Beiträge von Bolzbold

    Ich finde es auch erstaunlich, was sich so alles als Schulleiter herumtreiben darf. Aber da die Schulräte meistens gechasste, ehemalige SL sind, scheinen sie ja zu wissen, wovon sie reden:)

    Ich finde es erstaunlich, welche Erstlingspostings hier verfasst werden und mittelbar auch, wer sich hier so herumtreibt. Vielleicht solltest Du den Ball etwas flacher halten...

    In NRW gilt folgendes:
    https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Eltern…ande/index.html

    An unserer Schule haben wir uns darauf geeinigt, dass in den Hauptfächern die Note des ersten Halbjahres ungefähr im Rahmen einer Klassenarbeit in die Endnote miteinfließt. Ausnahmen und Sonderfälle sind explizit erlaubt, wenn sich die Leistungen eines Schülers aus welchen Gründen auch immer extrem nach oben oder nach unten entwickeln.

    Letztlich dürfte es für jedes Bundesland Vorgaben zur Notenbildung, insbesondere für die Zeugnisse am Ende des Schuljahres, geben.
    Das sollte recht leicht zu ergoogeln sein.

    Ich bin ob der Grundsatzdiskussionen immer wieder erstaunt. Das alles kann man sich sparen, wenn man seine Dienstordnung kennt.

    In NRW haben wir für die unterrichtsfreie Zeit, die über unseren Urlaubsanspruch hinaus geht, für dienstliche Belange zur Verfügung zu stehen. Ich arbeite im Oberstufenteam mit und wir fangen immer eine Woche vor Ferienende an, das Schuljahr vorzubereiten.
    Der Schulleiter des TE ist doch relativ kulant. Er möchte, dass die Kollegen in den Sommerferien anteilig arbeiten, respektiert aber die individuelle Urlaubsplanung. Da niemand die ganzen Ferien wegfahren darf, möchte er eben einen Nachweis haben, wenn man zu den Konferenzterminen verhindert ist. Dagegen ist nichts einzuwenden, zumal der Urlaub ja ansonsten nicht tangiert ist.

    Der Uni-Professor hat in der Regel promoviert und habilitiert und ist somit von der Qualifikation her, wenn wir schon Studium, Fachinhalte etc. als Kriterium ansetzen, dem Gymnasiallehrer überlegen.
    Ein Uni-Professor wird auch nicht per se mit C4 besoldet. Lass uns doch die Eingangsämter vergleichen. A13 und C1.
    Ich verdiene als A14er Stufe 9 ein paar Hundert Euro mehr als ein C1-Professor bei gleicher Steuerklasse und Zuschlägen.

    Oft wissen die Schüler die wirklich "guten" Lehrer erst im Nachhinein zu schätzen. Das habe ich in den letzten Jahren immer wieder erlebt. Beliebt zu sein als Folge seines professionellen Arbeitens ist ein nettes Zückerli, aber letztlich nicht vom Lehrer intendiert. Beliebt sein zu wollen ist hingegen nichts anderes als die Selbstprostitution gegenüber den Schülern. Das hilft keinem - weder dem Lehrer noch dem Schüler.

    Da ist sie wieder, die typische Verhaltensweise in diesem Forum.

    Ein Fragesteller muss sich für seine Frage oder sein Anliegen rechtfertigen, anstatt eine sachbezogene Antwort zu erhalten.
    Dann kommt ein "witziger" Kommentar und schon ist der Thread quasi gekapert.

    Wieso kann man dem TE nicht einfach sachbezogen antworten? (Es sei denn, man möchte stets sein eigenes Verhalten mit dem wie auch immer "provozierenden" Verhalten des Gegenübers rechtfertigen.)

    Schantalle,

    Du hast die Lösung doch schon präsentiert. Du hast das Ganze reflektiert, Du hast Dein Verhalten zum Teil als falsch erachtet und dies eingesehen, Du hast aber auch Grenzen aufgestellt, die Du relativ konsequent durchsetzt.

    Was willst Du mehr? Das klingt doch nach Schulalltag einer Person, die ihr Handwerk versteht, aber eben auch mal gegen den Zementsack tritt, wenn es ihr zuviel wird.

    @kecks

    Das ist sogar noch extremer, wie ich finde.
    Bei uns Deutschen findet man eine paradox anmutende Haltung zu Autorität.

    Auf der einen Seite wünschen wir uns eine übergeordnete Instanz, die bei Streitigkeiten, bei denen wir selbst nicht weiterkommen, selbstverständlich in unserem Sinne entscheidet (bzw. zu entscheiden hat) und an deren "Urteil" sich dann alle halten müssen und wodurch wir dann unserem Kontrahenten eine "von oben sanktionierte" Überlegenheit demonstrieren können.
    Auf der anderen Seite misstrauen wir per se jedem, der Autorität bzw. Macht hat, weil er sie ja (zumindest in unserer Verschwörungstheorie) missbrauchen und gegen uns verwenden könnte.

    Letztlich ist es wieder die alte opportunistische Ich-Bezogenheit. Solange Macht und Autorität mir zum Vorteil gereichen, sind sie gut. Falls sie es nicht sind, dann sind sie per se zu hinterfragen.

    Mir geht es wie dem Lehramtsstudent, auch ich habe in der Schule nicht gelernt, dass short forms in manchen Textformaten nicht angemessen sind und habe nicht schlecht gestaunt, als ich dies nach der ersten Hausarbeit an der Uni erfuhr. Da ich mich darüber geärgert habe, stelle ich sicher, dass meine Schüler über die Konventionen informiert sind und werte entsprechend ab, wenn short forms im Abitur an unpassender Stelle verwendet werden. Ich schreibe dann 1x "Stil: Keine Kurzformen" an den Rand und unterschlängele (wenn nötig) im weiteren Verlauf der Arbeit alle weiteren Kurzformen.

    Als Zweitkorrektor bin ich hier ggf. vorsichtiger - meine eigene Bildungshistorie belegt, dass zumindest manche Lehrer dieses Thema nicht mit ihren Schülern besprechen. Wenn der Erstkorrektor Kurzformen dann nicht anstreicht, lasse ich es als Zweitkorrektor ebenfalls - der Schüler kann schließlich nichts dafür, wenn er über diese Anforderung des Zieltextformates nicht aufgeklärt wurde. Formal ist das sicher nicht ganz korrekt (Fehler ist Fehler), aber ich gehe in diesem speziellen Falle nach der Devise "im Zweifelsfall für den Schüler" vor.

    Es ist als Zweitkorrektor nicht unsere Aufgabe, über die Gründe für ein stilistisches Manko zu spekulieren. Die Zweitkorrektur ist ja gerade dazu da, einheitliche Korrekturen auf Landesebene zu gewährleisten. Insofern kannst Du Dich da auch nicht eigenmächtig über die Vorgaben hinwegsetzen, nur weil es sein könnte, dass die Schüler das nicht wussten.
    Wo würde man denn dann da bei den Dingen, die die Schüler womöglich "nie gelernt haben", die Grenze ziehen?

    Ich habe freitags bis 15.45 Unterricht. Jedes Schuljahr an jedem Freitag, an dem Schule ist.
    Den Anspruch auf freie Freitage mit der freien Wirtschaft zu vergleichen und zu begründen ist wenig überzeugend, weil die Mehrheit der Vollzeit arbeitenden Menschen davon nicht betroffen ist.
    Anspruch auf nachmittags freie Freitage zu erheben, finde ich ebenfalls grenzwertig.

    JEDE Familie, in der beide Eltern arbeiten, muss ihre Betreuung sicherstellen - ganz gleich wie. Lehrer wie Nicht-Lehrer.

    Schantalle, die Sache mit dem guten Schulabschluss sehe ich aus eigener Erfahrug ein wenig kritischer als Du und ich halte nach wie vor nichts von der Argumentation mit Extremen.
    Natürlich liegt die Ursache für ausbleibenden Schulerfolg nicht per se am lernbehinderten Sitznachbarn - hier ist die Argumentation aber bewusst moralinsauer.

    Es geht hier viel eher um das, was in den Schulen vor Ort jeden Tag passiert oder nicht passiert - ganz unabhängig vom Vertrauen in mein Kind oder in meine Erziehung meines Kindes.
    Es geht darum, was ich als Elternteil zu Hause "ausbaden" muss, weil die Schule mit Inklusion überfordert ist - und das geht eben auch zu Lasten der Regelkinder - und natürlich ist das icht die Schule der Inklusionskinder. Es geht mir auch nicht darum, Regelkinder gegen Inklusionskinder auszuspielen, allerdings ist die Frage, die Du aus meiner Sicht mehr aus prinzipiellen bzw. formalen Gründen als sinnlos empfindest, leider tagesaktuell. Genau darum geht es Tag für Tag in deutschen Schulen, an denen die Inklusion so (falsch) praktiziert wird wie auch von anderen Usern beschrieben wird.

    Ich würde das Wettrüsten in die generelle Entwicklung bis zum 1. WK einordnen. Ggf. auch als Teil der deutschen Außenpolitik unter Wilhelm II.

    Schade an der ganzen Inklusions-Geschichte ist, dass es alles in Deutschland nicht nötig wäre. Immerhin ist im englischen Original der Vereinbarung von "inlusivem Bildungssystem" die Rede. Nicht von "Inklusive Schule". Wir waren der Vereinbarung mit unserem hochspezalisierten Förderschul-System also schon um Jahre voraus - und hinken nicht hinterher, wie Schantalle schreibt.

    Aber ich denke mir, ich halte mich aus dem Thema wieder raus. Ist schlecht für meinen Blutdruck.

    kl. gr. frosch

    Und genau DAS kapiere ich nicht. Wieso wurde dieser Text so selektiv gelesen und verstanden?

    Wir haben im Grunde eine ganz einfache Frage, deren Antwort aber mitunter brutal ausfallen kann - ganz gleich in welche Richtung.

    Sollen Inklusionskinder auf Kosten der Regelkinder an Regelschulen beschult werden oder sollen die Regelkinder auf Kosten der Inklusionskinder "unter sich" bleiben.
    Diese Frage birgt meines Erachtens erheblichen sozialen Sprengstoff, weil es hier m.E. kein richtig und kein falsch gibt.

    Ich kann mich mittlerweile des Eindrucks nicht erwehren, dass hier letztlich eine Form von Nivellierung betrieben werden soll, die der Kurzgeschichte "Harrison Bergeron" gleich kommt.
    Natürlich ist es selbstverständlich, dass benachteiligte Kinder besondere Förderung erhalten. Wenn dies aber - wie ich aus dem eigenen Umfeld und aus eigener Erfahrung miterlebe - auf Kosten der nicht benachteiligten Kinder geschieht, dann kann das nicht Sinn der Sache sein. Ruhige oder disziplinierte Kinder werden neben unruhige gesetzt. Starke neben schwache, damit der Starke dem Schwachen hilft. Das fordert von den stärkeren Kindern ein höheres Maß an Geduld, Empathie, Ausdauer und Rücksichtnahme, kurz Soziakompetenz ein als von den anderen Kindern. Das Ganze wird dann noch mit Moralin getränkt, so dass Stärke mittelbar zu moralischer Schuld pervertiert wird. Harrison Bergeron lässt grüßen...

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