Beiträge von Bolzbold

    Vielen Dank für die Antwort.

    Wenn ich das jetzt einmal böse formuliere (aber definitiv längst nicht so böse meine), dann erwartet Ihr mittelbar, dass grundständig ausgebildete Lehrkräfte sich für ihren Idealismus (noch) schlechter verkaufen als im Regelschulbetrieb, weil Geld ja nicht entscheiden soll?
    Im Regelschulbetrieb wird indirekt, aber mitunter sehr deutlich erwartet, dass man sich selbst ausbeuten soll für die strahlenden Kinderaugen. Ein A12 oder A13 Gehalt kann dies halbwegs kompensieren. Was ist aus Deiner Sicht der Mehrwert, den Ihr bietet, weswegen eine Lehrkraft zu Euch kommen sollte und dabei offenbar spürbar weniger verdient?

    Genau diese klaren Absprachen und Regeln sind entscheidend. Ich will auch nicht auf meinem Smartphone ständig dienstliche Kommunikation haben. In der Schulbehörde gibt es wahlweise Diensthandys oder eben die freiwillige Nutzung privater Handys und sonstiger Kommunikationsmittel. Da ist das eigentlich ganz klar getrennt - und so klappt dann auch die klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit bzw. Privatleben. Wenn das in der Schule nicht klappt, liegt es tatsächlich einmal an den Beteiligten selbst und nicht am MSB oder den BRen.

    Angesichts des inhärenten Sexismus dieser Aussagen habe ich den Beitrag gemeldet. Such dir ein anderes Hobby oder nimm dir die Zeit dich noch einmal in die Lektüre des Grundgesetzes zu vertiefen und bring die darin ausgedrückten Werte in deinen Beiträgen zum Ausdruck. Ich verbitte es mir, dass meine Meinung qua Geschlecht entwertet und weniger aussagekräftig dargestellt wird. Ich verbitte mir Unterstellungen, dass ich qua Geschlecht meinen Beruf weniger ernst nehmen würde oder weniger arbeiten würde, als ich das als Mann würde. Ich verbitte mir die Darstellung, dass ich qua Geschlecht meinen Beruf nur sporadisch wahrnehmen und damit wohl weniger ernst nehmen würde bzw. weniger von den wahren Herausforderungen des Berufs verstehen könnte. Und ich lege den allergrößten Wert darauf, dass meine Aussagen auch dann noch uneingeschränkt gelten würden, wenn ich tatsächlich Kinder hätte oder auf ein Gehalt eines Ehepartners vertrauen wollen würde oder familienbedingt in Teilzeit arbeiten würde. Dein Sexismus widert mich an. Den Umstand, dass du bei deinen Fächern unter anderem Politik angibst empfinde ich als Hohn, denn diesem Fach wirst du ebensowenig gerecht, wie den Werten, auf die du einmal vereidigt wurdest.

    Ich habe in meiner bisherigen Zeit als Lehrer aber eine Vielzahl an Lehrerinnen kennengelernt, wo die äußeren Parameter aber genau SO sind wie von BaldPension beschrieben. Die Motive dahinter maße ich mir nicht an zu be- oder zu verurteilen. Fakt ist aber, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Kolleginnen ungefähr meiner Alterskohorte und mit Kindern es nun einmal so ist. Das isoliert zu benennen ist allerdings kein Sexismus. Darüber zu urteilen allerdings schon.
    Ich bin als Mann ja selbst "betroffen", da bei uns die Grundkonstellation ähnlich ist. Allerdings nimmt meine Frau ihren Beruf sehr ernst und wendet eher mehr Zeit als zu wenig dafür auf.
    Die Kolleginnen hingegen, die Hauptverdiener sind, hatten an dieser Rolle an meiner alten Schule oft sehr zu knabbern, weil sie lieber im Verhältnis mehr Mutter gewesen wären und liebend gerne mehr Zeit für ihre Kinder gehabt hätten.

    Politik ist in der Regel grundständiges Unterrichtsfach - in der Oberstufe ist es dann in der Regel Sozialwissenschaften.
    Da gibt es Lehrpläne und da gibt es Lehrwerke - und natürlich auch Materialsammlungen. Einige Verlage bieten zeitnah Material zu aktuellen Themen an.

    Die Wahl eines Fachs hängt von mehreren Parametern ab:

    - eigene Interessen
    - eigene Kompetenz (inklusive der Fähigkeit, diese stetig zu erweitern)
    - Nachfrage im jeweiligen Bundesland
    - Grundmaß an Begeisterung für das Fach

    Letztlich kann Dir diese Entscheidung niemand abnehmen.

    Also im Rahmen der Telearbeit ist es bei Behörden mittlerweile so, dass alle Beschäftigten dort Dienstlaptops haben, die sie auch zur Telearbeit mit nach Hause nehmen dürfen. Gleichzeitig wurden sie mit entsprechendem Equipment (Monitor, Dockingstation, Tastatur, Maus, VPN-Hardware) ausgestattet, um entsprechend daheim arbeiten zu können. Wir reden da von ein paar Hundert Beschäftigten. Wollte man nun alle Lehrkräfte entsprechend ausstatten, ginge das richtig ins Geld.

    Ich habe jetzt, nachdem mir mein Tablet kaputt gegangen ist, zwar Ersatz beschafft, aber kein High-End Gerät mehr zugelegt, weil ich abwarten will, was die Landesregierung da so plant - festes Gerät, Zuschuss etc. Dann kann ich immer noch ein für meine Zwecke geeignetes Gerät anschaffen.

    Der Umstand, dass die Abiturnoten im Wesentlichen gleich geblieben sind, zeigt, dass die zwei oder drei Wochen Unterrichtsentfall durch Corona vor den Osterferien entweder durch die Verschiebung der Abiturprüfungen kompensiert wurden oder aber sich, wenn überhaupt, nur marginal ausgewirkt haben.

    Entsprechend beschweren sich natürlich nur die Schüler lautstark, die durchgefallen sind und mit Corona nun einen Grund haben, der nicht bei ihnen selbst zu suchen ist. Eine zielgerichtete Manipulation der Ergebnisse ist angesichts der vielen Schulen, der Zweitkorrektur etc. eigentlich in der Breite auszuschließen.

    geht nicht. Nur habe ich zumindest den Eindruck, dass eben keiner der Punkte wirklich "bedient" wurde, nicht mal "schnell".

    Das vieles davon daraus resultiert, dass wir wirklich "auf Sicht" fahren, ist mir auch bewusst.

    Aber dass sich dann ein Laschet, eine Gebauer oder wer auch immer dahinstellt und dermassen dampfplaudermäßig daherklugscheißt, anstatt einfach mal zuzugeben "wir haben keine Ahnung", das ist nicht nur schlechter Stil, das ist einfach Volksverarsche.

    Ich erinnere da an einen Landtag, der das Bildungssicherungsgesetz nicht im Paket mit der grundsätzlichen Corona-Gesetzgebung verabschieden wollte und somit alles noch einmal durch den ASB (Ausschuss für Schule und Bildung) und anschließend durchs Parlament musste... meherere Wochen unnötige Verzögerung.
    Ich erinnere mich an zahlreiche ASB Sitzungen, in denen die Opposition immer wieder ein Aussetzen der Abiturprüfungen forderte, obwohl die KMK hierzu bereits einen eindeutigen Beschluss gefasst hatte. Unnötig, ineffizient, unprofessionell.
    Ich erinnere mich an eine ASB Sitzung, in der gemeinsam mit dem Petitionsausschuss die Massenpetition zum Durchschnittsabitur explizit und ausführlich behandelt werden sollte. Es waren dann effektiv fünf (!) Minuten, nachdem besonders die Opposition wieder einmal ihre alten Argumente zum drölfzigsten Mal vorgetragen hatte. Die Petenten waren sogar extra zum Ausschuss angereist. Unglaublich peinlich.

    Da ist mir ein Dahergeklughscheiße, wie Du es nennst, allemal lieber.

    Miss Jones

    Ja, das kann ich verstehen. Ich bin zusätzlich noch in der Rolle eines Vaters eines Kindergarten-, eines Grundschul- und eines Gymnasialkindes und ich habe den Informationsfluss hautnah miterlebt.

    Mein Eindruck ist, dass hier eindeutig zu viele Player am Werk sind, so dass bei mitunter tatsächlich ungewollt gegensätzlichen oder widersprüchlichen Informationen Chaos aufkommt.

    Als Player in NRW bzw. mit Einfluss auf NRW waren da:

    Laschet, Gebauer, Laumann, Stamp, Lienenkämper, Hubig (KMK), Söder, der Landtag, die Ausschüsse im Landtag, die Bezirksregierungen

    Als Player vor Ort waren da:

    Schulämter, Gesundheitsämter, die kommunale Verwaltung an sich

    Geregelt werden mussten unter anderem:

    Schutz der Bevölkerung (Corona-Schutzverordnungen, Hygienestandards, Hygienelogistik), Betreuungsgesetze, das Schulgesetz (zusätzlich alle APOs), finanzielle "Rettungsschirme" wie Kurzarbeitergeld etc.

    Diese Liste ist zweifellos nicht abschließend.

    Betroffen waren:

    Im Grunde die gesamte Bevölkerung mit all ihren individuellen teils konvergierenden, teils divergierenden Interessen.

    Da möge man mir jetzt mal zeigen, wie man das in einer parlamentarischen Demokratie schnell, effizient und im Wesentlichen konflikt- und fehlerfrei löst...

    Miss Jones

    Ich denke, die meisten von uns haben schlicht keine Ahnung davon, wie eine oberste Behörde funktioniert, wer dort arbeitet, was die Leute dort können und welche echten Spielräume bestehen.

    Die meisten von uns würden eine ähnlich wenig schmeichelhafte Argumentation, wie Du sie vorgebracht hast, im Zusammenhang mit Lehrern und ihrem Umgang mit digitalem Unterricht mit eben diesem Verweis zurückweisen.

    Was draußen bei der Bevölkerung ankommt, ist mitunter Mist oder wird als solcher empfunden - keine Frage. Ich hätte aber sowohl als Lehrer als auch als Beschäftigter in einer oberen Behörde keine Lust auf so eine selbstgerechte Argumentation nach dem Motto "wärst Du perfekt, gäbe es kein Problem."

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