Beiträge von Meike.

    Hermine hat recht: oft kann man, wenn es keinen konkreten Gegenwartsbezug gibt oder dieser (noch) nicht für die Schüler erkennbar ist, über die Methoden der Erarbeitung gute Bezugspunkte zu ihnen/ihrer Gedankenwelt setzen.

    Grundsätzlich kann man bei Literatur immer

    - die Frage stellen, ob und wie die Gefühlslage/die Zwickmühle, in der sich ein Charakter befindet, einem bekannt ist (durch Briefe, Monologe vorm Spiegel, Rollenspiele bei denen die Figur beim Psychologen auf die Couch gelegt wird, Filmadaptionen (fiktiv (selbst gescriptet) oder tatsächlich) usw

    - einen Kommentar zum Verhalten einer Figur abgeben (indem sich die Nachbarn auf der Treppe über ihn unterhalten, indem man ein psychiatrisches Gutachten verfasst, indem man die ersten Eindrücke, die er/sie hinterlässt auf einem "Opinionometer" bewerten lässt, indem man Interviews zu/über/mit ihm führen lässt oder indem man eine facebook-page zu/über/von ihm/ihr kreieren lässt - uvm.

    - die Verhältnisse, in denen eine Figur agiert, analysieren, indem man Touristen einer Pauschalzeitreise der Firma LiteraTOURS durch kompetente Reiseführer des Kurses durch die Gegend (Zeit/Ort/politiische und soziale Umstände) führen lässt, oder einen kleinen guide für Touristen und Zeitreisende entwirft, online oder offline oder ein Werbeprospekt für diese Epoche oder einen Filmbeitrag dazu im Stile des Auslanfsjournals oder ...oder...oder.

    Bisher hat sich bei mir auch der lahmste Kurs in die schwerste Lektüre gefunden, wenn es einen Analyseauftrag gibt, der nicht in drei Leitfragen besteht, sondern am Ende ein etwas komplexeres Produkt stand, das man mit diversen Hilfsmitteln und einigem an Gehirnschmalz anzufertigen hatte.

    Ein eigenes Lesezimmer ... *seufz* ... da bin ich echt neidisch.

    Ich hatte auch jahrelang mein Arbeitszimmer in Kombination mit anderen Zimmern (Wohnzimmer / Schlafzimmer) und habe das immer als äußerst ungesund empfunden: bei Lehrern ist ja eh rgendwie nie geregelt Feierabend, wenn der Arbeitskrempel immer in Sichweite ist, ist das Schlussstrich Ziehen nahezu unmöglich.
    Seit ich mein Arbeitszimmer habe, kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass es anders ist.

    Da sollte sich mal die liebe GEW hinterklemmen (Sie setzt sich für die richtigen Belange der Lehrer eh schon zu wenig ein!), dass unsere Dienststellen diesbezüglich in die Pflicht und Haftung genommen werden.


    Soll dasn Witz sein? Informier dich mal! Ohne GEW könntest du dein Arbeitszimmer heute noch nicht wieder absetzen http://www.gew-bw.de/Arbeitszimmer.html !!! - und Arbeitsplatz/räume war schon immer ein ureigenes GEW-Thema. Dass auch eine sehr aktive Gewerkschaft keine Wunder erwirken kann, kannst du nur ändern, indem du selbst eintrittst und extrem aktiv wirst! ;)
    http://www.gew.de/Arbeitszimmer_2.html

    Aus gesamtpersonalrätlicher Sicht: Ich halte das Verschweigen für gefährlicher. Wegen der Geschlechtsanpassung nicht zu verbeamten wäre im Sinne der Bestimmungen gegen Diskriminierung nicht zu begründen, das könntest du problemlos mit jedem Gewerkschaftsanwalt durchfechten. Bei fehlerhaften Angaben (Verfahrensfehler) findet sich eher ein Grund.

    Bei der GEW bist du doch Mitglied, oder hatte ich das falsch in Erinnerung? Dann hast du da nicht nur eine Berufshaftpflicht, sondrn vieles mehr, zB Anspruch auf Rechtsberatung uvm - erkundige dich bitte mal bei deinem Bezirk! Mit Transgender-Fragen kennen sich auch folgende Ansprechpartner aus, da sollte man mal Kontakt aufnehmen. http://www.gew.de/Kontakt_8.html

    Schonmal hier http://lyrik.antikoerperchen.de/werke.html#index_121 geguckt? Wie wärs mich Eichs "winterlicher Miniatur"? Das wird bei uns ab und zu als Klausurvorlage genommen und ist gut machbar.

    Selbstverständlich besitzen wir Lehrerinnen und Lehrer dagegen geheime Abwehrinstrumente, die von der CIA und dem MI5 ursprünglich zur Spionageabwehr entwickelt wurden, dann aber recht schnell dank eines staatlichen Lizenzvertrags in die Hände der Landesbediensteten gelangten. Was genau diese hochentwickelten Plagiatsabwehrgeräte alles können und wie sie funktionieren, ist aber streng vertraulich.

    Weswegen meine Vorredner auch so unschuldig tun, denn wir unterliegen da strengster Geheimhaltung.


    Huch, ich hab mich verplappert.... :grimmig:

    Am besten informierst du dich erstmal selbst - http://www.rotelinien.de/ http://borderline-beratung.de/2-0_selbstverletzung.php eine gute Wissensgrundlage ist für jedes Gespräch besser. Ebenso ist der Hinweis "such die mal nen Therapeuten" nicht hilfreich für Menschen mit SVV, oft ist es nämlich gerade die Unfähigkeit konstruktiv aktiv zu werden, die durch SVV ersetzt wird. Einen guten Therapeuten zu finden ist richig schwer, besonders solche mit Spezialisierung. Für seelisch instabile Menschen oft eine Überforderung. Es ist gut ein paar konkrete Adressen parat zu haben und ggf auch eine einer Beratungsstelle, die bei der Therapeutensuche hilft und übergangsweise berät, normalerweise haben die guten Therapeuten lange Wartezeiten. http://www.rotelinien.de/wege.html

    Also, die ziehen da irgendwie eine andere Schlussfolgerung als die FAZ:

    Zitat

    Conclusion

    Given the limitations of the data, our finding that spending increased time on lecture-style teaching improves student test scores results should not be translated into a call for more lecture-style teaching in general.

    und mal davon ab handelt es sich hier ausschließlich um Mathe/NaWi in der Mittelstufe, nicht alle Fächer oder alle Jahrgänge! Sprachen lernt man bekanntlich anders als mathematische Fakten ....

    Zitat

    Still, it important to keep in mind that our results are limited to student achievement as measured by the 2003 TIMSS test scores in 8th-grade math and science in the United States. Different results might be found for different subjects, grades, or tests.

    Die FAZ hat es wohl auch etwas arg verkürzt zusammengefasst... :P

    Zitat

    While the richness of the TIMSS data enables us to control for an unusually large set of teacher characteristics, our results could still be biased if teachers with different effectiveness levels are more likely to choose different teaching styles. For example, if more-effective teachers tend to spend more time lecturing because they are good at it and enjoy it, then our results could show a positive effect of lecture-style presentations, even if those teachers would have been even more effective had they devoted more time on problem-solving activities. Given the pedagogical emphasis on the use of problem-solving activities, it seems unlikely that the very best teachers would be using the less-effective teaching style (the only alternative explanation for our finding).

    Still, it is important to keep in mind that our results are limited to student achievement as measured by the 2003 TIMSS test scores in 8th-grade math and science in the United States. Different results might be found for different subjects, grades, or tests. Depending on the teacher, the students, the content taught, or other factors, problem-solving activities could turn out to be the more effective style. Even though lecture-style teaching seems to be a more effective method in middle-school math and science, that does not mean it would be the preferable approach to elementary-school reading.

    Also, our findings are based on student performance on the TIMSS math and science exams, which are designed to measure mastery of factual knowledge of the curricula that schools expect students to learn. Other tests intended to measure problem-solving ability and the competence to apply mathematical and scientific concepts in real-world settings (such as the Programme for International Student Assessment [PISA] administered by the Organization of Economic Cooperation and Development) might yield different results. Unfortunately, we are unable to ascertain whether this might be the case, as PISA did not ask teachers about their pedagogical approach.

    Finally, our information on teaching practices, which is based on in-class time use reported by teachers, does not allow us to distinguish between different implementations of teaching practices. In other words, a certain teaching technique may be very effective if implemented in the optimal way. But the strength of our approach is that it examines which teaching style turns out to be effective, on average, for teachers in general. Optimal teaching methods that cannot be executed by teachers in general may do more harm than good. http://educationnext.org/sage-on-the-stage/

    Aber natürlich geht es ums Können. In allen Lernformen. Und ich erkenne immer noch nicht so wirklich, wo da die Neuigkeiten sind.

    Mal davon ab, dass es äußerst interessant ist, wie und ob das mit neurobiologischen Erkenntnissen - zB dem Entstehen von neuronalen Netzen durch Aktivität - etc zusammen geht und ob neben dem reinen Faktenwissen auch Kompetenzen eine Rolle spielen dürfen/sollen - wurde das berücksichtigt? Ist das relevant? Ich finde den Artikel über die Studie da nicht wirklich ausreichend, die Erkenntnisse, die abgebildet wurden, nicht nennenswert erhellend. Vielleicht mach ich mich mal irgendwann auf die Suche nach dem Original, wenn es das online gibt. Ob oder ob nicht es da was für mich als Fremdsprachenlehrerin einer Oberstufe zu lernen gibt, werde ich dann sehen - rein frontal geführter Sprachunterricht ist ja nun (hoffentlich) grundsätzlich einsichtigerweise unsinnig. Bisher erkenne ich da wenig Erhellendes drin.

    Schlecht geleitete Gruppenarbeiten sind genauso schädlich wie schlechter Frontalunterricht oder ale anderen schlecht gemachten Unterrichtsformen. Und das kommt bei der Studie ja offensichtlich auch heraus - es hängt maßgeblich am Pädagogen, ob oder ob nicht eine Unterrichtsform effizient ist.

    Zitat

    Bei einem durchschnittlich begabten Pädagogen hat die Abkehr vom Frontalunterricht deutlich negative Effekte.“

    Und bei den guten...? Außerdem scheint die Studie herauszustellen, dass es auf die Art der Lehrerpräsenz ankommt - und die fehlt bei einigen wenigen (?) ja auch im Frontalunterricht ;) - hingegen kann sie auch bei kooperativen Lernformen ganz maßgeblich positiven Einfluss auf das Ergebnis haben (ich habe zB schon immer geglaubt/gewusst, dass bei schlecht vorbereiteten kooperativen Abeiten, bei denen man nicht sehr präsent ist, sondern Zeitung liest, wie so mancher DidaktikGuru es forderte, oft Stuss herauskommt) - es ist eben immer eine Frage von gut gemacht oder schlecht gemacht. Halt wie beim Kochen... ob Umluft oder Gasbackofen: wenn man nicht kochen kann, wird der Kuchen nix. Um wenn man's kann, ist auch die Backform eher oder mindestens einigermaßen egal.

    So - what's new?

    Das ist übrigens analog zu dem, was ich (auch schon immer) über Schule sage: drei- ein- oder siebzehngliedrig - wurscht. Denn

    Zitat

    Ich glaube, eine gut ausgestattete Schule mit gut bezahltem Personal und breitem internen und externen Unterstützungsnetzwerk, solidem Budget, pädagogisch und organisatorisch gut geschulter Leitung, flachen Hierarchien, demokratischen Strukturen und 110-115% Personaldecke ist eine gute Schule oder kann eine werden, und zwar egal in welchem Gesamtsystem oder welcher Schulform. Alle Billiglösungen aller Regierungen unter allen pädagogischen Billigtiteln misstraue ich. Davon hatten wir schon so viele, dass mittlerweile empirisch nachgewisen ist, dass man guter Bildung halt gutes Geld nachwerfen muss, sonst wird das nix.

    Ach Meike - die Uni ist in meiner Klasse wirklich meine geringste Sorge. :autsch: :teufel:

    Du darfst gerne aus der Sicht des Arbeitens mit deiner Klasse argumentieren. Ich arbeite nunmal an einer gymnasialen Oberstufe und du nimmst es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich das (Über)leben in/an der Uni durchaus relevant finde. Für 95% aller unserer Schüler ist es das nunmal. Inwiefern deine Sicht dann einen smiley rechtfertigt, der den Kopf gegen die Wand haut... nunja.

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