Zitat von Plattenspieler
Auch so ein Mythos und eine Verharmlosung: linke Gewalt sei harmloser als rechte Gewalt.
Zitat
Blickt man auf die Gewalttaten in einem noch engeren Sinne wie Tötung, versuchte Tötung, Körperverletzung, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und Freiheitsberaubung, dann ergibt sich ein klares Übergewicht der Rechtsextremisten. Für die Jahre 2016/17 wurde ein politisch motiviertes Tötungsdelikt registriert – es hatte rechtsextremistischen Hintergrund. Bei den Körperverletzungen war das Verhältnis rechts/links 2016 1.313 zu 638 und im Jahr 2017 904 zu 499.
Schauen wir mal etwas weiter nach hinten: der RAF werden 33 Tötungsdelikte zwischen 1971 und 1993 zugerechnet. 33 Tötungsdelikte zu viel. Seit 2001 soll es noch 2 linkextremistische Tötungsdelikte gegeben haben. Zwei zu viel. Ganz klar. Für die Lücke von 8 Jahren finde ich auf die Schnelle keine Zahlen.
Dem rechtsextremen Spektrum werden allerdings alleine seit 1990 fast 200 rassistisch motivierte Tötungsdelikte zugeschrieben. Inkl. der NSU-Morde.
Jede extremistische motivierte Gewalttag ist eine Gewalttag zu viel.
Aber vielleicht solltest du dir vor dem Relativieren erst einmal die genauen Zahlen anschauen. "Rechtsextremisch motivierte Gewalt" ist schließlich nicht nur die NSU - die ist nur die Spitze des Eisbergs.
kl. gr. frosch
P.S.: A propos "relativieren". Solange die afd inhaltlich, verbal, symbolisch und von ihren eigenen Handlungen her Parallelen zur Ideologie und der Art und Weise der Nazis aufweist, muss sie wohl damit leben, wenn man sie mit denen vergleicht. Das ist auch keine "Verharmlosung" der Nazis, weil die afd ja so ungefährlich sei, sondern der Hinweis darauf, dass man eigentlich aus der Geschichte lernen sollte und dafür sorgen sollte, dass sich Geschichte nicht wiederholt.