Beiträge von Vaila

    Natürlich fallen mir ein ganze Reihe von Deutschlektüren für die Klasse 10 (Gymnasium) ein, aber ich würde gern mal etwas abseits von den Klassikern machen. Die ZP10 in NRW wirft jedoch ihre Schatten voraus. Was habt ihr mit Erfolg und Blick auf die Prüfung gelesen?

    Ohne Mittagsschlaf geht bei mir gar nichts, denn nach dem Unterricht bin ich meist ziemlich "platt". Dann kommt noch hinzu, dass ich erst am frühen Abend mein Leistungshoch habe, welches so gegen Mitternacht ausläuft. Der Nachteil: ich sitze jeden Abend am Schreibtisch, was mich auch nicht sehr zufrieden macht. An den Wochenenden muss ich mein Schlafdefizit aufholen, einkaufen, Wohnung putzen und in großem Umfang korrigieren. Gelegentlich geht's mal ins Theater und Kino. Ich habe es schon einmal mit einem anderen Zeitmanagement versucht, bis ich festgestellt habe, es gibt nicht viel zu managen: gegen deine innere Uhr bist du machtlos und bei Aufsatzkorrekturen wird man niemals eine bestimmte Zeit unterschreiten können!

    Ich bin es schon lange Leid, mir ständig von Leuten sagen lassen zu müssen, wie ich meinen Unterricht machen soll, die vielleicht viele Ideen zum Schulbetrieb und zu den Fähigkeiten von LehrerInnen haben, aber völlig verlernt haben bzw. nicht wissen (wollen), was es bedeutet, wöchentlich 25,5 Stunden vor einer medienverwöhnten Schülerschaft stehen zu müssen und unter primitiven Bedingungen ein Feuerwerk entfachen zu sollen wie Thomas Gottschalk zu seinen besten Zeiten. Da können wir LehrerInnen nur scheitern! Ich finde auch, dass ReferendarInnen nur unzulänglich auf ihre Arbeitswelt vorbereitet werden. Während sie zig Stunden bzw. Tage für eine einzige Stunde als Lehrprobe aufwenden, sollen sie Ähnliches in ca. 30 Minuten vollbringen, wenn sie dann im Berufsalltag stehen. Was bilden sich die Herrn oder Frauen FachleiterInnen eigentlich ein?! Wer macht denn hier seinen Job nicht richtig? Die FachleiterInnen stammen doch aus demselben großen Pool von angeblich überwiegend unfähigen LehrerInnen. Sind diese vielleicht insofern klüger, als sie herausgefunden haben, dass es viel angenehmer ist, zu kritisieren als unter erbärmlichen Bedingungen selbst zu machen? FachleiterInnen sind dazu da, ReferendarInnen so auszubilden, dass sie in der Lage sind, ohne Burnoutsyndrom in einer vollen Stelle passable Arbeit zu leisten, und nicht völlig realitätsfremde Schaustunden zu provozieren, die das Ego der Damen und Herren befriedigen und gutes Wetter beim Schulministerium machen! - Weiterer Vorschlag an die Herren Plasberg & Co.: Laden Sie bitte für eine Sendung nur LehrerInnen der verschiedensten Schulformen ein, sowohl für die Talkrunde als auch das Plenum / die Zuhörer im Studio. So eine Runde hat - meiner Meinung nach - noch nie stattgefunden und wäre sicher außerordentlich spannend und informativ. Es kann nicht sein, dass ständig Sekundärbetroffene die Lufthoheit für sich beanspruchen, während die Güllekübel über die Lehrerschaft ausgeschüttet werden!

    Mich würde interessieren, wie selbstständig ihr einen Referendar eine Unterrichtsreihe vorbereiten lasst. Einerseits möchte ich dem Referendar (ich meine immer natürlich auch: der Referendarin) viel Freiheit lassen, sich auszuprobieren, und ihm die Möglichkeit geben, aus Fehlern zu lernen. Andererseits habe ich immer ein wenig schlechtes Gewissen, wenn ich ihm nicht etwas Futter aus meinem reichen Erfahrungsschatz und Methodenrepertoire anbiete mit der Folge, dass der Referendar dann nur das macht, was ich ihm vorschlage, weil er sich - mit Blick auf das Gutachten - auf der sicheren Seite sieht.

    Ich bin enttäuscht von diesem Beitrag, weil er die Belastungen im Lehreralltag, um die es doch gehen sollte, nicht wirklich sinnfällig machen konnte. Nur ein Gesichtspunkt: Warum hebt eine dreißigminütige Sendung sogar noch durch Kamerabegleitung hervor, dass ein Lehrer zwischen zwei Gebäuden pendeln muss, zwischen denen 6 km liegen, und davon genervt ist? Erst einmal ist so etwas nicht der Regelfall, zudem verstehen sich die Gefühle des Lehrers von selbst.

    War gestern morgen in der Lehrervorführung von "Der Baader-Meinhof-Komplex", der mich zwar nicht "kalt erwischt" hat, mich aber öfter frösteln ließ. Wie froh war ich, dann anschließend fast den ganzen Nachmittag in angeregter Diskussion mit Kolleginnen und Kollegen an einem sonnigen Plätzchen in einem Straßencafé verbringen zu können. In NRW sind jetzt Herbstferien! Alles in dem Bewusstsein - welches meinen Genuss der Sonne noch verstärkte - dass für die kommende Woche Sturm und Regen und für mich persönlich 5 Klassensätze Korrekturen angesagt sind!


    Herzlichst!


    Vaila

    Hallo dussek,


    als doppelte Korrekturfachlehrerin kann ich deine Problematik nur zu gut verstehen! Natürlich ist es vorsintflutlich (!!!), ein Pflichtstundensoll ohne Ansehung der Person (Berufsanfänger) oder des Faches (Sport, Kunst, Deutsch) festzulegen. Kompetente und verantwortungsbewusste Politiker würden differenzierte Pflichtstundenmaße (insbesondere auch für Berufsanfänger - wer von den Verantwortlichen wäre jemals auf diese Idee gekommen, dabei ist sie so einfach!!!) festsetzen, denn - und dies wiederhole ich zum x-ten Male! - Vorbereitung und Korrektur je Unterrichtsfach ist extrem unterschiedlich und hängt auch - wer in diesem Forum wüsste das nicht? - vom Grad der Erfahrung ab. Aber in NRW gibt es keine kompetenten und verantwortungsbewussten Politiker im schulischen Bereich!!! Ich erkenne nur Leute, die ihre Pfründe retten und weiter ihre freien Wochenenden und freien Ferien wollen - und zwar das ganze Jahr hindurch! Es gibt auch extrem unsolidarische Kolleginnen und Kollegen, die Solidarität von denen verlangen, denen es aufgrund der Unsolidarität ihrer Kolleginnen und Kollegen schlecht geht (kapiert?). Dussek - ich schlage allen Ernstes vor! - melde dich öfter für 3 Tage krank! Dieses Maß steht dir ohne ärztliches Attest zu! Bereite dich in dieser Zeit vor und mache deine Korrekturen! Komme erholt aus dieser Zeit zurück in die Schule und mache deine Unterricht so, wie du ihn dir vorstellst, ausgeruht vor allem!!! Das ist bei uns Lehrern das wichtigste - Mathelehrerer, Kunst- und Sportlehrer, und andere NebenfachlehrerInnen sind einfach ausgeruhter, deshalb machen sie auch viel leichter Karriere! Hab kein schlechtes Gewissen, dass andere Kollegen für dich einspringen müssen. Dieses Fiasko muss die Politik hautnah - und in viel größerer Zahl - erleben, damit sich in den Betonköpfen endlich etwas ändert!


    Bitte nicht aufgeben! Nicht du bist schuld - sondern das ungerechte System! Und wir HauptfachlehrerInnen werden uns gegen dieses ungerechte System zu wehren wissen! Verlass dich drauf!


    Lieben Gruß! Vaila!

    Cornelsen Scriptor hat ein Buch mit dem Titel "Besser in Lern- und Arbeitstechniken 5./6. Klasse" herausgegeben. Es ist G8-geeignet und geht auf folgende Themen ein: Mein Arbeitsplatz, Hausaufgaben, Mappenführung, Mündliche Mitarbeit, Effektiv lernen und üben, Texte bearbeiten, Klassenarbeiten vorbereiten, Nachschlagen und Referate und Präsentationen. Der Band ist übersichtlich gestaltet mit Merksätzen und Übungsaufgaben, die man kopieren kann (Mir fällt gerade ein: Wenn man noch darf??? Vgl. neues Copyright). Ich habe gute Erfahrungen mit dem Buch gemacht.


    Lieben Gruß
    Vaila

    @ bolzbold
    Ich bin immer noch der Meinung, dass die "Angelegenheit" dramatisiert wird. Schließlich stehen - es sei denn, man führt den Schüler / die Schülerin zum Abitur - meist keine Existenzen auf dem Spiel. Ich kann mir schon vorstellen, dass der/die betroffene SchülerIn nicht besonders happy ist - wer sollte es ihm/ihr verdenken? Wie bereits gesagt, können / sollten bestimmte Lösungswege im Sinne aller Beteiligten angestrebt werden, aber es gibt sicher wichtigere Dinge, über die LehrerInnen sich den Kopf zerbrechen können! Gerüchte kann man beeinflussen, indem man sich diszipliniert, aber - ehrlich gesagt - wollen wir uns ständig disziplinieren und unser Lebensglück opfern, weil wir Angst vor Gerüchten haben? Bolzbold meint, ich denke schematisch, den Ball werfe ich gern zurück: Ich habe den festen Standpunkt, sich nicht um jeden Gerüchtemist zu kümmern. Wenn das schematisch ist, dann bin ich gern schematisch! Ich spreche hier von einer Grundhaltung, die mir sehr wichtig ist! Wir müssen SchülerInnen zu Vorurteilslosigkeit erziehen und wenn unsere pädagogischen Bestrebungen nicht völlig in die Irre gehen, werden sie akzeptieren, dass eine Lehrerin sich auch einmal in den Vater eines Schülers verlieben kann, ohne dass sie den Sprössling mit guten Noten überhäuft!

    @ bolzbold
    Ich stelle mir das jetzt einmal ganz praktisch vor: Ich beginne eine Liaison mit dem Vater eines Schülers - Ende offen. Mein professionelles Überich sagt: Nein, geht nicht! Oder: Im vorauseilenden Gehorsam: erst mit der Schulleitung sprechen! Ich muss sofort die Klasse wechseln! Antwort von der Schulleitung: Wie stellen Sie sich das vor, mitten im Schuljahr...? - Meine Meinung: Natürlich würde ich in dieser Situation auch einen Klassenwechsel anstreben, mir aber auch nicht in die H... machen, weil andere jetzt vielleicht denken könnten...! Das fehlte jetzt noch, dass ich mir Gedanken um Gerüchte machte. Wenn andere mir etwas vorwerfen können, bitte, dann mit allen Konsequenzen! Etwas mehr dickes Fell, Kolleginnen und Kollegen!

    Wenn ich hier diese Antworten so lese, denke ich mir, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich...? Ich habe selbst als Schülerin noch erlebt, wie eine Mutter in meiner Klasse ihre Tochter unterrichtet hat (die übrigens eine 2 bekommen hat). Ich fand es schon etwas merkwürdig, aber insgesamt o.k., denn sie hat nie irgendwie gezeigt, dass sie ihre Tochter in irgendeiner Weise bevorzugt. Wir übrigen KlassenkameradInnen haben da schon aufgepasst...
    Also - ich finde diese Diskussion spießig und absolut daneben. Glaubt ihr nicht, dass eine verantwortungsvolle Lehrerin Beruf und Privatleben trennen kann? Wird sie nicht alles tun, um Zweifel auszuräumen? Und dann gäbe es ja - falls notwendig - den Rechtsweg... Mit Verlaub Kollegen und Kolleginnen!

    Zerbeiße mir die Nägel angesichts der teilweise schwammigen Erwartungshorizonte und der Bewertung mithilfe niedlicher Schublädchen und Punkteangaben! Lese die Materialien noch einmal durch und stelle fest, dass man diese erst einmal korrigieren sollte. Ein paar Kostproben aus M1:
    1. "Wenn sie Glück haben, gibt es für sie vorgesehene Räume wie Spielplätze und Jugendzentren, wo sie aber immer auf Erwachsene stoßen, die sie nicht alleine dorthin gehen lassen können." (Nach dem Duden ist die Formulierung "alleine" umgangssprachlich! Frage: Wo sind die Erwachsenen???)
    2. "Jugendzentren werden von Erwachsenen betreut, in denen sie ein Angebot für die Kinder und Jugendlichen schaffen."
    3. "miteinbezogen"
    4. "Viele Kinder wohnen in Wohnungen, in denen ihr Kinderzimmer einen kleinen Raum einnimmt und kein Garten vorhanden ist."


    Die Unterstreichungen stammen von mir!


    Allen KorrekturfachlehrerInnen noch ein schönes Korrekturwochenende!


    Vaila

    Hallo korrigierende Freundinnen und Freunde,


    denkt daran, dass Ihr bei den Personalratswahlen das Kreuz an die richtige Stelle setzt! Die Ungerechtigkeit bei den Lehrerarbeitszeiten muss endlich beendet werden!

    Was macht ihr in der ersten Stunde nach den ZP10-Prüfungen in Deutsch? Ich möchte ungern gleich wieder zur Tagesordnung zurückkehren... :idee:

    Hallo liebe Foris!
    Bin gerade dabei, ein Programm für zwei Tage zu erstellen und wäre froh über ein paar Vorschläge für wirklich zündende Spiele bzw. Späße für eine Gruppe von 30 eigentlich recht pflegeleichten Fünftklässlern, möglichst praxiserprobt. Zunächst habe ich die SuS gefragt, was sie gerne machen wollen: natürlich Fußball, Völkerball, Tischtennis, bloß nicht Museum oder Wandern! Einige würden würden gern ihre Gameboys mitbringen oder einen Pokerkoffer! Ich habe schon gesagt, dass wir möglichst viel gemeinsam unternehmen wollen! Viel Sport ist natürlich in Ordnung, aber nicht abendfüllend. Für eine Lesenacht waren nur wenige zu begeistern. Ich habe an Rate- und Rollenspiele gedacht, gerne mit pädagogischem Hintergrund, oder auch etwas völlig anderes... Ich bin gespannt auf eure Ideen und Tipps!

    Wer kennt sich aus? Darf jemand nach A14 befördert werden, der noch niemals einen Leistungskurs unterrichtet hat, dafür aber die Hausaufgabenhilfe (Unterstufe) am Gymnasium organisiert?

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