Beiträge von Meike.

    eine ehrliche Förderung von I-Schülern und Hochbegabten kann hier nur erfolgen, wenn diese tradierten Vorstellungen vom auf das Mittelmaß zugeschnittenen Unterricht überwunden werden können und Unterricht wirklich individualisiert ist. Dass dies nicht jede Schule von heute auf morgen leisten kann (und oftmals auch nicht will) ist klar. Damit einher geht, dass sich das Berufsbild des Lehrers und dessen Arbeitszeiten grundlegend ändert


    Genau DAS ist der Punkt. Ich arbeite ja in einem Gremium, in dem Gesamtpersonalräte aller Schulformen zusammenkommen und darüber sprechen, was die jweiligen Schulen/Schulformen des Bezirks plagt - und ich kriege immer die Motten, wenn ich mitbekomme, dass wieder hier oder da in der Presse stand, dass Lehrer nicht weiter differenzieren wollen: sehr oft ist es eine Frage der Arbeitszeit. Im Moment ist der Job so ausgelegt, das die meisten ihn gerade so mit Ach und Krach schaffen können. Da ist nicht mehr viel Luft nach oben. Eine ordentliche Differenzierung jeder Stunde und womöglich noch jedes Jahr anders, da jeder individuellen Problemlage angepasst, bedeutet einfach unglaublich viel mehr Arbeitszeit, die oft einfach nicht da ist. Und ja, ich kenne viele Kollegen, die am Abend vorher alle ihre Stunden planen müssen, weil halt bis dahin alles vollgestopft mit anderen Arbeiten war - und wenn du halt abends um wann auch immer fertig bist, bleibt keine Zeit dem Förderlehrer Bescheid zu sagen. Frontalunterricht ist oftmals auch eine Frage der Arbeitsbelastung, ich kenne genügend Lehrer, denen schlicht die Zeit und Energie für etwas anderes fehlt, dafür habe ich Verständnis (und wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich wenig Liebe/Verständnis für Dauerfrontalbeschallung habe und selbst auch nicht so arbeite.)
    Ich kenne ebenso viele Lehrer, die unzufrieden damit sind, nicht mehr individualisieren zu können, denen es aber einfach nicht leistbar ist. Darüber müsste man reden. Und das hat nicht nur was mit lehrerlicher Willensbildung zu tun.

    Was ich bei den Berichten über die verunglückte Inklusion immer mehr raushöre, ist, dass die allgemeinbildenden Lehrer und die Förderlehrer offensichtlich auch kaum im ruhigen, ausführlichen persönlichen Kontakt sind und zu den Schwierigkeiten mit der Umsetzung der Inklusion noch der culture clash und die persönlichen Vorurteile kommen. Auch hier ist es, zumindest in meiner Gegend, eine Frage der Zeit und Planung: die FöLe gurken täglich an bis zu drei Schulen rum, jede Minute die sie nicht im Untericht sind, müssen sie fahren oder anderen Kleinkram erledigen, oder sie sind an der Schule und hätten Zeit, dann sind die Kollegen, mit denen sie sprechen müssten, aber voll beschäftigt. Es gibt keine oder kaum geplante gemeinsame regelmäßigen Teamsitzungen, außer man plant sie außerhalb der Arbeitszeit und dafür hat keiner die Ressourcen. Lehrer in auf Inklusion umgestellten Klassen benutzen (oft aus Mangel an Alternativen) die FöLe als bessere Nachhilfelehrer oder Assistenten, die FöLe fühlen sich damit ausgebremst und frustriert. Umgekehrt berichten Lehrer auch von FöLe, die sich als die einzig wahren Heilsbringer sehen, die, die echt am Kind arbeiten, und kein Verständnis für den hohen Arbeits- und Zeitdruck, auch was die Themen des Lehrplans, Vergleichsarbeiten, etc angeht, der GS/GesS-Lehrer haben. Verstärkt werden die Lehrer jetzt noch gegeneinander ausgespielt und es zieht so eine ganz fiese Stimmung ein, die fronten verhärten sich. Kann nicht im Sinne der Kinder sein.

    Wir (das Gremium in dem ich arbeite) - sind der Meinung, dass hier nur helfen kann, dass die Arbeitszeit der Lehrer in Inklusionsklassen massiv reduziert wird (also mind. 5 Stunden), Förderlehrer an höchstens zwei Schulen und niemals an mehr al einer am Tag arbeiten, ebenfalls mit reduzierter Pflichtunterrrichtsstundenzahl, die eingesparte Unterrichts-Arbeitszeit für gemeinsame Planung und Besprechung der Bedürfnisse der Kinder genutzt wird und die Ressourcen so gestaltet werden, dass die Lehrer wirklich Zeit/Ort und Material haben, den Unterricht insgesamt so umzustellen und anzupassen, dass sie Schülern und Lehrern gerecht werden.


    Ohne Kenntnis des Wohnortes des TE kann man schwer Vergleiche ziehen. In einer wirtschaftlich attraktiven Großstadt würde in einer "normalen" Wohngegend mind. die Hälfte von deinen 1500€ schon alleine für die Miete draufgehen (ohne Strom und Heizung).

    Gruß !


    So isses. Wir haben hier die 2000 Euro Fixkosten mit Wohnen, Strom, Wasser, Gas, Telefon, internet, Stadt(Müll etc). Da sind noch nicht die jeweilig persönlichen Versicherungen, Essen, Kleidung, Frahren, Gesundheit, irgendwas dabei.

    In Hinblick auf diese Aspekte magst du recht haben. Da du den Link mehr oder weniger unkommentiert eingestellt bzw auf den Apple-Aspekt (zu) fokussiert hattest (haben schienst), habe ich ihn so verstanden, als sei das ein weiterer "Scheiß-neue-Medien-und-ganz-besonders-Scheiß-Apple"-thread mit technikfeindlichem Unterton. Wenn ich das missdeutet habe, sorry! :)

    Ich hab da mal einen längeren Artikel dazu gelesen, leider finde ich ihn nicht digital, den ich ganz erhellend fand, weil kritisch aber nicht verteufelnd. Die Möglichkeiten von neuen (*stöhn*) Technologien im Bereich education wurden bewertet, aber auch die Bedingungen, die gegeben sein sollten - und die finde ich überwiegend nachvollziehbar.

    Affordability
    Accessibility
    Simple (User Friendly)
    Standardization
    Efficiency
    Non-Profit (Academic Focused)
    Creative Commons
    Environmentally Friendly

    All das wird bei der Implementierung immer wieder neu diskutiert werden müssen.

    Ich seh's ähnlich. Weder braucht man bei digitalen Medien glasige Augen vor Begeisterung zu bekommen und tiefgläubig "haaach, jetzt wird alles gut" seufzen, noch braucht man die Finger zu kreuzen und zwecks Teufelsabwehr ein wenig Salz über die linke Schulter zu werfen.

    Ipad und Co. sind ganz normale Werkzeuge. Die man, mit etwas Talent und Interesse, zur Bereicherung und Vereinfachung des Unterrichts oder dessen Planung einsetzen kann - oder auch zum Gegenteil, wenn man es eben nicht will oder kann. Das gleiche gilt für Papier. Das, wie ja bekannt ist, zum Schreiben wundervoller Aufsätze, genialer Gedankengänge sowie übler Mobbingnachrichten oder Spickern verwendet werden kann. Der Idiot ;) sitzt im Zweifelsfall vor dem Medium - und ist nicht das Medium selbst...

    Apple nervt mich (als iphone / ipod / macbook) Nutzerin oft, weil es mir vorschreiben will, wo und wie oft ich gekaufte Daten nutzen darf. Und weil mich Programme wie itunes zu gängeln versuchen. Hat aber auch viele Vorteile, die andere Systeme nicht bieten können. Ebenso ermüdend wie Medienverherrlichung und Medienverteufelung finde ich diesen ewigen Windows vs. Apple-Krieg.
    Das Zeug ist nunmal da. Wer nicht schlau genug ist, sich sein eigenes Betriebssystem zu kreieren und damit in einer Apple/Windows-dominierten Welt zu kommunizieren, muss halt mit dem arbeiten, was da ist. Und da ist es grundsätzlich eher gut, pragmatisch und nicht ideologisch ranzugehen.

    Äh, gute Frage, also pdf ist es nicht, hat einen eigenen viewer mit einem eigenen Bearbeitungseditor, gibt es für alle Betriebssysteme (demnächst auch für IOS).

    Man sieht immer eine Doppelseite, kann umblättern, aber auch direkt zu Seiten springen, kann unterstreichen, markieren, etwas hineinzeichnen oder Notizen hinzufügen, Lesezeichen setzen, etc...

    So, ich krame dieses thread jetzt mal wieder hoch.

    Wir haben vor einer geweissen Zeit u.a. für unser Oberstufenbuch Englisch eine kostenlose Lizenz bekommen - und zwar für alle Schüler und Lehrer. D.h. die Bücher, die wir eh in Kursstärke da haben, dürfen wir auch kostenlos digital nutzen.
    Die Reaktion war erstmal typisch Lehrerzimmer ;) "Hä, soll'n das, nö, brauchenmer mich, immerdieseneuenFisematenten".

    Mittlerweile nutzen es doch einige Kollegen und die, die es tun auch durchaus mit steigender Begeisterung.

    Ich bereite die Texte mit den Notizen so auf, dass der Unterrichtsablauf, die Arbeitsaufträge und die Verweise auf Zusatzmaterial (Links zu videos, Landkarten, Redebeiträgen, Bildern) gleich auf der jeweiligen Seite mit festgehalten wird, so dass ich das von Jahr zu Jahr wieder benutzen und immer optimieren kann.

    Wenn ich das digitale Buch zB am Smartboard oder auf dem PC im Klassenraum geöffnet habe und möchte, dass die Schüler zB nach dem Lesen des Statements auf Seite soundso kurz mal hören, was Obama dazu letzten Frühling gesagt hat, kann ich meine Notiz aufrufen, den Link aufrufen und das Video einspielen. Oder wenn ein Text einen Verweis auf eine bestimmte Gegend enthält, kann ich mit derselben Funktion mal eben eine Landkarte aufrufen. Oder ein Bild des Autors oder einen Lexikoneintrag usw. usf.

    Vor allem aber habe ich meine Unterrichtsideen schön auf der jeweiligen Seite mit einer nicht verknickenden oder rausfallenden Notiz, die ich auch noch jederzeit verändern und anpassen kann - erspart mir Arbeit und Unordnung. Und Papierhaufen.

    Mir gefällt's bisher. :)


    Vielleicht gibt es ja doch noch andere hier, die das nutzen und vielleicht sind die ja noch viel kreativer als ich mit dem Angebot und ich kann noch was dazulernen?

    Bin gespannt...

    Diese Frage

    Zitat

    Wie viele Anrechnungsstunden/ Ermäßigungsstunden stehen eigentlich der Schulleitung einer Realschule in NRW mit ca. 600 Schülern zu?

    beantwortet sie schon... und sie besagt auch, dass über die Verteilung der Anrechnungsstunden die Lehrerkonferenz entscheidet.

    Hm, Meike: Das ist bei uns aber genauso: Jeden 2.Montag ist Dienstbesprechung. Vor der letzten Schulinspektion hieß das bei uns KOnferenz, dafür wurden wir aber gerügt, und gesagt, dass das ja nur Dienstbesprechungen seien. So ist das hier eigentlich auch an allen Schulen im Umkreis üblich (und ich würde auch sagen notwendig).


    Wenn es das Kollegium gechlossen als notwendig empfindet, sollen sie es halt machen. Ändert aber nichts an der Rechtslage... :)

    Jeden Montag nach der Mittagspause Dienstversammlung :weinen: :tot:

    Konferenzen dann so 2-3 pro Halbjahr

    Hm, in Hessen wär das aber nicht in Ordnung: Dienstversammlungen müssen (hier laut Erlass) einen aktuellen/besonderen Anlass haben, der eine Besprechung notwendig macht. "Es ist jetzt Mittwoch" ist kein solcher Anlass. !!

    Eurer Personalrat sollte mal dringend beim zuständigen GPR nachfragen. Jeden Mittwoch regelmäßig Dienstversammlung ist im Prinzip eine Verlängerung der Arbeitszeit um 1,2 Stunden. Das geht nicht.

    Bei schure.de bin ich nicht fündig geworden


    Da steht die Weisungsbefugnis des Schulleiters nicht drin?

    Was ich noch nicht verstehe, ist, warum überhaupt irgendwer anders die Arbeit korrigieren soll? Wenn der Fachlehrer der Klasse nur eine Woche gefehlt hat und nicht dauererkrankt ist, kann er das doch elber tun, ist doch seine Klasse/Arbeit?

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