Beiträge von gingergirl

    Bist du dir sicher, dass er wirklich allein in Mathe die Probleme hat? Selbst wenn er in Mathe den 1 Punkt erreicht, dann braucht er ja im 2. und 3. Fach mindestens 4 und 5 und im 4. und 5. auch noch ganz ordentliche Noten, um die 100Punkte-Regelung zu schaffen. Bei einem Schüler, der in Mathe Niveau auf Klasse 8 steht, würde es mich ehrlich gesagt wundern, wenn er so gar keine Probleme in anderen Fächern hätte. Und zum Abi zugelassen ist er noch lange nicht. In Bayern steht jetzt doch erst Halbjahr 12/2 an.

    Ich finde es reichlich seltsam, das Kind nicht aufs GY zu schicken, nur damit es dort nicht unter leistungswilligen und anstrengungsbereiten Kindern ist? Für mich wäre das eher ein Argument, das für die Schule spricht. Oder wäre dir ein Umfeld lieber, in dem der Leistungswillige als Streber verunglimpft wird und in den Papierkorb gestopft wird?

    @Miss Jones: Ländliche Gegend ja, aber dafür die Gegend mit der zweithöchsten Industriedichte Europas. Und da wird man nach der Mittleren Reife oder dem Hauptschulabschluss dann nicht Stallknecht, sondern macht eine technische Ausbildung bei einem der vielen mittelständischen Weltmarktführer oder bei Deutschlands größtem Autoversicherer.

    Ich habe derzeit ein Kind in Klasse 4. Seit der Einschulung wurde ich von allen möglichen Leuten kirre gemacht, wie schlimm und stressig das 4. Schuljahr wird. Nur, die Unkenrufe sind nicht eingetreten. Er hat eine super Lehrerin. Die Frau ist 62 und weiß einfach, was sie macht. Daneben Klasse Bedingungen (17 Kinder in der Klasse). Alles, was er braucht, bekommt er in der Schule mit. Von wegen Elternnachhilfe, ich bin entspannt.

    Susannea, mein Beispiel war doch rein fiktiv. Ich habe rein fiktiv angenommen, es würden für alle Lohn- und Gehaltsempfänger in D die gleichen Bedingungen gelten, wie es in einer Bürgerversicherung wäre. In meinem Bundesland ging das mit dem AGAnteil damals definitiv nicht und geht es bis heute meines Wissens nach nicht. Deswegen sind Leute mit chronischen Krankheiten als Beamte auch ziemlich gekniffen. Die PKV nimmt sie nicht und sie zahlen doppelt in der GKV.

    Susannea, ich bin in meiner Beispielrechnung davon ausgegangen, wie es wäre, wenn ich bei meinem Einkommen als Beamtin mit dem üblichen KVTarif versichert wäre. Also ich müsste den Arbeitnehmeranteil zahlen, der Arbeitgeber seinen Anteil. Diese Möglichkeit habe ich als Beamtin aber nicht, da der Dienstherr seinen Anteil leider nicht übernimmt, sondern mir nur den Beihilfeteil anbietet. Wäre ich in der GKV müsste ich die KV ganz alleine tragen. Damit würde ich durchaus mehr bezahlen als heute. Kinder über den Vater versichern ging leider auch nicht, da der auch Beamter ist.

    Es ging doch um den Vergleich zwischen GKV und PKV? In der GKV ist man natürlich besser gestellt, wenn man TZ arbeitet, da die Beiträge prozentual am Einkommen berechnet werden.

    Ich habe gerade mal nachgeschaut: In der GKV würde ich tatsächlich Geld einsparen. Da wären die Kinder kostenlos dabei und als TZKraft müsste ich nur anteilig meinen Beitrag bezahlen. Abgesehen davon, dass meine Belastungen in der Elternzeit natürlich weiterliefen und man in der GKV aber kostenlos über den Ehepartner mitversichert ist. GKV hätte mir viel Geld gespart... Also, ich wäre sofort dabei. Zumal die Leistungen in der GKV für meine Bedürfnisse eh besser sind. Den ganzen Alternativmist und ZusatzIGL z.B. brauche ich nicht. Wenn du aber an Krebs erkrankst und dir das Taxi für die Bestrahlung in der Uniklinik oder eine Haushaltshilfe für die Betreuung der Kinder geleistet wird, dann bist du dankbar für die GKV.

    Stille Mitleserin: Die Kinder in meiner dörflichen Nachbarschaft, die die Mittelschule besuchen, empfinde ich als sehr höflich und umgängliche Kinder. Auch die Mitschüler meines Kindes (4. Klasse) sind freundliche Genossen. Das mag daran liegen, dass er an einer Dorfschule mit Einzügigkeit ist, aktuell gerade einmal 17 Schüler in der Klasse und im Jahrgang. Die haben ihre Schüler einfach ganz anders im Griff.
    Wenn mein Kind die Noten für Realschule oder Gymnasium nicht schafft, dann geht er halt an die Mittelschule. Ich könnte ja eh nix dran ändern.

    Ich bin ja aus Bayern, ländliche Lage, aber Gegend mit hoher Industriedichte. Ich empfinde es so, dass sich hier die Mittelschule (so nennt sich das, was früher Hauptschule hieß) in den letzten Jahren deutlich stabilisiert hat. 2013 (neuere Zahlen habe ich gerade nicht, dürften sich aber nur wenig verändert haben) traten in meinem Landkreis prozentual exakt genauso viele Leute an die Mittelschule über wie ans Gymnasium (35%). Die Mittelschule ist hier also alles andere als Resterampe.
    Wer sich in Betriebspaktrika einigermaßen zeigt, hat auch mit Hauptschulabschluss eine
    super Chance auf eine Ausbildungsstelle. Die Handwerksbetriebe suchen händeringend Azubis.
    Über die Einführungsklasse haben hier auch in den letzten Jahren durchaus Leute am allgemeinbildenden Gymnasium Abitur gemacht, die von der Mittelschule mit der Mittleren Reife kamen. Klar waren die fleißig und sehr ehrgeizig, aber die hatten auch in der Mittelschule schon gelernt, wie man einen Aufsatz schreibt und konnten leidlich Englisch. Dass das System hier noch so funktioniert, liegt natürlich an der bindenden Grundschulempfehlung. Das System ist selektiv, aber unterm Strich bietet es gute Zukunftsaussichten für jeden, der auch nur ein bisschen will. Insofern kann ich mit der bayerischen Wahlentscheidung von vor zwei Wochen aus Bildungssicht übrigens bestens leben...

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