Die Arbeitsrealität insbesondere für Lehrer an weiterführenden Schulen hat sich gewaltig verändert.
Im Zuge von G8 und der Verdichtung des Unterrichts haben sich die Arbeitszeiten bzw. die Zeiträume, in denen man in der Schule arbeitet, erheblich erweitert.
Konnte man früher im Regelfall davon ausgehen, dass man von "acht bis eins" in der Schule ist, so ist das heutzutage nicht mehr der Fall. Die Arbeitszeiten bei uns an der Schule erstrecken sich von 8 Uhr bis 18 Uhr, wobei die Sportler aufgrund der Hallenzeiten besonders oft bis abends arbeiten müssen.
(Ich frage mich da, wie meine Sportkolleginne im gebärfähigen Alter das später mit einer Teilzeitstelle managen wollen.)
Ferner ändert sich an weiterführenden Schulen der Stundenplan oft im Halbjahresrhythmus, was bedeutet, dass die Kinderbetreuung und ggf. auch Nachmittagsaktivitäten für die Kids jedesmal vollkommen neu organisiert werden müssen.
Das ist schon etwas anderes als ein Bürojob, der von 8 Uhr bis 12 Uhr geht.
Viele Kindergärten öffnen erst um 7:30 Uhr, was bedeutet, dass man morgens wirklich extremen Stress hat. Und den Kindergartenplatz kann man je nach Gemeinde beileibe nicht wählen.
Die teils starren Stundenkontingente in Kindergärten sind so oft inkompatibel mit unseren ständig wechselnden Arbeitszeiten.
Konferenztermine werden nicht immer am Schuljahresanfang vollständig geplant, oft kommen spontane Dienstbesprechungen hinzu.
Das KANN man oft schlichtweg nicht abfangen, weil das voraussetzen würde, dass das Umfeld bzw. die Betreuungspersonen dieselbe Flexibilität und Verfügbarkeit besitzen, wie es von uns erwartet wird.
Um diese Punkte kommt man als Lehrer(in) einfach nicht herum - und in vielen Fällen kann man schlichtweg nichts dafür, dass die Organisation der Kinderbetreuung nicht funktioniert und man infolge dessen hyper-gestresst und unglücklich ist.
Gruß
Bolzbold