Zitat
Original von Nordsternhaus
Meine Herrn, Bolzbold: Das ist aber auch schon ganz schön überdramatisch.
"Glaubst Du eigentlich, wir mussten diese Kosten, die Du aufgeführt hast, nicht auch alle tragen?"
Eine runde Mitleid für uns alle, juhuuuu!
Es geht nicht um Mitleid. Es geht um Fakten.
Fakt ist, dass ein Referendar nun einmal von seinen Anwärterbezügen seinen Lebensunterhalt bestreiten muss und das auch grundsätzlich möglich ist, wenn man keine zu hohen Ansprüche hat oder einen höheren Lebensstandard gewöhnt ist als es mit 1000 Euro möglich ist.
Nebenbei: Ich verstehe Peters Situation auch - ich kenne sie aus eigener Erfahrung. Es ist ärgerlich, aber solange die Situation nüchtern betrachtet nicht vollends unerträglich ist, sollte man sich damit arrangieren.
Es ist ja keinesfalls so, als würde er mit dem Geld nicht über die Runden kommen können oder aber seine Freundin verlieren.
Es ist nicht das, was Peter erhofft hatte. Es ist möglicherweise unbequem, in einen anderen Ort zu ziehen und sich dort eine neue Wohnung zu suchen. Es ist nicht immer schön, seine Freundin nur am Wochenende zu sehen, wenn der Stress des Refs. einen darüber hinaus nicht zur Ruhe kommen lässt.
Zur Abwechslung werde ich einmal konstruktiv:
Denkbar wäre:
- eine Intensivierung der Beziehung zur Freundin aufgrund der WE-Beziehung
- ein neues, aufregendes Umfeld in der neuen Stadt mit netten Kollegen
- ein entgegen dem heimischen Studienseminar möglicherweise "besseres" Seminar, eine bessere Ausbildung, kompetentere Ausbilder
- der Horizont erweitert sich, weil man sich mit neuen, ungewohnten Dingen auseinandersetzen muss.
Natürlich wird das nicht 1:1 eintreten. Aber die Situation am Heimatort könnte im Vergleich dazu beispielsweise auch viel schlechter ausfallen.
Hätte, könnte, würde wirst Du jetzt vermutlich einwenden wollen.
Was will ich damit aber eigentlich ganz undramatisch sagen:
Ich denke, man lernt für sich und sein Leben viel mehr aus Situationen, die einen fernab des gewohnten (sicheren, bekannten) Wegs bringen und eine Fähigkeit von uns fordern, die für einen Referendar mitunter sehr wichtig sein kann: Nämlich das Beste aus einer (ungewohnten, unveränderbaren) Situation zu machen und sie erfolgreich zu bestehen.
Gruß
Bolzbold