Also in NRW war das seinerzeit so, dass man die Lehrbefähigung für das Drittfach quasi automatisch dazu bekam, wenn man entweder vor Ende des Refs. oder nach dem Ref. noch ein Fach studiert hat.
Bei uns gibt es ja zusätzlich die Möglichkeit, mittels Zertifikatskursen die Fakultas für ein weiteres Fach zu erwerben.
Ich stand damals auch vor der Wahl, Musik noch nachzustudieren (8 Semester inkl. Prüfungszeitraum) oder nur mit E/Ge ins Ref. zu gehen. Ich habe mich für Musik entschieden, bin zwei Jahre später ins Ref. gegangen, habe die letzten beiden Semester des Studiums parallel zum ersten Jahr im Ref. gemacht, wobei ich bereits quasi scheinfrei war, und habe dann im zweiten Jahr parallel zur damaligen Zweiten Staatsarbeit die fachpraktisch Prüfung abgelegt, im Sommer die Klausur geschrieben und knapp zwei Wochen vor dem 2. StEx. dann meine mündliche Prüfung in Musik abgelegt.
So bekam ich dann auch die Fakultas für Musik auf dem Examenszeugnis bescheinigt.
Musik neben dem Ref. war schon eine ziemliche Belastung - und meine Fachleiterinnen haben keinen Hehl daraus gemacht, dass sie das nicht gut fanden. (Wobei offenbleiben muss, ob es ihnen darum ging, dass ich dem Ref. keine 100% Aufmerksamkeit und Energie geschenkt habe oder ob sie ernsthaft Sorgen hatten, dass das zuviel sein könnte.)
Es war ein ziemlicher Ritt, weil ich zeitgleich noch ein zeitintensives Ehrenamt hatte, das ich nicht abgeben konnte. Eine harte Zeit, aber zu überleben. Ob ich das allerdings heute, 15 Jahre danach, nochmal schaffen würde, wage ich zu bezweifeln.
Musik als Drittfach war auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.