Beiträge von elefantenflip

    Liebe DEJAna,

    spricht dein Sohn noch wenig Deutsch? Du schreibst, dass seine Erstsprache Deutsch sei. Ist es das Problem, dass er die Begriffe nicht kennt oder hat er die Lautsynthese noch nicht verstanden? Ich würde mit ihm zuerst die Buchstaben nehmen, die er hat und üben, dass er sie zusammenziehen kann. Leider schreibst du nur, dass die Klasse mit dem Kükenheft arbeitet. Mir würde es leichter fallen, die Hilfestellungen zu empfehlen, wenn ich den Ansatz der Schule genauer kennen würde. Vielleicht kannst du dazu etwas schreiben.

    Das Kükenheft, das du beschreibst, geht davon aus, dass die Kinder alle Buchstaben schon kennen und zu Lauten zusammenziehen können.

    Das geht, wenn du zuerst die Anlauttabelle einführst und fitte Kinder hast, die die Laute schnell abspeichern. Oder man führt es für Kinder ein, die schon große Buchstabenkenntnis bei der Einschulung haben. Wenn das bei deinem Sohn der Fall ist und es nur um die Begriffe geht, könntest du sie ihm aufs Handy sprechen oder mit viel Mühe: QR Codes anfertigen und ausdrucken (gibt es nicht bei Worksheet auch mittlerweile eine Kooperation mit einem Stift, der sprechen kann???).

    Es gibt auch eine Herangehensweise, die mehr übt - und vor allem an den eingeführten Buchstaben übt. Man geht zuerst über Silben - und übt sie, ohne direkt an das Leseverständnis zu gehen.

    Wenn es dir um Deutschförderung im Rahmen DAZ geht: Kennst du Anton? Da gibt es Übungen zu DAZ - vielleicht ist etwas dabei -es gibt auch Leseübungen und vor allem, wird dir etwas vorgesprochen.

    Wenn du sagst, dass seine Erstsprache Englisch sei, könntest du dir auch die Jahndorfhefte anschauen - dort gibt es auch einfache DAZ - Hefte.

    flip

    Tja- Hausaufgabenbetreuung ist so eine Sache - schon allein die Definition "was ist Hausaufgabenbetreuung?" ist Auslegungssache.

    Bei uns ist alles sehr personenabhängig und auch lehrerabhängig. Es ist auch die Frage: Was haben die Kinder davon, wenn sie sich anstrengen und leise arbeiten?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da hat man eine Stunde leise zu arbeiten. Wenn man früher fertig ist, muss man sich am Platz leise beschäftigen, also warum sollte ich früher fertig sein?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da kann ich fragen, wenn ich nicht weiter komme, aber auch solche, da muss ich selber klar kommen. Also schreibe ich vom Nachbarn ab?

    Ich selber finde Hausaufgabenbetreuung sehr anstrengend, aber auch für lehrreich. Ich sehe in meiner Klasse, wer die Inhalte des Morgens so gut verstanden hat, dass er sie nachmittags übend anwenden kann..... Seitdem ich in der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt bin, gebe ich best. Aufgaben nicht mehr als Hausaufgaben.

    Die Kinder ans Arbeiten habe ich bekommen, indem ich mit Belohnungssystemen gearbeitet habe. Wer seine Aufgaben in der Zeit schaffte, bekam einen Stempel. Bei 10 Stempeln konnte man sich eine Belohnung aus meiner Grabbelkiste nehmen oder bekam eine Postkarte. Das hat schon gezogen.

    In die vierten Klassen habe ich PCs genutzt (oder wenn ich nicht in meine Klasse konnte, habe ich I pads mitgenommen)- wer früher fertig war (und leise und konzentriert arbeitete), konnte Lernwerkstatt spielen (Pushi). Ich hatte aber auch Wolle und Mandalas, Kratzbilder dabei, damit die Kinder einen Anreiz hatten, fertig zu werden.

    Vielleicht kannst du auch mit der Betreuung eine Absprache treffen, dass fertige Kinder in die "Spielzone" gehen dürfen, dann leert sich der Raum und du hast zum Schluss nur noch die Kinder dort sitzen, die Hilfestellungen benötigen.

    Z.T. habe ich auch Kinder versch. Klassenstufen in einem Raum gehabt, dann habe ich die Großen als Helfenkinder eingesetzt. Einige fanden das gut .

    Wir haben einen einheitlichen Hausaufgabenplan in der ganzen Schule . Ich bin auch kein Freund mehr von stark differenzierten Aufgaben in der Betreuung - wenn man viele Chaoskinder hat, die sich die Hausaufgaben nicht richtig aufschreiben bzw. nicht die Materialien mitnehmen.

    Das ist echt ein Ding - 25 Wochenstunden - bei uns im Grundschulbereich sind 28 Stunde Vollzeit, du schreibst dass du studierst...., es ist kein Nebenjob!!!!!!!

    Für den ersten Tag - um etwas zu füllen und die Studies kennenzulernen: Wenn ihr I pads habt, gibt es dort auch Anton Übungen - im DAZ Bereich für absolute Anfänger, dann bekommst du evt. einen ersten Eindruck und kannst mit jedem einzeln sprechen, wenn sie die Aufgaben bearbeiten.Kostet nichts, du müsstest nur im Vorfeld QR Codes generieren, damit sie einfach dort einsteigen - dann würde ich mir eine Liste machen (Herkunftssprache, Sprachstand,....).

    Die von Dino genannten Seiten sind hilfreich.

    Unsere UkrainerInnen lernen in einem DAZ Kurs mit speziellen Lehrwerken, die sie auf A1 Niveau vorbereiten - evt. würde ich die Verlage abklappern und mich an einem dieser Lehrwerke orientieren - sie bieten QR Codes und Hörhilfen. Bei uns in NRW gibt es in Düsseldorf, Dortmund einige Räume von Fachverlagen...., vielleicht ist ja auch an der Schule, an die du angebunden bist, etwas. Einige Lehrwerke sind vokabelmäßig sehr lebensnah, doch wiederholt man die Vokabeln nicht - und die Grammatik ist sehr durcheinander (Sprachbad). Die jüngere kommt sehr gut damit klar, die ältere bräuchte mehr Wiederholungen und Struktur.

    Allgemein fand ich DAZ Unterricht immer sehr arbeitsaufwändig,- von daher finde ich es eine echte Herausforderung. Auch, wenn die Studies noch die deutsche Schrift lernen müssen - manche können evt. Englisch, dann ist es leichter.

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    https://www.goethe.de/ins/de/de/kur/typ.html Beim Goetheinstitut kann man online Materialien buchen - evt. würde ich mir an deiner Stelle diese Dinge anschauen, einen Zugang kaufen und daraus etwas basteln. Zeit ist Geld - und wenn man auch noch nebenher studieren muss.....

    Würde gerne demnächst von deinen Erfahrungen hören - falls du überhaupt dazu kommen wirst.

    https://www1.wdr.de/nachrichten/la…schule-100.html

    Wenns so kommt, wäre ich trotzdem froh (obwohl schon so viel Arbeit in unseren Plänen steckt) - endlich wird geschaut, wie man Arbeit, die für die Tonne ist, verringern kann.

    Wir haben gerade andere Sorgen als Arbeitspläne zu schreiben und durch Lehrermangel, Krankheiten, ...., können sie eh oft nicht umgesetzt werden. Aber vlt ist das auch nur die Arbeitsverringerung, damit wir gute Lesekonzepte schreiben- denn dies müssen wir wohl tun.

    flip

    Ich liebe meinen Beruf immer noch und würde ihn immer wieder wählen.

    Du schreibst:

    "die wachsende Heterogenität und damit verbunden die zunehmende Differenzierungsarbeit". --> natürlich ändern sich die Bedingungen,
    aber was macht es dir sicher, dass sich
    auch in deinem Ausbildungsberuf nicht viel ändert? Es
    könnte ja auch besser werden oder du findest eine Schule, die zu dir passt


    - die Ungewissheit, wo man später eine Stelle bekommt bzw. dass man später z.B. evtl. an eine Brennpunktschule kommt => nie gab es
    bessere Chancen auf eine Stelle

    und deren Auswahl

    , wer sagt dir, dass es nicht gut ist, an einer Brennpunktschule zu arbeiten?

    Jedes Einzugsgebiet ist anders - es gibt Vor- und Nachteile.

    - das Referendariat, wovon man immer hört, dass es sehr hart und anstrengend sein soll => Prüfungszeiten sind immer hart - aber man
    muss einfach da durch. Ich bin /war kein
    Prüfungsmensch - aber ich habe auch nie vergessen, dass mir das nicht liegt - auch
    meine SchülerInnen müssen zahlreiche Prüfungen bestehen - ich kann sie stark
    dafür machen - und sie ihn ihr=> in fast jeder Ausbildung muss man sich bewähren


    - dass man womöglich nie abschalten kann, da man keine festen Arbeitszeiten hat und theoretisch immer noch mehr für die Schule machen könnte => manchmal wünsche ich mir auch feste Arbeitszeiten, aber es hat auch Vorteile, sich einen Teil
    der Arbeit so legen zu können, wie man möchte. Wenn man ein Mensch ist, der schwer von der
    Arbeit abschalten kann, wird man auch in anderen Arbeitsfeldern an sich arbeiten müssen, um
    nicht einen Burnout zu bekommen.


    Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und du wirst deinen Weg finden, wenn nicht, wirst du Alternativen im Nachhinein finden - noch nie war es leichter, eine Ausbildung zu finden. Die meisten von euch sind so jung, dass man auch nach de Studium etwas anderes aufsatteln kann.

    Was mir fehlt an deinen Überlegungen: Findest du einen Draht zu Kindern? Hast du schon (auch außerhalb der Schule) Erfahrungen im Umgang?

    flip

    Hast du eine Musikstunde oder kannst du die Musikstunde in Einzelelemente zerstückeln? Ich bin in Klasse 1-3 mit dem Musikwerk Rondo gut klar gekommen als Fachfremde (habe allerdings auch die alten Ausgaben und weiß nicht, wie die neuen sind)- in Klasse 4 hatte es schon recht hohen Anspruch.

    Zum Mitspielen könntest du Mumsicogamastücke (Youtube) nehmen, die Notenwerte werden angezeigt, Bewegungen u.U. auch (Body-Percussion) und so klappt es ganz gut, auch wenn du fachfremd bist. Ich habe mich hochgearbeitet und bin immer mutiger geworden.

    Perfekt bin ich nicht, aber Kinder singen bei mir mit und haben Spaß und lernen sogar etwas dabei - und ich auch- mit jedem Durchgang werde ich professioneller, mittlerweile traue ich mich sogar schon an Kanonsingen......

    Meine Erfahrung mit unterschiedlichen Kitas (und Elternhäusern, wobei mittlerweile viele Kinder länger in der Kita als zu Hause sind):

    Verschiedene Kitas haben verschiedene Umgangsformen und bereiten die Kinder unterschiedlich intensiv (ganze Bandbreite) auf die Schule vor.

    Wir in der Schule haben best. Vorgaben, die wir erreichen müssen und müssen die Kinder daran gewöhnen. Es ist für Kinder sehr schwierig, wenn die beiden Institutionen in ihrer Pädagogik und die Elternhäuser in ihren Umgangsformen sehr weit auseinanderliegen. Die Kinder können am wenigsten für die u.U. weite Diskrepanz, wir Lehrer aber auch nicht und auch wir müssen am Anfang der ersten Klasse annehmen und mit dem klar kommen, was bei uns ankommt. Aber die meisten Kinder sind anpassungsfähig.

    Ich würde die ersten Wochen beobachten und versuchen, meinen Umgangsstil in der Klasse selber durchzusetzen. Am Anfang Regel um Regel einführen und sehr konsequent versuchen, die (Klassen- und Schul)regeln durchzusetzen. Wenn du für einige Unterrichtsinhalte länger brauchst, dann ist das so, wir können auch nicht zaubern. Wenn sich viele Kinder nicht so schnell umstellen können, würde ich entweder einen Elternabend machen und von meinen Beobachtungen berichten (und um Unterstützung bitten, damit du die Ziele des 1. Schuljahres erreichen kannst). Wenn es nur einzelne Kinder sind, würde ich die Eltern einzeln miteinbeziehen und die Unterschiede von Erziehungsziel/Schule/Kita verdeutlichen. Ich hatte mal ein Kind, dem habe ich empfohlen auf eine freie Schule zu wechseln, weil das Kind nicht mit den unterschiedlichen Regeln klar kam.

    Vielleicht kannst du das gewohnte Freispiel auch als Belohnung einsetzen?

    Es hört sich sehr anstrengend an, was auf dich zukommt und ich wünsche dir gute Nerven. Ich selber bin nicht ganz konsequent und ich brauche für eine Umstellung sehr lange. Meine Kollegin ist sehr klar - und hat liebevoll, bestimmt und mit gut gewählten Konsequenzen die bunte Mischung zu einer tollen Klassengemeinschaft zusammengeführt. Ich brauche auch noch den Anfang der 3. Klasse dazu.

    Meine private Meinung: Ich selber habe meine eigenen Kinder in einen gebundenen Kindergarten gegeben, weil ich ihnen die krasse Umstellung auf die Schule ersparen wollte. Zwar finde ich , dass Kinder auch Raum für individuelle Entwicklung haben sollen, aber wir leben auch in einer Gemeinschaft und da muss der einzelne seine Bedürfnisse zurückschrauben, sonst funktioniert es nicht. Es ist leichter, wenn der Laden läuft und die Kinder in der Gemeinschaft klar kommen, individuelle Freiräume zu eröffnen als Freiheiten im Nachgang abzuschneiden.

    In meiner Grundschule gibt es keinen Kurzstundenplan/Hitzefrei mehr, seitdem es die OGS gibt und die Kinder dorthin gehen - da ist es noch wärmer. Es geht um Verlässlichkeit für die Eltern.

    Ich denke aber, dass es Konzepte braucht, wenn man den erwarteten Hitzerekord von 48 Grad in Sizilien sieht.

    flippi

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