Beiträge von Maria86

    Vielen Dank für eure aufmunternden und echt wachrüttelnden Antworten.
    Ich lasse mich echt sehr schnell von anderen verunsichern- ich sollte das wirklich ganz schnell ablegen, wenn ich in der Schule nicht durchdrehen möchte ;)
    Manchmal frisst mich mein Ehrgeiz echt auf... Einerseits möchte ich gern so schnell wie möglich in das Referendariat, andererseits möchte ich gern mein Drittfach bestmöglich durchziehen und endlich freiwillige Seminare, die mich tatsächlich interessieren, besuchen.... Am liebsten würde ich mich im Moment einfach einbuddeln und eine kurze Auszeit nehmen, um richtig gründlich nachzudenken :flieh:
    Liebe Grüße
    Maria

    Also ich werde ca. in 3-4 Jahren mit allen 3 Fächern fertig sein- wenn alles klappt :weissnicht:
    Ich dachte immer, dass es besser wäre, wenn die Studienleistungen als Vornoten bzw. kleines "Auffangpolster" in die Endnote einfließen.
    Ich höre von allen Seiten, dass das Examen nach dem alten Modell (keine Vornoten gehen ein) ein echter Kampf ist und gute Noten sehr selten bzw. eine Glückssache sind.

    Vielen, vielen Dank für eure lieben Antworten.
    Im Moment spielen meine Nerven echt verrückt. Man hört von allen Seiten wilde Spekulationen- z.B. dass eine 1,5 im Examen schon nicht mehr ausreicht, um überhaupt einen Referendariatsplatz zu bekommen... Deshalb möchte ich mich gern zusätzlich qualifizieren, um für Schulen "attraktiv" zu werden ;)
    Zählt denn der Lebenslauf gar nicht? Ich habe gedacht, dass er wenigstens nach dem 2. Examen (wenn man sich für eine echte Stelle bewirbt) wichtig wird...

    Hallo,
    ich quäle mich seit mehreren Wochen mit der Frage, wie es mit mir weiter gehen soll ?(
    Ich studiere schon im 8. Semester (Deutsch/Philo), habe seit Beginn des Hauptstudiums 2 Hilfskraftstellen und belege nebenbei noch Kurse in Latein. Ich würde Latein wirklich sehr gern beenden und zwar möchte ich meinen Abschluss parallel in allen 3 Fächern absolvieren. Nur hätte ich dann ca. 14-16 Semester an der Uni verbracht und das 1. Examen in meinen ersten beiden Fächern auch erst nach 7-8 Jahren Studium "auf die Reihe bekommen" 8o

    Ist eine solche UniKARRIERE ;) im Lebenslauf "schädlich"?


    Referendar wäre ich auch erst mit 26-27, was mir doch echt spät erscheint...
    Ich habe schon allen Dozenten der Studienberatung die Ohren vollgeheult - wie peinlich :neenee: Ich habe mittlerweile echt Angst, dass sie denken, ich sei verrückt, weil mich die Zukunfts-, Noten- und Prüfungspanik im Moment fest im Griff hat, während mein Umfeld nach außen ganz locker mit dem Examen umgeht....


    Vielen Dank schon einmal im Voraus.
    Herzliche Grüße
    Maria

    Vielen Dank für eure Antworten. Ich finde die Idee mit den Zählen wirklich klasse, aber ich glaube, dass ich dann die ganze Stunde brauchen werde, um es den 28 (!!!) Kindern zu erklären ;) Ich habe in der Klasse bereits hospitiert und war doch ziemlich von dem Verhalten überrascht. Ich habe bereits mehrmals in der Parallelklasse Deutsch unterrichtet und diese Parallelklasse ist wirklich ruhig und konzentriert.
    Es sind einige Lehrer krank, andere sind auf Klassen-/Wanderfahrt.
    Meine Unterrichtsstunde wird wahrscheinlich das Thema "Computerspiele" haben. Ich habe mir auch schon einige Gedanken darüber gemacht und werde die Kinder am Anfang an die Tafel kommen lassen, um ein Cluster zu erstellen. Ich hoffe, dass sie dadurch ein bisschen entspannter werden, weil sie sich bewegen dürfen ;) Dann möchte ich eine Partnerarbeit machen, in der sie über ihren Konsum reflektieren sollen.
    Mir ist aber generell aufgefallen, dass man in 45 Minuten wenig schafft. Ich bin die 90 Minuten von der Uni gewohnt und denke deshalb in der Schule jedes Mal, dass ich mit dem Stoff getrödelt habe...
    Meine Mentoren sagen immer, dass ich vieeeeel zu nett bin :rolleyes:
    Bei der 7. Klasse hat das vor einem halben Jahr wunderbar funktioniert. Das waren 2 wunderschöne Deutschstunden mit viel produktiver Mitarbeit und am Ende habe ich sehr viel Lob und anerkennende Worte von den Schülern bekommen. Zwar gab es in der 2. Stunde auch etwas Unruhe, aber man hat gemerkt, dass es Aufregung war. Jeder wollte seine Bemerkung sagen. ... Jetzt bin ich wieder in dieser Klasse und es brach absolute Begeisterung aus.
    Ich weiß aber nicht, ob diese Nettigkeit und Sympathie in der 6. Klasse Wirkung zeigt oder ob ich wirklich versuchen sollte von der ersten Minute an streng zu sein. Was mache ich, wenn gar nichts mehr geht? Sage ich dann "Stop" und lass sie 3x tief durchatmen? Gehe ich einfach zum Lehrertisch und setzte mich schweigend hin, bis sie wieder zur Ruhe gekommen sind und frage dann, ob sie sich vorstellen können, warum ich mich gesetzt habe und welche Konsequenzen das hat? Schreien empfinde ich als Schwäche...
    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo,
    ich mache im Moment ein 2-wöchiges Praktikum an einer Schule. Da ich dort schon einige Male unterrichtet habe und im Moment viele Stunden ausfallen müssen, wurde ich gebeten, einige Vertretungsstungen zu übernehmen.
    Bis jetzt liefen alle Stunden relativ gut. Es gab keine schlimmen Unterrichtsstörungen.
    Ich unterrichte allerdings nächste Woche in einer 6. Klasse, die wirklich furchtbar unruhig und nervös ist. Sie können sich nicht gegenseitig zuhören, wiederholen sich ständig und fragen mehrmals das gleiche. Außerdem können sie nicht still sitzen und wühlen ständig in irgendwelchen Sachen. Die Mitarbeit ist zwar sehr aktiv, jedoch aufgrund der fehlenden Konzentration nicht produktiv...
    Ich überlege mir nun, was ich in meiner Stunde machen kann, um die Schüler "im Ernstfall" beruhigen und die Aufmerksamkeit bündeln zu können. Gibt es "Konzentrationsspiele" oder ähnliches, die schnell gehen und zwischendurch eingesetzt werden können?
    Ich habe mir auch schon überlegt eine Art Ampelsystem an die Tafel zu hängen. Ich würde zunächst einen grünen Punkt an die Tafel kleben, wenn es unruhig wird, einen gelben Punkt und wenn es gar nicht mehr geht, einen roten Punkt. Die Schüler können sich durch angemessenes Verhalten wieder zu grün kämpfen. Sie bekommen dann keine HA's, wenn der grüne Punkt am Ende der Stunde an der Tafel klebt. So richtig glücklich bin ich damit allerdings nicht...
    Was haltet ihr davon?
    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo,
    ich mache gerade Praktikum und soll in einer 9. Klasse das PPA neu einführen.
    Ich habe bis jetzt noch keine gute Ideen de Stoff "aufzupeppen".
    Eigentlich möchte ich, dass die Schüler selbst erkennen, was die grammatische Konstruktion ausmacht. Die Schüler kennen ja schon das PPP und auch die Endungen der konsonantischen Deklination! Ich weiß nur nicht so richtig, wie ich das für die Schüler "spielerisch" und interessant darstellen kann...
    Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Hilfe.
    Liebe Grüße
    Maria

    Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich muss auch zugeben, dass ich selbst nicht genau verstehe, wieso Faust derart in den Himmel gelobt wird und unbedingt in der Oberstufe auseinander genommen werden muss. Ich hab deshalb Faust hier in dem Beitrag ausgeschlossen, weil ich eigentlich erwartet habe, dass viele Lehrer Faust für unverzichtbar einstufen würden. Deshalb bin ich auch etwas überrascht ;)
    Vielleicht war meine Frage etwas ungeschickt formuliert. Ich wollte keine Kanondiskussion "anzetteln", da ich selbst einen Kanon für unnotwendig halte. Ich finde, dass es so viele Bücher gibt, die zur literarischen Allgemeinbildung beitragen können und vor allem es verdient haben im Unterricht behandelt zu werden. Außerdem glaube ich, dass es mich später als Lehrer langweilen würde, mit jeder Oberstufe die gleichen Bücher durchzusprechen. Die Schüler sollten lieber einen "Fahrplan" gemeinsam entwickeln, wie man Zugänge zur Literatur finden kann, wie man Literatur verstehen und deuten kann. Dafür braucht man - denke ich- keinen Faust.
    Wir haben im Seminar auch festgestellt, dass Faust eigentlich viel zu schwer ist für eine Oberstufe bzw. die für die Behandlung des Werkes veranschlagte Zeit oft viel zu kurz ist um ein so komplexes Werk zu besprechen und vor allem zu verstehen. Es wäre viel besser thematische Schwerpunkte zu setzen und nicht chronologisch vorzugehen...
    Ich versuche noch einmal die Frage besser zu stellen 8) : Welches Werk trägt zur Entwicklung von lit. Allgemeinbildung in der Oberstufe bei? Welches Werk haltet ihr für die Oberstufe besonders passend? Was spricht die Jugendlichen an?
    Und wenn ich von mir ausgehe, hat mich und auch viele anderen im Kurs Schlafes Bruder fasziniert und wir haben uns gern mit dem Buch und mit dem Film beschäftigt ;) Ich denke aber auch, dass das Buch auf keinen Fall unverzichtbar ist und durchaus durch andere ersetzt werden kann...
    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo,
    ich frage einfach mal in die Runde:


    1) Welches Werk (außer Faust!!!) sollten alle Schüler der Oberstufe im Literaturunterricht unbedingt lesen/gelesen haben? Warum?
    2) Was bedeutet für euch "Literarische Allgemeinbildung"?


    Wir hatten an der Uni ein sehr interessantes Seminar über dieses Problem. Aber leider waren keine praxiserfahrenen Lehrer dabei, die uns darüber berichten konnten.


    Ich persönlich finde, dass "Schlafes Bruder" unbedingt gelesen werden sollte. Ich fand das Buch einfach klasse- vor allem den Schreibstil.
    Ein Schüler besitzt für mich literarische Allgemeinbildung, wenn er erklären kann, wieso ihm ein Text gefallen bzw. nicht gefallen hat. Dabei sollten die Merkmale des Textes einbezogen und "bewertet" werden.


    Ich bin gespannt auf eure Antworten..
    Liebe Grüße
    Maria

    Hey, vielen Dank für deine Antwort. Ich musste zuerst selbst die Abiaufgabe lösen, dann mir ein Erwartungsbild überlegen.
    Dann habe ich 2 anonyme Aufsätze von 2007 bekommen, die ich mit meinem Erwartungsbild benoten sollte. Nun habe ich den Kriterienkatalog bekommen und musste die Aufsätze damit noch einmal bewerten. Und jetzt muss ich zum Abschluss den Kriterienkatalog beurteilen...
    Es ist echt schwer, weil ich keine praktischen Erfahrungen habe und 2 Abiaufsätze auch nicht so repräsentativ sind... ?(
    Liebe Grüße

    Hallo,
    ich sitze immernoch an meiner Hausarbeit über das Deutsch-Abi in NRW von 2007 (Aufgabe Gedichtinterpretation im LK).
    Mittlerweile habe ich schon meine Benotungen vorgenommen und muss "nur noch" den vom Kultusministerium vorgegebenen Kriterienkatalog auswerten.
    Ich bin mit dem Katalog nicht gut zurecht gekommen, da die Anforderungen viel zu allgemein formuliert waren. Ich weiß überhaupt nicht, welche Aspekte genau angeführt und vor allem wie ausführlich diese analysiert werden sollen um die volle Punktzahl geben zu können.
    Prinzipiell finde ich das nicht schlecht, da eine holistische Korrektur gerade für Anfänger wirklich kaum machbar ist... Aber dann müssten die geforderten Leistungen expliziter aufgeführt werden, oder?
    Was meint ihr zu diesem Kriterienkatalog?


    Liebe Grüße
    Maria

    Diese Hausarbeit macht mich wirklich fertig ;( Vor allem aber macht sie mir Angst vor meiner Arbeit als Deutschlehrerin.
    Ich habe beide Aufsätze mit meinem wirklich differenziertem und detailliertem Erwartungsbild korrigiert. Der eine Aufsatz erhält 8 Punkte und der andere 6 Punkte. Das Problem ist nun folgendes: Mir wurde nun gesagt, dass ich einen von den Lehreren mit der Note 2 und einen mit der Note 4 bewerteten Aufsatz bekommen habe. Das heißt, dass meine Bewertung schlechter ist und das muss ich jetzt irgendwie begründen. Es ist auch komisch, dass mir aufgrund von den ersten Leseeindrücken beide Arbeiten nicht gefallen haben.
    Ich suche jetzt fieberhaft nach Begründungsmöglichkeiten, was allerdings schwer ist, da ich keinerei Vorstellungen hab, was man von einem Schüler, der im Abitur nur wenig Zeit hat, erwarten kann und was "Spitzfindigkeiten" eines Studenten sind. Wenn ich die 2 Schülerarbeiten mit meinem exemplarischem Aufsatz und dem im Klett-Heft vergleiche finde ich, dass viele Interpretationspunkte einfach fehlen und der Aufbau total schwammig ist. Mittlerweile bin ich so konfus, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, welcher Aufsatz jetzt eigentlich der bessere sein soll.... Oh Mann, ich bin echt verzweifelt ?(

    NAchdem ich in meinem Praktikum dasselbe bei einer 7. Klasse erlebt habe, habe ich mir das Buch "Routiniert planen- effizient unterrichten" von Wolgang Mattes ausgeliehen und darin (primär für später anwendbare) Tipss gefunden. Zum Beispiel kannst du einen Klassenvertrag abschließen, in welchem klare Regeln und Sanktionen aufgeführt sind. Mein Mentor meinte, dass es am wirkungsvollsten ist alles "Spannende" im Unterricht erst einmal anzufangen, aber wenn die Disziplin nicht klappt z.B. bei Gruppenarbeiten, Spielen etc. das als Hausaufgabe aufzugeben und mit einem trockenen Unterrichtsstil fortzufahren. Er meinte, dass die Schüler merken müssen, dass Gruppenarbeiten und Zugeständnisse in der Strenge/Unterrichtsmethoden erst erkämpft werden müssen. Ob das in der Praxis anwendbar ist, kann ich dir aber leider nicht sagen...
    Liebe Ggrüße
    Maria

    Ich finde auch, dass das Gedicht sehr vielseitig ist. Deshalb fällt die Bewertung auch so schwer. ich finde schon, dass für 15 Punkte beide Interpretationsmöglichkeiten (Appell auf innere Werte und Liebeswerben) angeführt werden müssen, da ich in vielen Foren gelesen habe, dass das Gedicht im Unterricht schon behandelt wurde und generell Barocke Literatur ein zentrales Thema im Unterricht war. Deshalb bin ich auch ein bisschen "entsetzt", dass die zwei Aufsätze, die ich kontrollieren muss, kaum Epochenkenntnisse anbringen, obwohl das in der Aufgabenstellung direkt verlangt wurde...
    Das Schlimmste ist eigentlich, dass ich nicht weiß, was man von Schülern erwarten kann bzw. das "Uniniveau" von Hausarbeiten wieder runter zu schrauben... Deshalb denke ich, dass ich zu hohe Anforderungen habe.
    Liebe Grüße
    Maria

    Vielen, vielen Dank für die Antworten.
    In meinem Erwartungsbild heißt der Punkt: Für die Note sehrgut muss der Prüfling das Vorhandensein der barocken Topoi (vanitas als zentrales Thema, memento mori, carpe diem) feststellen, am Text belegen und mit historischem Wissen begründen. Dafür gibt es 5 BE. Ich habe keine genaueren Anforderungen über die einzelnen Topoi formuliert. Aber in meinem exemplarischen Abiaufsatz habe nicht auf die Thematik der Todessehnsucht hingewiesen, sondern die Allgegenwärtigkeit des Todes durch die Erfahrungen des 30- Jährigen Krieges begründet.
    Da ich wahrscheinlich die Ausführungen der Schüler nicht zitieren darf, versuche ich die Begründung zu beschreiben.


    Der erste Schüler begründet das so:
    - Tod als Liebhaber (um die Brüste streichen)
    - "endlich: klingt nach Erlösung
    - "Dies und noch mehr als dies muss endlich untergehen": dem Leser wird deutlich gemacht, dass die Person, welche den Verfall beschreibt, ihn sich "vielleicht sogar" wünscht, da durch den Untergang der Schönheit der Übergang zum Jenseits ermöglicht wird
    - dem Verfasser kommt es mehr auf das Leben nach dem Tod an und Tod ist etwas Wünschenswertes


    Der 2. Schüler so:
    - Frau kann "endlich" den Tod fühlen, nach welchem sie sich gesehnt hat
    - Menschen zur damaligen Zeit sehr gläubig, Hoffnung auf Jenseits mit besserem Leben -- das gab ihnen Kraft die Leiden des Krieges zu verarbeiten


    Im Moment habe ich dem zweiten Schüler einen und dem 1. Schüler 2 Zusatzpunkt(e) gegeben, wobei ich in den Anmerkungen geschrieben habe, dass die Darstellung undifferenziert ist und "endlich"auch "am Ende" der Zeit bedeuten könnte. Der Zusatzpunkt deshalb, weil ich mit der Antwort nicht gerechnet habe und beide Schüler ziemlich oft auf diese Erlösungs-Sehnsuchts-Thematik in ihrem Aufsatz eingehen und ich denke, dass sollte honoriert werden oder? Es sind ja auch keine Studenten. Woher sollten sie wissen, dass endlich auch am Ende heißen kann, wenn es in den Wort-Anmerkungen nicht aufgeführt ist.... Ich müsste wissen, wie es im Deutschunterricht behandelt wird. Wenn dort der Topos memento mori als Todessehnsucht charakterisiert wird, kann ich schlecht Punkte abziehen oder keine Zusatzpunkte vergeben.


    Liebe Grüße
    Maria

    Vergänglichkeit der Schönheit


    Es wird der bleiche todt mit seiner kalten hand
    Dir endlich mit der zeit um deine brüste streichen /
    Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
    Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
    Der augen süsser blitz / die kräffte deiner hand /
    Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /
    Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen /
    Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band.
    Der wohlgesetzte fuss / die lieblichen gebärden /
    Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden /
    Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht.
    Diss und noch mehr als diss muss endlich untergehen /
    Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen /
    Dieweil es die natur aus diamant gemacht.

    Danke für deinen Hinweis. Ich habe im Internet schon recherchiert und herausgefunden, dass es im Barock sowohl die Todesfurcht als auch die Todessehnsucht gab. Ich weiß nur nicht, ob sich eine schöne Frau, wie sie in dem Gedicht beschrieben wird, nach dem Tod sehnt. Ich bin mir bei der Bewertung generell unsicher, da ich nicht weiß, was im Unterricht behandelt wurde- ob z.B. auch die 2. Interpretationsmöglichkeit als Liebesgedicht behandelt wurde, ob man diese von Schülern für die Note sehr gut erwarten kann usw.
    Liebe Grüße

    Das Problem ist, dass der Tod erwähnt wird- direkt! Und in den von NRW vorgegebenen Kriterienkatalog steht auch, dass memento mori vorkommen muss. Ich habe in meinem "probeaufsatz" allerdings komplett in die andere Richtung interpretiert...
    Liebe Grüße

    Hallo,
    Ich muss im Rahmen eines Hauptseminars Abituraufsätze vom Deutsch-LK aus NRW von 2007 korrigieren. Ich habe ein Problem mit der ersten Teilaufgabe zur Lyrikinterpretation. Das Gedicht war "Vergänglichkeit der Schönheit" von Hoffmannswaldau!
    In einem Aufsatz wurde der memento mori- Topos des Barock so gedeutet, dass sich die Frau nach dem Tod sehnt und deutlich erkennbar ist, dass sie ihre Hoffnung auf das Jenseits setzt. Der Schüler begründet das mit dem 2x verwendetem "endlich". Ich finde allerdings, dass das memento mori eher verdeutlicht, dass man sich des Todes bewusst sein soll. Dass er unaufhaltsam irgendwann kommen wird und nicht als Todessehnsucht erklären. Ich finde, dass diese Dimension im Gedicht nicht angelegt ist. Außerdem verstehe ich das "endlich" eher als "am Ende der Zeit". Man muss ja auch bedenken, dass das Gedicht zur Zeit des Barock entstanden ist und die Redewendungen anders waren. Ich weiß nicht, ob ich für den Gedanke des Shcülers Zusatzpunkte geben soll, weil ich das in meinem Erwartungsbild nicht einfließen lassen habe oder eher Punkte abziehen soll, weil ich finde, dass das eigentlich nicht so geht. Es ist problematisch, da ich nicht weiß, wie die Topoi des Barock im Unterricht behandelt wurden...
    Was meint ihr? Ist vielleicht jemand hier, der das Abi korrigiert hat? Ich würde mich wirklich über Antworten freuen, da mir als Student die nötige Praxis in der Bewertung fehlt.
    Liebe Grüße
    Maria

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