Ich habe mehrfach versucht dem Quatsch entgegenzuwirken um wieder eine Ernsthaftigkeit in das Ganze hineinzubringen. Doch alles, was ich bisher versucht habe, ist nicht nachhaltig, zeigt also keine langfristigen Erfolge. Weder reden, noch Konsequenzen. Ich habe so das Gefühl, dass vor allem die Buben die "Peergroup" entdeckt haben und dadurch Anerkennung wollen, indem sie anderen zeigen, wie obercool sie sind. Ja, und manche in der Klasse, vllt. auch manche Mädchen hängen sich da dran.
Vielleicht zeige ich auch zu wenig Verständnis für den Quatsch. 
Eine Kollegin meinte lapidar: Die sind halt in der Vorpubertät.
Die ausgewählten Zitate Deines Beitrags zeigen doch sehr gut, worum es geht.
Auf der einen Seite gibt es offenbar objektiv störendes Verhalten, das sich trotz Deiner Intervention (noch) nicht in den Griff kriegen lässt.
Auf der anderen Seite sind die Kinder offenbar in diesem Alter so drauf. Das kenne ich auch aus der vierten Klasse meines Sohnes in Bezug auf das Verhalten des bzw. hier der "Alpha-Rüden".
Die Viertklässlerinnen hier in der Nachbarschaft reichen von chronisch albern bis vorpubertär bis extremst vorlaut und besserwisserisch.
Im Grunde muss man mit dem Bewusstsein an die Probematik herangehen, dass die Kinder nun einmal so sind und dies eine Entwicklungsphase ist.
Gleichzeitig muss man für sich eine klare Grenze haben, bei der schlicht und ergreifend Schluss ist und sein muss. Vielleicht muss diese Schwelle mit dem Bewusstsein und dem Verständis für die Entwicklungsphase der Kinder etwas höher angesetzt werden, um sich nicht zu sehr darüber aufzuregen und daraus eine Eskalationsspirale zu machen.
Der Umstand, dass die Eltern ihre Kinder ähnlich wahrnehmen, sollte das einerseits belegen, gleichzeitig aber andererseits auch zeigen, dass es nicht an Dir als Lehrkraft liegt.
Ich hatte mit meiner alten sechsten Klasse ähnliche Probleme, die aber dann zu einer Eskalationsspirale geführt haben. Mittlerweile sind die "Kleinen" in der Q1 und ich bin ihr Stufenberate - und unser Verhältnis könnte nicht besser sein. Ich habe daraus gelernt, dass man da zum einen "durch muss" und zum anderen dass ich mich über viele kleine Störungen und weniger problematisches Fehlverhalten nicht mehr aufrege und auch nicht mehr sanktioniere. Bei größeren Sachen oder permanenter Wiederholung von Fehlverhalten muss man dann ohne große Diskussion durchgreifen.
So eine "Nacharbeit unter Aufsicht" hat doch sicherlich auch etwas, oder?