Beiträge von Raket-O-Katz

    jetzt kann es doch nicht wirklich meine aufgabe als lehrer sein den zettel zu nehmen und daraufhin alle bands zu überprüfen, da ich die meisten gar nicht kennen würde...

    Wo ist da das Problem? Die Zahl der bei einer Abschlussfeier gesungenen Lieder hält sich in Grenzen und via Internet lässt sich schnell rausfinden, was es mit dem HIntergrund einer Band auf sich hat.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    Aber eine "moralische Verpflichtung" auf Lehrerseite daraus abzuleiten?

    Ich denke schon. Allerdings in dem Sinne, welcher auch zutrifft, wenn Kollegen mit Grippe oder sonstwas zur Arbeit gehen, wenn Kollegen wichtige Operationen an sich oder an ihren Kinder vor lauter "moralischer Verpflichtung" gegenüber ihren Schülern in die nicht so nahen Ferien verlegen, wenn Kollegen bereit sind Klassenfahrten aus eigener Tasche zu bezahlen, wenn Kollegen noch mehr arbeiten, weil es sonst bedeuten würde "die Kinder hängen zu lassen". DAS ist m.E. die bei uns latent vorhandene und auch in viel zu vielen Fällen gelebte moralische Verpflichtung, mit welcher von Politik-Seite auch bei der Inklusion kalkuliert wird.

    Der Dank?
    Wir werden als faule Säcke mit zu viel Freizeit angesehen.
    Wir werden als überzahlt angesehen.
    Wir sollen selber sehen, wie wir Inklusion hinbekommen, weil es ja sonst uns uns und unserem Bockigsein liegt, dass das nicht klappt. (Anm.: Ich erinnere mich an eine MDB für unsere Region, welche ohne mit der Wimper zu zucken für 150 SuS nebst begleitenden 12 Kollegen behauptet, es läge AUSSCHLIESSLICH (!) an den Lehrer, wenn die Inklusion nicht umgesetzt würde. Die Lehrer wären Schuld, weil sie keinen Bock hätten und das alles Mühe machen würde. Kosten wären unerehblich. Es läge lediglich an den Lehrern. Die Behinderten müssten dann ja wohl (Sinn gemäß die MDB) von der Umwelt isoliert, gar wie interniert, in großen Arbeitsfabriken niederste Tätigkeiten verrichten. Kommentar der Schüler beim Verlassen des Raumes: "Jetzt gibt es 150 Nicht-Wähler mehr." Wohlgemerkt: Es waren SuS mit behinderten bis schwerbehinderten Geschwistern anwesend, deren Einwände und Erfahrunge einfach abgetan wurden. Große Leistung.......)

    Es werden schon genügend Kollegen da sein, die sich um Kopf und Kragen arbeiten, weil sie glauben, auch bei der völlig schlecht umgesetzten Inklusion den Kindern gerecht zu werden. Siehe auch der ZEIT-Artikel, welcher hier mehrfach angeführt wurde.

    Und: mit ein paar anderen Arbeitsblättern ist es da nun wirklich nicht getan......

    Grüße
    Raket-O-Katz, dessen Schule mit ein wenig Inklusionserfahrung mit kommenden Schuljahr den Unterricht so schlecht reden wird, dass keiner auf die Idee kommt, I-Kinder anzumelden. Auch eine Maßnahme......

    Die guten Kinder werden wahrscheinlich trotzdem relativ gut bleiben.


    Relativ ist nicht gut genug. Auch gute Schüler benötigen Aufmerksamkeit und wollen Erfolgserlebnisse haben. Wie schon einmal geschrieben (anderer, älterer Thread), an unserem Gymnasium hatten wir vor Jahren eine blinde Schülerin. Sie ist nach der 9. Klasse auf eine Spezialschule für Blinde bzw. Sehbehinderte gewechselt. Auf eigenen Wunsch und nach viel Überzeugungsarbeit ihrerseits bei ihren Eltern. Fazit: Schülerin und Eltern waren hin und weg von der Schule dort! Alles bestens. Zudem: Die Regelschulmitschüler aus dieser Klasse waren am Ende genervt, weil vieles auf das blinde Mädel ausgerichtet werden musste etc. "Immer dreht sich alles nur um X." hieß es von Klassenkameradenseite. Und das war eine echt nette Klasse. Ich bleibe bei meiner Meinung, so wie Inklusion derzeit umgesetzt wird und werden soll fährt alles an die Wand.

    Schon einmal Berufsalternativen überdenkend
    Raket-O-Katz

    Zitat aus dem ZEIT-Artikel:

    "Vielleicht aber muss man sich an den Gedanken gewöhnen, dass der Lernfortschritt einer Klasse in Zukunft auch davon abhängt, wie viel Aufmerksamkeit und Zuwendung die Inklusionskinder von den anderen Schülern abziehen.

    Genau. Die Schüler, die lernen können und wollen, hängen hinten dran, bleiben auf niedrigstem Niveau - hauptsache "der Alex" macht keine Geräusche mehr. Der Zeit-Artikel ist ein Paradebeispiel dafür aufzuzeigen, wie man nicht nur die Kinder, sondern auch die Kollegen kaputt macht. Und zwar mit Gewalt und Brechstange. Wenn das bei uns so ankommt an der Schule, dann werde ich mich nach einer anderen Arbeit umsehen.

    Entsetzte Grüße
    Raket-O-Katz

    bei Lehrern kümmert die Lärmbelastung keinen Menschen.

    Lärmbelastung? Als guter Lehrer wird man doch wohl in der Lage sein dafür zu sorgen, dass die Kinder ruhig sind, oder? (Wenn Hinz und Kunz nur wüssten..... s.u.)

    paranoider Psychochef

    Ich komme aus einer Familie die über drei Generationen ein mittelständisches Unternehmen mit sehr gutem Ruf in der Branche geleitet hat. Solche Sprizenzien, wie du berichtest, hat es dort nicht gegeben. Ohne Arbeitnehmer kein Betrieb. Daher wurde von jeher auf ein gutes, respektvolles Betriebsklima geachtet und - oha - übertariflich bezahlt. Es geht auch anders....

    Zwei fundamentale Unterschiede gibt es allerdings: In Schulfragen sind alle Experten, weil jeder schon einmal eine Schule von innen gesehen hat. Das kann nerven, weil so viel Unreflektiertes und Subjektives einfließt und Debatten verflachen lässt und so selten Produktives entsteht.
    Der andere Unterschied: Die wolkigen Vorstellungen vom Lehrer aus Berufung, von pädagogischem Eros etc., die einer Professionalisierung des Lehrerberufs eher im Weg stehen und Erwartungen wecken, dass man als Berufener gar nicht anders kann, als im Dienst zu sein, folglich auch keine Pausen o.ä. benötigt, weil ein Kinderlachen Dank und Erfüllung genug sind. Das ist ja auch eine ungemein praktische Grundlage für Schulpolitik.

    Jap. Genau so ist es. Weil jeder in der Schule war, gibt es eben auch nur zwei Schulexperten: Hinz und Kunz.

    Abgesehen davon: Ich habe in der abgelaufenen Woche bei einer Party voller kreativer Köpfe unserer Stadt diverse Einblicke in das Leben von Menschen gewinnen können, die in der freien Wirtschaft tätig sind. Da bleibe ich lieber beim Lehrerberuf und zeige nervigen Eltern etc. wenn nötig die Grenzen auf.

    Grüße vom
    Raket-O-Katz *baldsindferienjuhu!*

    Ich werde ganz bestimmt nicht mehr als die geplante 27 Stunde pro Woche arbeiten.


    *LOL*

    Ich glaube, du hast das was nicht verstanden...... Die 27 Stunden sind Unterrichts-Stunden. Dazu kommen Vorbereitung, Nachbereitung, Elterngespräche, Dienstbesprechungen, Konferenzen, Korrekturen, vielleicht auch Telefonat mit Jugendamt etc. Gerade am Anfang hat man dann schnell einen 50 - 60 Stundenwoche, gerade, wenn man kein Material hat.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    In der ersten Stunde fange ich auf jeden Fall schon mit dem Unterricht an. Natürlich nicht die volle Stunde, aber eine eine halbe Stunde (einer Doppelstunde) ist schon drin. Das signalisiert den SuS, dass nicht nur gedaddelt wird, sondern es ums Arbeiten geht.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    Müsste in den Currcila des jeweiligen Bundeslandes festgelegt sein. Ansonsten auch bei http://www.schure.de nachsehen. Verschiedentlich gibt es Absprachen in den Kollegien, wenn z.B. das die Vorgaben des Kultusministerium von 4 - 6 KAs sprechen und die Schule sich auf 5 verbindlich einigt. Am besten sowas bei deiner SL klären.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    Jedenfalls habe ich kein Problem die anderen Lehrer zu fragen, was sie für Material benutzen usw, aber ich möchte trotzdem selbstständig und mit meinen Ideen arbeiten. Ich werde mich sehr engagieren.

    Du geht mit viel Enthusiasmus und Schwung und Idealismus an die Sache. Aber genau da sehe ich die Gefahr. Gerade im ersten Jahr und mit Vollzeit ist man komplett erschlagen von der Arbeit! Selbst für Lehrer mit Referendariatserfahrung ist das erste Jahr sehr heftig. Ohne Unterrichtserfahrung.... Oh weh. Am schlimmsten ist es, weil man kein oder nur kaum Material hat. Gerade hier ist es lebenswichtig, Material von Kollegen zu nehmen und auch deren Stundenentwürfe vielleicht weitgehend zu übernehmen. Tendiere nicht dazu, das Rad neu zu erfinden und alles besser machen zu wollen oder anders. Das geht nicht gut.

    An anderer Stelle schreibst du, dass du gerne 3 -4 Wochen in der Planung voraus sein willst. Ich denke, das ist Wunschdenken.

    Des weiteren lese ich in den Beiträgen immer wieder Medien, Medien, Medien. Wieso ist dier das so wichtig? Es hängt viel Arbeit dran, wenn du alle Themen medial aufbereiten willst. Ein Schulbuch ist manchmal gar nicht so verkehrt.

    Bedenke auch, dass außer dem reinen Unterricht viel Erziehungsarbeit auf dich zu kommen wird. Elterngespräche etc. Das frisst ebenfalls mächtig Zeit. Wie ist das in Berlin? Entscheidet sich es da auch im 4. Schuljahr, auf welche weiterführende Schule die Kinder gehen werden? Wenn ja, dann kommt auch eine Menge Arbeit auf dich zu, weil du Beurteilungen schreiben muss. Da können dir die Grundschulkollegen hier noch mehr zu sagen.

    Bei allem Enthusiasmus, den zu an den Tag legst, ich halte es mit elefantenflip: Was die Schulbehörde ist macht ist nicht richtig.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    Kurz zur Dokumentation:
    Wir hatten vor einigen Jahre eine Klage gegen eine mündliche Abiturprüfung wegen formaler Fehler. Der Protokollant hatte Zeichen bzw. Symbole zur Dokumentation der Güte der Antworten gemacht. Laut Landesschulbehörde ist dies nicht zulässig. Beurteilungen im Protokoll dürfen ausschließlich durch textliche Darstellung erfolgen.Neben der reinen Protokollierung von Vorzügen und Mängel, soll auch der Gesprächsverlauf dokumentiert werden.

    Wenn es geht, würde ich zur Sicherheit neben einem Fachkollegen noch ein Mitglied der SL mit reinnehmen.

    Grüße
    Raket-O-Katz

    @ Joan und TimoB:

    Bear hat mir netterweise eine Menge sehr brauchbares Material geschickt, in welchem ich bereits prima fündig geworden bin. Ganz großen Dank noch einmal dafür!

    Karikaturen zu Stereotypes, prejudices and cliches sowie multicultural society und climate change waren eine gute Ergänzung. Ich könnte sie als Impuls noch einbauen. Schickt ihr mir eine PN?

    Joan - was suchst du denn für Kl. 7 & 8? Vielleicht kann ich helfen?

    Grüße
    Raket-O-Katz

    Leider hat es mich dieses Jahr erwischt - ich muss etliche Nachprüfungen im Fach Englisch (Leistungskurs, Niedersachsen) durchführen und stehe in Sachen Material auf dem Schlauch. Hat jemand von euch vielleicht Texte, am liebsten fiktionale, die er / sie mir zukommen lassen würde?

    Unser derzeitiger Abiturjahrgang war von Anfang an sehr schwach und musste schon im ersten Jahr herbe Verluste verzeichnen. Der Rest, der nun letzte Woche seine Noten erfahren hat, leidet, da ist sich unser Kollegium einig, mehrheitlich an gestörter Selbstwahrnehmung. Entsprechend viele verheulte Gesichter und versteinerte Minen gab es dann auch bei der Notenverkündung. Knapp 20% der SuS müssen in ein bis mehrere Nachprüfungen, um überhaupt zu bestehen. Dazu kommen gut 15% an SuS, die auf einmal merken, dass ihr Schnitt mit 3,0 vielleicht doch nicht so dolle ist und die nun ihren Schnitt heben möchten. Ein Grauen!

    Ich habe die guten Sachen schon im Unterricht bzw. den Klausuren verbraten und stehe nun leider auf dem Schlauch. Von daher wäre ich dankbar, wenn jemand von euch vielleicht Material vor allem zu den Themen African-American Experience bzw. Australia hätte. Globalisation geht natürlich auch. PN wäre nett.

    Danke und Grüße
    Raket-O-Katz

    Dito.
    Selbst die Tatsache, dass einige meiner aktuellen Abiturienten schon eine Zusage zum Ausbildungsplatz haben, veranlasst mich nicht, bessere Noten zu geben. Die Spielregeln sind lange genug klar. Wer, wie beispielsweise ein aktueller Kandidat, dann nur mittels Nachprüfung das Abi bekommt, hat Pech gehabt. Zwei Jahre Faulenzen, Party machen und dann Punkte erwarten? Nein, ist nicht.

    Grüße
    Raket-O-Katz

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