Ich frage die Unterzeichner, wie sie reagieren würden, wenn sie an der Stelle von Ukraine stehen? Würden sie alles geben auch ihr eigenes Leben, das ihrer Kinder?
Das ist in der Tat die zentrale Frage - und damit sind wir wieder bei den Sofapazifisten.
Wir haben uns hier im Westen daran gewöhnt, dass es (fast) keine Kriege gibt und fast niemand durch Kriegsereignisse zu Tode kommt. Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass wir die meisten Krankheiten besiegen oder eindämmen können, so dass der (vorzeitige) Tod eine für uns niederschmetternde endgültige Ausnahme geworden ist, der unsere letztliche Machtlosigkeit gegenüber dem Ende des Lebens hervorhebt.
An der Frage der Waffenlieferungen zeigt sich auch, dass Ideologie und gute Motive eben völlig an der Realität vorbeilaufen können. Die Unterzeichnenden müssen sich die Frage gefallen lassen, wann denn aus ihrer Sicht "Schluss mit lustig" ist, oder ob sie wirklich alle Wangen hinhalten wollen, bis Meister Röhrig "Eckhart, guck mal in den Keller. Ich glaub, die Russen sind da", sagen kann.