Hallo,
dank dir für die Antwort & den Hinweis auf gpaed - kannte ich noch nicht (Persen dagegen durchstöbere ich seit einigen Jahren immer wieder mal - viele der Materialien dort sind aber zu weit "fortgeschritten"
)
In gewisser Weise beruhigt mich dein Kommentar, dass du viele Materialien selbst erstellst oder abwandelst ... dann bin ich mit meinen "Bastel-Sessions" also nicht allein (wobei ich hoffte, irgendwo einen florierenden Austausch dieser selbsterstellten Materialien zu finden... ob nun in einem Forum, einer Mailingliste o.ä.)
Und ja, wir inkludieren seit einigen Jahren GB-Schüler (zieldifferent, muss ich es extra erwähnen?). Meine "Bewertung" der Erfahrungen ist, wie ich feststelle, auch abhängig davon, wie weit vorangeschritten das Schuljahr ist, wie viele Frustrationserfahrungen man mit z.B. der Materialbeschaffung hat (schließlich "stümper" ich ohne entsprechende Ausbildung nur so rum und benötige für die Planung einer einzigen Stunde & der Erstellung der verschiedenen differenzierenden Materialien auf unterschiedlichen Niveaus wesentlich länger als für die Wochenplanung & -nachbereitung der restlichen Klasse... dafür lassen sich die Klassenarbeiten dieser I-Schüler (ja, wir schreiben KAs und bewerten diese, denn in der Beobachtung der Regelschüler wird dies durch I-Schüler und I-Eltern eingefordert) schneller korrigieren - wenn auch nicht bewerten.) Eigentlich hat sich das ganze über die Jahre hinweg eingespielt - und lebt vom persönlichen Einsatz der meist teilzeitbeschäftigen Klassenlehrer... Was ansonsten noch benötigt wird, sind die (fast) ständig im Unterricht vorhandenen I-Helfer. Und wenn ausreichend viele (~4) GB-Schüler in einer Klasse sind, hat man in fast allen Stunden eine Förderschullehrkraft als Abordnung in der Klasse. Dann kann das System recht gut funktionieren - aber für die parallele Arbeit an ein und demselben Themen sind dann doch die gymnasialen Fachlehrkräfte zuständig. Und wenn man nur einen GB-Schüler in der Klasse hat, ist man eben an vier Tagen ohne Förderschullehrkraft, aber hoffentlich mit I-Helfer.)
Die Klassen (also die Regelschüler in den I-Klassen, aber auch die "Schulgemeinschaft") gehen wirklich souverän mit der Inklusion um. Die GB-I-Schüler werden (im Rahmen der nach und nach stärker divergierenden Interessen) akzeptiert und beteiligt. So gehört es in der 5. Klasse vielleicht noch dazu, ein I-Kind zum Geburtstag einzuladen, in höheren Jahrgängen wird eher Verantwortung übernommen und bei Klassenfahrten eine unbekannte Stadt durchforstet, um eine rollstuhltaugliche Toilette zu finden, in der man Windeln wechseln kann.
Unsere anderen I-Klassen (wenn sie denn überhaupt offiziell diesen Status erreichen...) etwa in den Bereichen Wahrnehmung oder emotionale / soziale Entwicklung (zielgleich) sind einerseits auch nicht perfekt (Förderzentren haben keine Stunden zur Verfügung, kennen sich nicht aus mit dem Gymnasium, haben hohe Krankenstände, liefern als Info-Material nur Ausdrucke der offiziellen Internetseiten, ... manches also systemisch bedingt, anderes bedingt durch die Personen, die in eine solche "Abordnung" geschickt werden...), andererseits hat sich auch das über die Jahre hinweg eingespielt. Insofern gibt es bei der Inklusion der (mir bekannten) verschiedenen Schwerpunkte keine Unterschiede in den "Möglichkeiten". Was auch auffällt: Die Regelschüler. Die sind (teilweise) in den letzten Jahren wesentlich auffälliger geworden. Wenn man in einer Klasse einen Besucher / Beobachter hat & hinterher das Gespräch sucht & erst dann erwähnt, dass einer der Schüler einen festgestellten Förderbedarf hat, dann wird dieser Schüler aus der Beobachtung heraus bei weitem (!) nicht als erstes als irgendwie auffällig benannt...