Wenn man die Institution Kirche und die Religion voneinander trennt, dann geht das durchaus. Religionsunterricht im Sinne einer Werteerziehung kann vor diesem Hintergrund sachlich-argumentativ begründet werden.
Mir scheint, dass die Gegner hier eher Schwierigkeiten haben, sachlich-argumentativ zu begründen, weil letztlich schnell von Dogmen, Realitätsverweigerung und eben der problematischen Institution Kirche die Rede ist.
Beiträge von Bolzbold
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Ich bin keinesfalls für eine solche Bewirtung. Allerdings ist der Referendar an seinem Prüfungstag nicht unbedingt in der Situation, dagegen zu opponieren.
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Am Seminar meines Schulstandorts scheint es so zu sein, dass eine Bewirtung Standard ist, teils auch erwartet wird, das Seminar aber intern vereinbart hat, dass die Seminarleiter und die anderen Kommissionsmitglieder dann jeweils fünf Euro geben, um das zu kompensieren.
Wieso man sich nichts eigenes mitbringen kann, erschließt sich mir auch nicht. Wenn ich als Kommissionsmitglied aber eventuell um sechs Uhr aus dem Haus muss und dann bis zum Spätnachmittag prüfe, wäre ich womöglich über Verpflegung dankbar, würde sie aber nicht explizit einfordern.
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Bevor ich unseren Ältesten habe die Grundschule wechseln lassen, gab es in der Tat auch so einige Früchtchen in der Klasse oder auch in den Parallelklassen meines Sohnes.
Gerade wenn es um physische wie verbale Gewalt ging, die teils recht heftig war, konnten viele Kinder nicht damit umgehen. Lehrer und Personal der OGS hielten sich zu Beginn sehr zurück mit Maßnahmen, mussten dann aber, als ein körperbehindertes Kind krankenhausreif getreten wurde, einsehen, dass es so nicht weitergehen konnte.Meine Frau und ich sind beide Lehrer und haben das Ganze sowohl aus Elternsicht als auch aus Lehrersicht betrachtet und waren beide der Meinung, dass die alte Grundschule zu wenig im Bereich Gewaltprävention und Sozialtraining unternommen hatte. (Nun gut, bei der Elterninfo zum Sozialtraining saßen Eltern, deren Verhalten deutliche Erklärungen dafür gab, wieso ein solches Training dringend geboten war...)
Diskussionen in der von Dir geschilderten Art habe ich mit meiner Frau zu Hause geführt, dies aber nicht nach außen getragen. Als Vater und Lehrer muss ich der Schule meines Kindes ein Mindestmaß an Vertrauen entgegenbringen. Gleichzeitig kann ich als Lehrer aufgrund meines geschulten Auges aber auch sofort Missstände erkennen und klar benennen (z.B. ein eklatantes, mittlerweile abgestelltes Aufsichtsproblem auf dem Hof und im Gebäude.)
Meine Frau und ich würden uns erst dann einmischen, wenn unser Kind mit eventuellen Problemen nicht alleine fertig wird und auch die Schule augenscheinlich nichts tut.
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Mir war klar, dass dieser Vorwurf der Rosinenpickerei früher oder später kommen würde.
In dem Moment, wo die Menschen vor Ort meinem Kind etwas Gutes vermitteln und diese Menschen gläubige Christen sind, wäre es diesen Menschen gegenüber ein Schlag ins Gesicht, wenn ich sie bzw. das, was sie meinem Kind an Werten mit auf den Weg geben, wegen der kritischen Aspekte der Insitution Kirche ablehne. So gesehen würden diese Menschen genauso Rosinen picken, weil sie ja ungeachtet der Skandale etc. immer noch in der Kirche sind.Ich denke, das sehen diese Menschen aber anders. Ganz offensichtlich können sie zwischen ihrem Glauben und ihrer Achtung und Liebe zu Gott und der problematischen Rolle (oder Geschichte) der Kirche trennen. Sie sehen das Gute, Tradierenswerte. Christliche Werteerziehung durch (undogmatische) Christen und Erziehung nach gesundem Menschenverstand schließt sich meines Erachtens keinesfalls aus. Wenn das nun Rosinenpickerei ist, dann sei es so.
Rosinenpickerei ist in einer Zeit, in der "Alles oder nichts" in vielen Bereichen schon lange nicht mehr funktioniert, Teil unseres täglichen Lebens. Ob wir wollen (oder es einsehen) oder nicht.
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Kritisch heißt ja nicht zwingend ablehnend sondern kritisch reflektierend, so dass ich zu dem Ergebnis kommen kann, dass ich einige Inhalte gutheiße, anderes wiederum nicht.
Gesellschaftlichen Druck habe ich zu keinem Zeitpunkt verspürt. Ich trenne hier nur zwischen der Kirche als Institution und den positiven Werten und Inhalten, die in der - hier katholischen - Religionsgemeinschaft vermittelt werden. Die Übergänge zwischen Wertevermittlung durch einen (gläubigen) Katholiken und einem Konfessionslosen wie mir sind hier meines Erachtens fließend.
Und ja, ich glaube (sic!), dass die christlichen Konfessionen viel zur Werteerziehung beitragen können. Dies zum Wohle meiner Kinder in Anspruch nehmen zu dürfen, empfinde ich durchaus als Privileg. -
Ich denke, mit dem Beitrag von Midnatsol ist alles zu diesem Thema gesagt.
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Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die Kritiker des Religionsunterrichts bzw. der Einflussnahme der Kirche auf Bildung ihre Haltung ähnlich dogmatisch und ideologisch aufgeladen vorbringen wie sie der Kirche bzw. den angeblichen Inhalten des Religionsunterrichts unterstellen. Das macht die Sache aber nicht besser.
Ich erlebe den Religionsunterricht an meiner Schule als eine Art Ethikunterricht mit christlichen Schwerpunkten - so liest sich auch unser Curriculum dazu. In dem Moment, wo ich aus den bilblischen Geschichten bzw. Themen für das heutige Leben relevante Aspekte ableiten kann, gibt es meines Erachtens am Religionsunterricht nichts zu kritisieren. Problematisch wird es, wenn es dogmatisch wird. Dann aber könnten wir die Erziehung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung als ähnlich dogmatisch erachten, weil sie sich genauso anderen Erziehungszielen gegenüber moralisch überlegen wähnt wie man es den Religionen vorwirft.
Werteerziehung ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je - ob diese Werte nun von jahrhundertealten Religionen bzw. deren Texten glaubwürdig abegleitet werden oder von der deutschen Geschichte, der Philosophie oder woher auch immer, ist, wenn das Ziel stimmt, völlig OK.
Ich habe als konfessionsloser und konfessionskritischer aber dennoch -aufgeschlossener Vater meinen Sohn selbstverständlich taufen lassen und seine Kommunion feiern lassen. Bei aller Kritik an der Institution der Kirche, an ihren Dogmen, Missbrauchsskandalen, Amtsmissbrauch etc. war mir dennoch eine christlich geprägte Werteerziehung wichtig. Unsere Gesellschaft basiert auch heute noch auf diesen Werten. Diese Erziehung wird im Kommunionunterricht oder bei anderen Veranstaltungen der Kirche von "ganz normalen Menschen wie Du und ich" geleistet. Und darauf möchte ich in der heutigen Zeit nicht verzichten.
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Aber ehrlich, das zeigt doch, dass weeki entweder sein Bundesland angeben muss oder wir aufhören sollten, seine Arbeit zu machen. 16 Bundesländern haben nun mal (mindestens) 16 unterschiedliche LVO und Schulgesetze, dazu kommen noch die unterschiedlichen Schulformen, etc. pp.
Volle Zustimmung! -
Dead Poet, das ist ja gerade der Knackpunkt.
Wenn Referendare im Rahmen ihres Ausbildungsunterrichts (nicht bdU!) eine Klausur schreiben lassen, dann liegt es aus den genannten Gründen nahe, dass sie diese auch selbst korrigieren.
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Im Hochschulgesetz NRW habe ich einen direkten Passus dieser Art nicht gefunden.
Die Aufgabenfelder der wissenschaftlichen Mitarbeiter und die Kompetenzbereiche der Professoren legen jedoch nahe, dass die Professoren ihren WM die Korrektur von Klausuren oder Hausarbeiten übertragen können. -
In der ADO NRW in §10 wird die Korrektur von Klassenarbeiten als eine unserer Aufgaben bezeichnet.
Das Verbot der Weitergabe von Klassenarbeiten an Dritte, womöglich außerschulische Personen dürfte durch die Datenschutzverordnung geregelt sein.
Würde jemand Drittes die Arbeiten korrigieren und Leistungsnoten vergeben, dann hätte er auch Einblick in die entsprechenden Daten - ein Schutz derselben wäre dann nicht mehr möglich. -
Ich erinnere mich, dass ich, als ich um die 20 Jahre alt war, ähnliche Gespräche - wenngleich nicht auf solch niedrigem Niveau - mit meiner alten Lateinlehrerin geführt habe. Das ist so eine Lebensphase kurz nach dem Abitur, wo man wohl meint, alles besser zu wissen und in Lehrern und sonstigen Autoritätspersonen nur Versager und Anhäufungen sonstiger charakterlicher Defizite sieht.
Es ist eine Frage der Reife (und des Charakters) zu erkennen, dass die Welt doch deutlich bunter ist (oder mehr Schattierungen aufweist) als pauschale Diffamierungen schulischer Führungskräfte.
Deliah18 sollte sich gut überlegen, ob sie jetzt oder später von ihren Schülern oder deren Eltern ähnlich "gewertschätzt" werden möchte.
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Friesin ging es um die theoretische Möglichkeit, alle 30 Urlaubstage in den 6 Wochen Ferien zu nehmen - rein rechnerisch würde das ja auch aufgehen.
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natürlich.
Aber wenn ca 30 Tage zur Verfügung stehen, könnte ich die doch auf einmal nehmen?In den Bundesländern, in denen es Präsenzzeiten am Ende der Ferien gibt, nicht. Das ist bei uns in der ADO explizit geregelt. Ich habe damals, als ich eine Fernreise gemacht habe, um meinen todkranken Vater zu besuchen, meinen Schulleiter gefragt, ob ich innerhalb dieser Zeit noch verreisen darf. Natürlich hat er es genehmigt, aber als selbstverständlich habe ich das aus dienstrechtlicher Sicht nicht erachtet.
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Die Empfehlung zu einem Dienstvergehen bitte ich hier in aller Deutlichkeit zu löschen. Für ein solches Vorgehen gibt es keine rechtliche oder moralische Legitimation.
Rosinenpickerei nach der Verbeamtung mutet schon etwas merkwürdig an. Man wusste, oder hätte wissen können, worauf man sich einlässt. Die Verbeamtung ist eben mehr als Alimentation, Unkündbarkeit und solides Gehalt. Beamter zu sein ist nicht nur Privileg auf Lebenszeit sondern in gewissem Rahmen eben auch Verpflichtung auf Lebenszeit.
Und was das Weihnachtsgeld angeht, so ist das auch außerhalb des öffentlichen Dienstes keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht hat man sich in den letzten Jahrzehnten, als das noch flächendeckend üblich war, zu sehr daran gewöhnt.
Die Bezirksregierung wird die Ablehnung des TZ-Antrags sicherlich begründet haben. Möglicherweise GIBT es ja zwingende dienstliche Gründe.
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"AnsOgen" eines Moderators möchte sicher niemand haben. Neu im Forum zu sein, bedeutet ja nicht, neu im Schuldienst zu sein. Meine Antwort ist nicht ausfallender als die anderer Vorredner. Ich denke, dass sich hier jeder frei äußern darf. Und Botzbold widerspricht sich selbst. Hattest du nicht selbst vorher massive Kritik geäußert? Wie üblich gehen die Äußerungen am ursprünglichen Post vorbei, und das legt doch nun wirklich nahe, dass viele SL ihre Macht missbrauchen
Thamiel hat es sehr schön erklärt.
Wo ich mir angeblich widersprechen soll, weiß ich nicht.Zur psychologischen Komponente von Macht und deren Missbrauch sei gesagt, dass es in unserer heutigen Zeit einen Trend gibt, jegliche Form von Macht und Autorität pauschal zu hinterfragen und mit dem Totschlagargument des Missbrauchs oder der Unfähigkeit zu kommen. Wer keine Macht hat, muss seine gefühlte Minderwertigkeit durch Diskreditierung des Mächtigeren kompensieren - oder wahlweise dessen Vorgesetzten bemühen, um zum gewünschen Ergebnis zu kommen.
Back to topic:
Zur Qualität von Schulleitern: Es gibt an Schulen nicht mehr oder weniger ungeeignete Führungskräfte wie in anderen Bereichen. Das ist eben so.
Wenn sich ein Schulleiter im Kollegium wie die Axt im Wald aufführt, dann weil das Kollegium ihn lässt - weil es Duckmäuser, Speichellecker, Opportunisten, Karrieristen oder schlichtweg keinen Zusammenhalt gibt. Da hat ein Schulleiter leichtes Spiel. Auch in diesem Forum gibt es Threads dazu.Natürlich kann man einzeln wie geschlossen gegen Schulleiter vorgehen - abhängig davon, welche Situation vorherrscht oder welches rechliche, pädagogische oder zwischenmenschliche Vergehen vorliegt. Die Wahl der Mittel und des Ansprechpartners sollte man sich hingegen gut überlegen.
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Das kann man so pauschal nicht sagen und kommt mit Sicherheit auf den Einzelfall an.
https://www.gew-nrw.de/schullexikon/t…eurlaubung.html
Mit Kindern unter 18 müssten schon "zwingende dienstliche Belange" entgegenstehen. Und selbst dann kann man mit dem Personalrat noch etwas erreichen.
Bei Teilzeitanträgen aus anderen Anlässen kann es gemäß GEW schon ganz anders aussehen.Würde das Land jetzt - in diesem Fall - die Mütter nicht mehr TZ arbeiten lassen, fiele auch ein zentrales Argument, das für unseren Beruf spricht, weg - nämlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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Friesin, wir sind uns sicherlich einig, dass dieses Szenario eher theoretischer Natur ist und die kurzen Ferien - einmal abgesehen von Korrekturen, die aber bis auf Ausnahmen nicht die ganzen Ferien als Arbeitstage in Anspruch nehmen - durchaus für Urlaub verwendet werden.
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Snoopsman, da Du ja die beiden Aussagen in Deinem Beitrag direkt untereinander stehen hast, sollte bei näherer Betrachtung des Stils und des Satzbaus durchaus klar werden, dass ich deliah18 so gesehen parodiert habe, um ihr (ihm?) zu sagen, was ich von ihrem (seinem?) Posting halte. Ansonsten hat Trantor Dir dankenswerterweise ja alles Weitere bereits erklärt.
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