Beiträge von Meike.

    Wieso braucht man denn für das Behandeln einer KG Lehrermaterial? Da gibt es doch nun genug - durchaus auch kreative - völlig übertragbare, sehr effiziente Standardmethoden.

    Neben den klassischen Erarbeitungsfragen http://www.hss.iitb.ac.in/courses/HS%202…Story_Guide.htm lässt man Charaktere laut denken - über ihre Motive, Ängste, Ideen, oder (zusätzliche fiktive) Charaktere über die Protagonisten sprechen, man legt sie beim Psychiater auf die couch (Dialog) oder lässt einen Arztbericht über sie anfertigen. Man schreibt Zeitungsartikel über die sozialen/historischen/familiären Verhältnisse, in denen sie aufgewachsen sind/leben und man schreibt Subtexte, Sequels und Prequels, die man anhand des plot-Verlaufs begründen kann. Man betreibt Sprachananlye durch das Herauskürzen und Hinzufügen von Stilmitteln aus Textpassagen und untersucht die Wirkung dieser Kürzungen/Hinzufügungen .. Usw usf...

    Ich verlinke videos und webseiten zum Lernen / Üben nur, nutze für videos oft teachertube, weil die videos da geprüft sind, oder ich nutze die offizielle "teilen"-Funktion vieler Nachrichtensendungen und-videos oder Artikel für meine LK-facebookgruppen, online stelle ich selbst erstellte Materialien oder Smartboard-Tafelbilder / Ergebnisse, die Schüler stellen ihre eigenen Präsentaionen oder eigenen Texte/Ergebnisse/Hausaufgaben ein usw. Da geht auch ohne Urheberrechtsverletzung richtig viel.


    Volle Zustimmung. ! Danke für den Beitrag.

    Ich arbeite an einer Schule, in der in jedem Raum ein internetfähiger PC pus beamer steht, jeder Schüler automatisch einen account und einen lo-net webspace hat und Medien ganz selbstverständlich eingesetzt werden. Wenn sie nicht mehr als "neu" (Leute! PCs und selbst das internet sind mittleweile URalt!) wahrgenommen werden und Arbeitsalltag sind, sprich, wenn Schüler und Lehrer damit unverkrampft umgehen, dienen sie nicht der Qualitätsminderung, sondern absolut dem Gegenteil.

    zB Gibt es bei kaum einer meiner Doppelstunden keinen Einsatz eines kurzen Videos. Wir lesen zB - ganz wie "damals" - schön in Ruhe eine Rede zur Außenpolitik von Obama. Inhaltliche Bezüge, Stilmittel, Spannungskurve, der ganze Kladderadatsch. Und dann gucken wir sie nochmal - und hören die Redeabschnitte, Ton, Intonation, Modulation und gucken uns an, was Obama mit seiner Stimme und seinem Gesicht macht. Das addiert eine ganze Dimension zur Diskussion, die bei reiner Textarbeit einfach nicht da gewesen wäre und auch inhaltlich wirklich fehlt, wenn man die Rede nur auf dem Papier belässt.

    Desgleichen mit Szenen eines Shakespeare -Stückes: Einen Monolog nur zu lesen (bei einem STÜCK, das eben, wie alle Theaterstücke, nicht zum LESEN, sondern zum Hören/Sehen geschrieben ist, ohnehin ein Unsinn!), lässt nur eine gewisse Tiefe an Verständnis zu - mal eben schnell die Interpreationen von Judy Dench und zwei, drei anderen Lady Macbeths eingespielt und nebeneinander gestellt und im Vergleich analysiert zu haben, erweitert den Horizont und die Tiefe ganz ungemein.

    Diese Ausschnitte unhd viele ähnliche Materialien dann zB bei lonet zur Verfügung stellen zu können, die Schüler dort auch mal frei mit Hörbeispielen, online grammar oder text writing skill - trainern individuell arbeiten lassen zu können, erweitert die Sprachkompetenz aller SuSl sehr viel effizienter, als wenn ich alle über einen Kamm schere. Usw, usf, von den Möglichkeiten des Smartboards und diverser Recherche- und Präsentations, Vernetzuungs und Strukturierungshifen fange ich jetzt gar nicht an.

    Die Effizienz der Mediennutzung hängt neben der Ausstattung der Schule ganz allein an der Kompetenz des Menschen, der die Mediennutzung anordnet/anleitet. Wenn der Lehrer selbst keine /kaum Ahnung hat, eine vorsteinzeitliche "das ist des Teufels"-Haltung ausstrahlt oder aber "neue" Medien selbst nur zur Bespaßung und nicht zum Arbeiten nutzt und glaubt, das abspielen eines Filmes per DvD wäre schon das Ende der technischen Möglichkeit im Unterricht, dann ist es in der Tat kontraproduktiv.

    ich hab mich dann mal da angemeldet, da ich viele Themen gar nicht lehrerspezifisch empfinde, und es sowieso am besten finde, wenn Lehrer und Eltern an einem Strang ziehen...
    Und gerade bei diesem Thema ist es wichtig, dass Lehrer udn Eltern zusammen halten... zum Wohle aller Kinder.


    Find ich gut!
    Vielleicht finden sich ja noch ein paar! :) Zumal da wirklich sehr differenzierte Stimmen/Erfahrungen zu lesen sind - die zur Kenntnis zu nehmen sich wirklich lohnt.
    Ich kopiere mal einen Beitrag hierhin (habe natürlich um Erlubnis gefragt):

    Habe mich mit dem Thema Inklusion an sich bisher zu wenig auseinander setzen können und effektiv nur GEW-Vortragsreklame davon gehört


    Man muss hier natürlich in sofern differenzieren, als dass sich die GEW (so weit es "die" GEW gibt) inklusive Beschulung schon lange gewünscht hat, aber niemals in der absurden Form, in der es die KMK und die Landesbehörden umsetzen. http://www.gew-nds.de/sos/Integratio…w-position.html
    http://www.news4teachers.de/2011/11/die-km…heftige-kritik/
    Gegen die Umsetzung und Einführung in der Art, wie sie läuft, ist die GEW eine der aktivsten Gruppen beim Protestieren.
    In Hessen steht die Hauptkritik u.a. auch im Grundsatzbeschluss der Landesdelgiertenversammlung:

    Zitat

    Die neue Formulierung des § 49, wonach die Schule unter Ausschöpfung ihrer Ressourcen „eine den Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler in gleicher Weise gerecht werdende Ausstattung zur Verfügung“ zu stellen habe, suggeriert fälschlicherweise, dass die allgemeinen Schulen über freie Ressourcen und ungenutzte Arbeitskapazitäten verfügen würden, die nur noch nicht ausgeschöpft seien. Zudem ist die Formulierung in gravierender Weise behindertenfeindlich, wird doch unter der Prämisse der durch das Parlament nicht zur Verfügung gestellten notwendigen Ressourcen ein unabwendbarer Interessenkonflikt zwischen den Interessen benachteiligter versus
    nicht-benachteiligter Kinder inszeniert, wodurch die benachteiligten als Urheber möglicher Qualitätsverluste im Bildungssystem dargestellt werden. Es scheint, als sollten hier gezielt Konflikte provoziert werden, um die vorgeschriebene Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu unterminieren. (....)

    Dass die Aufnahme der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Anspruch auf inklusiven Unterricht derart im Verbalen verbleibt, wird durch Konkretisierung der einzelnen Paragraphen unterstrichen. Man muss bei Umsetzung dieses Gesetzentwurfs sogar ernsthaft den Abbau heute bereits erreichter Qualitätsstandards befürchten, bspw., dass unter dem Begriff der Inklusion die qualifizierte Förderung insbesondere für den größten Teil der bisherigen Förderschüler mit Lernhilfeund Erziehungshilfebedarf komplett unter den Tisch fällt.
    http://gew-hessen.de/uploads/media/…on___Schule.pdf


    Hier http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?…&p=20172#p20172 habe ich eine Beschreibung aus Sicht eines Vaters eines behinderten Jungen verlinkt, den ich sehr interessant fand. Dieser Vater sieht bei der derzeitigen Umsetzung langfristig auch keine Perspektive für eine inklusive Regelschule.

    Danke Meike für diesen LINK. Da ist mal eine realistische Mutter, die nicht in erster Linie an ihre eigenen Eitelkeiten denkt, sondern an das Wohl ihres Kindes. Hinter der Forderung einiger Eltern nach gemeinsamer Beschulung von Kindern mit Behinderungen steckt oft Scham vor Nachbarn, Verwandten usw. Sie wollen sich nicht eingestehen, dass ihr Kind "behindert" ist. Um eigenltich immer vorhandene Schuldgefühle zu umgehen, wird die "Schuld" im Schulsystem, bei den Lehrern usw. gesucht. Der Umgang mit solchen Eltern ist ausgesprochen problematisch und hat eigentlicDh immer zur Folge, dass man als Lehrer zusehen muss wie das Kinde leidet, ja zuweilen psychisch auffällig wird. Der Elternwille steht eben ganz . Man kann es sich kaum vorstellen, dass Eltern sehenden Auges ihr Kind so vor die Wand fahren lassen können. Einige sind der Meinung, dass der Sonderpädgoge "heilen" kann. Das Kind hat absolut keine Mengenvorstellung und sie stellen Fragen nach dem kleinen 1x1 (bei uns gerade aktuell). ? ?(


    Ich glaube diese (und andere) Mutter würde mehr als gerne mit dir (und anderen) in Kontakt treten - warum also nicht auf nach http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?f=11&t=1551#p20160 - ? :)

    Ich möchte wirklich gerne nochmal Werbung machen für die Beiträge einer Mutter in unserem Schwesterforum http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?…&p=20161#p20160, die das Thema aus Elternsicht sehr differenziert darstellen. !!

    Vielleicht findet sich ja doch noch der/die eine oder andere, der/die dort mit zT betroffenen Eltern den Austausch fortführt, ich denke, da kann man wirklich was lernen! Also auf nach http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?…&p=20161#p20160 :) :)

    Man kann/soll
    1. den Personalrat damit befassen, der versuchen soll, der SL beizubringen, dass das so nicht geht
    2. Wenn das nix hilft: eine Personalversammlung einberufen, in der die Kollegen darüber informiert werden, dass die Erlass/Gesetzeslage so ist, dass das nicht geht. Hier gemeinsam beschließen, dass auf der nächsten GK vom gesamten Kollegium eine Offenlegung der Haushaltsmittel und erlasskonformer Umgang damit verlangt wird - umgehend
    3. Wenn das nicht fruchtet, wir Dienstaufsichtsbeschwerde eingelgt (Verbandsjuristen und Gesamtpersonalrat einschalten)

    Spätestens bei 3 ist beim Schulamt schluss mit lustig, die haben keine Lust auf einen Rechtsstreit, den sie nicht gewinnen können.

    Was auch immer dein Problem ist, aber das komische Geschreibsel lässt nicht auf einen Lehrer schließen, und sollte das nur der Plan für später sein: erspar es dir und den Schülern. Ich vermute Trollalarm.

    Besonders gut läuft bei uns immer:
    - Stephen Kelman: Pidgeon English (UK - immigration - class war - gangland London) http://www.guardian.co.uk/books/2011/mar…n-kelman-review
    und
    - William Sutcliffe: Are you experienced (UK - post colonialism - Empire) http://www.amazon.de/Are-You-Experienced-William-Sutcliffe/dp/0140272658?tag=lf-21 [Anzeige]
    und
    - T C Boyle (US - media - technology - global networking ) http://www.amazon.com/Talk-T-C-Boyle/dp/0670037702?tag=lf-21 [Anzeige]
    und
    - Hanif Kureishi - the Black Album (UK - immigration - multiculturalism)

    Wem die Programme und die Richtung nicht passen, der sollte sich eben in den Gremien engagieren.


    In der Tat. Eine Gewerkschaft ist so gut wie ihre Mitglieder. Naiv darauf zu hoffen, dass einige wenige hauptamtliche Gewerkschaftler durchsetzen könnte, was die Menge an Mitgliedern möchte, die aber nicht dafür auf die Straße zu gehen bereit ist, ist zwar bequem, aber hoffnungslos.

    Die meisten arbeiten ehrenamtlich - und die Diskussionen sind sehr, sehr kontrovers. Wie immer, wenn Menschen zusammenkommen. Nichtsdestotrotz sind viele Strukturen sehr nützlich und erfolgreich - wenn sie denn als Information in den Kollegoien zur Kenntnis genommn werden.

    Lieber Elternschreck - wenn du meine Beiträge ncht vollständig liest oder deren Inhalt nicht mitbekommst, dann weißt du halt auch nicht Bescheid. Und stellst seltsame Fragen.

    Zu den Streiks, zu denen die GEW übrigens sehr wohl aufgerufen hat, sind halt nur sehr wenige hingegangen. Wenn Lehrer ihre Interessen nicht selber wahrnehmen, kann keine Gewerkschaf der Welt etwas ausrichten. Siehe verlinkte threads.

    Der verlinkte Sockenpuppenthread im Referendarenforum ist ja süß... :) :D !!!

    Man muss die GEW oder auch den Philologenverband nicht mögen. Und auch nicht jede Meinung, die publiziert wird, eins zu eins übernehmen - innerhalb der Gewerkschaften wir mehr als kontrovers diskutiert.
    Ich bin da völlig unideologisch. Genau wie ich schon an extrem heterogenen Gesamtschulen und an Gymnasien unterrichtet habe und beides kann und gerne mache - von daher lass ich mich nicht in Grabenkämpfe hineinziehen. Tatsächlich arbeiten die Verbände auf den relevanten Ebenen (Gesamt- und Hauptpersonalräte, Beratergremien etc) gut zusammen, die Grabenkämpfe entstehen seltsamerweise eher bei den passiven Mitgliedern. For whatever reason.

    Auf die Frage "Was macht die GEW"? kann ich aber ja mal konkret antworten. Ich zitiere mich selbst aus einem anderen thread:


    Weiteres zum Thema hier: GEWERKSCHAFT ja oder nein??? und die Folgeseite.

    Ich kenne übrigens durchaus Menschen, die in diversen Betrieben wegen Gewerkschaftsangehörigkeit massive Probleme bekommen haben - und finde die Frage von jemanden, der Schule von innen nur als Schüler oder Praktikant kennt, nicht so schlimm. Die Sorgen haben wir ja mittlerweile hoffentlich nehmen können.

    PS: Bitte jetzt schnell lesen, bevor meine GEW-kritische Haltung gleich wieder als unpassend gelöscht wird ! 8)


    Du weißt ganz genau, dass hier wegen sowas nie gelöscht wird, und dass wir ganz speziell von dir fast jeden Kram stehen lassen - auch wenn wir aufgrund der Meldungen wegen deiner Beiträge manchmal eine extra-Arbeitskraft einstellen möchten. Lass also bitte solche völlig unwahren und unverschämten Unterstellungen.

    Du darfst dich jetzt gerne entschuldigen, wenn du die Größe dafür hast.

    Komisch zum Teil, die Diskussion hier. Ich habe ja schon von älteren Kollegen gehört, dass es bis vor gar nicht allzulanger Zeit unfassliche ideologische Grabenkämpfe zwischen den diversen Gewerkschaften gab - welch eine kleinkarierte Zeitverschwendung . Ich habe das Glück an einer Schule mit vielen organisierten Kollegen zusammenzuarbeiten, die sich über die Gewerkschaftsgrenzen hinweg bereichern und tolerieren. Wir haben zB eine gemeinsame Personalversammlung zu diversen Themen mit Vertretern verschiedener Verbände organisiert, die sehr konstruktiv und hilfreich war, wir ergänzen uns gegenseitig mit Informationsmaterial für die Kollegen und wir machen wenig offensiv Werbung, sondern lassen die Kollegen anhand der Materialien und Angebote selbst entscheiden. Auf so einen Grabenkampf hätt ich auch keine Lust. Und Ideologien sind mir auch eher unheimlich.

    Ich habe in England in einer sehr armen Arbeiterstadt an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet - alles vom Hochbegabten bis zum Lernbehinderten in einer Klasse. Ging gut.
    Jetzt unterrichte ich an einer reinen Oberstufe, die den Ruf hat ordentlich anspruchsvoll zu sein. Geht auch gut.

    Ich bin auch offen dafür, noch mal ganz was andres auszuprobieren -mein Tellerrrand ist nicht die Welt. Und ein Leben ohne neue Herausforderungen auch nicht.

    Diskussionen mit Menschen, die ihren Tellerrand für die einzige Wahrheit halten, vor allem dann, wenn sie noch keine Meile "in den Mokassins des anderen" gelaufen sind, finde ich immer eher anstrengend und wenig zielführend.

    Ich spreche mal ganz unideologisch nur für mich: ich bin als Gymnasiallehrerin in meinen Aliegen und Interessen immer gut von der GeW vertreten worden, und habe außerdem intensiv über meinen gymnasialen Tellerand hinausgeschaut. Sollt eine Gemeinschaftsschule kommen (ich bezweifle, dass es bald (oder überhaupt) sein wird), werde ich zumindest nicht völlig aus dem Ruder geworfen sein.
    Als Gesamtpersonalrätin, die auch in diesem Gremium immer mal wieder unkonforme Positionen vertreten hat und vertritt, habe ich bei aller Diversität der Meinungen - und die gibt es in einer Gewerkschaft, die vom Erzieher bis zum Hochschulprofessor alles an Mitgliedern hat, in hohem/höchsten Maße - immer eine unglaubliche Solidarität und eine hohe Bereitschaft, auch und gerade die Anliegen der "anderen" zu berücksichtigen, vorgefunden. In allen Gremien - vom ÖPR über den GPR, Fortbildungsrat, Beratergremium, diversen Referaten usw usf.

    Als Kollegin am Gym hat mir die Organisation nie zum Nachteil gereicht - im Gegenteil: ich habe mich immer engagiert und war daher immer gut informiert - weswegen mir auch kein Schulleiter ein X für ein U hat verkaufen können. Wenn überhaupt, hat mir das immer zum Vorteil gereicht. Das berichten viele organisierte Kollegen ähnlich.

    Also, ein Austritt wäre unsinnig und kontraproduktiv.

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