Ich glaube eher, es geht hier um die Verhältnismäßigkeit, eine Kollegin für 15 Minuten Dienst vor Ort einzuteilen - ganz gleich, wo sie wohnt und wie lange die Anfahrtszeit ist. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass hier keine Alternative möglich ist.
Beiträge von Bolzbold
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Video-Chats mit eigenem Gerät? Nein.
Ohne datenschutzrechtlich bedenkliche Software? Nein.
Ohne Konferenzbeschluss, wobei fraglich ist, ob das die freie pädagogische Verantwortung zu sehr einschränkt? Nein.
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Wenn eine SL weiß, mit wem sie es machen kann, macht sie es. Die Erfahrung durfte ich auch machen - künftig höre ich in solchen Dingen auf meine Frau, denn die durchschaut so etwas immer sehr schnell.
Falls Du erwägen solltest, der SL Deine Weigerung zu kommunizieren, musst Du das auch konsequent durchziehen. Wegen 15 Minuten wird es wohl keine disziplinarischen Konsequenzen geben - als Dezernent würde ich mich eher über die Weisung der SL wundern. -
Das ist in der Tat doof. Andererseits, wenn Du schon hin musst, dann kannst Du auch länger dort bleiben, früher fahren etc. und die Tätigkeiten, die Du zu Hause erledigst, eben dort erledigen. Es ist zweifelsohne sehr ärgerlich, wenn man für so eine Lappalie eingesetzt wird. Denkbar wäre aber auch, dass die SL Dich zu anderen zumutbaren Tätigkeiten einsetzt, falls Du da die Diskussion fortsetzt.
Falls die SL den Plan nicht erstellt hat, wäre noch denkbar, mit dem Planer zu sprechen und eine konkrete Tauschalternative vorzuschlagen. -
Mir graust es vor den Stornokosten für die Abibälle - dafür wird das Land ja nicht einspringen, weil das private Veranstaltungen sind...
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Rein logistisch dürfte das bei vielen Schulen schwierig werden - die Aulen oder sonstigen Hallen sind in der Regel schon bei uneingeschränkter Nutzung und ohne Kontaktbeschränkungen rappelvoll. Das wird dann wohl nur nach Tutorgruppen laufen können. Es wird mit Ausnahme des Schullhofs vielleicht in den meisten Schulen keinen Ort geben, an dem man gefahrlos ca. 400 Menschen zu Coronazeiten auflaufen lassen kann.
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Ich schaue mal, ob es das als Erlass gibt.
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Valerianus
Das war an meiner Schule so üblich - es wurde beim Krankmelden immer direkt gefragt, ob auch Material geschickt wird. Das führte dann immer dazu, dass man mit dem Anruf oder unmittelbar danach trotz Krankheit noch den Stress hatte, schnell noch Material zuzuschicken. Die meisten KuK haben das aber anstandslos gemacht mit dem Ergebnis, dass man alle KuK, die das nicht gemacht haben, schief angeschaut hat. Die leuchtenden Kinderaugen und die vom SL gerne angeführte pädagogische Verantwortung machen es möglich...
... wird bei mir in dieser Form in Zukunft ganz sicher nicht mehr funktionieren. -
Diese Vorgabe ist meinem Kenntnisstand nach immer noch aktuell.
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Die meisten von uns haben wohl die Mentalität, dass sie arbeiten, um zu leben. Je nach Qualifikation und perkären Arbeitsverhältnissen kehrt sich das dann um. Diese Menschen leben augenscheinlich nur noch, um zu arbeiten.
Das ist aber auch eine Folge des Kapitalismus.
Die Vermögensmehrung als primäres Ziel der Erwerbstätigkeit empfinde ich auch nicht als uneingeschränkt empfehlenswert. Meine Arbeit soll mir genug Geld zum Leben einbringen - wenn ich aber aus meiner Arbeit auf der Basis dessen, was ich kann und was mir irgendwo auch Freude macht, einen Sinn ziehen kann, dann umso besser.
Das dürfte bei Akademikern generell, was die Ausgangsbedingungen angeht, leichter sein, da uns mit Abitur alle Türen offen standen. Wir konnten uns in der Regel den Studiengang und damit langfristig den Beruf aussuchen. Das mag sicherlich auch auf Menschen mit anderen Schulabschlüssen zutreffen, doch sind deren Chancen und oft auch deren Verdienstmöglichkeiten deutlich schlechter. Da mutiert Arbeit schnell zu sinnlosem Broterwerb, der den Großteil des Lebens einnimmt.
Man könnte dann in der Tat einmal fragen, was einen dazu bewegt, Friseur zu werden, wenn man sein künftiges Leben in semi-prekären Verdienstverhältnissen (es sei denn, man macht sich selbstständig) fristen will. Dasselbe trifft auch auf alle anderen Jobs zu, die semi-prekäre oder prekäre Verhältnisse bieten.
Mit Paketboten, Beschäftigten in der Fleischverarbeitung, Spargelstechern etc. verhält es sich nicht anders.
Hier liegt es auch an uns, ob wir dazu beitragen, dass auch diese Menschen eher arbeiten um zu leben, oder ob sie wie aktuell zutreffender eher leben um zu arbeiten. -
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Dann passe ich als konfessionsloser, heterosexueller, mit der Mutter aller meiner Kinder verheirateter Hausbesitzer, der manchmal Anzug und manchmal "ethnic wear" trägt und mit Migrationshintergrund bei geschliffenem Deutsch ja in gar kein Raster. Spießiger Deutsch sprechender Halbmigrant?
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Es kann von Lehrkräften nicht erwartet werden, dass sie außerhalb der für den ÖD üblichen Arbeitszeiten ihre E-Mails überprüfen.
Seit ich in der Schulbehörde arbeite, ist das klar getrennt. Mails werden zu den Arbeitszeiten gelesen und bearbeitet. Ansonsten nicht - es sei denn, ich warte auf eine dringende Antwort meines Vorgesetzten, die ich für die weitere Arbeit benötige - dann schaue ich auch mal um 20 Uhr in meine Mails, um dann einen gedanklichen Haken zu setzen und am nächsten Morgen weiterzuarbeiten. (Und selbst das wäre womöglich gar nicht nötig...)
Im Nachhinein denke ich mir, dass ich das womöglich im aktiven Schuldienst ähnlich hätte handhaben sollen... -
Mensch, Bolzbold , du schreibst aber echt gut Deutsch, merkt man gar nicht, wenn du traditionelle Kleidung trägst

Ob es Menschen gibt, die gar keine Vorurteile haben?
Nein, sehr wahrscheinlich nicht. Auch ich ertappe mich, wie ich Vorurteile habe, kann das aber gut reflektieren und dann entsprechend (anders) handeln.
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Merkste selber, wie paradox die Formulierung ist, oder?
Merkste selber, dass das ein rhetorisches Mittel ist, oder?
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Och, den sieht man durchaus sofort. "Sie sprechen aber gut Deutsch" habe ich vor 20 Jahren auch schon selbst von anderen gehört. Da ich ein dialektfreies, geschliffenes Hochdeutsch spreche und dies mitunter gezielt mit antiquierteren Wörtern und Ausdrücken vermenge, merkt auch die vorurteilsbehaftetste Fleischereifachverkäuferin in Süddeutschland oder an der Nordsee, dass ich eben so gar nicht den gängigen Klischees entspreche...
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Kleider machen eben nur dann Leute, wenn der Stil zur Persönlichkeit passt. Ich gehe gerne mit Hemd und Sacko und Stoffhose - im Sommer dann ohne Sacko mit kurzärmeligem Hemd. Es mag klischeehaft klingen, aber mir war ein seriöses Auftreten immer wichtig - und mein Kleidungsstil unterstreicht das. Aufgrund meines halben Migrationshintergrunds trage ich auch gerne einmal traditionelle Kleidung aus dem Land meines Vaters. Wenn ich schon mitunter als Exot wahrgenommen werde, kann die Kleidung das gerne ab und an unterstreichen...
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Nehmt es mir nicht für krumm, aber wenn man hier rein liest, ist man geschockt, was hier für ein Ton herrscht.
Ich frage mich eh, wie einige so viel Zeit haben hier neben Familie stundenlang im Forum zu schreiben. Aber jeder wie er meint. Finde nur, man kann vieles auch schreiben ohne sich in den Haaren zu liegen.
Ich gehe mal davon aus, dass Du bereits gemerkt hast, dass das an der Realität vorbei geht.
Um Dir den Ball einmal zurückzuspielen: Dir wurde hier ja bereits gesagt, dass Du die familiären Details hättest rauslassen können und stattdessen das Bundesland hättest benennen können. Man kann vieles auch weglassen und trotzdem das Bundesland nennen, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Vater Ärger mit seinem SL bekommt... -
Natürlich laufen die Verbände Sturm gegen den Erlass - der ist aber eben nun mal bereits an die BR gegangen und damit offiziell.
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