Beiträge von wanne eickel dreitausend


    Wir kommen ja quasi vom anderen Extrem, wo eine einheitliche Staatsidentität gerade nicht gefördert wird. Deshalb ist das für uns besonders befremdlich.

    Au Alter, Schmerzen.

    Was für ein Geschwurbel. Schreib doch direkt Ümfölküng.

    Was meinst du überhaupt mit Staatsidentität. Warte nein ich will es gar nicht wissen, weil es eh nur hirnerweichender Brei ist.

    Mit dem Konjunktiv zu arbeiten bringt nur wirklich wenig. Belastbare Zahlen wären sinnvoll. Meine Erfahrung ist eine andere, da die Betriebe wirklich Probleme haben, Nachwuchs zu generieren. Es gehen lange nicht alle nachher zum Studium. Die meisten bleiben da wo sie sind und arbeiten. Oftmals ist das ein Kompromiss, da Eltern den Wunsch haben, dass noch weiter Schule gemacht wird. In diesem Alter sind sie eindeutig noch die treibende Kraft.

    Ja da geb ich dir ja prinzipiell recht, leider kann ich das nicht entscheiden.

    Habt ihr mal darüber nachgedacht, die Stunden in den Vormittag zu legen? Dann ist eine andere Verbindlichkeit dahinter, da der Betrieb dann extra nochmal freistellen muss.

    Für die Betriebe ist das eine Möglichkeit, Azubis zu bekommen, die eigentlich erst die FHR machen wollen (oder die Eltern wollen es). Sie müssen dann einen Berufsschultag pro Halbjahr mehr investieren. Die Betriebe nutzen das auch als Möglichkeit der Werbung für das eigene Unternehmen. „Komm zu uns, wir ermöglichen dir das absolvieren der FHR während der Ausbildung.“

    Das ist eine wirklich gute Idee, die ich auch schon vorgebracht habe;), und die leider abgelehnt worden ist. In unseren FHR-Klassen sitzen Azubis aus allen möglichen Fachbereichen, von Gastro über Handwerk etc., und es wurde abgelehnt mit der Begründung, die Betriebe würden da nicht mitmachen.

    Ich habe darauf auch erwidert, dass gerade die Betriebe, die "händeringend" (alleine bei dem Wort wird mir schlecht) Azubis suchen, das doch als USP verkaufen könnten, dass sie ihre Schichtpläne so gestalten, dass man tagsüber zur Schule gehen und neben der Ausbildung einen FHR-Abschluss erwerben kann.

    Natürlich kann ich auch den Einwand derjenigen Betriebe verstehen, die ihre Schüler tatsächlich ausbilden um sie dann hinterher auch wirklich als Fachkräfte einzustellen (die gibt's ja auch noch), und eigentlich gar nicht wollen dass ihr Azubi überhaupt ein Fachabi macht, weil wozu. Die erlauben es dann eben doch, wenn es nicht mit ihren Dienstplänen kollidiert.

    Hi, dagegen spricht, dass du z.B. keine Referate machen kannst, keine Projekte, keine Unterrichtsinhalte, die nicht innerhalb einer Sitzung abgeschlossen werden etc. Du kannst eigentlich nur sehr wenig in die Hände der Schüler legen, wenn die dann nicht kommen, ihre Gruppenmitglieder im Regen stehen lassen, etc. Es stört auch ungemein wenn du irgendwas behandelst wofür die letzte Stunde wichtig war, aber da sitzen 12 Leute die letzte Stunde nicht da waren, aber dafür sind 9 Leute nicht da die letzte Stunde da waren.

    Natürlich versuche ich das alles so gut wie möglich hinzukriegen aber die Qualität von Fremdsprachenunterricht leidet darunter schon.

    Außerdem geht es mir, um ehrlich zu sein, auch gegen den Strich, Leute auf Fachhochschulen loszulassen, die im Fachabi permanent blaumachen. Und meine 5 auf dem Zeugnis hindert die daran leider nicht, und meine Kolleg*innen sind z.T. sehr nachdichtig mit den Noten.

    Danke für eure bisherigen Antworten.

    Also unentschuldigte Fehlstunden bewerte ich mit 6. Das ist auch gesetzeskonform, §48 Abs. 5 Schulgesetz NRW. Schüler in der SekII haben eine Mitwirkungspflicht und eine Bringschuld, ich habe keine Holschuld mehr. Wenn jemand blau macht ist das für die Somi eine 6.Wenn jemand eine Klausur blaumacht, ebenfalls 6. IN beiden Fällen rechne ich das in der entsprechenden Proportion in die Gesamtnote ein.

    Das Problem ist, in den ersten beiden Jahren ist das bei Fächern, die fortgeführt werden, total egal weil man nicht sitzenbleiben kann und nur die Vornote im letzten Jahr und die Note der Abschlussprüfung zusammendie Endnote ergeben. Z.B. Vornote (alle Leistungen des Prüfungsjahres) 4, Abschlussprüfung 3, vorläufige Endnote 3.

    Naja, man reagiert entsprechend. 70% Fehlzeit ist eigentlich nicht mehr bewertbar, somit keine Versetzung, kein Einbringen des Kurses oder eben ultimativ kein Abschluss.

    Wie gesagt, versetzt wird auf jeden Fall, selbst bei 8 Sechsen auf dem Zeugnis weil es eine Doppelquali ist, d.h. duale Berufsausbildung plus Abendschule, da kann man nicht sitzenbleiben.

    Deine 70 Prozent mal vorausgesetzt, und dann passiert was? Eben. Da hätte ich gerne eine handfeste Regelung zu.

    Man kann eine Feststellungsprüfung anberaumen. Die bleibt aber, selbst wenn sie mit ner 6 endet, in den ersten beiden Jahren ohne Konsequenzen.

    Im letzten Jahr kann man diese Note in die Vornote einfließen lassen, die über die Prüfungszulassung entscheidet.

    Bis dahin hat man aber so einen Schüler achon knapp drei Jahre mitgeschleift.

    Deswegen ist meine Frage an Kolleg*innen, die in der Doppelqualifikation arbeiten, wie sie mit Fehlzeiten umgehen.

    Kein Abschluss, Bolzbold, geht eben so einfach nicht. Aufgrund von Fehlzeiten alleine kannst du noch nicht einmal die Prüfungszulassung verweigern, ohne Feststellungsprüfung.

    Ich hätte gerne eine Lösung mit der ich Schülern bereits in den ersten Monaten auf die Pelle rücken kann.

    Und ja genau, weil z.B. durch das permanente Kommen und Gehen Reihenplanung, Progression, Unterrichtskontinuität einfach nicht mehr möglich sind.

    Zum Thema Naturwissenschaften wurde schon mehr gesagt, deshalb noch eine Anmerkung zum Fach Mathematik:


    Die Korrektur ist in der Regel schneller erledigt als in sprachlichen Fächern, das mag stimmen. Sie ist aber auch längst nicht so schnell gemacht, wie manche Kollegen anderer Fächer meinen würden. Die Aufgaben können nicht mit der Schablone nach richtig oder falsch korrigiert werden, wie sich das manch einer vorstellt. Das ist ausschließlich bei Aufgaben mit dem Operator "angeben" der Fall und die sind seltener. Sehr häufig müssen aus konfusen Lösungsversuchen die richtigen Ansätze erkannt und entsprechend bewertet werden. Mittelmäßige Klausuren können in dem Fach wirklich auch Zeit fressen.


    Ich gebe auch zu bedenken, dass die Konzeption guter Mathematikklausur meiner Meinung nach durchaus auch aufwendig ist. Man kann nicht einfach Aufgaben übernehmen, man muss sie alle durch rechnen, sonst übersieht man Fallen. Und man muss (sollte) sie selbst durchrechnen, damit man eine gute Zeitplanung machen kann. Da haben es meiner Meinung nach Sprachkollegen oft einfacher, die quasi fertig sind, sobald sie einen passenden Text gefunden haben.

    Ich stelle Abschlussklausuren in Englisch in der FHR und meine Mathekollegen brauchen für die Erstellung wie auch die Korrektur deutlich weniger Zeit. Eine Englisch-oder Deutschklausur zu bauen ist ebenfalls ein ziemlicher Aufwand. Hörverstehen, Leseverstehen, Mediation, rollenbasierte Stellungnahme, Interaktion, Erwartungshorizont etc pp....

    Man kann durchaus pauschal sagen, dass Sprachen mehr Arbeit machen und dass Fächer wie Sport, Musik und Religion sehr wenig Arbeit machen und Mathe im Vergleich zu Sprachen auch. Ich habe bisher an noch keiner Schule gearbeitet wo das nicht so war. Es gibt auch Untersuchungen dazu, welche Fächer bei Beförderungsstellen überrepräsentiert sind. Spoiler, die Sprachlehrer sind unterrepräsentiert, denn die sitzen am Schreibtisch und korrigieren während die anderen netzwerken und prestigeträchtige Aufgaben übernehmen.

    Das Problem am Faktorisieren ist tatsächlich, dass damit Mangelfächer,v.a. MINT-Fächer, noch unattraktiver zu werden drohen.

    Hi,

    guten Abend in die Runde.

    Ich arbeite an einem Berufskolleg in FHR, das die Doppelqualifikation anbietet. Wir haben ziemlich mit Fehlzeiten zu kämpfen, entschuldigt wie unentschuldigt, und ich bin es langsam satt und würde gerne Dauerschwänzern auf die Pelle rücken. Damit hier keine pädagogische Grundsatzdebatte losbricht: Ich möchte, dass möglichst alle SuS möglichst erfolgreich ein möglichst hochwertiges Fachabitur erwerben und es geht mir nicht darum, unliebsame Kandidaten rauszukicken. Aber zum Teil liegen die Fehlzeiten selbst im Prüfungsjahr bei 30 Prozent und es passiert einfach...garnichts. Es wird fröhlich zur Prüfung zugelassen und dann werden irgendwie beide Augen zugedrückt und es gibt mittlerweile wirklich in jedem Jahrgang Leute, die das Fachabi knallhart aussitzen und ich habe den VErdacht, dass sich das rumspricht.

    Der FHR-Unterricht ist schon nur einmal die Woche und in der Unter- und Mittelstufe schon nur 2x90 Minuten und dann im dritten Jahr 3x90. Ich finde das ist schon ein ziemlich geringer Aufwand.

    Jedenfalls scheint das vielen immer noch zu viel zu sein. Die Unterrichtsqualität leidet darunter, an Kontinuität und Lernprogression ist nicht zu denken, dazu kommen Verhaltensauffälligkeiten bei einigen der SuS wenn sie da sind.

    Ich weiß, dass man SuS von freiwilligen Zusatzangeboten ausschließen kann wenn die Schulleistungen/ Fehlzeiten im dualen System so schlecht sind, dass davon ausgegangen werden kann, dass der Berufsschulabschluss gefährdet ist.

    Ich weiß auch, dass man nicht mehr schulpflichtige SuS, die binnen 4 Wochen mehr als 20 Unterrichtsstunden unentschuldigt fehlen, ausschulen kann. Ich gehe davon aus, dass ich das auch auf den FHR-Unterricht anwenden kann. Diese Regelung dürfte aber in unserem Fall wenig Anwendungsfälle finden weil das bei all den Ferien, Feiertagen etc. kaum zu erreichen ist.

    Attestpflicht kenne ich auch aber Attestpflicht führt nur dazu, dass irgendein Doc Holiday einen Kunden mehr abrechnen kann.

    Einmal haben wir einen Schüler wegen massiven Fehlzeiten nicht zur Prüfung zugelassen, der lief mit seinem reichen Papa auf, der hat gefragt wo das Gesetz zu finden sei, das das erlaube, dann war das Thema gegessen.

    Ich weiß außerdem, dass man Feststellungsprüfungen anberaumen kann, wenn die Fehlzeiten ein gewisses Maß überschreiten, aber selbst wenn die Feststellungsprüfung 6 ist hat das im ersten und zweiten Jahr keinerlei Konsequenzen. Erst im dritten Jahr kann es zur Nichtzulassung zur Prüfung führen.

    Ich hätte gerne ein Druckmittel, das ich im günstigsten Fall nur mal andeuten aber nicht benutzen muss.

    Wer von euch arbeitet noch in der FHR-Doppelquali und wie geht ihr mit Fehlzeiten um?

    Danke für Antworten im Voraus,

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