Beiträge von Friesin

    seit Schuljahresbeginn unterrichte ich eine extrem lebhafte 7.Klasse. Ich bin 2x die Woche mit je einer Doppelstunde bei ihnen eingesetzt.
    Anfängliche Probleme wie mangelnde Mitarbeit, schlechte Hausaufgabendisziplin, mangelndes Vokabellernen haben sich durch sehr konsequentes Durchsetzen meinerseits größtenteils gelöst.
    Ein Problem gibt es allerdings auf Nebenschauplätzen. So finde ich jede Woche in der 5. Stunde den Klassenraum total verdreckt vor; von Chpistüten über feuchte Papierhandtücher bis hin zu kaputtgeschnittenen Radiergummis findet sich so ziemlich alles auf dem Fußboden. Heute schossen die Jungen auch mit Papierkügelchen, die ich allerdings, wenn sie denn landeten, einfach nicht zuordnen konnte. Kurz vor Stundenschluss ließ ich dann die ganze Klasse aufräumen. Die Mädchen ekelten sich vor den angesabberten Papierkügelchen, ein Junge betonte, zum Aufräumen würden schließlich die Putzfrauen bezahlt.
    Natürlich habe ich mir ungeachtet des Stundenendes die jungen vorgeknöpft und sie scharf angemeckert, aber ich weiß genau, dass da die Nachhaltigkeit fehlt.Die Klassenlehrerin traf ich nicht mehr in der Schule an. Ich selbst bin nur 2x die Woche an der Schule (Abordnung).
    Ich würde gerne beim nächsten Mal zeitnah handeln: mir schwebt eine Art Putzdienst für die betreffenden Jungen vor, besonders für den mit der frechen Putzfrauenantwort.
    Doch darf ich das erst nach Benachrichtigung an die Eltern anordnen, d.h. mit mindestens einer Woche Vorlauf. Das ist mir eigentlich nciht zeitnah genug X(
    Reflexionsschreiben,Zusatzaufgaben, schriftliche Hinweise an die Eltern, Elterngespräche, Verweise: alles schon von mir durchgeführt, hält gerade die nächste Schulstunde vor. Besonders einer der Jungen hat notenmäßig absolut nichts mehr zu verlieren, so dass ihn selbst Nacharbeit am Nachmittag kalt lässt.
    Nun bin ich einigermaßen ratlos.
    Wer hat die coolen Tipps mir Dauerwirkung?

    Zitat

    DA sie nach der Ausbildung nicht sofort einen Job hatte, auch kein Arbeitslosengeld o.ä. bekam, kam sie eben nicht raus.

    war bei mir auch so nach dem Referendariat, 4 Monate lang.Das Günstigste war da (2008), sich mit ewig hoher Selbstbeteiligung zu versichern, so dass aber Krankenhauskosten übernommen worden wären.
    Für 4 Monate geht das mal ;)

    so wie du das schilderst, scheint das sich fast schon in Richtung "Sucht" zu bewegen. Ich weiß nicht, ob man dafür als Lehrer richtig ausgebildet ist.
    Ansprechren würde ich das auf jeden Fall. Vielleicht wären die Eltern ja auch zu einer weiterführenden Beratung bereit.
    Ansonsten könnte man überlegen, zum Thema "Übermäßiger PC-Konsum" einen Infoabend für einen oder mehrere Jahrgänge zu organisieren. Hier am Ort macht das die Caritas (Suchtberatung)

    Zitat

    [i]
    ... da wird erwartet, dass die Kinder ordentliche Aufsätze und Diktate schreiben und die Rechtschreibentwicklung bitteschön abgeschlossen ist.

    Nein, dass diese Entwicklung mit Eintritt in die 5.Klasse nicht lange abgeschlossen ist, weiß jeder SekI- Lehrer. Deshalb wird ja auch auf den weiterführenden Schulen Rechtschreibung noch weiterhin geübt.

    Wenn ich aber meinen 6. und 7. Klässlern etwas fürs Grammatikheft diktiere und merke, die sind überfordert, alle zur gleichen Zeit zuzuhören und sich dabei zu konzentrieren, dann frage ich mich schon, was in all den Jahren vorher geschehen sein mag.

    Zitat

    - Das Diktat stellt eine Form der Schreibaufgabe war, die im außerschulischen Leben praktisch keinerlei Relevanz hat (doppelte Handlungsorientierung der Grundschule).

    das wage ich doch stark zu bezweifeln ?(

    Im Übrigen: viele Wege führen nach Rom.
    Wie die Rechtschreibung eingeübt und überprüft wird, ist m.E. egal, solange die Methoden variieren. Und keiner hat hier behauptet, Diktate als einzige Überprüfungsform anzuwenden.

    auch dieses hier

    Zitat

    Die SuS haben unterschiedliche Schreibgeschwindigkeiten, was dazu führt, dass die einen gelangweilt sind und sich anderweitig beschäftigen, während die anderen kaum mit dem Schreiben nachkommen und keine Zeit zum Nachdenken haben. In beiden Fällen gibt das Resultat des Diktats nicht die Rechtschreibfähigkeiten wider.


    wundert mich. Unterschiedliches Tempo haben die Schüler in allen Bereichen.
    Was schließt man also daraus?

    Zitat

    Haben Eltern für sowas Verständnis?

    nein, und ehrlich gesagt ich auch nicht.
    wenn 3 von 4 Punkten erreicht wurden und 0 Punkte ergeben sollten, was ergeben dann 4 richtige Punkte?

    Warum bewertest du diese Aufgabe dann mit überhaupt 3 Punkten anstatt mit einem?

    P.S. 4 richtige von 10 Vokabeln wäre bei uns immer noch ne 5. ;)

    wollte doch noch mal eine Rückmeldung geben:

    habe jetzt, nach längerem Ringen, einen easy read bestellt und auch schon bekommen.http://www.easy-read-shop.de/index.php
    Und:
    er ist klasse !!!

    Zwar nicht das durchgestylte ultimative Designergerät, aber da er ja schließlich das Buch hält, sieht man sein hässliches Hinterteil nicht :D

    Und er fasst mein kleines dickes Buch wunderbar, kann zur Not auch anders eingesetzt werden.
    Hochzufriedene Grüße !

    zu den Gummibärchen fällt mir ein:

    es gibt diese kleinen quadratischen Schokowürfel, mehrere Sorten in einer Packung.

    Bei besonderen Gelegenheiten lass ich großzügig zu Stundenbeginn jeden Schüler sich eines rausnehmen, und ermahne noch: "Papierchen bitte aufbewahren, wegen dem Müll"

    Dann kommen alle Nougatesser in eine Gruppe, alle Krokantwähler etc. :D

    bei Gruppen, die sich nach dem Zufallsprinzip finden sollen, lasse ich oft nach verschiedenen Prinzipien auslosen:

    Postkarten zerschnippeln: alle diejenigen, deren Schnippel eine Karte bilden, gehören in eine Gruppe.

    Begriffe einer Wortfamilie

    Spielkarten

    Würfeln

    in meinem Fach Latein auch gerne sortiert nach Vokabeln /Synonymen / Deklinatins- und Konjugationsklassen

    Machte selbst meiner 8.Klasse im letzten Schuljahr noch riesigen Spaß, so dass wir einen "Auslosetag" in der Woche eingerichtet hatten :D
    Einmal haben die Schüler nach meinen Vorgaben auch selbst solche Auslosesysteme entwickelt.

    Zitat

    ie Entlastung kann doch auch dadurch kommen, dass man den Druck auf die Schüler erhöht, so dass die oben von dir angesprochen Chaoten gar nicht erst "groß" werden und diejenigen, die lernen wollen, dass dann besser können. Das kann doch ähnlich, wie im oft gelobten Bayern, durch eine erhöhte Anzahl von Tests, Klausuren, Exen und wie sie dort auch immer genannte werden, passieren. Spricht da was gegen?

    als ob es in Bayern diese jahrelang mitgeschleppten schwachen Schüler nicht gäbe X(....

    Zitat

    Wenn dein Sohn, das seit 5 Jahren mitmacht, ist er ja jetzt in der Oberstufe, wo anders gearbeitet und gemassregelt wird.


    wie kommst du auf die 5 Jahre ?

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