalt nun mitgeteilt, dass sie das Gesundheitsamt kontaktiert hätten, da sie ihrerseits "Nachfragen" zum amtsärztlichen Gutachten hätten. [Nach 5 Monaten...] :D Man warte nun auf die Antwort des Gesundheitsamts und melde sich dann [irgendwann vielleicht mal].

    Ich stimme euch zu - man sollte Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen konsequent durchziehen (und alle Vorkommnisse protokolliere). Dann würde es nicht so oft und heftig eskalieren.

    Es ist aber ein Problem, wenn man mit dieser Einstellung im Kollegium alleine da steht, da das ja extra Arbeit erfordert. Wobei ich hier den Druck von der SL ans Kollegium deutlich spüre. Nach außen möchte man schließlich gut darstehen.

    Mein 'noch' SL ist ja tageweise in der Bezirksregierung (man munkelt, dass er auf eine Dezernentenstelle aus ist) und arbeitet schöne Konzepte aus. Selbstverständlich gemütlich im klimatisierten Büro. Da passt es nicht ins Bild, dass an seiner eigenen Schule einiges schiefläuft...


    Vielleicht solltest du, Emerald deinen Vorfall öffentlich machen, um Gehör zu finden.

    Ich bezweifle (leider), dass das irgendetwas bringen würde. Ich hatte den Gedanken zwar auch, aber mein Personalrat hat mir davon abgeraten.

    Und nach etwa 1,5 Jahren gibt es nichtmal eine Verurteilung bzw nicht mal einen Gerichtstermin. Das zeigt, wie überlastet die Gerichte sind.

    Zwischen "sauber arbeiten" und sich absolut unkollegial/unsozial zu verhalten plus Opfer-Täter-Umkehr zu betreiben ist ein Unterschied. Es ist eventuell (ich kenne weder die Schülerakte noch die Mitschrift der Konferenz) tatsächlich nicht mehr als die Ankündigung einer Parallelisierung als Konsequenz für den Schüler 'drin gewesen'. Aber darum geht es doch gar nicht!

    Ich habe es zwei Mal miterlebt, dass eine Kollegin kurz nach den Sommerferien schwanger wurde und sofort im Beschäftigungsverbot war. Na, dann werden ihre Kurse eben umverteilt. Ich habe nämlich beide Male Kurse übernommen, einmal auch eine Klassenleitung. Beide Kolleginnen haben es uns KuK freundlicherweise (per Mails und Videokonferenzen) so einfach wie möglich gemacht. Aber auch das hätten sie nicht tun müssen.

    Daher kann ich mich den Anderen nur anschließen.

    Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Schwangerschaft.

    Wer nach einem Polizeieinsatz aufgrund Amokdrohungen den Schüler weiterhin unbehelligt in der Klasse sitzen und die Kollegin über die Klinge springen lässt, ist ein armes Würstchen.

    Edit: in jedem Bundesland.

    Und wer dann im Nachhinein die betroffene Kollegin öffentlich dafür kritisiert, die anderen KuK durch eine Amokmeldung verunsichert zu haben, ist mMn nicht tragbar.

    Das ist (hoffentlich) ein extremer Einzelfall.

    Ich frage mich jedoch, warum der Schulleiter oder der Sachbearbeiter bei der Bezirksregierung so lange nichts unternommen hat. [Man muss doch seine AU an den Schulleiter schicken, der diese dann an die Bezirksregierung weiterleitet. Ich kenne es auch nur so, dass man maximal 4 Wochen lang krankgeschrieben werden kann. Das wären ja viele AUs in 16 Jahren...]

    Die Kritik am Dienstherr ist doch, dass er nicht einfach einer Versetzung zustimmt. Und (ein) Grund dafür ist, dass es wahrscheinlich zu viele Lehrkräfte gibt, die dann auf einer Versetzung bestehen würden.

    Es geht mMn gar nicht darum, dass mein Dienstherr einfach einer Versetzung zustimmen soll. Er ignoriert jedoch alle eingereichten Atteste von verschiedenen Ärztinnen. Ebenso die Vereinbarungen des BEM-Gesprächs, ein amtsärztliches Gutachten, die Gesetzeslage und meine zahlreichen Briefe/Kontaktaufnahmen.

    Selbstverständlich ist in diesem Fall der einzige Weg, sein (mein) Recht einzuklagen. Das dauert nur leider lange.

    CDL Es tut mir leid zu hören, dass mit dir genauso (schlecht) umgegenagen wird seitens der Bezirksregierung. Es ist für mich einfach nicht verständlich. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft in der Auseinandersetzung mit dem Dienstherrn.


    der (nie näher erläuterte) Dienstunfall

    Ich hätte jetzt gedacht, dass "Amoktat" und eine "lebensgefährliche Situation", in der die Polizei sofort eingeschaltet wurde, als Erklärung ausreicht.

    Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Bezirksregierung verhalten bzw wie sie entscheiden wird.

    (Zitat vom 17.07.)

    Die Bezirksregierung verhält sich weiterhin gewohnt und reagiert nicht. Aber sie wissen ja auch 'erst' seit 11 Monaten, dass ich nach einer Versetzung sofort wieder arbeitsfähig bin.

    Es läuft höchstwahrscheinlich auf eine Klage hinaus. Alle Briefe meines Anwalts (mit aktualisierten, konkretisierten Attesten meiner behandelnden Ärztinnen) werden ignoriert.

    Ein (über zwei Ecken) Bekannter von mir arbeitet als Justiziar in einer Bezirksregierung, allerdings in einem anderen Bundesland. Er ist genauso fassungslos über das (Nicht-) Verhalten der für mich zuständigen Bezirksregierung wie alle anderen.

    Wenn ich ein Buch über die ganze Sache veröffentlichen würde, würde das Niemand glauben :D


    Mir geht es den Umständen entsprechend aber gut. Ich bin (weiterhin) sicher, dass ich es für mich positiv ausgeht.

    Mein Anwalt sieht mehrere Verfahrensfehler bei der Gegenseite/Bezirksregierung. Tatsächlich auch an anderen Punkten, als ich vorher vermutete. Ihm liegen alle Dokumente vor und er hat mir gesagt, dass meine Erfolgsaussichten sehr hoch sind.

    Mal gucken, was dabei heraus kommt. Ich bin jedenfalls bereit, einen Rechtsstreit vor Gericht zu führen, wenn die Bezirksregierung nicht vorher einlenkt.

    Ich kommuniziere nicht mehr selbst mit der Bezirksregierung, sondern habe die Kommunikation an meinen Anwalt abgegeben. Ich habe aber vorher schon nichts geäußert, was mir vor Gericht negativ ausgelegt werden kann.

    Davon abgesehen verstehe ich alle geäußerten Bedenken eurerseits. Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Bezirksregierung verhalten bzw wie sie entscheiden wird.

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