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Wir sollen posten, was wir davon halten. (Vom Verhalten deines Schülers? oder von deinem?)
Man spricht in der Schule immer gerne von "Konsequent sein". Und von "Objektivität der Lehrer".
Konsequent sein heißt: eine klare Linie fahren. Du, Rosalie, hast, mit allem Respekt, keine klare Linie gefahren.
Der Abgabetermin der Arbeit (Lesetagebuch) wurde von dir mehrmals (teils zum Vorteil der Schüler, dann wieder im Nachhinein zum Nachteil) verändert.
Ist das eine klare Linie? Wissen die Schüler, wo sie dran sind? Nein.
Wie würdest du denken, wenn dich die Polizei anhält, weil du bei Rot über die Ampel gefahren bist. Und der Polizist sagt "Ist okay, fahren sie mal weiter." Und dann, 2 Wochen später, bekommst du einen Brief mit dem Hinweis, doch bitte deinen Führerschein abzugeben, weil du bei rot über die Ampel gefahren bist.
Wenn der Lehrer immer wieder hin- und herzappelt, würde ich mich als Schüler auch verarscht fühlen. Genauso wie du dich in obigem Beispiel bestimmt verarscht fühlen würdest.
Zum Thema "Objektivität":
du hast den Schülern zuerst noch eine Verlängerung gegeben. Auch wenn du damit von deiner Linie abgewichen bist, ist dies (da zum Vorteil der Schüler) wohl okay.
Dann tritt ein Verhalten auf, welches dich "enttäuscht" hat. Und aufgrund der Anfragen der Mitschüler ... verlässt du (scheinbar) die Objektivität und nimmst die Arbeit doch nicht mehr an.
Für den Schüler sieht dies so aus, als ob du 2 verschiedene Sachen (sein Verhalten im Unterricht und die Annahme der Arbeit) miteinander verquickt hast. Als ob die Annahme der Arbeit von seinem Verhalten abhängig sei. Dies ist aber nicht der Fall.
Ich kann schon verstehen, dass du dem Schüler den Triumph (Arbeit abgegeben) nicht ... geben willst. Aber dieser Gedanke spielt hier keine Rolle mehr. Du kannst als Lehrer die Spielregeln halt nicht immer (scheinbar) nach Gutdünken ändern.
Insofern: sorry, aber du hast dich ganz klar (und nicht nur in den Augen des Schülers) falsch verhalten.
Wie man das Problem aus der Welt schaffen kann? Keine Ahnung. Eine Anzeige hilft bestimmt nicht. Den "Fehler" unter den Tisch fallen lassen? Ich denke mal, dass hilft auch nicht. Sondern kratzt bei einer solch offensichtlichen Sache nur am Image des Lehrers.
Aber eine Lösung habe ich ehrlich gesagt auch nicht. Sorry.
Ich kann nur sagen, warum der Schüler so reagiert hat.
Versuch doch einfach mal, dein eigenes Lehrerverhalten auch einmal mit Schüleraugen zu sehen. Dann lassen sich viele Reaktionen der Schüler gegebenenfalls verstehen. Und beim nächsten Mal umschiffen. (Nein, dass heißt nicht, dass man den Schülern nur Honig ums Maul schmieren muss. Aber man muss ihnen die getroffenen Entscheidungen sinnvoll vermitteln. Und dann auch zu diesen Entscheidungen stehen.)
kl. gr. Frosch
P.S.: Sorry, falls ich noch einmal Öl ins Feuer gegossen habe. Aber ich war die letzten Tage leider auf einer Klassenfahrt, da konnte ich nicht schreiben. Und ich wollte meine Gedanken doch noch wiedergeben.
P.P.S.: Und ich persönlich denke, dass man auch einen 20-jährigen Schüler nicht wegen eines "LMAA"s anzeigen muss. Damit verschafft man sich keinen Respekt. Sondern man macht sich höchstens lächerlich. Denke ich. *schulterzuck* Das noch am Rande.
Thx fürs Lesen.
Edit: ich glaube, das war der längste Text, den ich bisher hier im Forum geschrieben habe.