Kriterienkatalog Deutsch NRW

  • Hallo,
    ich sitze immernoch an meiner Hausarbeit über das Deutsch-Abi in NRW von 2007 (Aufgabe Gedichtinterpretation im LK).
    Mittlerweile habe ich schon meine Benotungen vorgenommen und muss "nur noch" den vom Kultusministerium vorgegebenen Kriterienkatalog auswerten.
    Ich bin mit dem Katalog nicht gut zurecht gekommen, da die Anforderungen viel zu allgemein formuliert waren. Ich weiß überhaupt nicht, welche Aspekte genau angeführt und vor allem wie ausführlich diese analysiert werden sollen um die volle Punktzahl geben zu können.
    Prinzipiell finde ich das nicht schlecht, da eine holistische Korrektur gerade für Anfänger wirklich kaum machbar ist... Aber dann müssten die geforderten Leistungen expliziter aufgeführt werden, oder?
    Was meint ihr zu diesem Kriterienkatalog?


    Liebe Grüße
    Maria


  • Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, verstanden zu haben, was genau du da eigentlich machst? Schreibst du eine wissenschaftliche Hausarbeit? Wieso musst du dann Benotungen vornehmen. Und wie kannst du Benotungen vorgenommen haben, ohne den vorgegebenen Kriterienkatalog zur Kenntnis genommen zu haben?


    Verwirrt,


    Nele

  • Hey, vielen Dank für deine Antwort. Ich musste zuerst selbst die Abiaufgabe lösen, dann mir ein Erwartungsbild überlegen.
    Dann habe ich 2 anonyme Aufsätze von 2007 bekommen, die ich mit meinem Erwartungsbild benoten sollte. Nun habe ich den Kriterienkatalog bekommen und musste die Aufsätze damit noch einmal bewerten. Und jetzt muss ich zum Abschluss den Kriterienkatalog beurteilen...
    Es ist echt schwer, weil ich keine praktischen Erfahrungen habe und 2 Abiaufsätze auch nicht so repräsentativ sind... ?(
    Liebe Grüße

  • Ah, jetzt beginne ich zu verstehen. Machst du das auf der Universität?


    Wenn ja, dann finde aus Lehrersicht den ersten Aufgabenteil etwas kühn. Habt ihr denn schon die praktischen Anforderungen für die Formulierung von Abiturklausuren, also Anforderungsbereiche, Verankerung im Lehrplan etc behandelt? Einen eigenen Erwartungshorizont strickt man nicht eben so aus dem Handgelenk, zumindest nicht als Anfänger.


    Aber sei's drum - mach dir jetzt nicht zu große Sorgen, dass dir die Korrektur einer Klausur Schwierigkeiten bereitet und lange dauert. Das ist ganz normal - sowohl Klausuren zu erstellen als auch zu korrigieren und zu bewerten ist zu 80% Übungssache. Mit einem Punkt hast du Recht, wenn du bislang nur zwei Klausuren gesehen hast, dann hast wenig Vergleichsmaßstäbe. Ein ganz typischer Anfängerfehler ist übrigens, viiiiiiel zu tough zu korrigieren.


    Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt, der Arbeit mit dem Kriterienkatalog -


    ein Erwartungshorizont, bei euch heißt das wohl Kriterienkatalog, will angewendet werden. Das heißt, du suchst nicht danach, dass die angegebenen Punkte sich wortwörtlich in der gleichen Reihenfolge in der Schülerklausur wiederfinden. Du musst zunächst einmal genau verstehen, welche Methoden und Inhalte genau verlangt werden. Dann musst du dir die Schülerleistung ansehen und überprüfen wo sich etwas wiederfindet. Das kann zum Teil versteckt sein, das kann anders kombiniert oder verstreut sein, es kann auch sein, dass der Schüler in Ansätzen eine gute Idee hat, die aber stecken bleibt. Mach dir deine Markierungen am Rand der Arbeit, so dass du nichts vergisst und dann zählt dann zum Schluss alles anhand der Punktevorgabe zusammen.


    Ganz wichtig - du solltest wohlwollend korrigieren. Bei einer Korrektur geht es nicht darum, dass du herausfindest, was der Schüler falsch gemacht hat sondern das, was er richtig gemacht hat!


    Nele

Werbung