Beiträge von Meike.

    Seltsam. Elf Jahre bin ich schon im Dienst nach meinem Referendariat. Ich unterrichte erwachsene Schüler mit schwierigem psychosozialem Hintergrund - Borderliner und sogar Knackis sind dabei. Ich wohne in der gleichen Stadt, in der meine Schule ist, und erzähle den Schülern recht genau, wo ich wohne. Ich habe solche Erlebnisse noch nicht gehabt. Weder Auto noch Briefkasten noch Hauswand haben jemals gelitten.

    Ich glaube, ein Teil der Probleme hängt damit zusammen, ob man prinzipiell antagonistisch mit seinen Schülern umgeht, oder ob man eine Lehrerrolle einnimmt, in der man zwar eine Reibefläche bietet, aber in der auch immer klar ist, dass man seinen Schülern prinzipiell helfen will.
    Nele

    Seh ich genau so.

    Die sitzen auch gerne mal bei mir im Garten und grillen. Auch die, die bei mir schonmal 02 oder 03 Punkte etc bekommen haben. Oder nen Anpfiff/Brief/Sonderaufgabe... kommt immer drauf an, wie man zwischen Personen/Noten/Sachverhalten trennt, auch wenn man der "Erteilende" ist. Ich hab noch nie was anderes als positive Reaktionen gehabt: Vertrauen zeigen generiert umgekehrt auch respektvollen Umgang mit dem entgegengebrachten Vertrauen.

    Die Lehrerzuweisung meinst du? Wir haben die Lehrerzuweisung vom letzten Jahr und geben die Kursgröße entspechend an (bei Gemotze von oben behaupten wir, unsere Räume nehmen maximal 24 auf). Was zum Teil auch stimmt. ;) Mehr Schüler als wir Lehrer zugewiesen kriegen nehmen wir nicht.

    Wenn einer dauererkrankt, so wie letztes Halbjahr, als ich plötzlich statt meines 21er LKs einen 32er LK hatte, weil ich die Hälfte eines Kurses mit ins Abi nehmen musste, ist halt Hölle. Zum Ausgleich haben ich und die andere beherbergende Kollegin diesmal die kleisten LK bekommen (19! Yes!)

    Absolut. Und an den Schülern liegt's nicht. Wenn wir die 2jährliche Evaluation der Lektüren machen, landet Shakespeare meist auf den vorderen Plätzen. Weil, bei gutem Unterricht, auch die Schüler erkennen können, wie viel drinsteckt. Mit täglicher Analyse aus den "Klett Stundenblättern" (örglörgs, gibt's die eigentlich noch?) klappt das eher nicht. Mit selber umschreiben/erweitern und spielen, eigenen Subtexten, Filmausschnitten und eigenen Produktinen dazu, Theaterbesuchen und einer soliden Textarbeit in Mischung kommt es bei ihnen an.

    Wen du dich dem Problem nicht entziehen kannst, musst du es klären. Ich sehe wenig Alternativen zu diesen beiden Möglichkeiten.

    Hier in meinem Bezirk gibt es eine Mobbingdienstvereinbarung, die wir, der GPR, mit der Behörde geschlossen haben. Darin ist ein Vorgehen im Mobbingfalle vorgeschrieben, auch der Mobbingbegriff definiert. Damit haben wir schon öfter erfolgreich arbeiten können. Was NICHT heißt, dass wir das Problem ratzfatz von einer Woche auf die nächste haben lösen können. Es waren immer lange zähe Prozesse.

    Mein Rat: triff die Entscheidung ob du gehen oder bleiben willst. Die kann dir keiner abnehmen, da hilft ggf. der Therapeut. Wenn du bleibst, erkundige dich bei deinem PR/GPR oder BezPR und deiner Gewerkschaft nach den vorhandenen Mobbingstrategien/Dienstvereinbarungen/etc. Das kann, siehe oben, ein langer und schwieriger Prozess werden, aber es kann dich (ggf. auch deine Schulleitung und euch als "Team") auch extrem weiterbringen.

    Schau mal in deinem BL / Bezirk nach Ähnlichem:
    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j…4,d.Yms&cad=rja

    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j….60444564,d.Yms

    Ich pinsele auch nicht gleichmalerisch drüber. Die NPD finde ich in ihrem Ansatz so ekelhaft, dass ich das Parteiprogramm noch nicht mal gelesen habe. Bei der Linken hab ich mir die Mühe immerhin mal gemacht.
    Das ist aber für mich (muss ja auf dich nicht zutreffen) nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass man - selbst wenn einem das Programm gefiele, was bei mir nicht der Fall ist (gilt aber für alle anderen Parteien auch) - nicht darüber hinwegsehen kann, so ist meine Meinung, dass da Ex-Diktutaturbetreiber/unterstützer drinsitzen und zwar in nicht geringen Mengen. Daran hängt es (für mich). Säßen in der CDU/SPD/... noch deratig viele Altnazis und würden nicht rausgeschmissen, wäre dies für mich ebenso der Fall.

    Zitat von "Sofie"

    Ganz ehrlich, jetzt schlägst aber 13!! Die Linke kann man doch nicht mit der NPD vergleichen - einer Partei, der ein menschenfeindliches Weltbild zugrunde liegt. Die Linke ist ein Zusammenschluss aus PDS (die zwar aus der SED hervorgegangen ist, sich aber schon lange von der SED distanziert) und ehemaligen SPD-Mitgliedern, die in der SPD keine sozialdemokratische Partei mehr sahen (was mich spätestens nach der Agenda 2010 nicht wundert).
    Die Linke steht für eine Politik, die man richtig oder falsch finden kann, aber ich persönlich kann in derem Parteiprogramm nichts Menschenfeindliches sehen.

    Ich bezweifele gar nicht, dass man bei der Linken das eine oder andere unterstützenswerte programmatische Ziel finden kann. Ich kann das. Sogar einige. Das ist aber nicht der Punkt- Ich vermute mämlich, dass ich das beim genauen Lesen des Parteiprogramms der NPD das auch könnte. Es findet sich immer was Unterstützenswertes. Ist ja auch nur Papier. Und Phrasen.

    Die tatsächliche Glaubwürdigkeit und Wählbarkeit einer Partei mache ich unter anderem eher daran fest, wie sie mit ihrer eigenen Vergangenheit und der deutschen Geschichte umgeht. Und die SED hat aktiv Menschenrechte verletzt, Pressefreiheit eingeschränkt, zensiert, inhaftiert, indoktriniert. Und an der Mauer erschießen lassen. Wenn man deren Parteimitglieder unhinterfragt in die eigenen Reihen aufnimmt und meint, dass dann ein bisschen rhetorisches Distanzieren von der SED irgendetwas bedeutet, während man diesen ersonen ungeniert eine neue politische Heimat und Funktionen gibt, ist man schief gewickelt. Und ja, wer ehemalige Menschenverachter beschäftigt, deckt und schützt, stellt sich in die Nähe der Menschenverachtung. Finde ich.

    Wieso "neo"? Die Linke ist das letzte Stadium der mehrfach umbenannten SED, die sich als symbolische "Neuformierung" einen kleinen westlichen Rattenschwanz in Form der WASG angehängt hat....

    Nele


    So ist es. Und dann wurden die aufgesammelt, die schon seit vielen Jahren keine echte politische Heimat mehr hatten und ein paar, die nix kapiert hatten. Und jetzt sind da auch viele, die einfach unzufrieden sind und denen die Tatsache, dass da zumindest im Osten noch die ganzen alten DDR-Größen drinsitzen, egal ist.
    Da gab's letztens mal einen guten Artikel zum Thema rückwirkende Verschönerung der DDR http://www.zeit.de/2014/05/lehrer…le-ddr-diktatur - passt hier lose.

    Ich persönlich, als Tochter eines Republikflüchtlings, dessen Famile wegen seiner Flucht drastische Konsequenzen zu erleiden hatte, die deren restliches Leben (ver)formten, finde es durchaus richtig, wenn bei Mitgliedern der ExSED, die in den Staatsdienst wollen, zumindest mal "genauer hingeschaut wird" http://www.zeit.de/politik/deutsc…ern-extremismus ... Und das Argument, das sei doch nur eine reguläre Partei, greift da mE nicht. Das ist die NPD auch. Und da muss man aber sowas von genau hingucken...!

    Fragt mal bei euren Bezirks/Gesamtpersonalrat nach. Hier bei uns haben das auch gerade ein paar Schulleitungen versucht und die Personalräte haben sich bei uns beschwert. Es gab eine längere Debatte bei der Behörde, dann eine Verfügung mit einer uns zu schwammigen Formulierung und dann ein Beschlussverfahren. Jetzt gibt es eine Verfügung mit der eindeutig geregelt ist, dass Dienstversammlungen nicht regelmäßig angeordnet werden dürfen, da es sich dadurch um eine unzulässige Verlängerung der durch die Pflichtstundenverordnung geregelte Arbeitszeit handelt. "Bei Bedarf" dürfen sie angesetzt werden und der Bedarf muss durch einen aktuellen, klar benennbaren Anlass gekennzeichnet sein. Nicht also "Weil wieder Montag ist". ;)

    Dauert ne Weile, sowas durchzufechten, aber ist einen Versuch wert.

    Ansonsten lohnt ggf. ein Blick in die Konferenzordnung oder das Schulgesetz, wo die Rechte der Gesamtkonferenz definiert sind. Hier in Hessen entscheidet die Gesamtkonferenz über "Grundsätze für die Unterrichtsverteilung und für die Stunden-, Aufsichts- und Vertretungspläne sowie für die Übertragung besonderer dienstlicher Aufgaben, (...) §133 HSchG) - d.h. im Zweifelsfall kann man durch einen Antrag zur TO und dann einen entpsrechenden Antrag auf der GeKo sowas abschmettern. Sollte gut durcheine Personalversammlung vorbereitet sein.

    edit: Na Bitte:_ aus der Thüringer Schulordnung:

    Zitat

    30
    Aufgaben der Lehrerkonferenz

    (1) Die Lehrerkonferenz beschließt in den Angelegenheiten, die ihr durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften zur Entscheidung zugewiesen sind, mit bindender Wirkung für den Schulleiter und die übrigen Mitglieder der Lehrerkonferenz. Die Lehrerkonferenz entscheidet über die Grundsätze der schulinternen Stundentafel im Rahmen des § 45 Abs. 3 Satz 4, über Veranstaltungen, die die gesamte Schule betreffen, (...) § 34
    Tagesordnung

    (1) Der Vorsitzende setzt die Tagesordnung fest.

    (2) Jedes Mitglied kann die Behandlung zusätzlicher Tagesordnungspunkte beantragen. Widerspricht ein Drittel der Mitglieder der Behandlung eines zusätzlichen Tagesordnungspunktes, so ist die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen.

    Die Leute vergessen immer, dass man ja nicht Teilzeit zur Entspannung fährt, sondern aus organisatorischen Zwängen und dann man auch nur das halbe Geld kriegt. Für ein halbes Gehalt mit Zusatzbelastung wegen der nicht teilbaren Dienstpflichten machst du nicht auch noch die Fachkonferenz.

    Wir haben ein, zwei Fächer ohne Fachsprecher/konferenzleitung. Die machen ihren Kram halt in lose strukturierter Anarchie. Geht auch gut in Zeiten der elektronischen Abstimmungsmöglichkeiten.

    Ich kenne einen ledigen Studiendirektor sehr gut und auch dessen Gehaltszettel. Er verdient 4056 Euro ziemlich genau. Alter: Mitte 40.


    Ich glaube, Kinder machen extrem viel aus.

    Mikael, ich finde Jammern völlig in Ordnung, wenn selbige Personen dann auch bereit sind, für ihre Rechte einzutreten. In meinem Bereich überchneiden sich diese beiden Gruppen Menschen leider überhaupt nicht. Im Gegenteil: je lauter das Gejammer, desto weniger Bereitschaft, mal irgendas AUSSER Jammern und unverschämte Forderungen an den PR stellen, zu machen. Wenn es deiner Erfahrung nach da Schnittmengen gibt, dann bist du zu beneiden :)

    Damit, dass die SL zuerst ihrer Fürsorgepflicht und dann dem Druck der (gefühlten) Hierarchie nachkommen sollte, hast du natürlich Recht.

    Ich bin schon wieder fassungslos. Moodle und lonet und co sind doch selbsterklärend? Was gibt es da nicht zu kapieren? Und sich mal eine Stunde hinzusetzen und ein paar Knöppchen zu drücken um zu gucken, was dann passiert, ist zu viel, aber jedes Material selbst erstellen, ist nicht zu viel? HÄH?????

    Und Raket-o-Katz: wenn man solche Stunden erstellt, wie viel echte Diskussion und kursangemessene Anpassung läuft dann noch?
    Ich habe ein Material und ein Lernziel und ein paar Ideen für Methoden. Und dann geh ich in den Kurs. Und dann guck ich, wie die arbeiten/auf das Material reagieren und DANN plane ich die Stunde im laufenden Unterricht weiter, nämlich angepasst an das, was der Kurs will/kann/muss. Nur so macht's doch Sinn?

    Also, ich glaube langsam ich arbeite auf der Insel der Glückseligen.

    Klar haben wir auch ein paar unfassbare Vollpfosten, aber die bestimmen zum Glück absolut nicht den Ton...

    Hier in Hessen ist man verpflichtet, das Amtsblatt zu lesen - mit allen neuen Erlassen und Änderungen. Tut halt keiner. Könnt aber im Einzelfall richtig was nutzen...

    Zitat

    Jaja, die Jammerer und die Rufer... noch so ein Fall wo mir der Hut hochgeht ;)

    Apropos und OT: ist das wirklich ein Bild von dir unter dem/einem Hut?

    Im Prinzip ja. Das funktioniert (hier) so: Gewerkschaftsmitglied(er) meldet /meldensich als klagewillig bei Rechtsstelle. Gewerkschaftsanwalt prüft Aussicht auf Erfolg und gibt eine Prognose ab. Rechtsstelle entscheidet ob Rechtsschutz gewährt wird. Gegen Nichtgewährung kann man dann auch noch Widerspruch einlegen, oft auch mit Erfolg (dann vertritt der zuständige GPR).

    Bundeslandübergreifend ist diese Auskunft ohne Gewähr! :)

    Edit: sammelklage: im Prinzip auch ja: Bei mehreren Klagewilligen oder Anliegen von denen man sich Präzedenzwirkung erhofft, gehen über die GPR via ÖPR Aufforderungen an die Schulen um Sammelklagewillige zu finden. Kein einfaches Geschäft. Aber der Grund warum wir zB jetzt wieder Arbeiszimmer absetzen können. :)

    edir kann jetzt hier am Handy die tippfehler nicht korrigieren sorry.

    Bei uns liegt alles auf Leiste, wir sind ne große Oberstufe. Erst gibts ne Fachwahl, dann liegen die Kurse/Zeiten/Lehrer fest, Dann bastelt Guru 1 und es kriegen die Lehrer schon ihre vorläufigen Stundenpläne. Sodann machen die Schüler ihre Kurswahl und dann liegen deren Zeiten und Lehrer fest, Guru 2 macht deren Einwahlen und deren Sundenpläne. Klar arbeiten die Stundenplangurus teils auch zusammen, aber irgendwie scheint es nur so wirklich gut zu gehen. Für genauere Details müsste ich die beiden mal fragen... :weissnicht:

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