Beiträge von Friesin

    Ich sehe das wie Eugenia.
    Wenn du die Aufgabe erklärt hast, wenn die Arbeitsaufforderung auf dem Angabenblatt stand, dann sollten die schüler sich auch danach richten. Das gehört zur Lesekompetenz.
    Wenn du es einreißen lässt, dass man für falsch angewandte Arbeitsaufforderungen Pluspunkte bekommt, weil man irgendetwas gemacht hat, kannst du dir zukünftig die Aufgabenstellung sparen.

    Zitat

    Stärken: Reden, Vorträge (aus der Schulzeit), Fähigkeit zum Strukutieren, Sportlichkeit, Sprachen sprechen(!), Fähikeit zu begeistern, Überzeugend (Auftreten), Humorvoll & "Entertainerneigung",


    Das alles brauchst du kaum als Lehrer.

    Wenn dir die Begeisterung für deine Fächer fehlt, wie willst du dann das jahrelange Studium überstehen, und wie willst du die Kinder dafür begeistern?

    Zitat

    Jedoch, werde ich die Tage verfluchen an denen ich meine Studen vorbereiten muss, da mich die Themen kaum interessieren und ich viele Verständnislücken haben und Angst haben werde, unprofessionel zu sein & zu wirken. Ich werde allergisch auf jede Unruhe und Lärm reagieren. Meine Klasse müsste sehr still sein.

    auch hier:Wenn dich die Schulthemen nicht interessieren (wovon du offenbar jetzt schon ausgehst), wenn du Lärm und Unruhe scheust-- vergiss es.
    Ernsthaft jetzt, das ist nicht bös gemeint.
    Im Schulunterricht musst dich sowohl zurücknehmen können als auch gleichzeitig sehr präsent sein, du brauchst extreme Flexibilität im Umgang mit den schülern, aber auch mit deiner eigenen Zeit, oft auch mit deinen Vorgesetzten und mit den Eltern. Du brauchst Empathie und Distanz, du musst dich durchsetzen können gegenüber Pubertierenden (außer bei GS-Lehramt), du musst eine sehr klare Linie fahren und deine Lehrerrolle überzeugend einnehmen -- wie im Einzelnen, ist gar nicht soo entscheidend.
    Gerade im Sportunterricht musst du bei älteren Schülern mit einer starken Lustlosigkeit rechnen und dennoch überzeugend sein.

    Und nicht zuletzt muss man im Ref. bereit sein, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen. Du musst verschiedene Formen der Unterrichtsmethoden austesten, da ist Nichtstillsein Programm.

    Du bist als Lehrer nicht (nur) der Enterainer auf der Bühne, der die leise lauschenden Schüler mit Vorträgen und Rhetorik beglückt.
    Von daher finde ich deine Frage sehr berechtigt, den die gravierenden Dinge bezweifelst du ja selbst.

    Das kannst du aber auch mit Gouachefarben machen, wenn du erst den Hintergrund anlegst und nach dem Trocknen den dunklen Baum draufsetzt.
    Acrylfarben würden sich ebenfalls anbieten, die trocknen wasserfest auf.
    Man könnte auch das Blatt vor dem 1.Farbauftrag anfeuchten, dafür sollte das Papier aber dicker sein.
    Womit malen deine Schüler sonst, mit Farbkasten?

    Ich gebe ihnen oft Farbkleckse auf die Mischpalette, die ich aus großen Gouacheflaschen nehme.

    flüssige Aquarellfarben bekommst du auch in D., z.B. hier:
    http://www.boesner.com/shop/farben/fa…quarellfarben-1

    oder:

    http://www.gerstaecker.com/shop/unser-ang…30420a?size=std

    gibts auch einzeln.

    Aquarellfarbe ist völlig anders als Plakafarbe. Plakafarbe ist nicht nur deckend, sondern als Kaseinfarbe trocknet sie wasserfest auf. Aquarellfarbe ist hochtransparent und bleibt auch nach dem Trocknen wasserlöslich.

    Bis zu einem gewissen Grad kann man Deckfarben (Gouachefarben) verdünnen, so dass sie fast wie Aquarellfarben wirken. Fast.
    Für Aquarellarbeiten empfehele ich günstige Aquarellfarbe in Tuben, die 3 Grundfarben. Jedem Schüler braucht man nur einen 'wänzigen Schlock" Farbe auf den Mischteller geben, denn Aquarellfarbe ist extrem ergiebig. Wenn du so vorgehen möchtest, würde ich die Grundfarben aus folgendem Sortiment nehmen:
    http://www.boesner.com/shop/farben/fa…n-aquarellfarbe

    Was genau willst du denn mit den Schülern erarbeiten?

    Interessante Diskussion!
    Ich neige auch zu Melos und Kathies Ansatz.
    Warum auch sollte ich als Lehrerin traurig sein, wenn ein Kind nicht lernt? Dann bin ich vll resigniert, frustriert, verärgert, aber traurig? Und das gegenüber kleineren Kindern, die ihre Lehrerin meist mögen?
    Will mir nicht in den Kopf, für mich hat es was von emotionaler Tränendrüse.
    Ich finde übrigens diese Aussage auch den eigenen Kindern gegenüber unfair, à la:" Wenn du so bockig bist, wird Mama ganz traurig." Aber das ist wiede ne andere Schiene

    Zitat

    Ist ja Typsache. Ich bin sowieso eher der emotionale Mensch, null rational, null kopfgesteuert..... ups. Naja, da liegt es wohl nahe, dass ich auch gefühlsmäßig sehr stark mit meinem Beruf verbunden bin.

    Birgt das nicht stark die Gefahr eines Burn Outs?
    "Null kopfgesteuert" liest für mich nach - nicht böse sein, klingt jetzt böser als es gemeint ist-- fehlender Organsisation und fehlender Reflexion. Beides aber braucht es meiner Meinung ganz stark, um als Lehrer über Jahre bestehen zu können.

    Hat er seinen Beruf wirklich als Hobby bezeichnet, geehrte Friesin ? Oder war es für ihn nicht eher ein herausfordernder und finanziell einträglicher Beruf, den er mit Ehrgeiz und Stolz ausgeübt hat ? 8)

    er bezeichnete seinen Breuf als sein Hobby!

    Nach jeder seiner vielen Reisen freute er sich darauf, am nächsten Tag wieder zu arbeiten, und wenn Weihnachten an ein Wochenende grenzte und er viele Tage frei hatte, kam auch öfters der sehnsuchtsvolle Spruch: "Jetzt wieder einen Zahn ziehen!"
    Andere Hobbies hatte er tatsächlich nicht :( , was meine Mutter immer ganz nervös machte in Bezug auf seinen drohenden Ruhestand. er hat nur äußerst ungern aufgehört zu arbeiten und hat bis heute keine Hobbies. Dafür ist er allerdings erstaunlich zufrieden :D

    ich brauchte ein Jahr nicht für meinen Lebensunterhalt zu arbeiten, und das konnte ich bestens vertragen :D Allerdings habe ich die Zeit nicht in der Karibik verbracht, sondern in der heimischen Rhön.
    Es ging mir bestens damit, denn meine Hobbies und Kontakte konnte ich dennoch / deswegen gut pflegen. Langeweile hab ich eh so gut wie nie.
    Nun bin ich wieder in Amt und Würden, und das tut mir auch gut°. :D
    Aber mein Hobby ist mein Beruf ganz bestimmt nicht.

    mal ganz ehrlich: ist es nicht eigentlich ganz gut, dass man neben dem Beruf noch andere Interessen hat? Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: ist es nicht ein bisschen armselig, wenn der Hauptlebensinhalt, das Haupthobby der Beruf ist?
    Ist nicht bös gemeint, ich will niemanden kränken-----


    °Edit: was mir überhaupt nicht gut tut: ich hätte gerne deutlich mehr Stunden, aus finanziellen Gründen. Aber das ist eine andere Schiene.

    Ich übe meinen Job ausgesprochen gerne aus, und ich mache die Teilzeit nur unfreiwillig.
    Ich mag es, den Unterricht vorzubereiten, und Korrekturen halte ich für okay.

    ABER: mein Hobby ist das definitiv nicht!! Ich habe diverse andere Hobbies, ich treffe mich gerne mit Leuten, egal welchen Berufs, und ich gehe gerne auch abends weg - mehr als mindestens einmal pro Woche mit meinem Partner und gerne auch ohne ihn.

    dass ich mein ganzes Privatleben zum Thema Schule ausrichten würde, kann ich nicht behaupten: es gibt so viel Anderes, Tolles, das man machen kann :D:D

    Zitat

    man lernt nur das, was man sich selbst erarbeitet hat.

    das Einmaleins habe ich mir - ich gestehe- nicht selbst erarbeitet. Und siehe da, ich kann es noch!

    Ich habe oft den Eindruck, dass die Schüler genervt sind, wenn sie sich was selbst erarbeiten sollen. Die wollen bestenfalls alles häppchenweise vorgesetzt bekommen. ist ja auch bequemer :evil:

    Hermine: so ging es mir neulich auch, als ich mein Französisch-Schulaufgabenheft aus Kl. 9 wiederfand. Nix mit Ankreuz- oder Ausfülltest, alles im Kopf umformen und/oder gar übersetzen. Passé simple und Subjonctif ganz selbstverständlich--- manches hat sich eben sehr geändert. Das Freizeitverhalten und auch die Erwartung, dass alles ganz leicht sein muss.
    Allerdings klappt es im Sport ja auch mit der Leistungsbereitschaft. Das gibt mir immer zu denken......

    Zitat

    Die anderen seien doch auch laut gewesen usw.

    "Ich bin bei Rot über die Ampel gefahren? Andere aber doch auch!" Ja und? Wird durch die Anderen DEIN Verkehrsdelikt weniger schlimm?

    Ein dummes Argument von seiten der Schüler (ich weiß es kommt quasi automatisch, aber genauso automatisch kommt meine Antwort mit dem Beispiel aus dem Straßenverkehr)


    ich finde es gut, dass du den SL mit einbeziehen konntest. Meist ist es ja so, dass die entspechenden Kandidaten im Kollegium schon bekannt sind!

    Und nein, überzeugen kann man nicht immer. Aber Konsequenzen zeigen und durchsetzen. Viel Glück weiterhin!

    zum Thema Partnerarbeit:

    du kannst gezielt schwächere Schüler neben stärkere setzen. Die stärkeren sollen dann den schwächeren helfen. Nicht einfach alles erledigen, sondern den schwächeren Schülern Tipps geben. Kannst du dir das in deiner Klasse vorstellen?

    Oder aber du setzt etwa gleichstarke Schüler zusammen und bietest unterschiedlich schweres Material zum Bearbeiten an, so dass nicht an jedem Tisch das Gleiche gemacht wird.

    Auch zum Auslosen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du könntest die Lose so präparieren, dass sie mit einer kleinen mathematischen Aufgabe verbunden sind. Wer z-B. dasselbe Ergebnis hat, arbeitet dann zusammen.
    Kann man auch mit nicht- mathematischen Themen (Allgemeinbildung, Vokabeln etc. ) gut machen.

    Was sagt ihr dazu? Ist das nicht eine pädagogische Bankrotterklärung, sich hinzustellen und zu sagen: ist mir völlig egal, was ihr hier für Noten habt?

    Ich sehe das wie Hermine: du bist dafür zuständig, guten Unterricht anzubieten. Was die Schüler dann daraus machen, liegt in ihrer Verantwortung, nicht in deiner. Sie wollen ihren Schulabschluss machen, du hast deinen bereits gemacht. Die schlechte Note eines Schülers ist bei Pubertierenden oft in erster Linie ihrer eigenen Arbeitshaltung zu verdanken. Dafür bist aber nicht du zuständig.

    du kannst Tipps geben zur Eigenorganisation. Abnehmen kannst du es aber niemandem.
    Von daher kann dir die schlechte Note eines Schülers egal sein. Nicht, weil du ihm keine gute Note gönnen würdest, sondern weil du nicht mit jedem Schüler total mitleiden kannst, wenn mal etwas schlecht läuft. Die Noten sollten das ureigene Interesse der Schüler sein. Damit wahrst du eine professionelle Distanz. Du kannst ja auch nicht jedes Mal mitweinen, wenn ein Schüler bei der Rückgabe einer schlechten oder schlechteren als erwarteten Klassenarbeit in Tränen ausbricht. Hilfe zur Selbsthilfe, das kannst und solltest du dann anbieten. Wenn aber die Schüler total blockieren, ist das ihr Problem. Ihre Noten. Nicht deine.

    hugh, das war das Wort zum Donnerstag :D

    Vll magst du ja berichten, wie du weiter vorgehst mit der Klasse ;)

    Zitat

    Friesin und andere: unser Schulleiter würde es nie durchgehen lassen, dass man sich weigert (aus einem berechtigten Grund) einen Schüler zu unterrichten. Tips von euch?

    In dem Fall war das kein Problem: ungestörter Unterricht war ja mit dem Jungen nicht möglich. Und statt ihn vor die Tür zu setzen, habe ich ihn eben abseits geparkt und ihm eine lange Abschreibarbeit gegeben zum Thema Sachwissen. De facto habe ich ihn also etwas Fachliches machen lassen, mit dem er nicht überfordert war. Aus dem eigentlichen Stoff hatte er sich schon längst verabschiedet. Verkauft habe ich es den Schülern als "ich weigere mich, dich unter diesen Umständen mit der Klasse zu unterrichten."

    War die absolute Ausnahme X(

    Bei einem meiner Sechstklässler, der ständig aufs Klo will (und zwar definitiv nicht aus gesundheitlichen Gründen), habe ich mal gefragt, ob ich seinen Eltern mal schreiben dürfte und ihnen empfehlen, mit ihm wegen des Blasenproblems zum Arzt zu gehen. Ein hochroter Kopf war die Folge- seither ist Ruhe.


    so einen Jungen hatte ich auch mal. Besorgte Nachfrage und der Hinweis, wie hilfreich eine Blasenspiegelung sein kann, hatte eine wundersame Spontanheilung zur Folge :D

    Wenn du ein bisschen schlagfertig bist, kann das sehr hilfreich sein. Nur eben: keine Bühne für Provokateure bieten ;) Und am besten gleich zu Beginn einer Provokation einschreiten. Das ist immer besser als Diskussionen zu erlauben, bei denen du nicht gewinnen kannst!

    Vielleicht kannst du ja mal berichten, was du bewirken konntest

    P.S. Mir fällt gerade ein: ich hatte mal einen total unwilligen 7 Klässler. Er war stofflich völlig abgehängt und versuchte das, durch vermeintliche Coolness zu kompensieren. Als alles andere nicht mehr half, habe ich, nachdem ich den Schulleiter davon informiert hatte, ihn aus dem Unterricht ausgeschlossen. Ich habe gesagt: "Du willst keinen Unterricht machen. deshalb weigere ich mich, dich zu unterrichten." Dann wies ich ihm eine Einzelplatz weiter weg von den Anderen zu und gab ihm eine Abschreibarbeit, die mit dem Fach zu tun hatte. Es war relativ viel, er brauchte die ganze Doppelstunde dazu. Gemaule und Gemotze habe ich nur einem scharfen Aufruf seines Namens beantwortet.
    Und siehe da, nach der Stunde war er halbwegs einsichtig, nach der nächsten Doppelstunde lammfromm. War ein Versuch gewesen un d hatte durchschlagende Wirkung, auch auf den Rest der Klasse.
    Vielleicht wäre das auch ein Versuch wert bei den Haupträdelsführern? Viel Glück!

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