Beiträge von Bolzbold

    @Lehramtsstudent

    Weil der wesentlich ältere Partner zum einen früher sterben kann und zum anderen nicht mehr so fit ist, sich aktiv um die Kinder zu kümmern. Ich merke beispielsweise, dass mich Schlafmangel mit Anfang 40 deutlich stärker mitgenommen hat, als es das noch mit Mitte 30 tat, als mein Ältester zur Welt kam.
    Rein alterstechnisch fühle ich mich jetzt allmählich zu alt für ein viertes Kind und die ersten beiden Jahre ab Geburt. Abgesehen davon will ich auch keine Kommentare im Kindergarten hören wie "wirst Du heute mal vom Opa gebracht"...

    Das könnte in der Kriegsgeneration durchaus häufiger vorgekommen sein, weil junge Männer durch den Krieg einiges erlebt hatten. Während der erste Mann meiner Großmutter, der im Krieg gefallen ist, einige Jahre älter war, so war ihr zweiter Mann, den sie nach dem Krieg geheiratet hatte, drei Jahre jünger. Ob und inwieweit der Aspekt, dass es aufgrund der vielen Gefallenen nur noch eine überschaubare Auswahl gab, eine Rolle spielte - ich weiß es nicht genau...

    Ein heterogenes Äußeres bei Paaren muss nicht zwingend am Alter festgemacht werden. Es reicht schon, wenn man als "Arierin" mit einem "Halbmigranten" daherkommt, der abhängig vom Bildungsgrad und Klischeedenken als Türke, Araber, Italiener oder was auch immer wahrgenommen wird...

    Wir drehen uns doch allmählich im Kreis. Fakt ist, "reich" ist immer eine Frage des Vergleichsmaßstabs.

    Objektiv bin ich mit meinem "Vermögen" vermutlich nicht reich. Ich habe ein durchschnittliches Haus und zwei durchschnittliche Autos, beides keine Premiummarken. Ich investiere in meine Altersvorsorge und habe einen Notfallgroschen.

    Subjektiv bin ich es unter Berücksichtigung meiner Gesamtsituation schon.
    Ich bin reich an Gestaltungsspielräumen und an Wahlfreiheit, bestimmte Dinge auf diese oder eine andere Weise zu tun bzw. zu organisieren.
    Ich bin reich an Sicherheit, weil ich weiß, dass ich im schlimmsten Fall die nächsten 20 Jahre "nur" meine A14 Besoldung beziehen werde, die mir aber insofern Planungssicherheit gibt, weil ich damit "arbeiten" kann.
    Ich bin reich Sorgenfreiheit in Bezug auf die Existenz meiner drei Kinder, meiner Frau und mir.

    Für mich zeigt dies, dass die Diskussion, ob wir LehrerInnen zu den 10% der reichsten Deutschen gehören völlig müßig ist - und darüber hinaus unglaublich oberflächlich.

    Das erinnert mich an meine Internatsschüler ungefähr im Jahre 2002, die auf Seiten wie "bin ich heiss . de" oder so das englische Pendant gegangen sind, um junge Frauen und Mädchen auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten. Schon damals war klar, je weniger Klamotten die Damen trugen und je mehr Busen sie zeigten, desto besser der Score.
    Mir scheint, die heutige Software hat das noch einmal auf die Spitze getrieben.

    Manche Leute sind regelrechte Frauen- oder Männermagnete und müssen kaum Eigenaufwand betreiben, um in eine Partnerschaft zu kommen. Es gibt Leute, die regelrecht von einer Beziehung in eine neue schlittern - kaum Zeit dazwischen. Andere Leute können einen extremen Aufwand betreiben, werden aber schlichtweg vom favorisierten Geschlecht nicht wahrgenommen - und wenn, dann eher in Form eines Kumpels, Bruders/Schwesters, guten Kollegen.

    Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht erstrebenswert an, aber Magnet zu sein ist nicht zwingend von Vorteil. Man hat womöglich mehr "Auswahl" an potenziellen PartnerInnen, aber es stellt sich die Frage, ob da der/die Richtige dabei ist. Auch das Beziehungsschlittern ist in meinen Augen ein Indiz für Beliebigkeit und weniger für Attraktivität. Es ist ja offenbar eben nicht der/die Richtige dabei - auch wenn man dies ausgiebig testet.

    Das mit dem Aufwand und der Wahrnehmung ist vermutlich für die augenscheinlich weniger erfolgreichen Menschen so ein Problem. Dieser Aufwand fällt jedoch auf. Es fällt auf, wenn jemand alles tut, um aufzufallen - aber selten positiv oder aber eben primär für oberflächliche Menschen.
    Man muss mit sich selbst im Reinen sein und sich selbst akzeptieren können - wenn man das ausstrahlt, wird man auch positiv wahrgenommen.
    Allerdings muss man seinen Mitmenschen auch die Chance geben, dass sie einen Wahrnehmen, dazu zählt das in der Bude hocken und das Verweilen im vorhandenen Umfeld natürlich nicht.

    Ich persönlich kann mich auch mit einer gendergerechten Sprache arrangieren, wenn sie praxistauglich ist. Das ist das Gender-Sternchen in meinen Augen beispielsweise nicht. Es hemmt den Lesefluss und wirkt auf mich gekünstelt. Aussprechen kann man diese Variante nicht - und die bisherigen Möglichkeiten, wie man das angeblich doch könnte, überzeugen mich nicht.

    Könnten wir nicht eine Endung als Ersatz für das "-er" definieren, die alle Menschen einschließt, so dass man nicht auf diese "partizipialisierten Verlegenheitsbegriffe" zurückgreifen muss? Andererseits stünde das wieder im Widerspruch zu dem, was ich oben schrieb, wobei ich mich damit aber anfreunden könnte.

    Gibt es eigentlich Umfragen oder Studien zu dem, was Frauen oder Menschen aus dem LGBQT Spektrum (mir fällt gerade keine andere Formulierung ein) wirklich wollen?

    Präskriptiv vorzugehen halte ich für gefährlich, weil es die Akzeptanz untergräbt. Das sehen wir ja gerade par excellence bei den Corona-Vorgaben. Im Idealfall findet man einen Konsens, mit dem die Mehrheit aller Menschen leben kann. (Ich als Mann habe logischerweise auch keine Lust, für das Patriarchat, Machotum und ähnliche "männliche Auswüchse" historische Verantwortung zu übernehmen.)

    Ja, wir sind freiwillig (sic!) LehrerInnen geworden.
    Wenn wir das Ganze jetzt mal konsequent weiterdächten und unserem grundlosen Jammern Taten folgen ließen, würde sehr bald eine riesige Personallücke klaffen, die man nicht mehr schließen könnte. Da ja angeblich jeder Nichtlehrende ein besserer Lehrender wäre als wir Lehrenden, es aber dann schnell heißt "nee, also das mit 30 Kindern pro Klasse ist mir dann doch zu viel", zeigt sich schnell die Absurdität der Argumentation.

    (Und wenn ich dann bei solchen Kommentaren einfließen lasse, dass ich meinen gegenwärtigen 41-Stunden-Bürojob auf einer Pobacke absitze, stutzen die Leute und wundern sich. Passt halt nicht ins Weltbild...)

    Da wäre noch zu berücksichtigen, dass in der Regel die Beamtinnen mit Kindern eine deutlich niedrigere Pension erhalten werden, weil sie überwiegend in TZ gearbeitet haben. Davon dann ca. 2/3 des Durchschnittsolds (die 71% sind ja unrealistisch) und man ist schneller als einem lieb ist, am Existenzminimum.
    Meine Frau und ich legen daher pro Monat ordentlich etwas beiseite, denn neben der veränderten Ausgabenstruktur ist die Einnahmenstruktur im Alter ja auch eine andere.

    War es früher einfacher? Vielleicht.
    Ich glaube, die Ansprüche an einen Partner steigen mit der Zeit bzw. sind stark gestiegen in Verbindung mit dem Umstand, dass man (und frau) heute viel weniger Kompromisse einzugehen bereit ist als früher.

    Online-Dating habe ich auch mal gemacht, bevor ich meine Frau kennengelernt habe, die ich auf "natürlichem Weg" getroffen habe.
    Ich finde diese Dates unglaublich absurd, weil es weniger darum geht, sich ungezwungen kennenzulernen, sondern einfach nur innerhalb von ein bis zwei Stunden sich soweit abzuchecken, ob es grundsätzlich passen könnte. Echte Gefühle können sich da meines Erachtens nicht entwickeln, zumal die Projektion einem mitunter einen Streich spielt.

    Um auf die eigentliche Frage einzugehen: Online-Dating während Corona ist keine gute Idee, es sei denn, man trifft sich draußen, macht einen Spaziergang durch eine Park, an einem Fluss entlang etc. und unterhält sich möglichst ungezwungen. Da sind die Dates in Restaurants, wo man sich gegenüber sitzt, echt komisch. Dann kann man sich ja auch nicht sicher sein, ob der andere gesund ist - und mit Maske dauerhaft rumzulaufen ist bei solchen Treffen ja auch nicht sinnvoll.

    Eine Alternative könnten Video-Chats sein, in denen man erst einmal ins Gespräch kommt, Gestik und Mimik des anderen miterlebt. Im Anschluss daran kann man sich dann vermutlich auch treffen und schauen, wohin es führt.

    Ansonsten würde ich gerade als Frau mit Anfang 30 mit Kinderwunsch das Ganze trotz des augenscheinlichen Zeitdrucks langsam angehen lassen. Falls der potenzielle Partner davon Wind bekommt, sucht er entweder schnell das Weite oder es entsteht ein ungünstiges Mächteungleichgewicht.
    Da ich die eine oder andere Kollegin in meinem Umfeld hatte, die ähnliche Bedürfnisse hatte, aber eben nie fündig geworden ist, würde ich eine "Doppelstrategie" (klingt doof, mir fällt aber gerade kein anderer Begriff ein) fahren. Einerseits sicherlich auf Partner"suche" gehen, andererseits aber jetzt schon auch Alternativen zum gewünschten Weg von Partnerschaft und Kindern entwickeln. Das verhindert, dass man irgendwann immer verbissener wird und dies zum Grund für das "Scheitern" wird. Einige meiner Kolleginnen konnten sich mangels Mann ihren Kinderwunsch nicht erfüllen, da sie auch nicht Alleinerziehend sein wollten. Die eine oder andere hat andere Wege gefunden, ein erfülltes Leben zu finden. Aber es gab auch einige, die daran arg zu knabbern hatten.

    Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Dir eines Tages der Mann fürs Leben begegnet, mit dem Du Deine Träume verwirklichen kannst.
    Eine Frau fürs Leben getroffen zu haben und drei gesunde Kinder mit ihr bekommen zu haben, empfinde ich immer noch als großes Glück (in beiderlei Hinsicht), denn ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

    Da ist was dran.

    Da ist mehr dran als man vielleicht auf den ersten Blick sieht.

    Ich sehe das jetzt an meiner Frau, die ja auch Lehrerin ist. Wir haben auch drei Kinder. Als ich noch in der Schule arbeitete, haben wir uns die meisten Aufgaben abhängig von unserer Stundenzahl (ich VZ, sie TZ) geteilt. Ich war nachmittags eben auch mal für die Kinder da, war einkaufen, habe Haushalt gemacht etc. Trotzdem war das für uns beide in zunehmendem Maße eine Belastung.
    Mit dem Wechsel in die Behörde vor der Möglichkeit der regelmäßigen Telearbeit war ich von 6.45 bis 18 Uhr weg. Damit blieb alles an meiner Frau hängen, was sie stark belastet hat - und uns allen zunächst nicht gut getan hat. Sie ist dann nach einem Jahr für ein Jahr noch einmal zu Hause geblieben. Das hat uns wiederum gut getan. Jetzt arbeitet sie wieder und wir kommen soweit klar.

    Viele Lehrerinnen, die in Teilzeit arbeiten, können vermutlich ein ähnliches Lied singen. Meine ehemaligen Kolleginnen hatten meist Partner, die in der freien Wirtschaft tätig waren, dickes Geld nach Hause brachten, aber eben "nie da" waren. Nun hatten sie den "Luxus", in TZ zu arbeiten, waren aber mit Schule, eigenen Kindern und Haushalt stark belastet. Wirklich entspannt schien mir das für keine der Kolleginnen zu sein. Einige Kolleginnen, die VZ gearbeitet haben und Kinder hatten, kamen oft an ihre Grenzen. Der Partner hat meist dann nicht viel verdient und war dennoch beruflich sehr eingespannt.

    Hallo TheRealBolzbold,

    danke für deine schnelle Hilfe. Ich habe bereits dort bereits im Vorfeld nachgelesen und wurde nicht vollständig schlau daraus. Ich stelle also meine Frage nicht, damit du zu tun hast und ich mich ausruhe. Ich habe einfach eine Verständnisfrage. Leider bekomme ich den Zusammenhang zwischen den o.g. Paragrafen und den folgenden Aussagen nicht hin. Könntest du mir daher bitte oder jemand anders sagen, wie das gemeint ist bzw. wo ich in der APO-SI nachlesen könnte?Also, ich frage ernsthaft und bitte spart euch Kommentare, dass ich selbst nachlesen möge.


    Danke!

    Die Art Deiner Verlinkung suggerierte mir, dass Du die Verordnung nicht gelesen hast. Das hätte ich zuerst verlinkt, wenn ich diese Frage gehabt hätte. Mein Hinweis auf die APO-S I erfolgte deswegen, weil ich annahm, dass Du da nicht bereits nachgeschaut hast. Diese Information hast Du ja nun nachgeliefert.

    Generell kannst Du ja an allen drei Schulformen (HS, RS, GE) alle Abschlüsse der Sek I machen. Aufgrund des schulformspezifischen bzw. bildungsgangspezifischen Angebots müssen leider für jede Schulform eigene Abschlussbestimmungen her. Die Hierarchie der Abschlüsse ist ja in sich klar.

    Es gibt ja Abschlüsse, die man pro forma erwirbt, obwohl man seine Schullaufbahn fortsetzt - dazu gehören beispielsweise der HS9 oder in der gymnasialen Oberstufe der mittlere Schulabschluss nach der Einführungsphase, sowie der schulische Teil der Fachhochschulreife nach dem ersten Jahr der Qualifikationsphase. Diese Abschlüsse sind also quasi "Nebenprodukte" auf dem Weg zum eigentlich angestrebten Abschluss.

    Auf dem Weg zum Abitur macht man am Gymnasium also pro forma den HS9, den mittleren Schulabschluss, den schulischen Teil der FHR und am Schluss das Abitur. Einige Abschlüsse gibt es nur auf "Antrag", wenn man die Schule verlässt, beispielsweise die FHR. Andere werden auf dem Versetzungszeugnis vermerkt (MSA nach Einführungsphase).

    Nebenbei: Auf die Links oder Erklärungen einzelner Schulen würde ich erst einmal nicht viel geben, solange sie nicht als Quelle das MSB ausweisen. Wenn Du es genau wissen willst, kannst Du wahlweise in Referat 524 (Schulaufsicht für Gesamtschulen) oder 226 (Rechtsangelegenheiten u.a. der Gesamtschulen) direkt nachfragen. Du kannst auch eine Stufe niedriger ansetzen und das Dezernat 44 der jeweiligen Bezirksregierung anschreiben - damit würdest Du immerhin den Dienstweg einhalten. :)

    Das "Rezept" für das gesunde Erreichen der Pensionierung muss sich jeder selbst zusammenstellen.
    Welche "Zutaten" auf dem Rezept stehen können, haben viele User hier für sich selbst dargelegt. Diejenigen, die ihr Rezept noch schreiben müssen, finden hier aber nützliche Zutaten für ihr eigenes Rezept.

    Ich habe mich jetzt durch meinen Wechsel in die Behörde in eine Nische begeben, in der ich vorher zum Teil auch war, und ich fühle mich darin wohl. Jedoch war meine eigentliche Nische eine andere. Wenn ich wieder an die Schule zurückkehre, sicherlich nicht an die alte, muss ich mir in der Tat eine Nische suchen, in der ich mich wohlfühle, in der ich das, was ich mitbringe, einbringen kann und in der ich etwas bewegen kann.
    Die Erkenntnisse, die ich in den fast zwei Jahren in der Behörde nun sammeln konnte, kommen mit aufs Rezept. Eine Zutat ist "es sind die politischen Entscheidungen der jeweiligen Landesregierungen, die einem das Leben mitunter schwer machen." (Die Schulfachler, mit denen ich zu tun habe, sind schwer auf Draht und haben wirklich Ahnung vom Schulwesen - da habe ich noch eine Menge lernen können.)

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