Beiträge von Bolzbold

    Ich habe dich schon mehrfach gefragt, was dagegen spricht, seine Kinder entsprechend zu erziehen. Darauf antwortest du stets mit "Lebensrealität". Das ist aber keine Begründung.

    Deshalb frage ich erneut: Was genau ist deiner Meinung nach problematisch daran, Kinder zu einer gleichberechtigten Einstellung und dem Selbstbewusstsein, den individuellen Weg nach den eigenen Wünsch wählen zu dürfen, zu erziehen?

    Diese Antwort wäre schnell gegangen. Es spricht überhaupt nichts dagegen - vielleicht ist das für mich aber auch so selbstverständlich, dass das aus meiner Sicht keiner ausdrücklichen Erwähnung bedurfte. Meine Frau und ich erziehen unsere Söhne in eben diese Richtung. Im Falle von Töchtern hätte ich den Zusatz von Flupp im Sinne eines Bewusstmachens von möglichen "Mechanismen" mit auf den Weg gegeben. (Und dennoch kann man ja auf der Basis der gleichberechtigten gemeinsamen Entscheidung zu eben diesem Modell, wie meine Frau und ich es leben, kommen.)

    Zitat

    Ich antworte auf deine Beiträge explizit, weil du versuchst den Anschein zu erwecken, in einer gleichberechtigten Partnerschaft zu leben, gleichzeitig aber Stereotype für zwingende Lebensrealität hältst, die gerade keine Gleichberechtigung darstellen. Und vor allem keine zwingende Lebensrealität sind. Das passt nicht zusammen. Ich mag diese Art der Scheinheiligkeit nicht.

    (Und die lehrgangsmäßige Diskussionart ist ebenso ermüdend, das nur am Rande.)

    Dann nehme ich das einmal als Anlass, die individuelle Auseinandersetzung mit Dir zu beenden.

    Das ist nicht der Punkt. Dass ihr alles so aufteilt, wie ihr das macht, ist mMn vollkommen in Ordnung.

    Es geht darum, dass die Aufteilung kein Naturgesetzt ist, weil Frauen qua Geschlecht weniger verdienen müssen als Männer, mehr Care Arbeit/Haushalt übernehmen müssen und nach dem Kinder-in-die-Welt-Setzen so oder so zuhause bleiben.

    Töchter müssen lernen, dass sie sich durch ihr Geschlecht nicht einschränken lassen müssen. Es gibt kein Gesetz, dass Mädchen/Frauen dazu zwingt, schlechter (ausge)bildet oder weniger erfolgreich zu sein, als Jungen/Männer.

    Natürlich müssen auch Söhne lernen, dass Hausarbeit keine "Frauenarbeit" ist. Und auch, dass es nicht "unmännlich" ist, wenn die Partnerin erfolgreicher ist. Oder, dass Väter ihre eigenen Kinder nicht "babysitten".

    Es ging in diesem Thread niemals darum, dass das ein Naturgesetz ist. Ich nehme wahr, dass Dir dieses Thema besonders wichtig ist. Da Du Dich jedoch bei nahezu jedem Beitrag von mir so äußerst, wirkt das auf mich so, als würdest Du jeden Beitrag von mir mit einer entsprechend gefärbten Brille lesen und dann Dinge hineininterpretieren, die ich so nicht gesagt habe und die ich nicht aktiv fordere.

    Wir kommen wahrscheinlich darin überein, dass Du die Aufteilung bei mir in Ordnung findest und dass ich Deinen Wunsch nach entsprechender Wahlfreiheit, Lebensgestaltung o.ä. völlig "in Ordnung" finde.

    Meine nüchterne Wahrnehmung der Lebensrealität (und das ist eben keine Forderung!) in Verbindung mit meinen Zweifeln (ebenfalls keine Forderung!) hinsichtlich der Realisierbarkeit Deiner Forderungen scheinen mir hier zentraler Gegenstand des "Konflikts" zu sein.

    Daher abschließend noch einmal zusammengefasst:

    Der Umstand, dass ich einer Entwicklung im Sinne Deiner Forderungen skeptisch gegenüber stehe, kommt keiner Ablehnung Deiner Forderungen gleich und basiert stattdessen eben auf meiner Wahrnehmung der Lebensrealität und den von mir eingeschätzten Perspektiven für eine Entwicklung in die von uns beiden (!) als wünschenswert gesehene Richtung.

    Ich gestehe, die Diskussion hier hat mich seit gestern ein wenig ins Grübeln gebracht. Aktuell könnte ich mir tatsächlich vorstellen, mit meiner Frau jeweils eine 2/3-Stelle zu machen. Wir wären damit in Bezug auf die drei zu bewältigenden Grundaufgaben gleichberechtigter, gleichsam erhoffe ich mir dadurch mehr Zeit für andere wichtige Dinge - wie beispielsweise auch das eine oder andere, was man in dem ausgelagerten Thread dazu lesen kann. Mehr Zeit für uns als Paar, mehr Zeit für die Kinder, mehr Zeit für Hobbys.

    Um dabei kein "Bauchgrummeln" zu haben, wären für mich zwei Voraussetzungen grundlegend.

    a) Wir haben keine Schulden mehr (=> Das Haus ist in absehbarer Zeit abbezahlt.)

    b) Unsere Stundenreduzierung führt zu einer echten Entlastung bei der Arbeitszeit - sprich ein halbwegs kompakter Stundenplan, im Idealfall ein freier Tag, eine spürbare Reduzierung des Normaufwands sowie in meinem Fall nicht nur Korrekturgruppen. (Würde man mir nur die Nicht-Korrekturgruppen abnehmen, dann wäre das kein wirklicher Gewinn, weil selbst bei dann nur 17 Deputatsstunden die Korrekturzeiten überproportional reinhauen würden und ich dann genauso ungünstig dastünde wie meine Frau. Wie meine Frau ihrerseits die bei 19 Deputatsstunden dann wahrscheinlich mindestens vier, wenn nicht gar fünf Korrekturgruppen bewältigen würde, ist natürlich auch noch einmal eine andere Sache...)

    Das kann man aber nicht erzwingen sondern man muss es aushandeln bzw. dafür kämpfen. Es steht zu befürchten, dass das nicht an beiden Schulen gleichermaßen erfolgreich durchsetzbar sein wird.

    Und genau an diesem Punkt setze ich den Hebel an und bleibe bei meiner Aussage, dass man sich das leisten können muss - und dass man hier auf den guten Willen beider Schulen angewiesen ist. Es wäre eben nichts gewonnen, wenn die freigewordene Zeit durch Korrekturen und einen möglicherweise nicht proportional reduzierten Normaufwand aufgefressen würde. Ganz im Gegenteil. Die Freude über ein höheres Maß an Gleichberechtigung vermag die Frustration im Falle ungünstiger Gesamtbedingungen an beiden Schulen oder eines ständigen Kampfes für unsere Rechte als Teilzeitkräfte ganz sicher nicht zu kompensieren.

    (Alternativ könnte ich auf eine günstige Gelegenheit hoffen und schauen, ob ich dauerhaft wieder in der Behörde arbeiten kann. Dann wäre das mit der Reduzierung überhaupt kein logistisches Problem mehr. Wie realistisch das ist vor dem Hintergrund meiner Qualifikationen und dem Personalkarussell, ist natürlich eine ganz andere Sache... Leider habe ich da keine funktionierende Glaskugel zur Hand.)

    Das schrieb ich ja auch bereits weiter oben. Aber damit schien ich nicht durchgedrungen zu sein.

    Genau das sage ich ja, scheinbar ist das hier keinerlei Problem, denn es gibt sehr wohl Schulen, wo sich zwei Leute die Stelle teilen.

    Ist also möglich, sollte man bei euch mal drüber nachdenken, warum es ein Problem ist.

    Das dürfen die Damen und Herren im Ministerium machen. Dort gibt es in der Tat eine Doppelspitze, die sich zwei Frauen teilen. Wie das formal geregelt wurde, das weiß ich natürlich nicht.

    Verstehe ich nicht, denn wie gesagt, bei uns gibt es 20h Ermäßigung für die Schulleitung und 8 wohl für die Konrektorin, sind zusammen auch 28, also eine Vollzeitstelle und trotzdem sind es 2 Stellen und alle Stunden, die sie drüber haben, nämlich aktuell 28h machen sie normalen Unterricht. Warum sollte das nicht auch auf drei Personen verteilt gehen?

    Ganz einfach, weil beide Personen dann in der Schulleitungsbesoldungsstufe wären - das ist stellenplantechnisch nicht vorgesehen und würde vermutlich einer entsprechenden Regelung bedürfen.

    Ich weiß nicht, wie das bei uns ist. Ich schätze, so, wie du schreibst. Aber dennoch, wo ist denn das Problem? Ich habe diverse Leute, die ich ansprechen kann.

    Dann müsste diese Teilung dauerhaft festgeschrieben sein, weil das Ganze nur solange funktioniert, wie beide StelleninhaberInnen ihre Teilzeitquote auch beibehalten. Ab dem Zeitpunkt, wo das in der Summe auf über 100% geht, klappt das nicht mehr.

    Bolzbold, ihr wart doch nicht in A12 und A 15, als ihr eure Kinder bekommen habt. Ich schätze mal, du warst A 13 und deine Frau A 12. Da wäre es doch auch absolut denkbar gewesen, dass deine Frau "Karriere" macht und auf A 13 gleichzieht. Du konntest doch deswegen den Aufstieg machen, weil deine Frau auf ihren verzichtet hat.

    Siehe oben - Stichwort Interpretation.

    Auf dem Papier alles richtig. Aber eben auch hier: Desiderat vs. Lebenswirklichkeit bzw. Lebenschancen.

    Meld! :D

    Trotz VZ wünsche ich nicht, sondern mache relativ viel Care-Arbeit: Fahrdienste, beim Kinderturnen mit in der Halle geturnt (als sie kleiner waren), Zähne putze, Kotze wegputzen, Playmobil-Schlösser bauen, Kind beim Spielen mit Freunden beaufsichtigen, bei den Hausaufgaben sitzen und pipapo. Und manches mache ich gar nicht: Pausenbrote schmieren, Wäsche in Schränke einräumen, Verabredungen planen und pipapo.

    Und wisst ihr was: Trotz Stress ist es wunderbar, seine Kinder so intensiv zu erleben :) Diese Zeit kommt nicht wieder.

    Dito. Gleich fahre ich den Großen und einen anderen Spieler zu einem Turnier und bleibe dort, bis alle fertig sind. Wickeln, kochen, spülen, spielen, waschen, heimwerken, Papierkram (zu 100%) mache ich neben der VZ natürlich auch noch. Dafür brauche (und möchte) ich keinen Orden.

    Aber VZ in unserem Beruf ist nun nicht so, dass wir (Väter) nicht auch unsere festen Anteile im Haushalt wie in der Care-Arbeit hätten.

    :sabber:

    Zählen auch zwei experimentelle Naturwissenschaften?

    Dazu kann ich kein Urteil abgeben mangels Erfahrung.

    Was ich beurteilen kann - aus eigener Erfahrung als Englischlehrer wie aus Erfahrung mit einer Partnerin mit zwei Korrekturfächern - ist der erhebliche zeitliche Aufwand für eben diese Korrekturen.
    Und sollten zwei experimentelle Naturwissenschaften ähnliche zeitliche Belastungen mit sich ziehen, gilt diese Aussage auch für KollegInnen mit eben diesen Fächern.

    Wieso sollte ich "sozial nach unten" heiraten? Ich hab nen Mann geheiratet, mit dem ich auf Augenhöhe bin, Arbeit und Kindererziehung werden geteilt. Wir arbeiten beide seitdem die Kinder da sind, ungefähr gleich viel. Auf die Karriere bezogen, sind wir auf dem gleichen Level, werden einst eine vergleichbare Pension haben. Gerade in unserem Job lässt sich das doch wunderbar durchziehen.

    Hat das irgendwer gefordert, dass Du sozial nach unten heiratest?

    In dem Punkt, dass sich das in unserem Job doch wunderbar durchziehen ließe, möchte ich ganz entschieden widersprechen. Auf dem Papier geht das. Ja.

    Die Realität sieht anders aus. Gerade bei einem Besoldungsgruppenunterschied von A12 zu A15, oder bei einer Partnerin mit zwei Korrekturfächern.

    Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

    Schmidt

    Das sind Deine Interpretationen auf der Basis Deiner Haltung zu diesem Thema. Dafür kann ich mich (und will ich mich) schlechterdings dann nicht rechtfertigen.

    Nochmal:
    Es. Ging. Mir. Nie. Darum. Dass. Eine. Frau. Etwas. Nicht. Soll. Oder. Darf. Oder. Kann.

    Ich habe drei Söhne, denen meine Frau und ich gemeinsam das nötige Rüstzeug mit auf den Weg geben, um zu mündigen Bürgern heranzuwachsen. Was sie dann daraus machen, dürfen sie ebenso frei (wie oben von anderen UserInnen dargelegt) entscheiden.


    Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.

    Betrachten wir diese Aussage isoliert, dann bin ich da ganz bei Dir.

    Diese Wahlfreiheit existiert in der Lebenswirklichkeit jedoch nur sehr bedingt - und um diese nüchterne Beschreibung der Lebensrealität geht es mir. Damit ist eben kein Wunsch verbunden, dass das bitteschön so bleiben möge und Frauen weiter benachteiligt sein sollen.

    Falls du Töchter hast: was bringst du denen denn bei? "Ihr müsst nicht gut in der Schule sein, weil ihr ja so oder so irgendwann einen Mann heiratet und euch dann um die Kinder kümmert, während euer Mann das Geld ranschafft"?

    Nein. Aber hätte ich Töchter, würde ich ihnen durchaus mit auf den Weg geben, dass ganz oben die Luft (vulgo: die Chance auf einen passenden Partner) dünner werden kann.
    Und ich würde ihnen mit auf den Weg geben, dass Gleichberechtigung ein wünschenswertes Gut ist und sie dafür eintreten sollen, aber sie ebenso sich dessen bewusst sein sollten, dass dieses Ideal eben auch immer an der Lebenswirklichkeit scheitern kann.

    Die über Jahrhunderte gewachsenen gesellschaftlichen Strukturen lassen sich nicht im Hauruck-Verfahren innerhalb von 40 Jahren Emanzipationsbewegung vollständig beseitigen. Die Mentalität beider Geschlechter bedarf hier einer entsprechenden Entwicklung - auch vor dem Hintergrund dass man ja immer noch Interesse aneinander hat und im Sinne der "Erhaltung der Art" aufeinander angewiesen ist. (So ganz können wir uns von unseren Genen eben nicht befreien.)

    Das entscheidende Wort ist für mich " der Wunsch".

    Ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie frei!! entscheiden kann wie ihr Leben/ ihre Arbeit/ ihre Familiensituation aussieht.

    Was sie dann entscheidet ist für mich völlig ok, aber sie soll die Möglichkeit haben " alles " machen zu dürfen!

    Wo sind all die Männer, die den Wunsch haben mehr Carearbeit zu machen?

    Bei diesen Entscheidungen ist man (bzw. frau) leider nicht völlig frei, weil die jeweiligen Rahmenbedingungen dies vorgeben. Sie "darf" bereits heute alles frei entscheiden. Leider lassen sich die drei Bereiche eben nicht immer in den gewünschten Einklang bringen - das muss nicht zwingend eine bewusste Diskriminierung sein - einige Konstellationen funktionieren eben nicht - und Entscheidungen für etwas sind womöglich eben auch Entscheidungen gegen etwas anderes. Das ist also auch eine Frage der Opportunitätskosten.

    Deswegen ist das eben ein frommer Wunsch. Nachvollziehbar, berechtigt - und dann trifft er auf die Lebenswirklichkeit.

    Wo diese Männer sind? Gute Frage.


    Ketzerische Gegenfrage am Rande:

    Wo sind die Frauen, die den Wunsch haben, sozial nach unten zu heiraten (und nicht nur die Möglichkeit zu haben sondern womöglich in viel stärkerem Maße darauf angewiesen zu sein, mit Baby schnell wieder in Vollzeit zu arbeiten?)

    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Frage in 50 Jahren oder so durchaus gesellschaftliche Relevanz bekommen dürfte.

    Bolzbold, ich frage mich langsam wirklich, was für ein Familienbild du hast. Papa der Hauptverdiener, Mama darf in ein bisschen Teilzeit auch noch ein klein wenig dazuverdienen? Warum sollten nicht beide gleich viel arbeiten und nicht beide sich um das Kind kümmern, sich die Care-Arbeit teilen? Warum ist es für dich völlig normal und akzeptiert, dass ein Elternteil zurücksteckt? Warum arbeiten deine Frau und du nicht beide TZ?

    Ich bin seit 2004 in diesem Forum. Wenn Du anhand der Beiträge in diesem Thread meinst, diese These aufstellen zu müssen, dann tu das. Aber dann ignorierst Du unzählige meiner anderen Einlassungen dazu.

    Das Ideal der (absoluten) Gleichberechtigung führt letztlich nicht per se zu mehr Lebensglück, weil das Leben nach diesem Ideal ganz erhebliche Einschnitte für unser gemeinsames Leben bedeuten würde bzw. wir sehr viel Energie zur Herstellung desselben aufwenden müssten - und wir in der Konsequenz nicht gemeinsam vorm Kamin mit leuchtenden Augen die "Befreiung der Frau vom rückständigen Familienbild" oder "oh, wir sind ja so wunderbar gleichberechtigt" zelebrieren würden.

    Der Wunsch einer Frau, nicht halbe-halbe in allen drei Aufgabenbereichen (Geld, Haushalt, Care) zu machen, ist damit nicht pauschal Ausdruck der ihr nicht bewussten Unmündigkeit oder der absichtlichen Unterdrückung durch ihren Partner oder durch die Gesellschaft sondern in vielen Fällen eine bewusste Entscheidung.

    Das mag schon stimmen, aber ICH würde meiner Tochter gerne ein anderes Bild von Frauen anbieten.

    Sie soll wissen, dass sie " alles" machen kann.

    Ein frommer Wunsch. Die Realität wird sie einholen. (Und in meinem Umfeld erlebe ich, dass die Frauen, ganz gleich ob sie Vollzeit, Teilzeit oder gar nicht arbeiten, sich das Leben gegenseitig am schwersten machen. Vielleicht könnte man ja da auch einmal ansetzen...)

    Ich wäre bei der Lausemaus-Reihe mit ganz anderen Punkten nicht einverstanden - und so gesehen ist die gesamte Reihe tatsächlich reaktionär, wie die Kabarettistin ausführt.

    Mama Lausemaus wirkt auf mich sehr streng - das Buch mit dem Zähneputzen finde ich übrigens besonders gruselig, weil immer noch der Psychotrick mit der Angst zum Tragen kommt und Didi, Leos Freund es abbekommt. Dann will Leo in einem anderen Band das teure Fahrrad haben und die Eltern mahnen zur Bescheidenheit. (OK, das passt dann wieder zum Buch, wo Mama arbeiten gehen will.)

    Gehorsam (Zähneputzen), Bescheidenheit (Fahrrad) und sich Fügen (Mama geht arbeiten) - das klingt in der Tat reaktionär.

    Gleichwohl bildet das Buch die Realität ab - in vielen Familien.

    Gleichberechtigung im Falle der Berufstätigkeit muss man sich leisten können und man muss sie organisieren können - von Idealismus alleine lebt man weder sorgenfrei noch glücklich.

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