Beiträge von Friesin

    wir sind auch eine gebundene Ganztagsschule (= jedes Kind muss 7 Zeitstunden am Tag in der Schule sein) und nach meiner Beobachtung hält sich die Mehrbelastung in Grenzen.
    Das liegt daran,
    dass ein Großteil der Nachmittagsangebote von externen Kräften gestellt wird,
    die Stundentafel ab Klasse 7 eh so umfangreich ist, dass die Kinder bis zur 8.Stunde Unterricht haben
    die eine oder andere akute Vertretungsstunde durch Sozialpädagogen abgedeckt werden kann
    wir im Stundenkontingent ausgewiesene Freiarbeitsstunden haben, die wenig Vorbereitung brauchen.
    Konferenzen und Dienstbesprechungen liegen am frühen Nachmittag, während die externen Kräfte eingestezt sind, und sind mit einer Deadline versehen, die in den allermeisten Fällen eingehalten wird.

    Und: unser Stundenplanmacher achtet sehr darauf, Freistunden zu vermeiden. Ein Glücksfall!

    Wir sind eine kleine Schule, daher kann vieles auf dem "kleinen" Dienstweg geklärt werden, bzw. per mail.

    als mein Mann (kein Lehrer, sondern als Angestellter in einer großen Firma) in der Wiedereingliederung war, hätte er für Krankheitstage keine ärztliche Krankmeldung gebraucht. Er war ja offiziell noch krankgeschrieben.
    Er konnte in der Zeit auch keinen Urlaub nehmen, denn s.o.
    Ist das bei dir auch so?

    Damals konnte man mit einem Lehramtsstudium noch einigermaßen gut in anderen Bereichen Quereinsteigen, da ein Lehrer als Akademiker noch etwas besonderes war

    Besonders der Klassiker des Quereinstiegs nach akademischem Studium, der Beruf des Taxifahrers, bot Lehramtsabsolventen jahrzehntelang eine attraktive und qualifizierte Alternative.
    *Ironie aus*

    [Zitat repariert, das habe nicht ich gesagt, Nele]

    Nach meiner Erfahrung kann man mit Intensivkurs und etwas Willen eine Sprache in drei Monaten so lernen, dass man sich in dem jeweiligen Sprachraum bewegen kann, nach 'nem halben sollte dass zumindest gut Jahr funktionieren. Und ich bin bestimmt kein Sprachgenie.

    Zwischen "sich im jeweiligen Sprachraum bewegen" und dem Ansrpuch, Vorschulkindern richtiges Deutsch beizubringen, liegen Welten. :doc:

    Und selbst wenn mal so ein "unangekündigter Besuch" kommen sollte, wirst du das auch überleben. (hab aber selbst noch nie von so was gehört ...)

    war bei mir so (Allerdings als Angestellte) "ich komme übrigens gleich mal in der ersten Stunde vorbei zum Gucken".
    Ich fand das gar nicht so unangenehm. Wenig Trara im Vorfeld, ganz normaler Altagsunterricht. Mehr sollte auch nicht gezeigt werden.


    Kommentar der SL: "Ich bin halt so. Ich kann mich nicht ändern." :traenen:

    wenn überhaupt, kann man nur sich selbst ändern, bzw. die eigenen Verhaltensweisen.
    Du wirst weder die SL noch die Kollegen ändern, aber du könntest dein eigenes Verhalten ändern.
    Z.B. was die deadlines betrifft. Wenn eine Sitzung enberaumt wird, für die es keine deadline gibt, erfragst du sie. Kommt keine Antwort, dann setzt du dir selbst eine. Die ziehst du dann durch.
    Klingt leicht, ist aber nicht einfach, ich weiß. Aber manche Nachmittagstermine kann man eben auch als Lehrer nicht anders legen.

    wie gesagt, wenn dir das auf Dauer zu anstrengend ist, bleibt dir langfristig wohl doch nur eine Versetzu+ung anzupeilen :(

    Zu deinem "Ich bleibe drei Jahre" daheim.
    Finde ich echt eine seltsame Einstellung. Als junge Lehrerin brennt man doch darauf zu arbeiten, aber auch Erfahrungen zu sammeln. Du kannst mit deinem Kind genügend Zeit am WE und am Nachmittag verbringen. Das reicht defintiv. Wozu gibt es Kinderkrippe und Kindergarten?


    Das muss wirklich jeder selbst wissen. Es gibt auch frischgebackene Mütter, die brennen darauf, mit ihrem Kind Zeit zu verbringen.
    Warum sollte ich Kinder in die Welt setzen, wenn ich mich nicht selbst drum kümmern möchte?

    Wie man es dreht, kann
    man es sich schlechtreden. Wie gesagt, das muss jeder selbst für sich entscheiden.

    Zitat

    Dreh es doch einfach mal um- du verpasst die Junglehrerzeit, wenn alle Kids dich noch cool und "Jung und dynamisch" finden.


    :rofl: war sicher lieb gemeint, aber doch wohl nicht dein Ernst?
    1. Müssen mich Schüler cool und dynamisch finden?
    2. Hängt das von meinem Alter ab??
    3. Bin ich doch auch ein Junglehrer, wenn ich über 30 bin und neu im Beruf. Die Berufs- und vor allem Lebenserfahrung macht die Persönlichkeit aus, nicht: je jünger, desto interessanter die Persönlichkeit.


    Wie gesagt, man kann es hin und herdrehen. Für jede Variante wird es Pros und Contras geben. Die Entscheidung ist eine so persönliche, dass die einem eh niemand abnehmen kann. :fluester:

    Bei aller Planung sollte man nicht außer Acht lassen: nicht immer klappt alles mit dem Baby wie gewünscht. Es gibt problematische Schwangerschaften, es gibt kranke Babys, Frühchen, schwierige Säuglinge, Brustentzündungen, Krankheiten.
    Nicht, dass ich den Teufel an die Wand malen möchte, doch bei aller Planung sollte man im Auge behalten: es ist nicht alles planbar. Wenn man das mit einrechnet und von der durchgetakteten Planung abweichen kann, ist es fast egal, wann ein Baby kommt. ;)

    Dazu sehe ich keinen Grund, tut mir leid.


    nun, das muss jeder selbst wissen. Immerhin haben wir uns aber sehr mit deiner Problematik beschäftigt und dir wichtige Dinge genannt, da war meine "Frage" nicht so sehr abwegig.

    Und wenn du wüsstest, wie oft sich hier Schüler als Lehrer ausgeben und sich wundern, dass es doch bemerkt wird, wärest du jetzt auch nicht so eingeschnappt-
    Aber gut, nächstes Mal dann eben nicht mehr. Blöd für eventuelle Nachfolgerinnen *Achselnzuck*

    Also gerade meine Staatsexamenshausarbeit habe ich problemlos mit Säugling schreiben können, später Hausarbeiten schrieb man eben, wenn das Kind schlief, je kleiner das Kind um so einfacher

    ich denke, verallgemeinern kann man das nicht. Mein Ältester wurde genau nach Abgabe der Examensarbeit geboren, aber mit einem Baby hätte ich sie kaum schreiben können. Er schlief nämlich kaum.
    Die Vorbereitung auf die Examensklausueren habe ich
    1. mit zeitlicher Verzögerung
    2. mit Hilfe einer bezahlten Tagesmutter hinbekommen,

    für die Vorbereitungen zu den mündlichen Prüfungen habe ich mich bei meinen 300 km entfernt wohnenden Eltern einquartiert.

    Meine Vorstellungen von einem Tagesablauf mit Baby hatten sich bald als völlig falsch entpuppt :D

    ich bin auch an einer sehr kleinen Schule (14 Kollegen!), wo jeder jeden kennt, aber das geschilderte Verhalten empfinde ich nach dem Lesen immer noch als distanzlos. Wenn die beiden Mädchen Fragen haben, können die ja auch anders als mit langem Aufenthalt vor dem Lehrerzimmer geklärt werden, und mit Vornamen möchte ich nicht angeredet werden. Ich möchte auch nicht, dass Schüler mit mir über Kollegen deren Vornamen nennen. Das würde ich unterbinden.
    Nicht, weil ich so ein Geheimnis darum machen würde. Schüler fragen mich als Lehrer auch oft mal nach privaten Dingen (Hobbies, Familie u.Ä.), das macht mir kein Problem. Trotzdem gibt es gewisse Dinge, die ich als übergriffig oder grenzüberschreitend empfinde.
    Die Vornamen der Lehrer sind bei uns allein schon aus der dienstlichen Mail erkennbar. Aber für mich wäre es eine Grenzüberschreitung, wenn Schüler in meiner Gegenwart Lehrer mit Vornamen benennen würden. (Was sie zu Hause unter sich machen, steht auf einem anderen Blatt).

    Wie gesagt, mich würde interessieren, was genau sich die Mädchen von ihrer "Vertraulichkeit" erhofften. Dass du ihnen dankbar bist? Dass du die andere Klasse zur Rede stellst? Welche Reaktion würden sie sich von dir wünschen? Vielleicht magst du sie das bei eienr Wiederholung mal fragen ;)
    Wenn du dir nämlich unreflektiert diesen Vorwurf zu Herzen nimmst, lässt du dich von den beiden Mädchen benutzen. Egal, ob du die entsprechenden älteren Schüler zu einem Gespräch bittest oder ob du still vor dich hin leidest, bzw. unsicher wirst. Das würde ich möglichst vermeiden wollen. Wie gesagt, wer Probleme mit dir hat, soll sich direkt an dich wenden oder zur Not an den Vetrauenslehrer. Gerade an einer kleinen Schule sollte das doch möglich sein ;) Lass dich nicht manipulieren!

    Ein gutes Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist für mich eine übrigens deutlich andere Sache als plumpe Vertraulichkeit oder Grenzüberschreitung. Und diese beiden 8t-Klässler tun gerade Einiges, um das Klima zu vergiften :grimmig:

    Ich würde gar nichts machen.
    Was denn auch? Jede Klasse kann einen Lehrer finden, wie sie will. Und nicht alle werden der gleichen Meinung sein. Als Lehrer muss man damit leben können, dass einen nicht alle Schüler mögen. Such is life ;)

    Was ich mich aber frage, ist
    1. Was versprechen sich diese 2 Schülerinnen davon, dass sie dir diese "Tatsache" stecken?
    2. Wieso sind diese beiden Schülerinnen ständig beim Lehrerzimmer? Und sie nennen die Lehrer beim Vornamen? Nur für sich, oder ist das bei euch so üblich?

    Ich würde die beiden schleunigst aus der unmittelbaren Nähe des Lehrerzimmers verbannen. Offenbar haben sie ja ein ziemlich distanzloses, grenzüberschreitendes Verhältnis zu den Lehrern. Das ist aber etwas anderes als ein "gutes" Verhältnis zu einander zu pflegen.

    3. Im Wiederholungsfall, wenn dir noch mal so etwas oder Ähnliches "anvertraut" wird, würde ich ganz direkt fragen: "Warum sagt ihr mir das? Was soll ich damit jetzt anfangen?" Und ganz deutlich machen, dass ich an Klatsch und Tratsch, selbst wenn er mich betrifft, nicht interessiert bin. Wer Probleme mit mir hat, soll kommen und die bei mir loswerden. Wenn es Probleme mit einer ganzen Klasse gibt, werden die mit der Klasse besprochen. Aber nicht über Dritte und nicht als konspiratives Schwätzchen auf dem Flur.

    Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach -- und ich hoffe, du nimmst mir das jetzt nicht übel-- in einer gewissen Unsicherheit bei dir. Über dich selbst und deine Rolle als Lehrer. Somit haben dir die beiden Schülerinnen ein gutes Übungsfeld geboten ;)

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