Beiträge von Bolzbold

    Hallo,

    wenn man für ein sehr spezielles Thema keine geeignete Quelle findet, sollte man sich nicht darin verrennen. Der Kapp-Putsch ist m.E. kein so bedeutendes Thema der Weimarer Republik alsdass man hierfür speziell auch noch die Rolle der Ministerialbeamten auf der Basis von Quellen untersuchen müsste. Ich muss gestehen, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, ausgerechnet diesen Putsch so dezidiert zu thematisieren.

    Hast Du diese Werke schon durchforstet bzw. Zugang zu ihnen?

    Zitat

    Heinz Hürten (Bearb.), Die Anfänge der Ära Seeckt. Militär und Innenpolitik 1920-1922 (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 2/3), Düsseldorf 1979. (u. a. Quellendokumente zum Kapp-Putsch)
    Erwin Könnemann/Gerhard Schulze (Hg.), Der Kapp-Lüttwitz-Ludendorff-Putsch. Dokumente, München 2002.

    Gruß
    Bolzbold

    Was sich wie willkürliche Entscheidungen anhört, hat mitunter aber sehr handfeste Gründe.

    Teilzeitkräfte mit Kindern haben beispielsweise ein Recht darauf, bei der Stundenplangestaltung nicht über Gebühr belastet zu werden. Das sind gesetzliche Vorgaben - und davon gibt es noch mehr.
    Stark korrekturbelastete Kollegen unterrichten tendenziell weniger als weniger korrekturbelastete Kollegen.
    Hinter solchen Stundenverteilungen stecken in der Regel auch noch mehr Gründe, die Dir die Schulleitung nicht in allen Einzelheiten aufführen wird.

    Dann gibt es noch Gründe, über die keiner spricht.

    a) Es gibt in jedem Kollegium "Flachpfeifen", die nicht das unterrichten, was sie sollen, oder die aufgrund ihrer Persönlichkeit einer Klasse maximal ein Jahr zuzumuten sind.
    Problemklassen kann man als Belastung ansehen, letztlich braucht man für diese Klassen aber die richtigen Leute, um diese Klassen in den Griff zu kriegen. Da scheiden die Flachpfeifen auch aus.
    b) Es gibt einen ungeschriebenen Grundsatz, den man polemisch so zuspitzen könnte: "Wenn Du gut bist, beschwere Dich nicht über mehr Arbeit und Verantwortung - selber Schuld!"
    "Gute Leute" werden an allen Fronten, an denen es brennt, eingesetzt, weil die SL weiß, dass man sich auf sie verlassen kann und sie die Kohlen schon aus dem Feuer holen werden.

    Diese beiden Gründe sind nach meiner Erfahrung je nach Anzahl der Flachpfeifen ziemlich deutlich spürbar. Stundenpläne werden von Anfang an so gestrickt, dass absehbar häufig kranke Kollegen durch die weniger oft fehlenden ersetzt werden können; erfahreneren Kollegen traut man auch eher zu, dass sie mal eben nebenbei noch einen Grundkurs mehr über das volle Deputat hinaus unterrichten können. (Ich bin jetzt bei netto 27 Stunden und hätte eigentlich Anspruch auf eine Entlastungsstunde, die ich aber nicht bekomme.)
    Und nein, ich freue mich nicht über meinen "Heldenstatus".

    Was die Aufsichtspflicht angeht, so geht es darum, dass sich das Kind zum einen beaufsichtigt fühlt (sic!) und zum anderen um konkrete Gefahrenabwehr, aber auch das Befolgen von konkreten Anweisungen.

    Wenn ein Kind ganz konkret meine Anweisungen im Raum zu bleiben missachtet, ist dies zunächst einmal ein klares Fehlverhalten des Kindes. Wenn es sich dann noch bewusst aus meinem Aufsichtsbereich entfernt, ist die mir übertragene Aufsichtspflicht nicht mehr in dem gewohnten Maß durchführbar. Ein Kind, das z.B. auf dem Weg zur Toilette woanders abbiegt und sich dort aus welchem Grund auch immer verletzt, kann mit nicht als mangelnde Aufsicht angelastet werden, weil es konkrete Absprachen und Vertrauen verletzt hat.
    Ein völlig unberechenbares Kind ist unter solchen Umständen in einer solchen Situation nicht mehr beschulbar, weil ich so meinen Pflichten ALLEN Schülern gegenüber nicht mehr nachkommen kann. Ich würde es in diesem Fall mit zwei Mitschülern ins Sekretariat schicken und es abholen lassen. (Alles schon so erfolgt...)

    Wenn ein Kind bewusst wegläuft und den Anweisungen der Lehrkraft nicht folgt - hier also der Verbleib im Aufsichtsbereich der Lehrkraft - endet die Aufsichtspflicht.

    Gruß
    Bolzbold

    Vielleicht irre ich mich ja, aber kann ein Schulleiter einen nicht immer (auch nach Unterrichtsschluss) zum DIenst verpflichten?

    Ja kann er - z.B. für Vertretungsunterricht nach der regulären letzten Stunde des jeweiligen Kollegen. Das gibt es also durchaus regelmäßig, sogar jeden Tag.

    Traci

    Das Argumentieren mit Extrembeispielen wie das vom bösen Schulleiter, der einen willkürlich freitags um 20 Uhr dienstverpflichten will, ist doch etwas sehr weit hergeholt.

    Insgesamt weiß ich gar nicht, wieso man sich über einen dienstlichen Termin freitagnachmittags so aufregt. Ich habe freitags bis 16:20 Uhr Schule - und das seit mehreren Jahren. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Freitagnachmittag als "Wochenende" zu sehen.

    Ich würde auch einen Termin am Spätnachmittag nolens volens akzeptieren, wenn dies der einzige Termin wäre, wo auch der Abteilungsleiter o.ä. Zeit hätten. Augen zu und durch und fertig. Diese Prinzipienreiterei und das Suchen nach Paragraphen ist doch irgendwie ein bisschen lächerlich.

    Das Anspruchsdenken des TE bezüglich des Freitags finde ich auch befremdlich.
    Interessant ist auch, mit welchen Berufsgruppen hier Vergleiche gezogen werden, nur um die eigene Position zu stärken oder die der anderen zu schwächen.

    Was mir hier fehlt, ist das gesunde Maß an Professionalität (und dennoch ein Blick darauf, sich nicht selbst auszubeuten).

    Und ich kann mich unter uns und SuperLion nur anschließen. Wir reden hier von EINEM Freitagnachmittag, wo man sowieso schon in der Schule ist.

    Ich bin beispielsweise der Typ Mensch, der sich gerne viele Termine hintereinander legt, so dass die Wege und eventuelle Wartezeiten vermieden oder auf ein Mindestmaß beschränkt werden.

    Wenn das Gespräch sich um einen Schüler dreht, dessen Schulkarriere von diesem Gespräch betroffen ist, sollte man das vielleicht mehr von dieser Warte aus sehen und den Termin wahrnehmen und gut.

    Faszinierend ist, dass dem TE es offenbar seine heilige Freizeit wert ist, hier im Forum einen Thread dazu zu eröffnen. Je nachdem, wie lange diese Diskussion noch geführt wird, und er daran teilnimmt, wäre der Freitagnachmittag vom Zeitaufwand und der verbliebenen Freizeit wohl günstiger gewesen. Aber es lebe halt das Prinzip...

    Gruß
    Bolzbold

    Es steht zweifelsfrei fest, das GS-Kolleginnen einen guten Job machen - denn sonst könnten die Schüler, die wir ans Gymnasium und an die anderen weiterführenden Schulen übernehmen, in der Tat nicht rechnen, lesen und schreiben (und noch einige Dinge mehr).

    Was möglicherweise zu der (nichtsdestotrotz unangebrachten) merkwürdigen Haltung der GY-Kollegen führen kann, könnte folgendes sein:
    Ich habe mehrmals von Kollegen mitbekommen, dass die GS-Lehrer doch etwas erstaunt bis empört sind, dass an der weiterführenden Schule anders gearbeitet wird als bei ihnen und dies zumindest in der Wahrnehmung der GY-Kollegen deutlich als Kritik rüberkommt.
    Die GS-Pädagogik ist eine andere als die GY-Pädagogik. Das müssen beide Seiten anerkennen.

    Es mag auch sein, dass es tatsächlich eine Art "Standesdünkel" ist. Schließlich hat man ja als GY-Lehrer ein zeitlich längeres und fachlich mehr in die Tiefe gehendes Studium absolviert (und falls das nicht so sein sollte, glaubt man es halt trotzdem), ist Angehöriger des "höheren Dienstes" und bekommt auch noch mehr Geld. Die fachliche und vor allem die pädagogische Leistung der GS-Kollegen wird unter diesen Gesichtspunkten eben nicht wahrgenommen. Frei nach dem Motto: 2+2 war vor 50 Jahren auch schon 4. Sich über äußere Rahmenbedingungen zu definieren ist natürlich kein Zeichen von Stärke oder gar Ausdruck eines natürlichen Selbstbewusstseins.

    Der langen Rede kurzer Sinn: Du solltest erhobenen Hauptes auf die Party gehen und Dich nicht beirren lassen. Mit Leuten, die einem blöde Sprüche drücken, musst Du Dich ja auch nicht unterhalten. Vielleicht gibt es auf der Party ja auch ein paar Leute, die nicht Lehrer sind und mit denen man sich auch mal über andere Dinge als Schule und Hierarchie unterhalten kann.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe meiner Stufe, die nächstes Jahr Abitur macht, gesagt, sie möchten die Lehrer bitte nicht als zusätzliche Einnahmequelle erachten. Das tun die Schüler nämlich schon vorher bei der so genannten Abi-Aid-Gala. Vorzugsweise sollen da natürlich alle Lehrer kommen und neben den Eltern, Geschwistern etc. fleißig spenden.
    Wenn ich dann durch die 25-35 Euro für eine Abiball-Karte dann noch weiter sponsorn soll, hört bei mir der Spaß auf, zumal ich mit dem Schulchor, den ich leite, ja auch immer brav bei der Entlassfeier auftrete.
    Ich bin sogar so weit gegangen, meiner Stufensprecherin zu sagen, dass sie bitte die Lehrer, die in der Stufe unterrichten, durchaus als "Kostenfaktor" einplanen soll und dies auch bei der Kalkulation der Kosten berücksichtigt werden soll.

    Wenn die Schüler aber die hier angesagteste (und teuerste) Location haben wollen, die incl. Security und Catering bei 35.000 Euro liegt und jeder Schüler locker 300,- im Voraus bezahlen soll und im Nachhinein das Geld nicht reicht und dann noch nachträglich zusätzlich eingesammelt werden muss, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

    Als ich Abitur gemacht habe, hatten wir einen Etat von 7.000,- DM - zuzüglich Einnahmen durch die Abiballkarten. Das hat gereicht. Bei meinem Bruder, der ein paar Jahre später Abitur gemacht hat, waren es dann schon 20.000,- DM, weil es ja unbedingt ein Casino sein sollte.

    Der Hang der Schüler zu immer teureren, aber keinesfalls schöneren Veranstaltungen nimmt kein Ende.

    Mikael

    Ja es ist eine Frechheit. Das Ganze wird spätestens dann grotesk, wenn man überlegt, dass diese "Forderung" des Dienstherren eine Konsequenz seiner eigenen in Auftrag gegebenen Studie von Mummert + Partner war. Man hatte sich sozusagen ins eigene Knie geschossen und musste dies nun kostenneutral kompensieren.

    Quelle: http://www.rboelling.de/download/l-arbzeit.pdf‎

    In NRW wird da zwischen "messbarer" und "nicht messbarer" Arbeitszeit unterschieden.
    http://www.bezreg-muenster.de/startseite/abt…gung/index.html

    Letztere umfasst alles, was über die eigentliche Unterrichtszeit hinausgeht. Die Nichtmessbarkeit wird m.E. möglicherweise gar nicht einmal bewusst gewollt, aber natürlich billigend vom Dienstherren hingenommen. Es obliegt uns Lehrern, unsere Arbeitszeit im Durchschnitt auf 41 Wochenstunden zu begrenzen (ja, dann müssen die Ferien abzüglich des gesetzlichen Urlaubs aber miteinbezogen werden).
    Je mehr Aufgaben dazukommen, desto mehr arbeitet man oder aber desto weniger intensiv kann man sich den einzelnen Aufgaben zuwenden. Beides macht auf Dauer unzufrieden.

    Deine Arbeitszeit wird je nach Anzahl der Korrekturgruppen und Jahrgänge, der Zusatzaufgaben, Konferenzen etc. zwischen 40 und 60 Stunden schwanken. Ich räume gerne ein, dass ich in Wochen, wo die Belastung außerhalb des Unterrichts gering ist, vermutlich nicht immer auf die 41 Stunden komme. Die Ferien kann man aber sicherlich aus arbeitsrechtlicher Sicht analog zum Überstunden abfeiern betrachten.

    Gruß
    Bolzbold

    Fachfremd Oberstufe zu unterrichten ist so ohne Weiteres nicht möglich - vor allem dann, wenn die Fächer abiturrelevant sind und dort potenzielle Prüflinge sitzen. Bei Mathematik ist das ja durchaus der Fall.
    Die Sek II Zertifikatskurse richten sich normalerweise an die Kollegen, die bereits ein Sek II Examen haben und ein Drittfach dazunehmen möchten.
    Mal eben mit Zertifikatskursen aufstocken geht m.W. nicht.

    Wenn Du ein Sek II Examen und eine Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II hast, kannst Du auch ganz regulär am Gymnasium oder der Gesamtschule beschäftigt werden und würdest auch einer A13 Stelle zugewiesen werden.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich denke, wir haben es hier mit einer Ansammlung verschiedenster Faktoren zu tun, die teils bereits erwähnt wurden.

    Die Summe der verschiedenen Faktoren macht das Ganze zu einem gefährlichen Cocktail.

    Wir haben den Trend zur Hyperindividualisierung in unserer Gesellschaft, gepaart mit dem "Projekt Kind", dem Abitur als einziger glückseligmachender Abschluss, die G8-Reform, den demographischen Wandel und sicher noch vieles mehr.

    Vor allem die G8-Reform in Kombination mit der "Öffnung" der Gymnasien für eingeschränkte oder nicht GY-Empfehlungen ist ein ziemlicher Hammer. Die Klassen sind im Schnitt leistungsschwächer, das erforderliche Lerntempo und die -inhalte sind aber größer bzw. höher geworden. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Wenn jetzt noch am Gymnasium die Inklusion dazukommt, kann man eigentlich nur noch hysterisch lachen.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Briefe bei Eltern nicht so gut ankommen.
    Das liegt daran, dass vor allem die Eltern der Kinder, die sich benehmen können, hier Kritik über die Kinder allgemein lesen müssen, mit der sie sich zu Recht aber nicht identifizieren und angesprochen fühlen müssen.
    Einige Eltern der Kinder, die es betrifft, werden als "Reflex" natürlich die Ursachen für das Fehlverhalten bei der Lehrerin suchen. In den Kommentaren ist ja auch zu lesen, dass der Ort der Exkursion möglicherweise nicht passend war. Darüber hinaus mag die pauschale Kritik in der Gänze auch nur auf wenige Kinder zutreffen, auf viele andere jedoch nur zum Teil oder gar nicht.
    Die Kritik der Kollegin mag berechtigt und angemessen sein - die Vorgehensweise jedoch dürfte eher das Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken, weil die wenigsten Eltern bei offizieller Kritik - und der Schulleiter hat den Brief ja mit unterschrieben - sich aufrichtig betroffen fühlen. Ich habe den Eindruck, als würde hier medienwirksam Öl ins Feuer gegossen und eine eigentlich lokale Erziehungsdebatte in die Öffentlichkeit getragen, die dort in der Form nun einmal schlichtweg nicht hingehört.

    Wir kennen alle das berühmte Zitat von Sokrates mit der Jugend von heute. Dieser Logik zufolge hätte die Menschheit ja schon längst untergegangen sein müssen.
    Das soll uns keinesfalls das Recht auf Kritik absprechen. Dennoch bin ich aus eigener eher leidvoller Erfahrung mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass man solche Dinge - und sei es noch so ein kollektives Fehlverhalten einer Klasse - intern besprechen sollte; und das vorzugsweise mit denjenigen Eltern, die es wirklich betrifft.

    Gruß
    Bolzbold

    Gut, dass Du die Rechnung überprüft hast.
    Manche Ärzte (aber beileibe nicht alle und auch nicht viele - zumindest aus meiner Erfahrung) "melken" Privatpatienten, weil sie wissen, dass PKV und Beihilfe die Dinge für gewöhnlich bezahlen.
    Ich würde an Deiner Stelle auch nachfragen - vor allem müsste ein Posten von 200 Euro ja auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen.

    Gruß
    Bolzbold

    Nun ja, Mitarbeit heißt ja nicht, dass man den Laden aufmischen soll. Mitarbeit heißt hier, wenn möglich sich einzubringen - mehr nicht.

    Ansonten hat Nele die Dinge sehr schön erklärt. Selbiges Verhalten empfiehlt sich übrigens auch für Junglehrer, die neu an eine Schule kommen.

    Am Rande: Bevor man keinen bdU hat, zählt man formal nicht zu den Lehrern, so dass man auf Lehrerkonferenzen kein Stimmrecht hat. Ich wusste das damals nicht und wurde dann vor aller Ohren darüber belehrt. Hatte auch was Gutes - ich konnte mich bis zum bdU dann mental "ausklinken".

    Gruß
    Bolzbold

    Gemäß §53 SchulG wird die klassische Strafarbeit als "häusliche Nacharbeit" bezeichnet - das wird auch auf den Seiten des Schulministeriums so erklärt.
    Darüber hinaus gibt es die so genannte "Nacharbeit unter Aufsicht", also die Strafarbeit in der Schule. Diese sollte im Idealfall einige Tage vorher angekündigt werden und dann "vollzogen" werden.

    Du setzt also ein offizielles Schreiben an den Vater auf, in dem Du gemäß §53 SchulG NRW eine Nacharbeit unter Aufsicht anordnest. Eine Zustimmung der Eltern ist hierfür nicht erforderlich - lediglich die Kenntnisnahme. Wenn der Schüler dann nicht auftaucht und die Schulleitung keinen Hintern in der Hose hat, wirst Du nicht viel machen können.

    Es gibt bei uns Kollegen, die Freitags in der 6. Stunde (das ist bei uns aufgrund von Langstunden zwischen 14 und 15 Uhr) sowieso im Haus sind und einen Nachsitzer gerne beaufsichtigen. Bisher hat sich von dieser Maßnahme manch ein Schüler nachhaltig beeindrucken lassen.

    Gruß
    Bolzbold

    Die Schelte gegen Lehrer, die vormittags Recht und nachmittags frei haben ist mindestens so alt wie die deutsche Schule. Interessant an diesem Kurzfilm ist, dass es offenbar schon in den 50er Jahren eine Art "Erklärungsnotwendigkeit" gab, da man den Tag des Lehrers ja von morgens bis abends dargestellt hat.
    Interessant ist auch, dass dieser Film, falls die Arbeitszeit des Lehrers sich auf seine Kollegen übertragen lässt, zeigt, dass die Arbeitszeit rein stundenmäßig in den letzten 50 Jahren anscheinend nicht gestiegen ist.

    Letztlich geht es dabei ja nicht um Wahrheit sondern um Neid, um Ignoranz und um die Verfügbarkeit einer Berufs- bzw. Personengruppe, auf der man herumhacken kann. Die Kombination aus Lehrer und Beamtem spitzt dies noch zusätzlich zu.
    Alle Nichtlehrer in meinem Bekanntenkreis würden nie auf die Idee kommen, ernsthaft über die tatsächliche Arbeitsbelastung von Lehrern zu lästern - allenfalls einmal aus Spaß.

    Die anderen haben ein festgefahrenes Bild, welches sie zur Wahrung der eigenen Gesichts brauchen. Man plapplert ferner einfach das unreflektiert nach, was die letzten Schüler- und Elterngenerationen auch getan haben. Wenn das so viele Leute sagen, wird es schon richtig sein.

    Gruß
    Bolzbold

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